Welche Interpretation von „Un Sospiro“ gefällt Euch am besten?

Welche Interpretation von „Un Sospiro“ gefällt Euch am besten?


  • Umfrageteilnehmer
    19
.... Mir hatte bloß dieses Beispiel insofern "gefallen", als daß es
zeigt, daß auch heute noch ein selbstverständlicher Umgang mit klassischer Musik stattfinden kann.
Das gefällt/gefiele mir außerordentlich ;-) und wem es nicht gelingt, diese Verkrampfungen zu lösen, dem sei ab und zu Magnesium oral empfohlen, da platzt zuweilen auch die härteste Verkrustung ab - nicht nur in Bereich der Klassik. Starrsinn ist immer und überall.;)

Und im Wesentlichen gings mir darum, diese Selbstverständlichkeit.
Leider gibt es von Mieczyslaw Horszowski keine überlieferte Aufnahme von Un Sospiro (jedenfalls ist mir keine bekannt).
Aber ein Verweis auf diesen Menschen kann nicht schaden -
ich kann mir gut vorstellen, daß Du Deinen Gefallen finden
wirst: er hat eine wunderbare Selbstverständlichkeit - weswegen
Du mir bitte diese kleine Abschweifung verzeihst?

Und wie sehr mir das gefällt! Bei diesem begnadeten Pianisten ist es zunächst unverständlich, dass er nicht zu den Großen gezählt wird. Im US-Wiki fand ich dafür als mögliche Erklärung: Horszowski, who was barely five feet tall, had rather small hands. Thus, he avoided much of the virtuoso repertoire (one possible reason he never attained the "superstar" status of Horowitz or Rubinstein). Horszowski's performances were known for their natural, unforced quality, balancing intellect and emotion. He was frequently praised for his tonal quality, as was common for pupils of Leschetizky.

Ich finde man hört bei ihm die Balance zwischen Körper-Geist und Seele, ob bei Bach oder Chopin. Hier ein Horszowksi-Link zum Zwecke der totalen Entspannung

Also schicke wieder einmal ein großes Dankeschön an Dich, lieber Stephan.
 

Nacheinander angehört, begegnen sich beinahe Himmel und Erde.
Ginzburg ist für mich jedenfalls russische Seele** pur.
Petri dagegen "geerdet".

Die Welt ist einfach voll von wunderbaren Pianisten - ob nun erdnah oder schwebend. Das muss ich nach dem 376sten Seufzer nun endlich mal loswerden.

Mit herzlichen Dank und Gruß an Rolf

** Bekanntlich liegt diese nach einigen Litern Wodka schier blank? :oops:
 
;) Kleines "Halb-Off-Topic", weil es mir grad einfällt, dass ich es mal gelesen hatte:


muss wohl irgendwie mal Memoiren geschrieben haben. Außerdem scheint er auch sog. "Masterclasses" gegeben zu haben.

Anekdote ? Wirklichkeit ? - Das überlässt Libermann Euch ;) .. enjoy !!

In his memoirs Harold Bauer tells of a student in his master class in Switzerland who seemed at first to be a good pianist. In his first lesson he played a piece very nicely and Bauer suggested that he take the E flat Waltz of Chopin. The boy said one week would not be enough to learn the whole thing but he would do all the preliminary work for his next lesson. When he returned the student played it all on the white keys. Bauer was surprised and asked,

"Didn't you notice it was in E flat ?"

"Oh yes, sir, but we were taught to learn first the notes and then the other signs later!"


( It's probably true, because I don't believe Harold Bauer could invent such a story. )

LG, Olli ! ;)
 
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Huhuu Seniora ;)

@ Petri: Horowitz z.B. mochte Petri nicht besonders, es wird GESAGT, "wegen Petris eher kühlem, analytischen Stil." Das ist aus Horowitz' Biographie von Glenn Plaskin zu entnehmen. ;)

LG, Olli !
 
(...) und Liszt liebte ja feierabends Whist mit Cognac :)

Whist, das Kartenspiel? Und er war also weder dem Alkohol abgeneigt, noch dem Glücks- bzw. Kartenspiel, und WP dichtet ihm ja sogar eine "ruhmsüchtige" Ader an

Also, wenn Du noch mehr so nette kleine Anekdoten (z.B. über Liszt, Beethoven, ...) weißt, dann: streue sie ruhig immer ein. ;)
 
ach ja: abstimmen kann ich nicht, da der Liste u.a. Ginzburg fehlt - mir gefällt Ginzburgs Spielweise für diese Etüde am meisten: sie verliert alles etüdenhafte und wird zu einem poetischen Klavierstück, ganz wunderbar gestaltet (nirgendwo rührselig-sentimental, nirgendwo derb vordergründig auftrumpfend oder gar klimperig).
 
ach ja: abstimmen kann ich nicht, da der Liste u.a. Ginzburg fehlt - mir gefällt Ginzburgs Spielweise für diese Etüde am meisten: sie verliert alles etüdenhafte und wird zu einem poetischen Klavierstück, ganz wunderbar gestaltet (nirgendwo rührselig-sentimental, nirgendwo derb vordergründig auftrumpfend oder gar klimperig).

Ich empfinde ganz ähnlich: ein sorgsam gestaltetes Stück, das außerdem wunderbar unaufdringlich gespielt ist. Etwas zum "hinhören" (wenn man versteht, was gemeint ist?).

Da kommt Arrau doch nicht ganz in die Nähe, finde ich.
 

Also ich tue mich da schwer ... sind schließlich alle auf hohem Niveau. Sorry Dreiklang, Lang Lang fällt für mich auch etwas ab, ist mir eine Spur zu hart. Ich mag z.B. auch das perlende Spiel der Lisitsa. Helfgott gefällt mir in diesem Vergleich auch nicht. Manchmal liegts auch am Klang der Aufnahme, was eine Entscheidung schwermacht. Apropos perlendes Spiel: Das müsste doch Horowitz gelegen haben - gibts da eine Aufnahme? Ich habe leider auf die Schnelle nichts gefunden.
 
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Nein, leider leider nicht. Von den anderen ganz großen Pianisten habe ich auch keine Aufn. gefunden.
Olli hat einen SuperLink eingestellt, eine Liste auf der man alle bisherigen Einspielungen von Un sospiro finden kann ----> ArkivMusic

LG Seniora

Ayayay...liebe Seniora ;) ... wenn das so wäre, wäre es super, allerdings, bedenke meine ANgaben unter c ) aus dem Recherchemittel und -Methoden - Thread

https://www.clavio.de/forum/klaviernoten-cds-buecher-software/17647-musik-recherchemittel-und-methoden-2.html

"Niemals die Vollständigkeit von Archiven man überschätze!" ;)

Bedenke, wie es evtl. mit Schallplattenaufnahmen aussieht, oder Dingen wie Piano Rolls. Oder z.B. Petri's Aufnahme von Un Sospiro ist ja auch irgendwo aufgenommen worden, sonst wäre sie ja nicht beim Tube. ;) - fehlt aber beim ARKIV.

Tube und Arkiv müssen sich AUSTAUSCHEN...

rät: Olli, mit LG ! ;)
 
Hallo Olli,

ich weiß, ich übertreibe immer so gerne :D .... ansonsten lieben Dank!
 
Liebe Rikki,

Also ich tue mich da schwer ... sind schließlich alle auf hohem Niveau. Sorry Dreiklang, Lang Lang fällt für mich auch etwas ab, ist mir eine Spur zu hart.

jeder darf seine eigenen Präferenzen setzen. Was ich immer sehr gern mag (und Du hast es auch gemacht!) ist, wenn man etwas als seine eigene Meinung oder Ansicht kennzeichnet. Und nicht schreibt: Lang Lang (oder sonstwer) IST: <bla, bla>...

Das fordert dann, notfalls entschiedenen, Widerspruch heraus, wenn jemand anderer Meinung ist.

Übrigens, es ist keinesfalls so, daß ich der Meinung bin: Lang Lang fegt mit seinen beiden Einspielungen (einmal gefühlsbetont, die verlinkte Aufnahme hier, ein anderes mal nachdenklich-zugreifend, auf der CD "Liszt - my piano hero") schlichtweg alle anderen von Platz.

Insbesondere rolf's Ginzburg-Aufnahme hat mir eine schwere Nuß zu knacken gegeben. Ich habe gestern dann etwas interessantes festgestellt. Vielleicht schreibe ich noch darüber.

Manchmal liegts auch am Klang der Aufnahme, was eine Entscheidung schwermacht.

Das spielt auch bei mir immer ein wenig mit rein. Es gibt solche, und solche Störungen (Schallplatten-Knistern, Rauschen, fehlende Höhen und noch vieles andere). Nicht alles stört mich, manchmal strahlt es einen ganz eigenen Reiz und Charme aus und paßt sehr gut zur (alten) Aufnahme...

Aber manche Arten von Aufnahme-Störungen können sehr nerven. Vielleicht hat sich jemand das Jazz-Festival mit Dee Dee Bridgewater und Lang Lang auf der Arte online Videothek angesehen: das war grauenvoll... der dort verwendete Kompressionsalgorithmus eignet sich gut für Sprache, aber verzerrt die Musik (ich hörte "pumpen" und so weiter).
 
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Das spielt auch bei mir immer ein wenig mit rein. Es gibt solche, und solche Störungen (Schallplatten-Knistern, Rauschen, fehlende Höhen und noch vieles andere). Nicht alles stört mich, manchmal strahlt es einen ganz eigenen Reiz und Charme aus und paßt sehr gut zur (alten) Aufnahme...
man kann trotz aufnahmetechnikbedingter Nebengeräusche auf historischen Aufnahmen wahrnehmen, auf welchem pianistischen Niveau da gespielt wurde - und das ist im Fall von Ginzburg deutlich höher, als bei einigen späteren Aufnahmen (auch wenn da die Aufnahmetechnik besser ist)
 
man kann trotz aufnahmetechnikbedingter Nebengeräusche auf historischen Aufnahmen wahrnehmen, auf welchem pianistischen Niveau da gespielt wurde

Das ist absolut richtig. Und da trennen sich auch zwei Wege. Der eine interessiert sich primär für die zu hörende Technik, Ausdruck, und so weiter (Knistern, Knacken etc. = weitgehend egal).

Der andere, der "Hörertyp", möchte Musik haben, die er gern anhört. Da kann (muß aber nicht!) eine suboptimale Aufnahmequalität zum Zünglein an der Waage werden.
 
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Der andere, der "Hörertyp", möchte Musik haben, die er gern anhört. Da kann (muß aber nicht!) eine suboptimale Aufnahmequalität zum Zünglein an der Waage werden.
wie schon öfters andernorts ausgeführt: in diesem Fall ist eine Beurteilung der musikalischen Leistung halt einfach nicht gegeben, da anderer Schnickschnack im Vordergrund ist.
 
wie schon öfters andernorts ausgeführt: in diesem Fall ist eine Beurteilung der musikalischen Leistung halt einfach nicht gegeben, da anderer Schnickschnack im Vordergrund ist.

Naja, also 1. habe ich mich zu einer Solchen ("Beurteilung der musikalischen Leistung") soweit ich weiß, noch nicht hinreißen lassen. Und 2. höre ich mir sehr wohl an, wie jemand spielt. Es könnt' ja sein, daß er, trotz sehr schlechter Aufnahmequalität, m.M.n. alle anderen wegfegt (solches ist schon passiert).
 

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