Wie funktioniert guter Unterricht?

Nee, faul ist er eigentlich nicht, auch die eigentlich 30 Minuten werden immer sehr großzügig ausgelegt. Er hat ja auch nichts dagegen, wenn ich zu Hause irgendwelche Stücke für mich erarbeite, aber erstmal solle ich doch lieber die Hausaufgaben machen.

Dabei sitze ich ja an diesen "Hausaufgaben" jeden Tag sehr lange, aber irgendwann hat man einfach keine Lust mehr, einen Kanon zum 5899. Mal zu spielen. Dann muss ich einfach was anderes machen, das hab ich heute vorsichtig versucht anzudeuten.

Heute z.B. sind wir 4 Seiten aus dem Buch durchgegangen, die ich bis nächste Woche üben soll, kein einziges schönes Stück dabei, alles nur so Technikzeugs, sicherlich wichtig, aber bitte doch nicht nur. Da hab ich jetzt schon keine Lust, damit anzufangen.

Ich weiß nicht, ob ich es richtig erklären kann, aber wenn ich ein Stück erarbeite, dann habe ich ein Erfolgserlebnis und freue mich wie ein Schneekönig. Übungen aus dem Buch müssen auch sein, ganz klar, aber kann man das denn nicht kombinieren?

Gruß,
Doro
 
Ich bleibe dabei: Das ist Faulheit.

Er hat offensichtlich von Klaviermethodik herzlich wenig Ahnung, und er ist zu faul, sich damit zu beschäftigen. Stattdessen macht er un-individuellen Klein-Fritzchen-Einheitsunterricht.

Daß er mehr als 30 Min. unterrichtet, kann auch deswegen sein, weil er sich insgeheim wegen des phantasielosen, kompetenzarmen Unterrichts schämt und das durch "Schein-Fleiß" wieder ausbügeln will (bzw. Dir sozusagen demonstrieren will, wie "engagiert" er ist).

Ein Lehrer, der genau die vorgegebene Minutenzahl unterrichtet, in dieser Zeit aber hochkompetenten, durchdachten und individuellen Unterricht erteilt, ist 1000mal mehr wert.

LG,
Hasenbein
 
Da würde ich mich aber auch querstellen, wenn ich nur technisch orientierte Stücke lernen müsste... Kannst du ihm nicht sagen, dass dir das nicht gefällt? Meine KL fragt IMMER ob mir das Stück gefällt, was sie mir vorschlägt, ich habe auch schon einige abgelehnt und sie hat andere, gleichwertige ausgesucht dir mir besser gefallen haben.
 
Bisher wurde mir noch nichts an Stücken außerhalb des Lehrbuchs vorgeschlagen. Heute hab ich ja erwähnt, dass mich diese Hausaufgaben langweilen, wenn ich mich nur damit beschäftige. Irgendwie helfen dezente Hinweise aber nicht, zumal ich ja nicht nur für mich selbst was erarbeiten möchte, sondern auch im Unterricht.

Klar sind 30 Minuten sehr wenig Zeit, aber eigentlich könnte man es doch wirklich so machen, dass man abwechselnd Dinge aus dem Buch erarbeitet und dann eben auch mal ohne Buch einfach nur schöne Stücke im Unterricht bespricht.

Ich werde das mal so vorschlagen in der nächsten Woche.

Gruß,
Doro
 
Doro, so richtig möchtest Du das nicht wahrhaben, was ich gesagt habe, oder?

Es wirkt auf mich so, als würdest Du Deinen KL "verteidigen".

"Europäische Klavierschule" ist eine Kinderschule, mit einer 46jährigen Schülerin MUSS man anders vorgehen, als die "durchzuarbeiten".

Und er behandelt Dich nicht wie eine mündige Frau besten Alters, sondern wie ein Kind: "Das und das wird gespielt, peng, aus."

Vielleicht hat er sogar überhaupt keine Erfahrungen damit, Erwachsene zu unterrichten??

Du kommst nicht darum herum, über einen Wechsel nachzudenken. Sorry.

Übrigens: Sind es aus finanziellen Gründen immer nur 30 Min.? Willst Du nicht mehr bezahlen? 45 Min. sollten es schon mindestens sein, das merkst Du ja jetzt selber.
LG,
Hasenbein
 
Hallo,

doch, ich habe schon verstanden, was du mir sagen möchtest. Und mit Verteidigen hat das nicht viel zu tun, ich habe schlicht keine Ahnung, wie Klavierunterricht aussehen sollte.

Mittlerweile hab ich mir hier aber doch so einiges durchgelesen und merke, dass meine Unzufriedenheit eine Berechtigung haben muss. Allerdings bin ich natürlich unsicher, weil ich nicht weiß, inwiefern sich meine Vorstellungen von Klavierunterricht verwirklichen lassen und wie viel Technik sein muss, um weiterzukommen.

Mehr als 30 Minuten Unterricht kann ich mir (zumindest dort) nicht leisten, 45 Minuten wären schon sehr viel teurer, das sitzt im Moment leider nicht drin.

Zum Wechsel: Das geht nicht von heute auf morgen, da ich jetzt vertraglich zumindest die nächsten Monate gebunden bin.

Gruß,
Doro
 
... aber eigentlich könnte man es doch wirklich so machen, dass man abwechselnd Dinge aus dem Buch erarbeitet und dann eben auch mal ohne Buch einfach nur schöne Stücke im Unterricht bespricht.

Genauso mache ich es und ein Problem sollte das eigentlich nicht sein....

Ich kann mir vorstellen, dass der Gedanke an einen Wechsel nicht so schön ist, aber wenn das nicht geht und du noch dazu vertraglich (wie lange noch?) gebunden bist, dann würde ich das ansprechen. Immerhin bezahlst du für den Unterricht und überall sonst würde man Leistungen bemängeln, die nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen, warum nicht auch hier?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich bin vertraglich bis mind. April gebunden, also ein überschaubarer Zeitraum. Warum ich das bisher nicht angesprochen habe? Nun, woher soll ein absoluter Anfänger wissen, wie Klavierunterricht funktioniert? Was ist wirklich notwendig, was kann man anders handhaben? Nachdem ich mich hier im Forum umgesehen hab weiß ich nun, dass es auch anders geht.

Ich habe zwar nach ca. der zweiten Stunde bemerkt, dass irgendwas nicht stimmt, ich irgendwie nicht wirklich zufrieden bin, musste aber erstmal herausfinden, was mich unzufrieden macht und was ich lieber möchte.

Da ich das nun weiß, kann ich handeln, in welcher Form auch immer.

Gruß,
Doro
 
Immerhin hast du dir Gedanken drüber gemacht und weißt nun genauer was dich stört- ich wünsche dir, dass es sich entweder klären lässt oder du dann einen neuen KL findest, bei dem es anders und besser läuft!
 
Hallo Sabua,

also du bist aber auch ein schwieriger Fall;)

Da willst du deinen Lehrer also nun so ziemlich indirekt, hinten rum, vielleicht noch über 32 Ecken, aber geschickt drauf ansprechen, damit der Groschen fällt?

Mensch Mädel, sprech deine Probleme ohne Umschweife direkt an. Du bist die Kundin und zahlst dafür. Und so wie du ihn beschrieben hast wird er auch reagieren und den Unterrichtsstil ändern. Wo ist denn da das Problem?

Zu deinen weiteren Fragen. Ich habe mal meine Unterlagen von damals hervorgekramt, auch ich habe anfangs zu 100% Klassik gespielt, hier verstecken sich die meisten Rafinessen und deshalb sehe ich auch hier die Qualität deines KL.

Ich habe anfangs Stücke mit 10-15 Takten gespielt
- Wenn ich ein Vöglein wär
- etliche Etüden
- Lied der Meermädchen
- Die weiße Dame
- Lustiges Volk
- ein Menuet von L. Mozart
- etc.

Und mit dem bekannten und beliebten Präludium in C-Dur von J.S. Bach kam eigentlich das erste "richtige" Stück, irgendwann in dieser Zeit kam natürlich auch Elise angedackelt.;)

Also alles in allem glaube ich schon, dass bei dir die Sache ganz gut läuft, du nur eine kleine Veränderung im Unterrichtsstil benötigst. Ich sehe da noch lange keinen Grund zum KL-Wechsel.

Und nun entspann dich mal ein wenig.:p

Gruß
Wolbert
 
Hallo Hasenbein!

Du hast wohl einige Aspekte dieses Unterrichtsstiles auf den Punkt gebracht!!!

Es trifft fast alles was du da beschreibst zu.....glaube ich zumindest-außer das der Lehrer genervt ist.......dazu unterhalten wir uns zu gut, sowas merkt man ja.

Aber ja....er hat Familie, ja er hat viele Auftritte, ja er hat viele Schüler......wahrscheinlich macht er den Job auch schon so lange das es ihn insgesamt nervt und er sich mit den Jahren einen für sich einfachen Weg zu unterrichten gesucht hat!

Gruß Sabua
 

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