Es ist wirklich ein wunderbares Stück - eins meiner absolut liebsten! :)
Die Oktavenläufe sind eigentlich gar nicht schwer. Ich habe am Anfang auch gedacht, daß die unspielbar wären, aber weil beide Hände sich immer parallel bewegen, fand ich diese Passagen mit am einfachsten zu lernen.
Beim dritten Teil gibt es im Wesentlichen zwei Herausforderungen: das Tempo und die Passagen, die rhythmisch 3:4 (links:rechts) gespielt werden.
@ Tempo: Mir hilft es immer sehr, mich mit dem engültigen Tempo beim Üben nicht zu stressen. Am Anfang denke ich immer, "oh je, wie soll ich das jemals so schnell spielen können?!", aber dann habe ich versucht mich davon zu lösen, und das klappt sehr gut. Ich übe die Hände am Anfang (und auch zwischendurch noch) immer einzeln, das bringt sehr viel. Es ist wichtig, vor allem auf Genauigkeit zu üben, denn was einen am meisten verlangsamt ist, wenn man immer noch suchen muß, wie es weitergeht, also die Bewegungen noch nicht instiktiv drin sind. Wenn man die Genauigkeit beherrscht, kommt das Tempo meist von alleine, weil die Bewegungen sitzen und man die Wege minimiert, d.h. Griffwechsel möglichst ökonomisch und mit wenig unnötigen Bewegungen geübt hat.
@ 3:4: Da hat es mir sehr geholfen, vorher das Fantaisie Impromptu gespielt zu haben. Das Stück ist in den schnellen Passagen durchgängig 3:4 gesetzt. Bei der Nocturne war es am Anfang etwas schwierig, daß sich die 3:4 Passagen mit rhythmisch gleichartigen Passagen fließend abwechseln, aber nach einer Weile ging es ganz gut.
Was mir am meisten geholfen hat war, den dritten Teil mit getrennten Händen zu üben (teilweise halbe Takte), die Hände zusammen zu nehmen und auszuprobieren, wenn es nicht richtig klappte, die Hände wieder einzeln zu üben usw. Insgesamt habe ich für den dritten Teil alleine so lange gebraucht wie für die anderen Teile vorher. Ich habe auch geübt, die einzelnen Hände blind zu spielen, weil man viel springen muß, teilweise mit beiden Händen gleichzeitig, und deswegen nicht auf die Augen angewiesen sein darf. Das bringt auch unheimlich viel für die Sicherheit beim Spielen, auch wenn es am Anfang anstrengend ist.
Ich weiß auch noch, daß ich am Anfang einfach stundenlang nur den langsamen ersten Teil geübt habe, um die Sensitivität des Anschlags zu verfeinern.
Ich hoffe, das hat ein bißchen geholfen!