Wen schon immer die Farben von Henry Ford selig störten...

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Wiedereinaussteiger

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..."Du kannst deinen Ford Modell T in jeder Farbe haben,
vorausgesetzt, sie ist schwarz..."

... der kann nun so richtig loslegen.
Steinway-Flügel gibt es nun in 270 Farben.

 
Ich gehe mal davon aus, dass diese Farbwahl für jegliches Modell aus dem Portefeuille greifbar ist, angefangen vom S-155 bis zum Konzertflügel D-274.

Vermutlich machen sie es für Essex und für Boston nicht.

Eine Frage des Produktionsaufwandes, und des preises, denn immerhin muss die Polyester-Beschichtungsanlage beim Farbwechsel ziemlich gründlich durchgespült... oder so ...

Und oder sie sammeln die Farben, dass sie meine flammrote RAL 3001 alle nacheinander... Und wenn du lila hell haben willst, dann machen sie dich warten, bis sie davon mal viere, fünfe beisammen haben an Bestellungen...

Und wahrscheinlich wirst du abnahme-verpflichtet - wenn dir der Klang des B oder D aus dem Auswahlraum nicht gefällt, musst du ihn in lila trotzdem nehmen?
 
Tachchen
Wir waren ja kürzlich bei S&S Berlin - da lag der Flyer dazu aus.
Das sind "bulid to order" Instrumente - Du bestellst einen XY in Farbe Z - und den nimmst Du dann verpflichtend.
Sind ja sowieseo alle exakt gleich usw. ...
 
Du bestellst einen XY in Farbe Z - und den nimmst Du dann verpflichtend.
Sind ja sowieseo alle exakt gleich usw. ...
Jaa ja... ähm nee, ehrlich, entschieden nee...

Dem allerdings steht meine Erfahrung entgegen, dass es in der Bandbreite des gewissen Zufalls auch mal "kleine große Steinways" gibt... Unter der Glockenkurve..

So wie für den Maestro Pollini einst beim Italien-Importeur ein Super-Sahne-Irre-Teil landete, so kommt ganz gelegentlich wohl auch aus der Glockenkurve der Klamngkraft ein etwas schlapperes Oeuvre heraus ...

Ein Beispiel war mir der "Honigtopf" in der Tasteninstrumente-Abteilung des Deutschen Museums in München. Ein durchaus angenehmer Flügel D-274, jedoch nicht von der klanglichen Statur eines echten Konzertflügels.

NB - Das mit dem "sowieso alle gleich" schien mir die Company vielleicht in den jahren 1861 bis 1886 verwirklicht zu haben, verkörpert in den Salonflügeln, C-Vorläufern, 85-Tastern von ca. 220 Länge, die ich mit fünf Exemplaren anspielen konnte, und sie waren klanglich alle super. Wundervoll runder Klang zum Träumen. Das Scaling, Layout von Henry sr. selig noch, plus Tatkraft und Genius von Henry jr. (Theo hasste die aufwendigen Dinger.)

Zu der Zeit aber nahmen sie teils noch andere Hölzer, und bauten die Sachen nicht so hart auf Spannung - was für eine gewisse Streuung sorgen könnte, die Yamaha trotz "auch-Holz" anscheinend streutechnisch qualitativ heute etc. besser im Griff hat...

Also hieße es - sollte ich nochmal losziehen müssen:
1- anspielen 2-entscheiden, kaufen 3-zerlegen 4-umlackeln 5-wieder zamm bauen

Doch wer zahlt mir ditte ...

Oder gleich einen Flügel wählen, der schon vom Konzept her gleichmäßiger zu bauen ist?
 
Das sind "bulid to order" Instrumente - Du bestellst einen XY in Farbe Z - und den nimmst Du dann verpflichtend.
Sind ja sowieseo alle exakt gleich usw. ...
Alternativ nimmt man einen in Ford-Schwarz und lässt ihn folieren. Ist vermutlich sogar billiger als die Sonderlackierung. Und kann später bei Nichtgefallen wieder abgefriemelt werden.
 
Bei einer symmentrischen Verteilung (wie der Glockenkurve) ist die Hälfte unterdurchschnittlich. ;)
Das gilt nur innerhalb des Steinway-Perzentils, jaa, da ist es so, die eine Hälfte ist minder, die andere ist überlegen. Jouuw.

Aber im Vergleich zu anderen Herstellern ... könnte... es so sein, dass der Median dessen, was Klangleistung bei Steinway ausmacht, über ... dem Median der andern läge?
Könnte sein, hm?
;-)

Schlecht wäre allerdings, wenn du einen echt mauen Steinway erwischst, hast ihn hoch bezahlt, und der nur ein Drittel soviel gekostet habende Asienflügel ledert deinen in Klang einfach mal böse ab....

.... ohh ouhh ouhhh... ;-)
 
Das kann man bei Seiler ebenfalls machen, die bauen dir dein Instrument in jeder RAL Farbe. Eigentlich macht das so ziemlich jeder deutsche Hersteller. Wird nur nicht extra beworben
 
Die farbigen Steinways gibt es schon einige Jahre. Nur zum Frühling gab es jetzt mal wieder eine Kampagne, frischere Seite, neues Video usw.
Und ja: das sind Sonderanfertigungen. Die Manufaktur in Hamburg kann halt nur begrenzt Instrumente herstellen und Farbe ist, wie ihr sicherlich wisst, eher verpöhnt. Da hatte Herr Ford schon recht, es muss schwarz sein. Für viele.

Doch in Zeiten der extremen Individualisierungen, siehe auch auf der amerikanischen Steinway-Website unter "Bespoke", sind der Gestaltung keine Grenzen gesetzt. Jeder kann sich sein "Möbelstück" so gestalten, wie gewünscht.

Auch Boston hatte vor 2-3 Jahren die Aktion "Create Your Own" (siehe auch bostonpianos auf Instagram) für farbige Klaviere, zuvor die Rainbow Collection für zumindest farbige Deckelinnenseiten beim Flügel. Doch für jeden Boston dieser Art kann halt kein Steinway in die Lackiererei. Daher sind das immer nur mal temporäre Aktionen oder man muss explizit beim Händler drauf bestehen.

Edit: Offenlegung - ich arbeite als Freelancerin für Steinway & Boston.
..."Du kannst deinen Ford Modell T in jeder Farbe haben,
vorausgesetzt, sie ist schwarz..."

... der kann nun so richtig loslegen.
Steinway-Flügel gibt es nun in 270 Farben.

 
Au ja! Und jedes Holzteil in einer anderen Farbe! Das ideale Vorzeigeinstrument für den nächsten Christopher-Street-Day.
 

Ungelogen: Machen wir für temporäre Aktionen in den Retail Stores öfter mal, z.B. für Barbie hatten wir eine Rosa-Folierung in Stuttgart bei Steinway & Sons. Ist wirklich eine gute Lösung, wenn man einen guten Folierer hat. Auch da gibt es vor allem qualitative Unterschiede.

Offenlegung: arbeite als Freelancerin für Steinway & Boston
Alternativ nimmt man einen in Ford-Schwarz und lässt ihn folieren. Ist vermutlich sogar billiger als die Sonderlackierung. Und kann später bei Nichtgefallen wieder abgefriemelt werden.
 
Watt ett nitt all jitt! - Kannte ich bisher nur von Kinder-Metallophonen. Aber warum sich in der Palette nur auf sieben Farben beschränken? Lustig wäre es doch, wenn jedes a etc. Eine andere Farbe hätte! Dann zeigte sich, wer wirklich seinen Notentext beherrscht.
 
Watt ett nitt all jitt! - Kannte ich bisher nur von Kinder-Metallophonen. Aber warum sich in der Palette nur auf sieben Farben beschränken? Lustig wäre es doch, wenn jedes a etc. Eine andere Farbe hätte! Dann zeigte sich, wer wirklich seinen Notentext beherrscht.
Ist nur eine Grafik. Ich wüsste nicht, ob wir das jemals in echt gemacht hätten. 😄 Hab das auch noch in etwas anderen Farben. Aber: es gibt nichts, was es nicht gibt. Invertierte Tasten setzen wir aktuell z.B. in einem Projekt für Boston um. Dazu kann ich aber noch nicht mehr verraten. 🤫
 
Die Boston sollen doch angeblich von Kawai kommen. Wie geht das denn da?
Okay - Deep Dive: Kawai baut die als exklusive Lizenz mit den Patenten von Steinway. Das sind im Haus designte Instrumente. Das sind also eigenständige Flügel/Klaviere, keine Kawais. Dann kommen die von dort nach Hamburg, wo wir das Boston Quality Center unweit der Steinway Manufaktur haben. Dort werden die aufbereitet/"aufgemöbelt", bevor sie in den EMEA-Markt gehen. Das ist jetzt nur grob, was passiert.
Essex kommen übrigens aus China und kommen auch ins Boston Quality Center.
(Edit/Hintergrund: wir haben in Hamburg nicht die Kapazitäten für drei Linien und haben das also ausgelagert an andere Fabriken).

Im Boston Quality Center gibt es auch einen Auswahlsaal und somit die Möglichkeit, mit einem Händler, auch Auswahlen im Bereich Boston zu treffen. Bei den Amerikanern erledigt das "Aufmöbeln" dann der Händler vor Ort.

In Hamburg bei Steinway haben wir nun ein neues Lackierzentrum, wo wir Flügel auch in allen erdenklichen Farben lackieren können. Wobei schwarz natürlich der überwiegende Teil ist.
 

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