Ungelochte Bändchen-Enden bekommen. Ist das normal?

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Lieber Klavierbauer,

Ich bin gerade dabei, an einer Mechanik die Hammerköpfe abzuziehen und die Hammerkapseln neu zu achsen. Die Bändchen sind noch gut, aber die Enden sind doch etwas lädiert. Die wollte ich nun ersetzen, und habe mir bei einem [Edit: genauer, dem einzigen] südafrikanischen Händler (Lothar Schell - einige werden den Namen kennen) welche bestellt, weil's schneller und mit weniger Porto von statten gehen sollte als von Schaff in den USA.

Die Enden sind, wie ich erstaunt feststellte, ungelocht. Ist das im Klavierbau des deutschsprachigen Raums normal? Im englischsprachigen Raum ist es das, nach Aussage eines britischen Konzerttechnikers, nicht.

Eine ausreichend feine Lochzange habe ich nicht. Was würdet ihr für eine Methode vorschlagen, die Enden zu lochen? Bohren? Stanzen?

Liebe Grüße,
Mark
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Mark,

was ist schon normal...
Ich kenne solche Bändchen nur aus China. Da gab es mal welche, Bändchen und Leder getrennt und ungelocht. Normalerweise nutze ich aber immer die bereits gelochten. Die Löcher könntest du mir einer Prickelnadel machen.

LG
Patrick
 
TS: Eine relativ dicke Nadel/Ahle, in einem Griff montiert, mit der man (typisch als Bastelarbeit für Kinder) ein Lochmuster in Papier ausstechen kann. ("Prickeln".) Das Papier liegt dabei auf einer weichen Unterlage.

Ich habe gestern mal probeweise mit meiner spitzen Kapsel-Reibahle ein Loch in ein Bändchenleder gestochen und dann mit der Kapsel-Rundfeile bis auf den richtigen Durchmesser aufgeweitet. Ging zwar ganz gut, aber 88 mal dieselbe Arbeit - finde ich jetzt nicht so "prickelnd". :p
 
Oh, das muss ich dann ein wenig richtigstellen. Ich habe !absolut! kein Problem damit, eine Arbeit 88 mal zu machen! (Oder 225 mal.) Schließlich habe ich, wiegesagt, gerade die Hammerköpfe an der besagten Mechanik abgezogen, und bin dabei, neue Achsen in die Kapseln zu setzen. Habe auch an meinen eigenen Klavieren schon Leder und Filze ersetzt... Da liegt das Problem nicht! Sauer wird die eintönige Arbeit mir nur dann, wenn ich ein Ersatzteil erst fertigstellen muss, was ich eigentlich im fertigen Zustand erwartet hätte. Weil das keine produktive Arbeit an der Mechanik ist.

Aber ich bin ja eine geduldige Seele...

Durchlöcherte Grüße,
Mark
 
Danke, Patrick. Ich glaube, ich lasse das meinen Filius machen. Ist doch schließlich eine KINDER-Bastelarbeit. :)

P.S.: Prickeln als Begriff kenne ich schon, aber bislang nicht in diesem Sinne. Ich dachte schon, ob eine Prickelnadel eine besonders hübsche, aber hinterlistige Frau ist? :twisted: Aber ich konnte mir kein Bild daraus machen, was die mit meinen Bändchenledern zu tun hätte... :p
 

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