Thema für Hausarbeit zur Romantik gesucht

  • Ersteller des Themas weber18
  • Erstellungsdatum

Hallo!

Eigentlich hatte ich nicht mehr vor, mich hier in diesem Thread nochmal zu melden. Die ersten Antworten, die kamen, waren wirklich sehr hilfreich, jedoch finde ich es etwas anmaßend und beleidigend, wie hier über mein Studienfach bzw. über mich selbst geredet wird.

Wenn Musikwissenschaft ein Fach sei, wo im 3. Semester Inhalte aus dem "Musik Grundkurs 11. Klasse" behandelt werden, dann wäre das Fach sicherlich nicht auf gleicher Ebene wie andere Fächer, die als 2-Fach-Bachelor studiert werden können.

Es erinnert mich hier gerade etwas an meinen Cousin, der Hauptschulabschluss hat und mittlerweile von Hartz IV lebt. Der sagt von mir, dass mein Studium brotlose Kunst sei. Das sagt der Richtige!

Und die Aussage, dass nur die Leute Musikwissenschaft studieren, die zu schlecht auf ihrem Instrument waren, um Musik zu studieren, teile ich keinesfalls. Es gibt auch Leute, die sich lieber mit Musikphilosophie, Musikästhetik etc. beschäftigen als Liszt-Klavierkonzerte einzustudieren.

Naja, vermutlich wollte er unbedingt "irgendwas mit Musik" machen, weil alles andere ihm zu anstrengend oder zu langweilig erschien.

Hasenbein, da liegst du falsch. Ich bin kein Gammel-Student, der sich seine Studienfächer nach Anzahl der Klausuren o.ä. ausgesucht hat. Ich studiere Musikwissenschaft, weil ich es möchte, und nicht, weil das Fach wenig arbeitsaufwändig sei, was natürlich totaler Blödsinn ist.

Der Einzige, der mich hier wohl wirklich versteht, ist Rolf.

och, Musik, das isn weites Feld... also mich interessiert nicht restlos alles, was Musik ist - kann ja auch sein, dass just Romantik für weber18 ein Bereich ist, mit dem er nix am Hut hat, also fragt er rum --- ist das soooo bedenklich?

Und genau so ist es!
 
Lieber Freund,

Ein Forum ist ein öffentlicher Platz in dem sich viele Leute bewegen. Gegenüber einem Leser Brief in einer Zeitung, wird das hier geschriebene um den gesamten Erdball gelesen und es kommt auch meistens eine Reaktion.

Meinem „jüngeren Bekannten“ versuchte ich, nebst meiner Hilfe an seinem Studentenwerk, klar zu machen, dass man sich mit dem Einschreiben an einer Uni in eine neue Welt begibt, die der intellektuellen Elite. Als solches trägt man vom ersten Tag seines Studiums an die Verantwortung, die Reputation dieses Milieus zu wahren. Bevor man „irrsinnige Fragen stellt“, soll man überlegen ob man sie nicht selbst beantworten kann, oder wenigsten so formulieren dass der Befragte nicht mittleidig schmunzelt. Ich hab ihm damals auch angeraten, nicht für jedes Problem sofort in die virtuelle Welt zu flüchten, sondern sich mal in der realen Welt schlau zu machen. Ich hab ihm dann auch klar gemacht dass trotz Google und Wikipedia, der Wissenschaftler so wie der zukünftige Wissenschaftler, sich in die Bibliothek zu begeben hat, und dass der Dialog mit dem Arbeitsvater nicht durch ein Internetforum zu ersetzen ist.

OK, mit meinen fünf Dekaden gehör ich nicht mehr zur jüngsten Garnison, und vielleicht hinke ich der letzten Evolution hinterher. Leider muss ich aber feststellen, dass die jungen Leute immer mehr der Festplatte ihres PCs als den Synapsen ihres Gehirns vertrauen, dass sie sich zusehends, wenn auch unter der Anonymität eines Benutzernamens, in den Foren rumtreiben.

Dass die Musikwissenschaft ein Fachgebiet ist in dem nicht nur, wie Hasenbein provokanter Weise sagt „abgerutschte Musiker“ sind, braucht man mir grundsätzlich weder zu sagen, noch zu beweisen. Ich bin aufs engste mit ein paar der ganz großen Kaliber aus dem französischen Kulturgebiet befreundet und kenne ihre hervorragenden Arbeiten. Nun ist es gerade die Wertschätzung dieses Milieus was mich dazu verleitet es zu verteidigen, insofern es einer Verteidigung bedarf.

Also, selbst ein Student trägt schon die Verantwortung seines zukünftigen Standes und hat als solches sich der dort geltenden Dentologie anzupassen. Und noch etwas: wer sich als (zukünftiger) Wissenschaftler Rat im Internet nimmt, kann jeder Zeit von einem mitlesendem Konkurrenten überholt werden….

Also, raus aus dem Forum und zurück ins Seminar.

Möge dies Dir helfen, es kommt vom Herzen

Pierre
 
Der Einzige, der mich hier wohl wirklich versteht, ist Rolf.

Bon Soir,

ich sehe hier in diesem Faden noch drei andere mit konstruktiven Beiträgen...

Und es wird in diesem Forum wohl immer Teilnehmer geben, die ein wenig 'abheben'. ;)

Die müssen dann eben ab & an wieder freundlichst 'ge-nullt', d.h. auf den BdT zurückgeholt werden. :D

Also: nicht gleich wegrennen - hier kann's auch ganz schön interessant zugehen.

Und im Leben wirst Du wahrsch. noch viel Gegenwind ertragen und auch mit ungerechtfertigtem Gegenwind zurechtkommen müssen.
Man kann ihn ignorieren, man kann wegrennen, man kann sich hinter einer starken Mauer verstecken, man kann ihm mit Worten oder mit Taten entgegentreten. Je mehr Erfahrung man mit solchen Situationen gewinnt, umso leichter fällt die Wahl der passenden Reaktion.

Cordialement
Sol

PS - für den Anfang würde ich ignorieren & hierbleiben wählen ;)

Nachtrag: es gibt gewisse Forumsteilnehmer, die nicht verstehen, dass manch andere Teilnehmer - oftmals die neu hinzugekommenen - ihr Alter oder ihren Jahrgang im Usernamen mit einpflegen!
 
Natürlich habe ich jetzt nicht gemeint, er solle das Forum „physisch“ verlassen, sondern dass er seine Überlegungen und Arbeiten in der realen Welt des Seminars absolvieren soll, das hat nichts mit Werbung für oder gegen das Forum zu tun. Wenigstens erlaubte das Forum, in diesem speziellen Fall de „remettre les pendules à l'heure“. Und wenn wir in ein paar Monaten ein Echo über seine Arbeit bekämen, würde ich mich sehr freuen.

Also bei aller Strenge: Viel Glück für die Arbeit und halte die Ohren steif.

Pierre
PS: Falls einmal wirklich "gestrandet", > PN
 
dass man sich mit dem Einschreiben an einer Uni in eine neue Welt begibt, die der intellektuellen Elite.

Also wenn diese Auffassung von "Elite" allgemein akzeptiert wäre, müsste man mit Berti Vogts festhalten: "Die Spitze ist unheimlich breit geworden." ;)

Und, an weber18 gerichtet: Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie man einem derart offenen und vielschichtigen Thema überhaupt nichts interessantes finden kann, gerade da die Grenzen zu Klassik und zur Moderne, sowie zwischen den verschiedenen Nationalstilen und anderen Künsten so fließend sind, dass Du viel Freiheit beim Stellen eines Themas hast. Z.B. könntest Du Verbindung zu früheren oder späteren Epochen herstellen:
- Bachrezeption in der Romantik, oder spezieller Bachtranskriptionen (Troubadix hatte ja auch schon das Transkriptionsthema angesprochen), oder noch spezieller z.B. Vergleich von Transkriptionen der Chaconne
- Formen: Sonate nach Beethoven, Fuge in der Romantik, Entwicklung der Konzertetüde, ....
- Erweiterung der Harmonik in der Romantik bis hin zu Ansätzen der Auflösung
- Entwicklung des Klavierspiels im 19. Jh., Entstehung des Klavierabends, ....
- ......
 
Lieber Freund,

Ein Forum ist ein öffentlicher Platz in dem sich viele Leute bewegen. Gegenüber einem Leser Brief in einer Zeitung, wird das hier geschriebene um den gesamten Erdball gelesen und es kommt auch meistens eine Reaktion.

Meinem „jüngeren Bekannten“ versuchte ich, nebst meiner Hilfe an seinem Studentenwerk, klar zu machen, dass man sich mit dem Einschreiben an einer Uni in eine neue Welt begibt, die der intellektuellen Elite. Als solches trägt man vom ersten Tag seines Studiums an die Verantwortung, die Reputation dieses Milieus zu wahren. Bevor man „irrsinnige Fragen stellt“, soll man überlegen ob man sie nicht selbst beantworten kann, oder wenigsten so formulieren dass der Befragte nicht mittleidig schmunzelt. Ich hab ihm damals auch angeraten, nicht für jedes Problem sofort in die virtuelle Welt zu flüchten, sondern sich mal in der realen Welt schlau zu machen. Ich hab ihm dann auch klar gemacht dass trotz Google und Wikipedia, der Wissenschaftler so wie der zukünftige Wissenschaftler, sich in die Bibliothek zu begeben hat, und dass der Dialog mit dem Arbeitsvater nicht durch ein Internetforum zu ersetzen ist.

OK, mit meinen fünf Dekaden gehör ich nicht mehr zur jüngsten Garnison, und vielleicht hinke ich der letzten Evolution hinterher. Leider muss ich aber feststellen, dass die jungen Leute immer mehr der Festplatte ihres PCs als den Synapsen ihres Gehirns vertrauen, dass sie sich zusehends, wenn auch unter der Anonymität eines Benutzernamens, in den Foren rumtreiben.

Dass die Musikwissenschaft ein Fachgebiet ist in dem nicht nur, wie Hasenbein provokanter Weise sagt „abgerutschte Musiker“ sind, braucht man mir grundsätzlich weder zu sagen, noch zu beweisen. Ich bin aufs engste mit ein paar der ganz großen Kaliber aus dem französischen Kulturgebiet befreundet und kenne ihre hervorragenden Arbeiten. Nun ist es gerade die Wertschätzung dieses Milieus was mich dazu verleitet es zu verteidigen, insofern es einer Verteidigung bedarf.

Also, selbst ein Student trägt schon die Verantwortung seines zukünftigen Standes und hat als solches sich der dort geltenden Dentologie anzupassen. Und noch etwas: wer sich als (zukünftiger) Wissenschaftler Rat im Internet nimmt, kann jeder Zeit von einem mitlesendem Konkurrenten überholt werden….

Also, raus aus dem Forum und zurück ins Seminar.

Möge dies Dir helfen, es kommt vom Herzen

Pierre

Hallo,

ein sehr schöner und trefflich formulierter Beitrag. Damit ist die Diskussionskultur hier gewahrt und vor allem sind wirkliche Argumente ins Feld geführt. Danke.
 
... nach 18 Monaten wieder aktuel...
 

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