Ernsthaftes Erraten von Klavierwerken

Ich bin gerade im Urlaub und studiere die Sanges- und Trinkrituale der indigenen Bevölkerung. Bin also etwas aus dem Tritt und gebe deswegen das Rätsel gerne an meine Kollegin aus der Heimat ab.

Marlene, it is up to you...

CW
 
Ich bin gerade im Urlaub und studiere die Sanges- und Trinkrituale der indigenen Bevölkerung.

Na, dann bleib mal standfest und bei guter Stimme. :-).

Nun gut, ich walte meines Amtes. CW, ich wünsche Dir noch einen schönen Urlaub.

Gesucht wird ein Klavierzyklus mit folkloristischen Elementen der leider nur selten aufgeführt wird. Bei dem Komponisten denkt mal spontan wohl eher an seine Orchesterwerke und dieser Zyklus scheint jenen Werken entliehen zu sein. Der Zyklus ist der umfangreichste den der Komponist für Klavier komponiert hat.

Wie heißt der gesuchte Zyklus und wer hat ihn komponiert?
 
Es wird schon wärmer lieber Troubadix... :)
 
Und wieder ein bisschen wärmer...
 
Brahms ist es nicht obwohl er einen gewissen Einfluss auf den Kompoisten hatte um dessen Zyklus es hier geht.
 

War mir klar, dass das jetzt ruckzuck geht. :-)

Hier eine kleine Auswahl dieses - wie ich finde - sehr schönen Zyklus'.






Rheinkultur, ich übergebe an Dich.
 
Ein Konzert, zwei Beerdigungen und zwei Chorproben später komme ich endlich dazu, zu übernehmen. Als Überleitung der gespielte Witzzzz des Tages, viel Vergnügen!:
Was tut ein einarmiger Österreicher in London?
Er sucht einen Second-Hand-Shop!!!

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Das gesuchte Stück wird im wahrsten Sinne des Wortes mit links gespielt. Unlängst gab es hier wieder einmal einen Faden, in dem Klavierliteratur für die linke Hand allein zur Sprache kam. Als Pionier dieser Werkgattung machte ein Liszt-Schüler den Anfang, dann folgte Paul Wittgenstein (der die meisten Auftragswerke dann doch nicht spielte) und der weniger bekannte Otakar Hollmann. Trotzdem ist dieses Genre bereits früher gepflegt worden - und zwar von einem seinerzeit weltberühmten Komponisten und Pianisten, der allerdings kein Österreicher war, man lasse sich durch den obigen Witz also nicht aufs Glatteis führen. Warum dieses in G-Dur stehende Stück heute so weitgehend unbekannt ist, liegt möglicherweise an der gewählten Satzweise, die damals als geradezu unzeitgemäß gelten konnte.

LG von Rheinkultur
 
Berühmt für seine phänomenale linke Hand war ein Konkurrent Liszts, nämlich Alexander Dreyschock. Dieser gehörte auch zu den ersten Pianisten, die mit Werken für die linke Hand allein auftraten und hinterließ die Variations pour la Main Gauche Seule Op.22, die allerdings nicht in G-Dur stehen. Geht man weiter zurück, findet man kaum Konzertliteratur, sondern hauptsächlich Übungsliteratur bzw. Etüden für die linke Hand. Von Ludwig Berger gibt es zum Beispiel eine Etüde op.12 Nr.9 in G-Dur für die linke Hand allein, die 1816 geschrieben wurde, aber die wird wohl nicht gemeint sein. Ohne weitere Tipps muss ich wohl passen.

Viele Grüße!
 
Auch ich hatte meine Augen etwas umherschweifen lassen, was Nennenswertes gibts aber von mir nicht wirklich zu vermelden.

Johannes Brahms beispielsweise kreierte, wie auch der oben von Rheinkultur erwähnte Geza Zichy, eine Fassung "für die Linke Hand" der Chaconne aus Bach's Violin-Partita d-Moll, BWV 1004.

Das dumme ist: Diese Chaconne steht in d-Moll :):)

Trotzdem werf ich mal Brahms als MÖGLICHEN Kreator eines linke-Hand-Werkes in die Runde, vielleicht hat er ja noch irgendwas für die linke verabeitet / erschaffen.

LG, Olli!
 
Hallo zusammen, musste gerade noch einen unter die Erde orgeln (heute mit "Großer Gott von Lobberich", "So nimm denn meinen Ständer" und dem Ostpreußen-Lied), deshalb meine verspätete Rückmeldung. Mit den beiden Beiträgen seid Ihr durchaus schon in der richtigen Umgebung unterwegs - vielleicht hilft ein wenig Präzisierung weiter.

@Troubadix: Die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts ist der richtige Zeitraum, allerdings ist kein Übungsstück gemeint. Liszt hat den Komponisten des gesuchten Werks (der Ludwig Bergers Generation zuzurechnen wäre) sehr geschätzt.

@LMG: Die Chaconne ist ein häufig anzutreffendes Satzmodell der vorklassischen Zeit, aber eben nicht das einzige. Was gab es sonst noch an strukturellen und formalen Konzeptionen in der Vorklassik? Brahms gehörte zu den Komponisten des späteren 19. Jahrhunderts, die schon mal Formen des 18. Jahrhunderts wiederbelebt haben.

Gespannte Grüße von Rheinkultur (der gerade einen seiner Bestatter an der Strippe hatte: Freitag wird wieder im Namen des Herrn georgelt)...
 
Es gibt aus der Zeit eine vierstimmige Fuge für linke Hand allein. Ich hatte die Noten mal in der Hand, erinnere mich aber nicht mehr genau, ob diese Fuge wirklich in G-Dur steht - es könnte auch D-Dur gewesen sein. Dummerweise erinnere ich mich auch nicht an den Komponisten. Vielleicht Thalberg, evt. auch Hummel. Weil ich noch in Chile unterwegs bin, kann ich leider nicht nachsehen. Bin ich wenigstens auf der richtigen Spur?

LG, Mick
 
@Rheinkultur:

Du und die ortsansässige Bestatterclique, lebt ihr eigentlich in Symbiose?

CW
 

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