Mensurberechnung

So, ich bin jetzt endlich dazu gekommen, Bildchen zu malen. Die Berechnung habe ich hierüber durchführen lassen: http://www.goptools.com/free.htm. Es ist mir nicht gelungen, im Internet alle nötigen Formeln zu finden, habe aber gelesen, dass man für die Auslastung die Bruchlast mit 75% skaliert. Für den Auslastungsgraphen habe ich also das Ergebnis der goptools durch 0.75 geteilt. Ich würde gerne noch die Lautstärke berechnen, habe aber nur gefunden, dass diese proportional zum Logarithmus der Zugkraft ist. Welchen Faktor man für 2/3-chörig ansetzt habe ich leider nicht gefunden.
Ausserdem sind die ersten 6 Saiten doppelt umsponnen. Die Berechnung der goptools geht aber von einfacher Umspinnung aus. Inwieweit dadurch ein Fehler in die Rechnung gekommen ist, weiss ich nicht.

Aus den Bildern wird jedenfalls ziemlich klar, dass Micha mit seiner Vermutung, dass die 2 Töne aufgrund der Mensur auffällig sind, Recht hat. Wahrscheinlich tritt der Effekt durch die Alterung der Saiten noch deutlicher zutage. Ich überlege, zum Beleg der These die 2 Töne einfach mal ein wenig hochzustimmen, um zu schauen, ob sich dabei die Tonqualität ändert.
Die anderen wahrgenommen Effekte spiegeln sich nicht in den Graphen wieder (zumindest nicht für mich erkennbar), so dass ich annehme, dass diese wirklich nur auf den Zustand der Hämmer zurückzuführen sind.

Es sieht also so aus, also würde sich eine Neuberechnung der Bassmensur auf jeden Fall lohnen. Beim Blankbezug bin ich unsicher, den Knick bei 49/50 nehme ich nicht wahr.

Inharm.png Auslastung.pngZug.png
 
Wie mach ihr Klaviermeister das eigentlich, mischt ihr die Saitenstärke, weil zu einem Ton gehören ja oft drei Saiten, oder behaltet ihr eher dann eine Saitenstärke für den ganzen Chor und verzichtet dann eher auf das Einhalten der Mensurberechnungsvorgaben ?

Kann sein dass das eigentlich eine dumme Frage von mir ist, aber ich stelle sie hier trotzdem, man weiß ja nie !

LG acoustico
 
Die Saitenstärke in einem Chor muss immer die selbe sein. Deshalb muss man für die Berechnung wissen, ob die Saiten Einzelösen haben, oder nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn sich immer 2 benachbarte Saiten einen Stift teilen, haben immer 2 benachbarte Chöre einen gemeinsamen Draht.
Bei mir ist je Chor eine Öse und ein Stift (heisst das Duplex?), die Saitenstärken können also unabhängig voneinander berechnet werden.
 
Bei Einzelösen kann man bei jedem beliebigen Ton die Saitenstärke ändern. Sind immer zwei klingende Längen über die Umlenkung am Plattenstift verbunden, so haben immer mindestens zwei Töne eine gemeinsame Saitenstärke.
 
Ja das ist klar. Aber was hat das mit der Berechnung der Mensur zu tun? Die wird sich doch nicht etwa nach danach richten, ob es mit der "Umlenkung vs Chor" passt oder nicht?
 
;-)
Doch, die Mensur muss sich danach richten. Bei Einzelaufhängung kann man die Saitenstärke bei jedem Ton wechseln, bei Umlenkung über die Plattenstifte nur jeden zweiten Ton. Da kann es dann mal sein, dass der ein oder andere Ton einen Kompromiss darstellt .
 
Ok, die Mensur muss sich an den existierenden Plattenstiften orientieren. Es sei denn, du bohrst und setzt neue Stifte. Ansonsten ist es eine Entscheidung des Herstellers. Einzelösen bedeuten mehr Arbeitsaufwand.
 
Sind die Bilder denn so plausibel? Würdet ihr den Blankbezug auch optimieren lassen?
 

@Peter,

da ich davon ausgehe, dass du schon mal einen Förster oder Bösendorfer gesehen hast, im Vergleich zu dem Rest, der pro Stift zwei Saiten benutzt, ist deine Frage wahrscheinlich tiefgründiger, aber dennoch kann ich momentan diesen tiefen Grund nicht erreichen.

Meinst du
a) man könnte ja an einen Stift zwei Einzelsaiten hängen, statt die Saite einmal umzulenken.
b) man könnte bei der Rechung so tun als ob das jeder Chor unabhängig vom Nachbarchor wäre, und im Nachhinein die Mensur dann aus dem Zwang heraus eine Saite für zwei Chöre zu verwenden, korrigieren.
c) oder bist du noch bei Design des Klaviers, wo der Hersteller die Freiheit hat Doppelt- und Einfachsaite zu kombinieren.
d) oder weder noch ?

LG acoustico
 
*RiesigesaufStirnklatschsmilie*

Mit dieser Frage:
@acoustico
a) man könnte ja an einen Stift zwei Einzelsaiten hängen, statt die Saite einmal umzulenken.
hat es klick gemacht. Die Antwort ist: d)
Die genauere Antwort: Ich bin blond und tue nicht nur so. :lol:
Nicht mal die von @Mawima absolut verständliche Antwort "die Mensur muss sich an den existierenden Plattenstiften orientieren. Es sei denn, du bohrst und setzt neue Stifte" half dagegen an.

Also nichts mit tiefgründig; ich hatte einfach einen Denkfehler und die Stifte ignoriert. Tut auch noch weh... ich darf nicht denken. Ist einfach nicht jedem gegeben.
:denken:->:krank:->:blöd:->:dizzy:->:angst:->:idee:->:puh::puh::puh::puh::puh:
 
Finde kein Bild, daher schreibe ich es ja. :lol:
 

Tust Du ned, würde niemand fragen könnt auch niemand antworten, und es wär langweilig leer hier ;-)

Du hast bei der Einzelaufhängung die Möglichkeit die Mensur individueller zu gestalten, der Nachteil: Du hast einen erheblichen Arbeitsaufwand - jede Saite braucht eine eigene Öse und jede Öse muß nach dem Beziehen verdichtet werden.
Legst die Saite hingegen einfach beim Plattenaufhängestift um, so daß sie oben wieder rauskommt, geht das Beziehen sehr viel fixer von der Hand - Nachteil; Du bist unflexibler mit der Mensur und mußt trotzalledem die eine oder andere Saite einzeln aufhängen. Ein weiterer Nachteil; verzieht sich eine Saite, ist die Zwillingssaite mitbetroffen. Ein weiterer Nachteil; reißt ne Saite, ist die Nachbarsaite auch futsch.

LG
Henry
 
forehead-slap-smiley-emoticon.gif

http://www.sherv.net/forehead.slap-emoticon-2901.html

Wäre auch was für die Wunschliste ;-)

Liebe Grüße
Gernot
 

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