Warum gibt es Klavierlehrer, die nur jüngere Schüler aufnehmen?

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tonkunst_9

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Warum gibt es Klavierlehrer, die nur jüngere Schüler, also Kinder und Jugendliche, aufnehmen?
Sind diese Lehrer generell auf große Erfolge aus, damit sie sich mit ihren jungen Schülern als "Wettbewerbstrophäen" schmücken können?
Habe das jetzt schon ein paar Mal erlebt...
Meine einzige Klavierlehrerin hat auch jüngere Schüler bevorzugt, da die noch formbarer sind und wahrscheinlich auch schneller lernen.
Sie ist jetzt natürlich nicht mehr meine Lehrerin, da wir uns nicht mehr miteinander verstanden haben.
Ich würde mal sagen, die jüngeren Schüler lernen schneller, da sie noch zur Schule gehen und Schule ist halt entspannter als Ausbildung, Studium oder Job und man hat dann noch mehr Energie zum Üben und auch mehr Zeit nachmittags unter der Woche zu Üben.
Aber generell, warum sind einige Instrumentallehrer so auf Wettbewerbe und Gewinne aus?
Um sich selbst mit den Gewinnen zu schmücken und weil sie sich dann erfolgreich fühlen?
Weil sie nur Profimusiker heranziehen wollen?
Hatte bereits eine Lehrerin, die extrem so drauf war.
Diese war dann auch dementsprechend ungeduldig.
Fand ich sehr unangenehm.
Weil die Atmosphäre dann eben oft angespannt war, nur an manchen Tagen war sie entspannter.
 
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Und an Musikschulen werden doch oft Kinder und Jugendliche von den Instrumentallehrern bevorzugt aufgenommen.
Dieser Satz ist eine köstliche Mischung aus Spekulation und Teilwahrheiten:
Öffentliche Musikschulen werden staatlich gefördert und haben damit auch bestimmte Aufgaben, dabei steht der Unterricht für Kinder und Jugentliche im Zentrum, das ist politisch gewollt. Und ja, es gibt Musikschulen, die mit Erfolgen bei 'Jugend musiziert' oder akzeptablen Leistungen der Ensembles Einfluss auf ihre städtischen Zuschüsse nehmen können.
Was der einzelne Lehrer an dieser Ibstitution will, ist dann von eher untergeordneter Bedeutung.
Es gibt aber durchaus auch andere Musikschulen!
Tendenziell könnte man sich ja auch überlegen, was von einer zunehmend kulturkritischen Öffentlichkeit eher akzeptiert wird: Zuschüsse von meinem Steuergeld für den Unterricht von Kindern und Jugendlichen, oder für Erwachsene?
Deshalb kostet der Unterricht für Erwachsene an vielen Musikschulen auch mehr als für Kinder.
 
Das Problem ist nur, dass sich einige Lehrer in der Probestunde natürlich mit Absicht verstellen.
Dann erst mit der Zeit zeigen sie ihr wahres Gesicht.
das ist ja diabolisch!!
Vermutlich hilft unter solchen Voraussetzungen nur, Klavierunterricht bei zugewandten und sozial kompetenten Mitmenschen zu nehmen, die explizit nicht Klavierlehrer/in/* sind.
 
Wenn es denn Klavierlehrer*_innen gibt, die keine Erwachsenen unterrichten wollen, kann ich das in Abetracht des hier häufig anzutreffenden "mimimi" sehr gut verstehen. Glücklicherweise habe ich eine Klavierlehrerin, der das Alter seiner Schüler*_innen offensichtlich egal ist. Als Erwachsene fühle ich mich jedenfalls bestens bei ihr aufgehoben.
 
Damit noch eine Anekdote dazu kommt:
Eine ehemalige Kommilitonin empfand richtiggehend Widerwillen gegen das Unterrichten von 'nach Muttermilch stinkenden' U15 SchülerInnen und war froh über jeden Erwachsenen. Ich hätte mich schon damals nicht getraut solcherlei Diskriminierendes zu äußern.
Lassen wir die Menschen- auch die Klavierlehrer! - einfach verschieden sein und wählen in unserem Umfeld möglichst die, die wir ertragen können!
Was ist im Übrigen mit KL, die unsympathisch und aber gut sind??
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin jetzt 21, also noch jünger, aber trotzdem halt kein Kind mehr.
Dann hattest du generell nur Privatlehrer?
Bei dem nächsten Klavierlehrer werde ich erst mal mindestens eine Probestunde vereinbaren, bevor ich einen Vertrag abschließe...
Das Problem ist nur, dass sich einige Lehrer in der Probestunde natürlich mit Absicht verstellen.
Dann erst mit der Zeit zeigen sie ihr wahres Gesicht.
Vertrauen ist die Basis, um schneller Fortschritte zu machen und zu lernen.
Wenn das gegenseitige Vertrauen zwischen Schüler und Lehrer fehlt, hat man Angst, Fehler zu machen und wird generell einfach unnötig nervöser.
Ja , ich habe und hatte nur Privat-Unterricht bei mir zu Hause. Jetzt allerdings fahre ich 1x wöchentlich zu ihm . Wir sind auch sehr gut befreundet. Hin und wieder bekommt er sogar ein Mittagessen von mir :lol:
Liebe Grüsse
Und nicht aufgeben !!!!!
 
Aber was zum Henker bedeutet die Kombination aus beiden?
Vielleicht sind da auch noch die Menschenaffen aller Geschlechter mitgemeint!

 
Die sinnvollste Formulierung wäre sicher gewesen "Warum nehmen manche Klavierlehrer nur Kinder als (Anfänger-) Schüler auf.
Das ist eine Beobachtung, die ich auch gemacht haben, ich kann das aber auch nicht verifizieren.


Das hat nicht unbedingt mit den Vorlieben der Lehrer zutun, Musikschulen bekommen in der Regel eine finanzielle Förderung für den Kinderunterricht ,dann kommen Erwachsene nur zum Zuge, wenn noch Kapazitäten frei sind und es kostet auch mehr.
Ja, das macht Sinn, die Musikschulen bekommen die finanzielle Förderung für den Kinderunterricht bestimmt, weil sie bei den Kindern noch die Chance haben, Musikstudenten für die Musikhochschulen heranzuziehen, die dann wiederum auch wieder Lehrer werden an den Musikschulen und Schulen des Landes. Natürlich wird sowas nie offiziell in Statistiken festgehalten. Aber wie bei vielen anderen Bildungseinrichtungen inoffiziell doch eben genauso praktiziert. Logisch. Macht total Sinn. Also besser Privatlehrer für erwachsene Schüler. Das steht fest.
 

Ja, das macht Sinn, die Musikschulen bekommen die finanzielle Förderung für den Kinderunterricht bestimmt, weil sie bei den Kindern noch die Chance haben, Musikstudenten für die Musikhochschulen heranzuziehen, die dann wiederum auch wieder Lehrer werden an den Musikschulen und Schulen des Landes
Ganz ehrlich, die Zahl der Schülerinnen, die über die Ausbildung an der Musikschule an die Hochschule kommen dürfte minimal sein, Musikschule ist "Breitensport", der der musikalischen Allgemeinbildung dient.
 
Ganz ehrlich, die Zahl der Schülerinnen, die über die Ausbildung an der Musikschule an die Hochschule kommen dürfte minimal sein, Musikschule ist "Breitensport", der der musikalischen Allgemeinbildung dient.
Ja, das stimmt, aber die Wahrscheinlichkeit, aus einem Kind einen Musikstudenten an einer Musikhochschule zu machen ist höher, als bei einem Erwachsenen.
 
ich kann akzeptieren, dass du Ironie nicht ad hoc bemerkst (damit hatte der Kleriker Edson von Melk schon Probleme (wahrscheinlich kennt @Daina die Textstelle))
Hieß der nicht tatsächlich Adson von Melk...? Selbst eine kleine ironische Reminiszenz ist dieser Name von seinem Klang her dabei natürlich auch in Bezug auf eine andere bekannte literarische Figur, zumal ihm in seiner jugendlichen Naivität ebenso ein Gegenpart in Gestalt des überaus scharfsinnigen und gelehrten William von Baskerville als Mentor und Lehrer beigesellt ist. Ob dieser Bezug hier passend ist, sei dahingestellt - wenn schon, dann kommt mir in dem Zusammenhang eher eine Passage aus dem "Anton Reiser" von Karl Philipp Moritz in den Sinn: "... obgleich sein Fleiß lange nicht so groß war, wie er hätte sein können, wenn das Drückende seiner Lage (...) ihn nicht oft träge und mißmütig gemacht hätte. Denn die unwürdige Behandlung, der er zuweilen ausgesetzt war, benahm ihm oft einen großen Teil der Achtung gegen sich selbst, welche schlechterdings zum Fleiß notwendig ist. – Oft ging er mit traurigem Herzen zur Schule, wenn er aber denn einmal darin war, so vergaß er seines Kummers, und die Schulstunden waren im Grunde noch seine glücklichsten Stunden."
 
Zuletzt bearbeitet:
weil sie bei den Kindern noch die Chance haben, Musikstudenten für die Musikhochschulen heranzuziehen, die dann wiederum auch wieder Lehrer werden an den Musikschulen und Schulen des Landes. Natürlich wird sowas nie offiziell in Statistiken festgehalten. Aber wie bei vielen anderen Bildungseinrichtungen inoffiziell doch eben genauso praktiziert. Logisch. Macht total Sinn. Also besser Privatlehrer für erwachsene Schüler. Das steht fest.
Das hört sich irgendwie sarkastisch an.
Es gibt nun mal Menschen, die Musik zum Beruf machen wollen. Vom Musiklehrer (auch in den Schulen) über Künstler, die auftreten bis zu den Musiktherapeuten.

Und ja, wer nicht bereits im Kindesalter Unterricht bekommt, hat es schwer, wenn er einen entsprechenden Beruf lernen will. Im Erwachsenenalter ist Musik ein sehr schönes und bereicherndes Hobby, aber in der Regel keine Basis für die Berufstätigkeit mehr.

Dazu kommt, dass das ja auch Familien finanziell entlastet, was ja auch gewünscht ist.
Ein Erwachsener kann eher den vollen Preis bezahlen als eine Familie für mehrere Kinder.

Privatlehrer sind für erwachsene Schüler wirklich eine gute Möglichkeit.
 
Also besser Privatlehrer für erwachsene Schüler. Das steht fest.
Privatunterricht ist ohnehin oft besser als der Unterricht an Musikschulen: An Musikschulen haben viele Lehrer und auch Schüler das Gefühl, abzufertigen bzw. abgefertigt zu werden. Das liegt schon an den meistens 30-minütigen Unterrichtsstunden, die oft von den Eltern gewählt werden. Als Lehrer kann man sich da schnell wie im Hamsterrad fühlen.
Die Bezahlung ist an Musikschulen oft nicht gut, ein großer Teil des Beitrags geht an die Musikschulleitung und -verwaltung.
Hinzu kommt, dass man als Schüler oft keinen Einfluss darauf hat, welchem Lehrer man zugeteilt wird. Die Lehrer sind häufig noch nicht ausgebildet, und manchmal gerät man auch an „verkrachte Existenzen“.

Im Privatunterricht sind Lehrer in der Regel motivierter, weil sie ihren Stundenplan selbst gestalten können und zudem wissen, dass das Unterrichtshonorar in der eigenen Tasche (und natürlich anteilig beim Finanzamt) landet. Unterrichtszeiten können individuell vereinbart werden, es gibt Lehrer, die statt 60 Minuten 90 Minuten unterrichten, wobei davon 30 Minuten aus Plauderei bestehen.

Es gibt also viele Gründe dafür, den Privatunterricht der Musikschule vorzuziehen. Einziger Nachteil: Privatlehrer organisieren nicht immer Schülervorspiele, Musikschulen in der Regel schon.
 
Privatunterricht ist ohnehin oft besser als der Unterricht an Musikschulen: An Musikschulen haben viele Lehrer und auch Schüler das Gefühl, abzufertigen bzw. abgefertigt zu werden. Das liegt schon an den meistens 30-minütigen Unterrichtsstunden, die oft von den Eltern gewählt werden. Als Lehrer kann man sich da schnell wie im Hamsterrad fühlen.
Die Bezahlung ist an Musikschulen oft nicht gut, ein großer Teil des Beitrags geht an die Musikschulleitung und -verwaltung.
Hinzu kommt, dass man als Schüler oft keinen Einfluss darauf hat, welchem Lehrer man zugeteilt wird. Die Lehrer sind häufig noch nicht ausgebildet, und manchmal gerät man auch an „verkrachte Existenzen“.

Im Privatunterricht sind Lehrer in der Regel motivierter, weil sie ihren Stundenplan selbst gestalten können und zudem wissen, dass das Unterrichtshonorar in der eigenen Tasche (und natürlich anteilig beim Finanzamt) landet. Unterrichtszeiten können individuell vereinbart werden, es gibt Lehrer, die statt 60 Minuten 90 Minuten unterrichten, wobei davon 30 Minuten aus Plauderei bestehen.

Es gibt also viele Gründe dafür, den Privatunterricht der Musikschule vorzuziehen. Einziger Nachteil: Privatlehrer organisieren nicht immer Schülervorspiele, Musikschulen in der Regel schon.
Ja, das was du erklärst bringt es genau auf den Punkt, danke dir.
Ich würde so im Nachhinein nur noch Privatunterricht nehmen.
Bei einer Musikschule weiß man nie genau, an wen man gerät und wem man zugeteilt wird und ob es dann menschlich passt oder nicht.
 
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