Anfängerin mit 28 - richtige Entscheidung?

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DieKerstinHH

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1. Dez. 2014
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Hallo Ihr Lieben,

die Entscheidung ist gefallen. Ich möchte endlich lernen, Klavier zu spielen. Als Kind scheiterte dieser Wunsch an Platz und Geld, der Musik bin ich dennoch treu geblieben. Ich singe seit ich denken kann in Chören und solistisch, mittlerweile auf gehobenem Niveau. Ein Instrument habe ich nie gelernt, sodass gerade das Lernen von anspruchsvolleren Notentexten immer recht viel Zeit in Anspruch nimmt.
Das soll sich nun ändern :-)
Ich habe lange recherchiert und bin zu dem Schluss gekommen, dass auf kurz oder lang ein "richtiges" Klavier her muss. Da ich allerdings bei 0 anfange, habe ich mich entschieden, das erste Jahr mit Klavierunterricht vor Ort zu beginnen (= Unterricht auf einem richtigen Klavier), für das Üben zuhause habe ich mir das E-Piano Yamaha P35-b bestellt. Wenn sich die Entscheidung für ein richtiges Klavier im Laufe der ersten Monate festigt und ich die Investition wage, kann ich das Yamaha immer noch wunderbar gebrauchen, da es sich um ein mobiles E-Piano (Stage-Piano) handelt.

Was haltet Ihr von meinen Überlegungen? Macht das soweit Sinn?

Viele Grüße aus Hamburg,
Kerstin.
 
Der Entschluss zu Unterricht ist richtig und vernünftig.

Für den Anfang reicht zur Not das Yamaha, so eben. Ein richtiges Klavier ist allerdings viel besser und zwar auch viel besser zum Lernen.

Geige spielen lernt man auch nicht auf einer E-Geige.

CW
 
Herzlichen Glückwunsch zu der Entscheidung!
Es ist nie zu spät, mit diesem wunderbaren Hobby zu beginnen, auch wenn das Lernen vermutlich tatsächlich immer zäher wird, je alter man wird.

Deine pragmatische und vernünftige Art da heranzugehen, gefällt mir sehr!
 
Hi Kerstin,

gratuliere zur definitiv richtigen Entscheidung. Ich bin ebenfalls 28 und habe seit diesem Sommer wieder Klavierunterricht, jedoch spiele ich bereits seit meiner Kindheit Klavier. Ich muss sagen, dass ich dich sehr beneide, denn Singen kann ich bis heute keinen geraden Ton. Es muss wunderbar sein, gut Singen zu können. Da würde ich einiges für geben, aber das wird in diesem Leben nichts mehr. Du hingegen hast sehr gute Voraussetzungen, um noch gut Klavierspielen zu lernen.

Ich möchte gar widersprechen, wenn du schreibst

denn deine gesangliche Vorbildung wird von unschätzbarem Wert sein. Klavierspielen hat sehr viel mit Hören zu tun, und viel weniger mit Technik als man glauben mag (für diese Erkenntnis habe ich 15 Jahre gebraucht:denken:). Klar muss man auch mechanische Arbeit verrichten und muss die dafür nötigen Bewegungsabläufe erlernen. Aber um Musik zu machen, muss man Klangvorstellungen im Kopf entwickeln, und diese dann auf das Instrument übertragen. Und das dürfte dir als fortgeschrittene Sängerin deutlich leichter fallen als einer absoluten Anfängerin. Es ist z.B. kein Zufall, dass viele Jazzer bei ihren Soli mitsingen (Glenn Gould tat das auch bei Bach). Ich hatte für kurze Zeit mal Unterricht bei einem Jazz-Lehrer, und Singen stand direkt in der ersten Stunde auf dem Plan. Die Stimme als körpereigenes Instrument fungiert als eine Art Zwischenschritt zwischen der Melodie / dem Klang im Kopf und der Klangerzeugung auf dem Klavier. Man spielt quasi in Echtzeit auf dem Klavier nach, was man gerade singt (und nicht etwa umgekehrt!). Grundsätzlich gilt, nicht nur im Jazz: Wenn man das, was man gerne spielen würde, Singen kann, wird auch das (Schön-)Spielen in den meisten Fällen leichter fallen.
Und auch deine Erfahrungen im Chor dürften beim Klavierspielen helfen. Schließlich gibt es kein Soloinstrument, bei dem Mehrstimmigkeit so ausgeprägt ist wie beim Klavier, und dafür braucht es nicht nur unabhängige Finger / Hände sondern vor allem auch entsprechende Hörgewohnheiten.

Ich würde also nicht sagen, dass du eine Anfängerin bist, sondern eine Musikerin, die nun (neben der Stimme) Klavier als Zweitinstrument lernt :super:. Und dabei wünsche ich dir viel Freude:-)

Was das E-Piano angeht, hast du ja bereits erkannt, dass du wahrscheinlich früher oder später ein Klavier brauchst. Und du wirst vermutlich merken, dass dieser Wunsch eher früher als später aufkommen wird :-D

LG, LKS
 
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Ich habe lange recherchiert und bin zu dem Schluss gekommen, dass auf kurz oder lang ein "richtiges" Klavier her muss. Da ich allerdings bei 0 anfange, habe ich mich entschieden, das erste Jahr mit Klavierunterricht vor Ort zu beginnen (= Unterricht auf einem richtigen Klavier), für das Üben zuhause habe ich mir das E-Piano Yamaha P35-b bestellt. Wenn sich die Entscheidung für ein richtiges Klavier im Laufe der ersten Monate festigt und ich die Investition wage, kann ich das Yamaha immer noch wunderbar gebrauchen, da es sich um ein mobiles E-Piano (Stage-Piano) handelt.

Was haltet Ihr von meinen Überlegungen? Macht das soweit Sinn?
Ja, ich hätte statt des Yamaha P-35 allerdings ein Kawai ES100 empfohlen. Geringfügig teurer, sehr viel besser. Das P-35 ist von der Sorte, die man nach ein paar Monaten wieder verkauft, weil man genug hat und durch was Besseres (Digi) ersetzt. Ein Yamaha P-155, Kawai ES100, Roland F-20 oder Casio PX-150 kann einen hingegen schon ein paar Jährchen zusätzlich zum akustischen Klavier begleiten.
 
Wow, vielen vielen Dank für Eure Antworten. Das gibt mir schon ein viel besseres Gefühl.Gerade, wenn man in einer Sache noch "grün hinter den Ohren" ist, hilft es ungemein zu wissen, dass man die Sache nicht ganz von der falschen Sache angeht ;-)

Hi Kerstin,
Ich möchte gar widersprechen, wenn du schreibst
denn deine gesangliche Vorbildung wird von unschätzbarem Wert sein. Klavierspielen hat sehr viel mit Hören zu tun, und viel weniger mit Technik als man glauben mag (für diese Erkenntnis habe ich 15 Jahre gebraucht:denken:).
Die Hoffnung habe ich auch. Ich habe auch gar nicht vor, eine Meisterpianistin zu werden. Ich finde das Klavier als Instrument einfach wunderschön und mag auch gern einfach nur zuhören. Es reicht mir, wenn ich mich selbst ein wenig begleiten kann (naja, und ein kleiner Traum ist noch "Clair de lune" spielen zu können, aber wir werden sehen). Außerdem eröffnet ein eigenes Instrument in der Wohnung natürlich vielfältige Gelegenheiten für Wohnzimmerkonzerte, Gesangsabende, etc. :) :) :) ... das hier ist übrigens der Chor, bei dem ich jüngst das Vorsingen "überlebt" habe http://www.harvestehuder-kammerchor.de/wordpress/media/ .. ein Kammerchor, der viel à capella singt. Da gilt es, das Gehör zu schärfen :)

Ja, ich hätte statt des Yamaha P-35 allerdings ein Kawai ES100 empfohlen. Geringfügig teurer, sehr viel besser. Das P-35 ist von der Sorte, die man nach ein paar Monaten wieder verkauft, weil man genug hat und durch was Besseres (Digi) ersetzt. Ein Yamaha P-155, Kawai ES100, Roland F-20 oder Casio PX-150 kann einen hingegen schon ein paar Jährchen zusätzlich zum akustischen Klavier begleiten.
Ich befürchte, LKS wird recht behalten und ich bleibe nicht lange ohne "richtiges" Klavier, daher wird es vermutlich gar nicht zu "ein paar Jährchen"kommen. Das P-35 ist in seiner Preisklasse in diversen Tests sehr gut abgeschnitten und kommt auch Bewertungen auf Amazon/ Thomann, etc. sehr gut weg.

Ich hatte am Freitag die Ehre, Dennis Matsuev in der Alten Oper in Frankfurt zu lauschen. Ganz große Empfehlung, es war wunderschön :herz:
 
Ich befürchte, LKS wird recht behalten und ich bleibe nicht lange ohne "richtiges" Klavier, daher wird es vermutlich gar nicht zu "ein paar Jährchen"kommen. Das P-35 ist in seiner Preisklasse in diversen Tests sehr gut abgeschnitten und kommt auch Bewertungen auf Amazon/ Thomann, etc. sehr gut weg.
1. Satz: Richtig! ;-) / 2. Satz: naja... diese Tests sind wenig unabhängig und sie bewerten NUR das Instrument, nicht aber seine "Nähe" zum echten Klavier!

Du solltest Dir schon überlegen, ob Du dann, wenn Du ein richtiges Klavier hast, das Digi noch brauchen wirst (nachts/Ruhezeiten, etc). Falls nein, ist das P35 ok. Falls aber doch, kauf bitte was besseres - denn das P35 wirst Du nicht mehr benutzen, wenn Du ein Klavier hast! Ich darf zu jstns Liste noch das Kawai ES-7 ergänzen.
 
Ich habe nichts Neues hinzuzufügen.... aber auch ich wünsche dir natürlich ganz viel Spaß mit dem schönsten Hobby, das ich mir vorstellen kann! :-) Ich habe auch die erste Zeit auf einem Digi gespielt, das ist auch OK - aber das Bedürfnis nach einem richtigen Instrument kommt ja dann recht schnell.
 
Wenn ich als Neubesitzer eines Kawai ES-7 meinen Senf dazu geben darf:
Ich bin sehr zufrieden mit diesem Instrument. Es macht tatsächlich Sinn, darauf Klavier zu üben (!).
Mein einziger Wehrmutstropfen: Ich finde den Klang eigentlich zu scharf, aber selbst da kann man mit dem Anschlag einiges tun.

lg marcus
 
Ich möchte mich anschließen. Glückwunsch zu der Entscheidung!
Ich singe seit ich denken kann in Chören und solistisch, mittlerweile auf gehobenem Niveau.
Das scheint mir auch so, wenn ich mir die Hörbeispiele von dem Kammerchor anhöre. Respekt! Und mit dieser Vorbildung hast Du schon jetzt viele Jahre aufgeholt im Vergleich zu jemandem, der wirklich bei Null anfängt.
 

Hi Kerstin,

richtige Entscheidung.
Und du fängst überhaupt nicht bei Null an. Wie die Vorschreiber schon sagten ( ;-) ), es geht um Musik und die findet nur im Kopf und nicht in den Fingern statt.
für das Üben zuhause habe ich mir das E-Piano Yamaha P35-b bestellt. Wenn sich die Entscheidung für ein richtiges Klavier im Laufe der ersten Monate festigt und ich die Investition wage, kann ich das Yamaha immer noch wunderbar gebrauchen, da es sich um ein mobiles E-Piano (Stage-Piano) handelt.
Ja, als Staubfänger. ;-)
Wenn du ein echtes Klavier hast, wirst du erkennen, daß du auf mysteriöser Weise nicht mehr auf dem E-Piano spielst.

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Kerstin,
Ja, als Staubfänger. ;-)
Wenn du ein echtes Klavier hast, wirst du erkennen, daß du auf mysteriöser Weise nicht mehr auf dem E-Piano spielst.

Gruß

Vielen Dank :)! Mein Gedanke dabei ist, dass man ein Klavier im Gegensatz zum Stage-Piano doch mehr schlecht als recht unter den Arm klemmen und im Kofferraum transportieren kann.
Zuhause wird das gute Stück bei Anwesenheit eines "richtigen Klaviers" dann natürlich eher in irgendeiner Ecke stehen und auf seinen Außer-Haus-Einsatz warten ;)
 
Nun ja, ein Stage-Piano wird man normalerweise auch nicht mal eben unter den Arm klemmen und mitnehmen. Die wiegen schon einiges, so ca. 15-25 kg. Ich habe daheim nur deswegen ein DP im Stageformat, damit ich es bei Bedarf auch mal unkompliziert aus dem Weg räumen kann.
 
Hallo Kerstin, herzlich willkommen!

Mein Vorschlag wäre, kaufe dir doch gleich ein gebrauchtes Klavier für zu Hause zum üben, denn beim Klavierunterricht auf einem richtigen Klavier zu spielen und dann zu hause auf einem Digi, finde ich nicht so gut.

Das richtige Klavier macht gleich von Anfang an mehr Spass, als ein Digi, ausserdem ist es immer eine Umstellung für dich, ob du nun zu Hause spielst oder beim Klavierunterricht.

Es gibt schon sehr günstige echte Klaviere, die sich für den Anfang lohnen und in ein paar Jahren kannst du dann dir immer noch ein besseres Klavier anschaffen.

Als ich mit dem Klavier spielen anfing, war ich 11 Jahre alt und ich wollte es erlernen, der Antrieb kam nicht von meinen Eltern und ich spiele nach 48 Jahren immer noch, weil ich es will.

Das Klavier kostet damals 1966, eintausend DM. Heute weiss ich aber erst, dass das für mein Vater sehr viel Geld war und er es sich eigentlich nicht leisten konnte.

Er meinte aber, wenn du wirklich Klavier spielen lernen willst, dann kaufe ich dir auch eins.

Liebe Kerstin, warum diese Geschichte? Was ich dir damit sagen will, dass ich damals noch ein Kind war, aber ich hatte von Anfang an mich dafür entschieden und es war die richtige Entscheidung.

Überlegen kann ja nicht schaden.

Viel Spass beim Üben, Jörg
 
Hi,

also das Hauptargument pro-Digi ist doch der Kopfhörerbetrieb.

Das kann für einen Anfänger durchaus sehr relevant sein. Ich könnte sonst kaum üben, obwohl ich ein eigenes Haus mit umliegenden Garten habe.
Die Nachbarn beschweren sich wohl nicht, aber meine Familie grillt mich wenn ich nach 20 Uhr da Tonleitern übe.

Und vor 20 Uhr komme ich mit Job + Familie halt zu gar nix am Klavier.

Die Kosten sind wohl durchaus nicht unrelevant, wenn einer zu nem P35 greift statt zu einem Digi-Mittelklassegerät. Halbjährlich Stimmen etc. ist schon zu berücksichtigen.

Viele Grüßem
André
 
Der Vorteil, wenn man ein 'schlechtes' und ein 'richtiges' Instrument 'mischt':

Wenn man auf einem schlechten Instrument gut spielt, dann spielt man auf einem richtigen Instrument richtig gut. ;)


(Ein Trick, den Paganini angeblich angewandt haben soll, finde leider die Quelle nicht mehr...)
 
Hallo Kerstin,
das ist auf jeden Fall eine gute Entscheidung.
Ich habe selber erst mit 30 angefangen Klavier zu spielen. Man muss natürlich seine Ansprüche am Anfang lieber etwas niedriger halten, sonst wird man schnell frustriert, ging mir zumindest so. Ich bin jetzt nach zwei Jahren noch nichtmal bei der Hälfte des Bandes 2 der Russischen Klavierschule angekommen, aber dennoch habe ich echte Fortschritte gemacht.
Das wichtigste ist konstant dranzubleiben, und wenn es täglich nur 20 Minuten sind.
Viele Grüße aus Berlin
 
Ich sag einfach auch noch mal: Willkommen! *winkewinke* aus dem Sachsenwald! :-)

Die Drahtkommode
 
Hallo Kerstin,
das ist auf jeden Fall eine gute Entscheidung.
Ich sag einfach auch noch mal: Willkommen! *winkewinke* aus dem Sachsenwald! :-)

Die Drahtkommode

Vielen Dank für die vielen Rückmeldungen!
Ich sitze gerade im Büro und prüfe ungefähr sekündlich die DHL-Trackinginformation... eigentlich müsste das Paket schon laaaaange da sein. Nunja.
Frage mich gerade, wie das wird, wenn es bald nicht "nur" ein Stagepiano wird, sondern ein richtiges Klavier :)
Ich werde selbstverständlich berichten, wie die ersten Wochen verlaufen sind.

Nochmals vielen Dank und Euch allen eine schöne Weihnachtszeit!
 

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