Wo steht Seriennummer bei (ur)alten Bechstein-Flügeln?

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Habe mir einen alten Bechstein-Flügel angesehen für einen Bekannten.

Leider fand ich keine Seriennummer auf der Oberseite bei aufgeklapptem Flügeldeckel.

Kann es sein, dass man bei Bechstein früher die Seriennummer auf der Unterseite des Flügels mit großen Ziffern ca. 5cm hoch, in den Rahmen gestanzt hatte? Dort hatte ich eine 4-stellige Zahl, ich glaube 7794, erkannt. Demnach wäre der Flügel Bj. 1865, was ich nicht so recht glauben mag (der Flügel ist ca 2m lang, hat immerhin bereits 88 Tasten (kann das überhaupt sein bei Salonflügeln um 1865?), der Flügel hat 3 "Ecken", ist also nicht gerundet wie neue Flügel).

Weiss das jemand, ob die Seriennummer bei Bechstein früher tatsächlich in das Holz unten gestanzt wurde, statt oben auf die Gußplatte, wie ich es erwartet hätte?

Habe keinen Blick in die Mechanik geworfen, aber vom Spielgefühl ist der Flügel deutlich leichtgängiger, mglw. kürzerer Tastentiefgang (vom subjektiven Gefühl her), keine Repetiermechanik, es fühlt sich irgendwie direkter an beim Spielen - kann es sich dann um eine Wiener Mechanik handeln? Wurden Bechstein-Flügel mit Wiener Mechanik gebaut? Sieht man von oben, ohne die Tastatur herauszuschieben, ob es eine Wiener Mechanik ist?
 
Nein, habe nichts dergleichen gesehen auf dem Gußrahmen, nur die großen eingestanzten Zahlen im Holzblock überhalb der Lyra
 
Hallo Mindenblues,

habe auch einen 100 Jahre alten Bechstein.

Bei mir ist auch unten im Holzrahmen eine Zahl eingestanzt. Die hat aber nichts mit der auf dem Resonanzboden aufgedruckten Zahl zu tun. Kann mich erinnern, dass ich auch noch ein Zahl im Gussrahmen eingestanzt sah, müsste ich aber erst nachschauen.

RUdl
 
Bei sehr alten Bechsteinflügeln befindet sich die Seriennummer auf dem Resonanzboden, unterhalb des "Bechstein-Aufklebers". Bevor die Doppelrepititionsmechanik verbaut wurde, gab es auch eine einfache englische Mechanik. Diese spielt sich etwas anders, als eine heutige Mechanik. Jedoch kann der leichte Anschlag auch daher kommen, dass die Mechanik abgespielt ist (Achsen zu locker usw.).

Wenn du Schwierigkeiten hast, den Flügel vom Alter her einzuschätzen, dann mach mal detaillierte Fotos von Gussplatte und Mechanik. Wenn es ein Modell V ist, gab es auch im Rahmen der "Evolution" verschiedene Ausführungen bei der Gussplatte und Stimmstock, so dass sich das Baujahr des Instrumentes zumindest grob abschätzen lässt.

Zum Regulieren der Spieltiefe wurden oft Scheiben aus Zeitungspapier unter den Vorderdruckfilz gelegt. Da kann man mit etwas Glück auch einen Schnipsel mit Datumaufdruck finden.
 

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