Warum tun Kollegen so etwas?

Henry

Henry

ehemals Alb/Styx
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Ich hab heut ein Klavier gestimmt, wo ein nicht ganz unbedeutender Händler un Klavierbauer der Kundschaft vorgelogen hat "das Klavier sei Schrott, sie mögen sich doch ein neues kaufen".

Zudem hat entsprechender Kollege das Instrument auf 445 HZ gestimmt.

Es war ein Instrument aus den 30iger Jahren und technisch völlig tadellos.

Leider ist eine solche Vorgehensweise kein Einzelfall.

Bedauerlicherweise sollen sich wohl auch angeblich vereidigte Gerichtssachverständige entsprechender Methode bedienen - kann natürlich ne Stinkbombe sein, aber wenn dem so wäre, des geht gar nicht.

Ich frag mich langsam, wo die Handwerkerehre hin ist?
 
Ich hab heut ein Klavier gestimmt, wo ein nicht ganz unbedeutender Händler un Klavierbauer der Kundschaft vorgelogen hat "das Klavier sei Schrott, sie mögen sich doch ein neues kaufen".
Das ist zumindest das, was die Kunden erinnern. Das muss erstens nicht heißen, dass deren Erinnerung verlässlich ist und zweitens können die das damals schon falsch verstanden haben. Vielleicht haben die ja damals schon geäußert, dass sie sich für etwas neueres interessieren und es ihnen damals klanglich nicht mehr zusagte. Oder es sieht nicht mehr so schön aus und damals wollten die vom Kollegen eine Aussage darüber, was eine optische Aufarbeitung kostet. Und der hat korrekterweise geantwortet, dass sich das nicht lohnt. Alles möglich.
Zudem hat entsprechender Kollege das Instrument auf 445 HZ gestimmt.
Das wage ich definitiv zu bezweifeln. Es sei denn, der Kollege fand es durchgängig auf 445 Hz vor. Dann hat er es einfach so gelassen. Wahrscheinlicher ist aber, dass es wegen Feuchtigkeit hochgewandert ist. Ich hab mehrere von diesen alten Kisten in der Kundschaft, wo ich 2 mal im Jahr bin. Im Spätsommer/Herbst muss ich es in 2 Durchgängen von 447 Hz auf 440 runter stimmen und im Frühjahr dann von 433 auf 440 Hz hoch.
Ich frag mich langsam, wo die Handwerkerehre hin ist?
Vorsichtig mit dem, was du dem Kollegen unterstellst. Vielleicht ist es ja wirklich alles ganz anders gewesen.
 
Mit Berichten aus zweiter Hand ist das immer so eine Sache.

Unser Klavierstimmer hat auch eher den Ruf, "gerne neue Klaviere zu empfehlen". Darauf angesprochen meinte er, bei dem was er oft vorfindet auch eine durchaus berechtigte Aussage. Nicht oft säße er vor einem einwandfreien, gut gewarteten oder gar jungen Instrument.
 
Man kann nichts ausschließen … allerdings haben Lügen kurze Beine und in Zeiten von Google mit den Rezensionen wird soetwas normalerweise hart abgestraft.
 
Ich meine ja nicht, dass du die Rezension verfassen sollst.

Wenn ein Kunde zufällig draufkommt, dass er schlecht bis falsch und mit einer bestimmten Intention beraten wird, dann wird der doch normalerweise seinem Unmut eine Stimme gegeben.
 
Wieso musst du "die Kollegen verteidigen"? Tun genau diese auch etwas für dich? Man kann doch sagen, "das sehe man selbst eben anders". — Vernadern muss ja auch nicht sein.
 

Na ja, zwischen "ich sehe das etwas anders, schauen wir mal ob das jetzt funktioniert und hält" und "madig machen" gibt es schon einen Unterschied.

Schlechte Arbeit zu decken fällt auf Dauer aufs ganze Handwerk zurück.
 
Na ja, zwischen "ich sehe das etwas anders, schauen wir mal ob das jetzt funktioniert und hält" und "madig machen" gibt es schon einen Unterschied.

Schlechte Arbeit zu decken fällt auf Dauer aufs ganze Handwerk zurück.

Ich sag mal so - man fällt einen Kollegen nicht in den Rücken.

Es muß halt eine Begründung für seine Arbeitsweise gefunden werden.....nicht immer so ganz einfach.

Bedauerlich, daß nicht alle Kollegen diese Einstellung haben....aber mei, unser Land ist irgendwie ein Haifischbecken geworden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz verstehe ich dein Ansinnen nicht. Du willst, dass sich nichts ändert, beklagst dich aber.

Nur Frust ablassen? :015:
 
Wollen wir jetzt alle Beiträge sperren, wo kein Ansinnen ersichtlich ist?
 
Du willst, dass sich nichts ändert, beklagst dich aber.
Stimmt doch so nicht - ich wünschte es würde sich da was ändern, nur kann ich da wenig tun.

Es gibt wirklich viele hervorragende Kollegen, welche wirklich erstklassige Arbeit leisten (auch hier im Forum).

Aber es gibt auch Händler, die ausschließlich daran interessiert sind ihre Kasterl an den Mann zu bringen.

Das jene zu diesem Zwecke auch noch die Kunden nach Strich und Faden belügen, geht gar nicht.

Ich hoffe mal die Kollegen welche hier aktiv sind, werden mir in dieser Hinsicht zustimmen.
 
War heute bei einer sehr netten reizenden betagten Dame, um ihr Instrument zu entschimmeln, Tasten zu Fall bringen Stifte schmieren, unterstellen ,gerade legen und halt die üblichen Regulierarbeiten.

Hab fast n schlechtes Gewissen gehabt die nette Dame für 3 Stunden Arbeit um 320 Euro zu erleichtern.

Dann erfuhr ich von ihr, daß ein mir unbekannter "Stimmer" für 4 Stunden stimmen (???) 1000 Euro haben wollte ihr es aber gnädigerweise 500 Euro erlassen hat, so daß sie für die Stimmung des "Kollegen" nur noch 500 Euro bezahlen brauchte.

Ich hab es erst nicht glauben wollen, aber die Quittung welche sie aufgehoben hat, bestätigte entsprechende Dreistigkeit des "Kollegen"

Ich kenn ja einige renomierte Kollegen aus der Stadt, wo die Stimm Preise als sportlich aufgefasst werden könnten.

Aber 500 oder gar 1000 Euro für ne Stimmung....des hat noch keiner von denen gebracht.
 
Na, der wird ja wohl keine 4 Stunden für eine Stimmung da verbracht haben.

Aber es gibt leider in jeder Branche schwarze Schafe. Ich hab momentan so einen Fall, wo ein Kunde ein Bechstein Klavier vom Händler gebraucht gekauft hat. Werkstattgeprüft steht auf der Rechnung. Der Preis grotesk überteuert. Dann kam ein Subunternehmer Stimmer, der vom Händler vermittelt wurde und den der Kunde auch im Laden getroffen hatte. Der erzählte ihm dann bei der Stimmung, dass da erst mal die Mechanik überarbeitet werden muss. Als der Kunde meinte, er hätte doch beim Händler werkstattgeprüft gekauft, hieß es, dass er selber schuld sei weil es bei ihm in der Wohnung zu trocken sei. Außerdem sein das nicht das Problem des Stimmers, er habe es ihm ja nicht verkauft. Wobei der Kunde davon ausging, dass der Stimmer der des Händlers ist. Aber nein, andere Firma.

Inklusive Stimmung hat dann die Überarbeitung fast 1.000 € gekostet. Auf der Rechnung stand leider nicht, was alles gemacht wurde. Daraufhin ein E-Mail Verkehr hin und her. Darin schildert der Techniker, was üblicherweise alles so bei einer Mechaniküberholung gemacht wird, leider aber nicht konkret, was er nun selbst alles gemacht und in Rechnung gestellt hat. Und das ganze in einem höchst arroganten Tonfall, in dem er dem Kunden bei weiterem Interesse ein Praktikum im Klavierbau empfiehlt. Unglaublich, aber wirklich genau so passiert. Und dass es zu trocken war, mag ja sein, aber nach knapp 2 Monaten nach Lieferung kann das nicht eine 1.000 € Überholung auslösen. Und das Beste: die Regulierung war ja ganz gut, aber beim Halbgang war von 2 mm bis 30 mm alles dabei. Eine totale Unverschämtheit.
 

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