Chopin - Walzer op. 64.2

  • Ersteller des Themas bechode
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Traumhaft!

Das Stück steht auf meiner Wunschlernliste ganz oben. Wird noch dauern.

Kritisieren muss ich anderen überlassen. Was mir nur auffällt ist, dass Du die Passagen in der rH mit den Achteln im zweiten Teil etwas schnell spielst, bzw. schneller wirst, fast schon sechzehntel. Vielleicht aber nur mein Eindruck.

Ansonsten finde ich es super.

LG 40er
 
Gefällt mir gut :-)

Liebe Grüße
Gernot
 
  • Tempo könnte insgesamt etwas gleichmäßiger sein. Es ist ja ein Tanzstück (oder zumindest an eines angelehnt), und außerdem steht "Tempo giusto" über den Noten. Es gibt einige Stellen wie z.B. Takt 4 oder Takt 10, bei denen du etwas zum Rennen neigst.
  • Der Triller in Takt 30 klingt in meinen Ohren so, als ob er sich auf die Note davor (gis) ausgeweitet hat. Kann mich aber irren.
  • Beim "Più mosso" wird wahrscheinlich jeder Pianist den Anfang etwas mit Rubato verzögern, weil es natürlich sehr gut klingt. Den Effekt übertreibst du meiner Meinung nach ein wenig. Ist aber natürlich Geschmackssache.
  • Beim Anfang des "Più lento" dachte ich erst, du spielst überhaupt gar nicht im Takt, aber dann habe ich zur Kontrolle die Aufnahme von Joh aus den Links unten gehört und hatte da das gleiche Problem. Also liegt's wohl an mir, und ich würde das generell einfach langsamer spielen.
  • Insgesamt ist das natürlich sehr gut gespielt, und mehr Kritikpunkte würde ich jetzt auch nicht finden. Wenn ich mich recht erinnere, lag dir Chopin ja schon immer sehr gut.

Zum Video an sich, weil du ja in das anscheinend einigen Aufwand gesteckt hast: Der Ton könnte noch etwas lauter sein, denn manch einer sitzt vielleicht am Laptop und kann seine Lautsprecher nicht weiter aufdrehen. Außerdem könnten am Ende vielleicht noch ein paar Sekunden mehr sein, damit das Video nicht so plötzlich abbricht.
 
Hi,

wenn du die ersten 4 Takte als zusammenhängenden Teil nimmst, dann gebe den einzelnen Phrasen mal einen deutlichen Charakter / Sinn, z.B. "Aussage", "hoffnungsvolle Frage" und "enttäuschte Antwort" oder so ähnlich (ist nur ein Vorschlag). Danach könntest Du z.B. in Takt 3 & 4 jeweils ein ritardando erzeugen, um die hoffnungsvolle Frage und die Antwort zu verkörpern. Konkret würde ich also mehr zum 3. Viertel hinspielen und dann atmen. (es könnte sein, dass einige Dogmatiker sagen: aber der Rhythmus ist wichtig und muss durchgehalten werden - also bitte entscheide selbst, was für dich gut klingt)

beim "piu mosso" würde ich - zumindest beim 1. Mal - die Phrasierungen sehr deutlich machen, indem du z.B. leidenschaftlicher spielst und jeden Takt als Säufzer beginnen lässt (das 1. Viertel dehnen und dann abphrasieren), das 2. Mal kannst du dann Pianissimo durchspielen. Da das ganze 6 Mal vorkommt, darfst du auch später gerne andere Sachen machen, z.B. die obere Note liegenlassen, quasi als neue Stimme oder mal die Bassstimme führen etc.

Beim "piu lento" achte mal auf die großen Bögen in der rechten Hand - die sollten am Ende abphrasiert werden, so dass die Stimme in der linken Hand hervorkommen kann.

LG, Joh

PS.: auch wenn es einfach klingt - diesen Walzer konzertreif und gut zu spielen ist alles andere als einfach. Also bleib dran, experimentiere einfach mal drauf los und nehme dich öfters mal auf, um zu kontrollieren.
 
Vielen Dank für die konstruktive Kritik!
Bezüglich des Tempos bin ich mir nach wie vor unsicher. Wie hat man "tempo giusto" richtig zu interpretieren? Laut Internet heißt das einfach "richtiges" bzw. "gewöhnliches" Tempo. Heißt das eher, dass man (rhythmisch) exakt spielen soll oder dass man ein Tempo wählen soll, was für die meisten Walzer angemessen ist?
Ja, das Tempo im Takt 3 und 4 ist etwas schneller. Das war keine Absicht und ist mir erst bei der Aufnahme aufgefallen. Ab Takt 10 werde ich absichtlich etwas schneller.
Der Ton könnte noch etwas lauter sein, denn manch einer sitzt vielleicht am Laptop und kann seine Lautsprecher nicht weiter aufdrehen. Außerdem könnten am Ende vielleicht noch ein paar Sekunden mehr sein, damit das Video nicht so plötzlich abbricht.
Ja, das stimmt. Ich hatte da etwas Probleme mit dem Programm. Das hat mir zuerst den Ton verstärkt und ich musste den Pegel etwas runter schrauben. Ich habe das leider nicht gefunden wie ich das lauter mache ohne, dass es mir den Ton verzerrt.
Ja, am Ende habe ich zu früh geschnitten. Ich hatte es eigentlich etwas länger ausklingen lassen, habe das aber leider weggeschnitten, weil ich mich nur am Bild und nicht am Ton orientiert habe.
beim "piu mosso" würde ich - zumindest beim 1. Mal - die Phrasierungen sehr deutlich machen, indem du z.B. leidenschaftlicher spielst und jeden Takt als Säufzer beginnen lässt (das 1. Viertel dehnen und dann abphrasieren), das 2. Mal kannst du dann Pianissimo durchspielen. Da das ganze 6 Mal vorkommt, darfst du auch später gerne andere Sachen machen, z.B. die obere Note liegenlassen, quasi als neue Stimme oder mal die Bassstimme führen etc.
Den Walzer habe ich eigentlich schon etwas länger in meinem Repertoire. Am Anfang habe ich den Walzer etwas dynamischer gespielt. Das ist wohl über die Zeit etwas verloren gegangen. Daran werde ich noch etwas arbeiten müssen.

PS.: auch wenn es einfach klingt - diesen Walzer konzertreif und gut zu spielen ist alles andere als einfach. Also bleib dran, experimentiere einfach mal drauf los und nehme dich öfters mal auf, um zu kontrollieren.
Das ist sehr schwer und konzertreif wird der Walzer bei mir sicher nie.
Bei dem "piu-mosso"-Teil finde ich es zum Beispiel sehr schwer ein schönes und sauberes pianissimo zu spielen.
Ich bin schon froh, wenn ich eine halbwegs fehlerfrei Aufnahme hinbekomme. (Diese Aufnahme war der 5. Versuch und trotzdem nicht fehlerfrei). Beim Aufnehmen bin ich immer sehr nervös und werde etwas hektisch, was man leider auch etwas raushört.

Lg
bechode
 
Arbeite doch mal bewusst an kurzen Ausschnitten (4-8 Takte), übe diese so langsam, dass du alles hörbar kontrollieren kannst, was du möchtest. Nehme dich ruhig dabei auch auf und überprüfe, ob das Gespielte dem Vorgestellten entsprochen hat.
Um zu wissen, was du genau möchtest, schlage ich vor: singen, tanzen, andere Aufnahmen anhören etc.

LG, Joh
 
Bei dem "piu-mosso"-Teil finde ich es zum Beispiel sehr schwer ein schönes und sauberes pianissimo zu spielen.
ja, das schöne elegant-melancholische Ritornell -- wusstest du, dass man da jede Wiederholung anders spielen kann? dass es da sogar exotischerweise eine hübsche Daumenmelodie in den Achteln gibt, die man effektvoll in einer der Wiederholungen hervorheben kann?
Chopins "aristokratischster" Walzer - das ist keine kleine Aufgabe...
 
"And now I will play one of my favourites..."


Ich liebe dieses Video. Rubinstein erinnert mich da immer an Graf Dracula :lol:
 
ja, das schöne elegant-melancholische Ritornell -- wusstest du, dass man da jede Wiederholung anders spielen kann?
Ja, kann man, muss man aber nicht.
Arbeite doch mal bewusst an kurzen Ausschnitten (4-8 Takte), übe diese so langsam, dass du alles hörbar kontrollieren kannst, was du möchtest. Nehme dich ruhig dabei auch auf und überprüfe, ob das Gespielte dem Vorgestellten entsprochen hat.
Danke, das werde ich mal probieren.

Ich finde den Chopin-Walzer sehr interessant, weil er viele Interpretationsmöglichkeiten gibt. Es gibt viele Interpretationen auf youtube, die teilweise sehr verschieden sind.
Was sind eure Lieblings-Interpreten zu diesem Stück?

Ich habe bisher noch keine Aufnahme gefunden, die mich voll überzeugt hat. Einer meiner Favoriten ist jedoch diese hier (auch wenn sie mit Cello+Klavier ist).


Lg
bechode
 

müssen muss man kaum was
dürfen tut man vieles
langweilen sollte man vermeiden
Ja, stimmt. Müssen tut man kaum etwas. Tut mir Leid, wenn du diese Wiederholungen langweilig findest. Es ist wohl kaum möglich mit einer Interpretation den Geschmack von jedem zu treffen.
Für mich ist dieses B-Thema an sich wunderschön. Mir gefällt es auch ohne Veränderung. Ich spiele den Walzer schon seit einigen Jahen mehr oder weniger gleich und er gefällt mir nach wie vor, weil er für mich etwas zeitlos Schönes hat.

Lg
bechode
 
Beim Ritornell stehen bei der jeweils ausnotierten Wiederholung keine Decrescendo-Gabeln, sondern pp. Für mich ein Indiz dafür, das erste Mal espressivo, vielleicht sogar poco agitato zu spielen und die Wiederholung eher dolce. Zumindest den Unterschied solltest du deutlich machen!

Davon abgesehen spielst du einen falschen Akkord im dritten Takt des Des-Dur-Teils (das ist b-Moll, nicht Ges-Dur). Da du das bei der Parallelstelle auch machst, ist es vermutlich nicht nur ein Versehen im Eifer des Gefechts, sondern falsch gelernt.

LG, Mick
 
Beim Ritornell stehen bei der jeweils ausnotierten Wiederholung keine Decrescendo-Gabeln, sondern pp. Für mich ein Indiz dafür, das erste Mal espressivo, vielleicht sogar poco agitato zu spielen und die Wiederholung eher dolce. Zumindest den Unterschied solltest du deutlich machen!
Das sehe ich im Prinzip genauso. Das B-Thema besteht ja jedes mal aus zwei Wiederholungen. Bei der zweiten Wiederholung habe ich versucht pp zu spielen und habe auch weniger Pedal verwendet. Aber - wie gesagt - finde ich das sehr schwer. Den Unterschied sollte ich wohl noch etwas deutlicher gestalten.
Aber an sich sind die drei B-Themen bei mir gleich notiert.

Davon abgesehen spielst du einen falschen Akkord im dritten Takt des Des-Dur-Teils (das ist b-Moll, nicht Ges-Dur). Da du das bei der Parallelstelle auch machst, ist es vermutlich nicht nur ein Versehen im Eifer des Gefechts, sondern falsch gelernt.
Danke für den Hinweis!!! Das habe ich wirklich falsch eingelernt.

Lg
bechode
 
Bei der zweiten Wiederholung habe ich versucht pp zu spielen und habe auch weniger Pedal verwendet. Aber - wie gesagt - finde ich das sehr schwer.

Vielleicht klappt das pp (zumindest in der linken Hand) besser, wenn du nicht soviel hüpfst, sondern mehr in eine Hand zusammenfasst. Das heisst, du spielst die 1 mit dem fünften Finger und die 2 und die 3 mit 21 oder 31, je nachdem wie es dir am besten in den Fingern liegt. So kannst du die meisten "Sprünge" ohne diese riesen Armbewegung spielen, wirkst nicht so gehetzt und hast mehr Zeit beim anschlagen.
Dabei sind große Hände natürlich hilfreich, aber kein Muss.
 
Vielleicht klappt das pp (zumindest in der linken Hand) besser, wenn du nicht soviel hüpfst, sondern mehr in eine Hand zusammenfasst. (...)
Dabei sind große Hände natürlich hilfreich, aber kein Muss.
Danke für den Tipp. Das werde ich mal ausprobieren. Meine Hände sind leider nicht so groß. None geht gerade noch, aber ich hoffe es geht trotzdem.

Lg
bechode
 

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