Von Jazz auf Pop umsteigen ...?!? ;-)

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Liebe Clavioten,

Hier habe ich auch mal einen Pop-Song ganz konventionell gecovert.

Es ist kein "Piano-Cover", sonder einfach nur ein "Cover": "Rock Me On the Water" von Jackson Browne.

Ich habe ja hier schon öfter mal kundgetan, dass ich die meisten Popsongs sowieso nicht für einer Instrumental-Version würdig halte, unter anderem deshalb, weil die Melodien ohne den dazugehörigen Text sehr oft überhaupt gar nichts hergeben. Trotzdem gibt es ja wunderschöne Songs, manchmal sogar mit einer spannenden Klavierbegleitung. Wie kann man die jetzt überzeugend am Klavier interpretieren? Meine Lösung für dieses Problem - und damit starte ich eine neue Dimension des Hose-Runter-Lassens hier auf Clavio - ist diese: Selber singen !

Ich bin ja kein Sänger sondern allenfalls jemand, der mit seiner Stimme weitgehend korrekt intonierte Tonfolgen erzeugen kann. Und weil das so ist, habe ich hemmungslos versucht den Gesang per Audacity zu veredeln (Hall, Equalizer, Kompressor...). Der Klavierpart ist natürlich nicht spektakulär. Ein passendes improvisiertes Solo bekomme ich leider nicht hin, wenn ich davor und danach singen muss, das sind einfach zu verschiedene Welten (zumindest jetzt noch, vielleicht geht das in 10 Jahren auch...).

In jedem Fall habe ich das Spielen/Singen schon immer als sehr gute Übung in "ganzheitlicher Rhythmik bzw. Musikalität" empfunden, kann ich nur empfehlen!

Besonders gefällt mir bei "Rock Me On The Water" die Gospelharmonik, die ich an ein paar Stellen versucht habe noch ein wenig zu erweitern, ansonsten spiele ich das meiste 1 zu 1 wie im Original, nur fehlen eben Bass und Schlagzeug.

So, genug getextet, hier isses:

https://m.soundcloud.com/tj76/rock-me-on-the-water

Spaß!

LG

TJ
 
Also, denn 'mal los:

Das Klavier gefällt mir gut. Der Part passt zum Genre und er ist geschickt gespielt.

Zu bemängeln hätte ich zwei Dinge:

1 - In der zweiten Hälfte der Aufnahme klingt das Klavier nicht mehr so gelassen wie in der ersten. Es wirkt so, als wolltest Du da aus dem Song mit den Fingern unbedingt noch mehr herausholen. Das Piano klingt da etwas, sagen wir, drängend, oder bemüht. Eigentlich gar nicht nötig, die Klavierstimme ist a) völlig in Ordnung und b) soll ja hauptsächlich die Stimme und der Text den Song machen.

2 - Ich finde die kurzen Vorschlagsnoten - z. B. bei 1.50 und bei 3.50 - nicht so passend. Sie schieben das Klavier in Richtung Jazz, weg von Folk. Nun ja, Geschmacksfrage.

Bei der Stimme tue ich mich schwer. Da gibt es einige Intonationsfehlerchen, andere Stellen sind dagegen perfekt im Ton und im Timing. Insgesamt könnte die Stimme noch mehr vorne stehen, vielleicht einfach nur etwas lauter.
Aber ich unterstelle, dass Du keine Gesangskarriere starten willst. Ich leiste mir 'mal die kesse Aussage, dass es wohl eindrucksvollere Stimmen gibt. Aber man muss mit dem arbeiten, was man hat und eine professionelle Aufnahme des gleichen Stückes würde die Stimme sicher etwas besser in Szene setzen.

Alles in allem finde ich den Ausflug in die Abteilung Folk/Gospel gelungen.

CW
 
Hallo Junkie,

gefällt mir sehr gut. Wo findet man Klaviere die singen (können)? Will ich auch haben. ;-)

Ich finde den Klavierpart sehr passend zum Gesang. Hast du eine Idee wo man mittelschwere Arrangements findet? Die verkauften Originalstücke haben fast immer nur Akkordsetzungen (nach dem was ich früher gesehen habe). Es gab selten mal was schönes für Klavier und Gesang. Es sollte nichts Illegales sein. Würde auch kaufen in Betracht ziehen.

Also sehr schon, bitte mehr davon.

Gruss Schubi
 
Ich habe ja hier schon öfter mal kundgetan, dass ich die meisten Popsongs sowieso nicht für einer Instrumental-Version würdig halte, unter anderem deshalb, weil die Melodien ohne den dazugehörigen Text sehr oft überhaupt gar nichts hergeben.
...und du fürchtest nicht, dass solche krassen Abwertungen zu rüder Steinigung führen? Millionen und Abermillionen weltweit singen die nichts hergebenden Melodien begeistert mit, wippen dazu, tanzen, geraten in wonnige Ekstase - und du sagst sowas...
:-D:drink:
 
Erstmal Danke für die Rückmeldung!
2 - Ich finde die kurzen Vorschlagsnoten - z. B. bei 1.50 und bei 3.50 - nicht so passend. Sie schieben das Klavier in Richtung Jazz, weg von Folk. Nun ja, Geschmacksfrage.

Bei der Stimme tue ich mich schwer. Da gibt es einige Intonationsfehlerchen, andere Stellen sind dagegen perfekt im Ton und im Timing. Insgesamt könnte die Stimme noch mehr vorne stehen, vielleicht einfach nur etwas lauter.
Aber ich unterstelle, dass Du keine Gesangskarriere starten willst. Ich leiste mir 'mal die kesse Aussage, dass es wohl eindrucksvollere Stimmen gibt. Aber man muss mit dem arbeiten, was man hat und eine professionelle Aufnahme des gleichen Stückes würde die Stimme sicher etwas besser in Szene setzen.
...lustig, dass Dir das mit den Vorschlägen auffällt. Die bei 1:50 kommt im Original exakt genau so vor, und beim ersten Hören (des Originals) fand ichs auch irgendwie unpassend. Muss mich dann dran gewöhnt haben.

Und wegen dem Stimmchen, das ist in der Tat weder raum- noch abendfüllend... aber wie Du richtig feststellst: Make Do With What You Got... (diesen Song von Solomon Burke gibts leider nicht auf YT, sonst hätte ichs verlinkt) :)
 
wo man mittelschwere Arrangements findet?

Ich bin zwar nicht gefragt, antworte aber trotzdem.

Mittelschwere und sogar anspruchsvolle Arrangements von Hits findet man so gut wie gar nicht. Der Grund ist einfach: Wer Poparrangements herausgibt, will sie auch verkaufen. Und verkaufen - und zwar in großer Zahl, so, dass man auch etwas damit verdient - lassen sich Arrangements nur, wenn sie leicht spielbar sind. Auf einem Arrangement von "Yesterday", dass auf einem technischen Level wie eine Sonate ist, bleibt jeder Verlag sitzen. Wer soll das denn spielen?

Die hier schreibt Arrangements, die es in sich haben. Ansonsten muss man sich seine Arrangements selber basteln.

CW
 
Hallo Junkie,

gefällt mir sehr gut. Wo findet man Klaviere die singen (können)? Will ich auch haben. ;-)

Ich finde den Klavierpart sehr passend zum Gesang. Hast du eine Idee wo man mittelschwere Arrangements findet? Die verkauften Originalstücke haben fast immer nur Akkordsetzungen (nach dem was ich früher gesehen habe). Es gab selten mal was schönes für Klavier und Gesang. Es sollte nichts Illegales sein. Würde auch kaufen in Betracht ziehen.

Also sehr schon, bitte mehr davon.

Gruss Schubi
Danke!

Keine Ahnung, ob es dazu Noten zu kaufen gibt! Ich habs rausgehört... Ist nicht so schwer, wie man denkt, die Übung machts....
 
Ich bin zwar nicht gefragt, antworte aber trotzdem.

Mittelschwere und sogar anspruchsvolle Arrangements von Hits findet man so gut wie gar nicht. Der Grund ist einfach: Wer Poparrangements herausgibt, will sie auch verkaufen. Und verkaufen - und zwar in großer Zahl, so, dass man auch etwas damit verdient - lassen sich Arrangements nur, wenn sie leicht spielbar sind. Auf einem Arrangement von "Yesterday", dass auf einem technischen Level wie eine Sonate ist, bleibt jeder Verlag sitzen. Wer soll das denn spielen?

Die hier schreibt Arrangements, die es in sich haben. Ansonsten muss man sich seine Arrangements selber basteln.

CW

Danke für die Antwort. Aber Sonaten basieren auf Popsongs sowas will ich gar nicht spielen. Ich sagte ja mittelschwer (meinte für mich) also auch gern leicht aber halt nicht nur Akkordgekloppe. Sowas wir Joshua Kadison (Album Painted Desert Seranade - u.a. Jessie, Beautiful in My Eyes etc) fand ich nicht schlecht für Klavier und das war damals für mich gar nicht so einfach (auch heute nicht aber ich spiels nicht mehr, zur Zeit).
 
Ich finds auch super und schließe mich bezüglich der Stimme CWToons an: Die gehört in den Vordergrund und das Klavier nach hinten. Es hört sich ein wenig so an, als stehe das Klavier vor und der Sänger hinter einem Vorhang.
 
Mir hat's gefallen. :-) Wenn Du das öfter machen möchtest, würde es sich sicher auszahlen, mit der Mikrofonierung zu experimentieren, ev. zwei separate Spuren aufnehmen. Ich finde übrigens, Dein Stimmchen kann sich durchaus hören lassen. Es klingt durchwegs frei und du forcierst nicht. Habe Dir gerne zugehört. Intonatorisch gibt es sicher noch Spieraum nach oben, den gibt es immer. Mikros sind da unerbittlich, und die Bedingungen (direkt vor dem Klavier in einem akustisch trockenen Raum) sind halt auch nicht zu unterschätzen.

Liebe Grüße
Gernot
 
Mir hat's gefallen. :-) Wenn Du das öfter machen möchtest, würde es sich sicher auszahlen, mit der Mikrofonierung zu experimentieren, ev. zwei separate Spuren aufnehmen. Ich finde übrigens, Dein Stimmchen kann sich durchaus hören lassen. Es klingt durchwegs frei und du forcierst nicht. Habe Dir gerne zugehört. Intonatorisch gibt es sicher noch Spieraum nach oben, den gibt es immer. Mikros sind da unerbittlich, und die Bedingungen (direkt vor dem Klavier in einem akustisch trockenen Raum) sind halt auch nicht zu unterschätzen.

Liebe Grüße
Gernot
Ja, da ist definitiv noch Luft... Ich habs nur mit dem kleinen Rekorder ohne externe Mikros aufgenommen. Ein Mikro des Rekorders zu mir, das andere ins Klavier rein, da ist man natürlich mit dem nachträglichen getrennten Bearbeiten der beiden Spuren sehr eingeschränkt. Aber so richtig tief einsteigen will ich da auch gar nicht, sollte tatsächlich einfach mal wieder eine Übung in musikalischem Multitasking sein. Außerdem war ich wochenlang sehr begeistert bzw. fast besessen von der Musik von Jackson Browne... Das ist jetzt erstmal abgeschlossen und ich kann mich wieder anderen Dingen zuwenden :blöd:
 

...Aber ich unterstelle, dass Du keine Gesangskarriere starten willst. Ich leiste mir 'mal die kesse Aussage, dass es wohl eindrucksvollere Stimmen gibt. Aber man muss mit dem arbeiten, was man hat und eine professionelle Aufnahme des gleichen Stückes würde die Stimme sicher etwas besser in Szene setzen....
...nur zur persönlichen Ehrenrettung... Mit einem erwachsenen Gesangsmikro und einem potenten Effektgerät klingt das Stimmchen gleich ganz anders:

https://soundcloud.com/the-standardizers/pearl-jam-once-jazzfunkversion-snippet

:-D:coolguy:...früher gab es hiermal ein Headbanger-Emoticon...

LG

TJ
 

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