Wo werden Yamaha P-Series gebaut?

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patbone

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Hallo

Bei mir zeichnet sich langsam ab, dass ich mir ein akustisches Yamaha (wahrscheinlich das P116) zulege und anstelle des Silent-Pianos eine Zweitlösung bestehend aus dem Doepfer PK88 (danke Johannes...;)) und einem GEM R-PX zulege. Das kommt mich insgesamt rund CHF 1000 günstiger zu stehen als das ins P116 integrierte Silent-System und ermöglicht mir durch die Tragbarkeit des Masterkeyboards etwas mehr Flexibilität. Ausserdem trägt es dem puristischen Anspruch Rechnung, ein schönes, akustisches Instrument nicht mit allerlei Kabel- und Sensorengedöns zu "verunreinigen" ;), sondern eine klare funktionale Trennung vorzunehmen.
Naja, das ist jedenfalls der momentane Stand der Dinge, mal sehen, ob's das auch wird.

Ich werde demnächst natürlich auch ein paar Klaviere, trotz meiner bescheidenen spielerischen Möglichkeiten, im Laden anspielen.
Was mich aber noch stört, ist die recht intransparente Informationspolitik bzgl. Herkunft/Produktionsstandorten der einzelnen Linien innerhalb der Yamaha Klaviere.
Schenkt man dieser Seite Glauben, so werden nur die Pianos von 121cm und höher im Werk Kakegawa (Japan) gebaut, alles unterhalb davon in China und Taiwan (?). Bei Yamaha selbst ist eher von China und Indonesien die Rede, welche Baureihen (nur die B-Series?) davon betroffen sind, ist aber nicht ersichtlich. Das Werk in Kemble (England) ist ja offenbar nicht mehr in Betrieb.
Weiss jemand gesichert, wo welche Yamaha-Klaviere gefertigt werden? Die Marketingsprüche "Resonanzboden und Spreizen aus Fichte nach europäischer Bauart" sagen mir nicht viel bzw. weisen nicht auf den eigentlichen Produktionsstandort hin.

Was mich interessieren würde:
  • Baut Yamaha in China/Indonesien Klaviere nach europäischen Qualitätsstandards und wenn ja, was heisst das konkret?
  • Werden in diesen asiatischen Werken Umwelt- und Sozialstandards eingehalten? Ist evtl. sogar Kinderarbeit ein Thema? Warum informiert Yamaha hierzu nicht offensiver?
  • Inwieweit ist es problematisch, ein "klimasensibles" Produkt wie ein Klavier in (sub)tropischen Zonen zu produzieren und diese dann um die halbe Welt in gemässigte Klimazonen zu verfrachten? Bei einem W.Hoffmann von Bechstein (ähnliche Preisklasse wie die Yamaha P-Series) weiss ich wenigstens, dass es wahrscheinlich auf dem Landweg die gut 900km von Hradec Kralove nach Bern geschippert wird...

Gibt es jemanden unter euch aus dem "Klavierbusiness", der zweifelsfrei weiss, wie es sich mit den Produktionsorten der Yamaha-Pianos für die einzelnen Produktlinien genau verhält?

Vielen Dank im Voraus für eure Antworten und schöne Grüsse aus der Schweiz
Patrick
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Bei einem W.Hoffmann von Bechstein (ähnliche Preisklasse wie die Yamaha P-Series) weiss ich wenigstens, dass es wahrscheinlich auf dem Landweg die gut 900km von Hradec Kralove nach Bern geschippert wird...

Bezüglich des Transports würde ich mir keine grauen Haare wachsen lassen - überraschenderweise (zumindest für mich) kostet der Transport von Japan nach Hamburg Hafen für ein Klavier etwa 80€ (!), und damit müssen neben den Kosten für die Abwicklung, Verschiffung etc. ja auch die gesamten anteiligen Energiekosten für den Schiffsantrieb drin sein - heißt also, die Umweltbelastung entspricht maximal etwa einem leergefahrenen (Auto-)Tank, und dies dann bei einer Lebensdauer von ca. 50 ... 100 Jahren. Schlimmer dürfte tatsächlich der Transport von Hamburg (oder von Hradec Kralove) nach Bern sein ...

Bezüglich Kinderarbeit und Sozialstandards kann ich nichts sagen, aber Indonesien steht meines Wissens hier nicht an vorderster (Negativ-) Front.

Gruß
Rubato
 
...ok, Thilo schreibt in seinem klavierladen.de

"Heute wird die P-Serie in Indonesien gebaut - weil man dort einfach viel bessere Qualität als bei einer Produktion in Europa oder Japan erzielen kann. Übrigens: Die Erde ist eine Scheibe..."

...aber die Frage ist doch: kann man tatsächlich objektive Qualitätseinbussen feststellen, seitdem Yamaha die Produktion der Klaviere ganz nach Asien verlegt hat und, falls ja, wie manifestieren sich solche?
- schlechtere Verarbeitungsqualität?
- billigere Materialien?
- klangliche Verschlechterung?

Paradoxerweise hört man ja gerade zu letztem Punkt von allen Seiten eher das Gegenteil, nämlich dass die Yamaha-Klaviere, die noch vor Jahren im Ruf standen, ausgesprochen hell und kühl zu klingen, heute insgesamt reicher und wärmer klingen.

Ich konnte gestern ein paar Klaviere anspielen, unter anderem ein P116 sowie das B2 und B3. Das B2 fand ich eher flach, aber sehr positiv überrascht hat mich das B3, das nicht nur erwachsen aussieht (121cm) sondern durchaus so klingt. Im direkten Vergleich mit einem fast doppelt so teuren Grotrian-Steinweg hatte letzteres natürlich noch etwas mehr Grandezza, aber ich war vom B3 einigermassen beeindruckt - vor allem angesichts des vernünftigen Preises. Das P116 hingegen konnte sich klanglich - wenigstens für mich - nicht signifikant davon abheben.

Beste Grüsse
Patrick
 
Das YAMAHA-Werk in Indonesien gibt es seit 27 Jahren und wurde die letzten Jahre komplett erneuert und erweitert.
Ich war selbst schon dort und von Kinderarbeit kann da keine Rede sein.
Die neuen P-Serie werden seit Schließung von Kemble dort gebaut und Unterschiede zu den von Kemble gebauten kann ich keine erkennen.
 
- anderer Rasten
- Strunz-Resonanzboden
- andere Hammerköpfe
- andere Ausarbeitung
- anderes Gehäuse
usw.
 

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