Yamaha U-2

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holozaen

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27. Feb. 2012
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Liebes Forum,
mir wurde ein Yamaha U2 von Mitte 1970 für ca. 3700,- angeboten.
Das Instrument schaut wie neu aus, klingt ebenso klar und gut.
Es hat noch die Original Yamaha-Filze und ist laut Verkäufer in einem tadellosen Zustand.
Allerdings sagte er auch, dass es aus einer Containerlieferung vom vergangenen Herbst aus Japan stammt.

Was tun?

Nun habe ich so viele Warnungen von allerlei Leuten gehört, dass ich ins Zögern geraten bin. Ich hoffe auf eine Meinung von Euch.

Grüße vom Holozän
 
Ein U-2 gabs in Deutschland noch nie aber wenigstens gibt der Verkäufer zu daß es sich um einen Gebrauchtimport handelt, für wenig mehr gibts ein neues YAMAHA B-3.
Bedenke daß das U-2 mit Sicherheit aus eines asiatischen Musikschule oder ähnliches stammt und in der Regel nach dieser Zeit umfangreiche Arbeiten nötig sind.
 
Hallo holozaen, willkommen auf clavio.
Für den genannten Preis kannst du dies erwarten:
- neuwert-ähnlichen Zustand
- tadellose Stimmung auf korrekter Tonhöhe
- sehr gute Hammerkopf-Substanz, tadellose Intonation
- zuverlässige, dauerhaft korrekte Regulierung
und darüber hinaus dies:
Der verkaufende Fachmensch muss die typischen Schwachstellen dieser Container-Instrumente kennen und vorab abklopfen und ggf. beheben. Im konkreten Fall typischerweise: Bei Yamaha-Klavieren dieser Altersklasse ist davon auszugehen, dass alle Kapselschnüre ausgetauscht werden müssen. Darüber wurde hier im Forum schon diskutiert. Du musst nicht im Detail wissen, was das bedeutet, du darfst aber voim Verkäufer erwarten, dass das umstandslos erledigt ist.
Wenn das Klavier wirklich top ist, ist das Angebot ok. Abgesehen davon gilt das, was Klavierbauermeister schrieb.

Gruß
Martin
 
Ich kenne eine Menge Gebrauchtimporte mit tauben Baßsaiten - denke mir mal daß der Laie sich schwer tut das zu erkennen.
 
Danke Euch für die Tips!

Zugegeben, ich bin Laie und stehe nun vor der Frage, was nun mehr Sinn macht.

Etwa zu sagen, dieses Instrument tust für meine Qualifikationen allemal.
Oder, ich lege besser noch 1000,- drauf uns spekuliere auf ein neues K121?

Gegenfrage wiederum: hat denn das U2 etwas zu bieten, was die günstigeren "Neuen" nicht haben? Im allgemeinen heißt es ja immer… früher war alles besser?!

Grüße Euch,
Holozän
 
...etwa zu sagen, dieses Instrument tust für meine Qualifikationen allemal.
Oder, ich lege besser noch 1000,- drauf uns spekuliere auf ein neues ...

Da vermengst du mindestens zwei Themen miteinander, Holozän.
Die Preislage, in der du dich tummelst, ist eine Sache.
Die andere ist: Für das was du ausgibst, gleich in welcher Preislage, solltest du möglichst etwas komplett Stimmiges bekommen.
Ein drittes Thema ist die Frage, ob neu oder gebraucht.
Zu alledem gibt es hier im Forum viel zu lesen...

Wenn du also, was ja zu wünschen wäre, zu den von dir genannten Konditionen ein komplett stimmiges U2 kriegen kannst - warum nicht? Schließlich kann dir auch passieren, dass du für deutlich mehr Geld etwas bekommst, das nicht wirklich top ist.
Übrigens: Die U2, die ich kenne, machten mich immer zunächst neugierig, weil halt dieses Modell aus dem nicht-europäischen Markt kommen musste. Hier gab es nur U1 und U3. Nach eingehender Arbeit an den U2s fand ich immer, dass ihre Existenz so wirklich nötig eigentlich nicht war... aber alles ist eine Frage des Einzelfalls. Lass dir nichts einreden, auch von mir nicht.

Was deine Frage zu den alten U's betrifft:
In den 70er Jahren und später waren diese Klaviere hier zu Lande sowas wie ein Geheimtipp. In Deutschland war Kleinklavierzeit, und aus Japan kamen richtig große und grundsolide Instrumente, und dies sogar zu höchst konkurrenzfähigen Preisen. Das Niveau der Yamaha U-Klaviere (und auch der kleineren) ist seit Jahrzehnten prinzipiell hoch und wenig anfällig, daher werden diese Instrumente gerade auch in Fachkreisen geschätzt. Richtig "affengeil" sind sie allerdings eher selten. Klanglich ingesamt recht frisch, eher etwas hart, im Bass schon groß aber nicht optimal transparent, im Diskant klar aber in der Regel etwas kurz. Man muss da keinen Retro-Hype draus machen, so meine Meinung. Auch bei Yamaha wird man wissen, warum man durchgreifende Modellpflege-Maßnahmen vornahm.
Hinsichtlich der Qualität von Neu-Instrumenten wirst du dir kaum Sorgen machen müssen, sofern du dich vorab eingehend informierst. Gute Händler werden auch diesbezüglich gern und fair gesprächig sein. In Sachen Yamaha und Kawai zählt beispielsweise hier auf clavio Klavierbauermeister (siehe seine obigen Beiträge) zu den "alten Hasen".

Gruß
Martin
 
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Hallo zusammen,

zum gebrauchten Yamaha U2 gesellt sich nun ein K121 von Kemble.
Das 121 habe ich mir heute als Neuinstrument angeschaut und ich war nicht schlecht überrascht.

Habt Ihr zum Kemble einige Erfahrungen zu berichten?
Was mich natürlich sorgt ist der Preis, der mit gut 1800 Euro über dem gebrauchten 36-jährigen U2 liegt.

Grüße Euch,
Holozän
 
zum gebrauchten Yamaha U2 gesellt sich nun ein K121 von Kemble.
Das 121 habe ich mir heute als Neuinstrument angeschaut und ich war nicht schlecht überrascht.

Habt Ihr zum Kemble einige Erfahrungen zu berichten?

Solange das in England gebaut wurden, war es sozusagen der Zwilling des Yamaha P121, m.a.W.: solides Instrument. Wie es nach der Produktionsverlagerung aussieht, weiß ich nicht. Ich meine aber, daß Klavierbauermeister hier mal geschrieben hat, daß es immer noch so ist - bemüh doch mal die Suchfunktion. Immerhin, wenn Du feststellen kannst, wo es gebaut wurde, weißt Du wenigstens schon ungefähr, wie "neu" es ist.


Nachtrag: Auf dem amerikanischen Forum (http://www.pianoworld.com/forum/ubbthreads.php/topics/1598423/Yamaha) schreibt ein Klavierhändler am 16.1.2011 dazu:

The Kemble 121 and Yamaha P121 made in Yamaha's Indonesian factory have the same design, frame, soundboard, hammers, strings and keyboard, made by the same workers. The tonal difference you hear is purely the amount of voicing given to the hammers at the factory (and maybe a bit more by the dealer if he's inclined) to give some credibility to the different branding and possibly the price point.

Both these pianos use the current Japanese U1 design frame, action, strings, keyboard, but, in my view, sound better in the bass than the U1 due to the grand-piano-quality German 'Strunz' spruce soundboard and ribs, (the U1 uses Sitka spruce, although very good, doesn't quite produce the depth in the bottom two octaves found in the Indonesian models). The premium you pay for the U1 will be around 1,000 Euros more than a Yamaha P121. If you like the softer toned Kemble then ask the dealer to prep and voice the Yamaha P121 down to the mellower toned Kemble. It's a quick and easy job.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Bei den Kemble K-121 finden im Gegensatz zum YAMAHA P-121 eine Kategorie einfachere Hämmer Verwendung was sich jedoch kaum bemerkbar macht - deutlich ungünstiger wird sich jedoch die Wertstabilität im Vergleich zum fast gleich teuren YAMAHA P-121 entwickeln.
 
Bei den Kemble K-121 finden im Gegensatz zum YAMAHA P-121 eine Kategorie einfachere Hämmer Verwendung was sich jedoch kaum bemerkbar macht - deutlich ungünstiger wird sich jedoch die Wertstabilität im Vergleich zum fast gleich teuren YAMAHA P-121 entwickeln.
Na, da würde ich aber mal die Pferde nicht vorweg scheu machen. Wer weiß, welchen Markennimbus Kemble in ein paar Jahren hat? Außerdem kann man doch davon ausgehen, dass allgemein die Kenntnis realer Qualitäten hinter gleichwelchen Labels nach und nach zunimmt. Wo doch heutzutage das Herummachen mit globalen Herkünften und zahllosen Labels zunehmend das Normalste von der Welt ist. Wer weiß, ob nicht etwas, was uns Heutige noch zu blenden vermag, die Morgigen schon kaum noch juckt...

Gruß
Martin
 
Kemble war, ist und bleibt innerhalb YAMAHA ein Nischenprodukt - da würde ich mir eher Sorgen machen ob es Kemble-Klaviere in ein paar Jahren überhaupt noch gibt da es ganz und gar gegen die übliche YAMAHA-Politik spricht ein mit so geringer Stückzahl und fast ausschließlich auf den englischen Markt zugeschnittenes Label zu forcieren.
Und daß man gebrauchte Kemble-Klaviere im Vergleich zu YAMAHA schwieriger verkaufen kann war halt auch in der Vergangenheit schon so.
 

Gut, bezüglich Wiederverkauf hörte ich auch schon bei einem Händler gewisse Warnungen.

Aber ich wollte das Klavier nicht gegen zunehmend instabile Börsenanlagen in Vergleich setzen. ;-)

Interessant ist doch, ob das Kemble vom Klang her nicht das Yamaha P121 noch überragt?

Und noch eine Frage dazu: Bietet Kawai noch eine gute, qualitative Alternative (K3)???

Grüße vom Holozän
 

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