Video Bach Präludium und Fuge C-Dur BWV547 in Stadtkirche Bückeburg

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Nach meinem Orgelunterricht am 30.10. an der wunderschönen Janke-Orgel in der Stadtkirche Bückeburg hatte ich noch die Möglichkeit, alleine zu spielen. So habe ich den jetzigen Stand (wohlwissend, dass es nicht der letzte Stand sein wird...) des Präludiums und Fuge C-Dur, BWV547 (Präludium ist aufgrund der Taktart auch als "9/8" bekannt) mal aufgenommen, in einem Rutsch hintereinanderweg.
Die Janke-Orgel spielt sich wunderbar, und es ist eine der seltenen Orgeln, wo man auch am Orgeltisch einen sehr schönen ausgewogenen Klang hat. Wenn man gute Kopfhörer oder Lautsprecher hat, bekommt man vielleicht etwas von dem tiefen Klang des 32' Untersatzes und der 16'-Register im Pedal mit.

Hier ist der Link, und kritische Kommentare sind willkommen:

 
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Ganz große Klasse! Manch ein studierter Kirchenmusiker würde das in solch einer Qualität nicht hinbekommen. Die Orgel tut ihr Übriges zu der schönen Aufnahme.
Es ist wohl sinnlos etwas kritisches zu schreiben. Du weißt ja selbst am bessten, durch welche Passagen es sich beim Spielen noch nicht ganz so gut anfühlt. ;) Alles Andere, d.h. vor allem die ersten Teile von Präludium und Fuge, klingen profimäßig, lebendig -> sinnhaft artikuiert. :)
 
Wunderschön, lieber Mindenblues!! Man kann förmlich Deine Freude am Spiel heraushören! Danke für diese wirklich tolle, auch von der Klangqualität großartige Aufnahme :)
 
Vielen lieben Dank für die netten Rückmeldungen und "likes", habe ich so nicht erwartet gehabt!

@Christoph: ja, stimmt, einige Passagen sowohl im Präludium als auch in der Fuge sitzen noch nicht so, wie es sein sollte, und einige nervige Verspieler insbesondere im Präludium sind noch da.:roll:

Gleich fängt ein Orgelworkshop an mit Prof. Ludger Lohmann, habe mich da eingetragen. Werde aber wahrscheinlich wohl nur zuhören, statt selber dieses Stück spielen (insbesondere will ich nicht den anwesenden Profis den Platz wegnehmen als aktiver Teilnehmer). Man braucht auch ziemlich robuste Nerven, um die Situation hinzubekommen, wenn links und rechts neben der Orgel ca. 30 Leute sitzen, einem auf die Hände und Füße gucken, der Professor im Rücken (besser gesagt, im Nacken...:D), um danach in das Feuerwerk einzusteigen, wo der Professor Verbesserungsvorschläge macht, die tunlichst möglichst postwendend umgesetzt werden sollen.
Auf der anderen Seite weiß ich, dass Prof. Lohmann dieses Präludium und Fuge selber in seinem Konzert morgen spielen wird, und sonst trägt dieses Stück wohl keiner von den Teilnehmern weiter vor, also mal sehen...
 
Lieber mindenblues,

ich schließe mich den Vorrednern an, du spielst gut Orgel, und verstehst was von Artikulation, was an der Orgel megawichtig ist.

Ich musste ein bissel grinsen, dann man sieht selten einen Organisten, die sich so elastisch bewegt an der Orgel wie du am Anfang des Präludiums.:p:)

Wie ist die Akustik im Raum, es klingt recht trocken, oder täusche ich mich? Am Anfang dachte ich, vllt könnte es sogar etwas schneller sein? Die Registrierung ist ja auch sehr klar, das Pedal natürlich genial, wow, die Bässe. Ist die Orgel allgemein eher barock ausgerichtet?

LG
VP
 
Vielen Dank, violapiano!

Die Orgel ist neu, aus den 90-er Jahren, und wirklich barock ausgerichtet. Wenn man hier nach unten scrollt, sieht man die Disposition der Orgel, und wenn man auf das Orgelbild klickt, sieht man den grandiosen Prospekt (auch neu, nur auf "alt" gemacht): Orgel Stadtkirche Bückeburg.

Die Aufnahme klingt ziemlich trocken, weil ich mein Zoom H4 auf die Emporenbrüstung gelegt habe, statt nach unten zu traben und es im Kirchenschiff zu platzieren. Mir ist es auch etwas zu trocken bei der Aufnahme, denn die Kirche ist rel. groß - man ahnt es bei den Pausenstellen nach den Akkorden jeweils gegen Ende des Präludiums und der Fuge.
Falls ich dort wieder mal aufnehme, werde ich eine entferntere Aufnahmeposition wählen.

Und ja, das Präludium wird auch gerne etwas schneller gespielt - meiner Meinung nach geht dann das Tänzerische etwas verloren. Wohingegen ich bei der Fuge keine Aufnahme gefunden habe, die schneller ist als meine Version, alle anderen Versionen sind langsamer, selbst Koopman hält sich zurück. Das liegt daran, dass die meisten Notenausgaben die Fuge im 4/4-Takt notieren, obwohl 3 der 4 maßgeblichen Quellen (es existiert kein Autograph) alla breve-Takt vorschreiben. Daher habe ich es als langsame halbe Noten empfunden, was aber eben vom Tempo schneller ist als die in Vierteln empfundenen Aufnahmen.
 
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Hallo Mindenblues,

vielen Dank für die schöne Einspielung. Könntest Du vielleicht noch etwas zu Deiner Registrierung sagen?

Dank und Gruß,

Friedrich
 
Vielen Dank, Friedrich!

Die Registrierung ist ziemlich "gewöhnlich" gewesen, wenn ich mich richtig erinnere, war es:
Manual nur Hauptwerk: Prinzipal 8' + Holzflöte 8' + Oktave 4' + Quinta 2 2/3' + Octave 2' + Mixtur
Pedal: Untersatz 32' + Prinzipal 16' + Oktave 8' + Oktave 4' + Mixtur + Posaune 16'
 
Wo und wann spielst du den nächsten Gottesdienst?...

Bravo, bravissimo…
 
Was hör ich hinterm Kirchentor,
Im großen Schiff erschallen?
Ein tiefer Bass dringt in mein Ohr,
Und geballte Akkorde widerhallen.

Dicht und dichter wird das Konzert,
Die Stimmen weben ein festes Netz
Und trotz der Stärke ist nichts verzerrt
Sicher trifft die Musica das Herz.

Und nach der letzten Variation
Steigt die Fuga mächtig auf,
Der Meister reiht dann Ton an Ton,
Und zieht Register gar in Hauff.

Das Thema kommt von dem Franzos
Die Contrapuncti erbracht’ das Meer
Die Füße und die Hände bloß,
Stellt der Freund, in Ehr’.
 
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Lieber Freund,

Mindenblues weiß genau, dass mein Gedicht sich nicht auf das oben verlinkte Video bezieht, sondern auf eine andere Einspielung die ich im Netz gefunden habe… Wer suchet der findet
 
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