Suche nach zweiter Meinung zum Alter meines Pianinos

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DerOlf

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Hallo liebe Klavierspielenden.

Ich habe hier ein altes Klavier der Marke "Ferdinand Schaaf & Co Frankfurt a. M." stehen.

Es trägt die Seriennummer 3086 (die ist allerdings nur mit Lackstift auf den Gussrahmen gemalt und nicht eingestanzt ... keine Ahnung, ob das was bedeutet ... wirklich "fälschungssicher" ist das so ja nicht).

Meine erste Recherche ergab ein Baujahr nach 1880, aber noch vor 1900.
Allerdings habe ich auf der Seite Seriennummern mit 20, 30, 40, 50, und 60 am Anfang angegeben ... und als Produktionsjahr wurde mir immer ausgegeben "1883". Das kann ja eigentlich nicht sein.
Ab 70er-Seriennummer gibt die Seite dann 1900 als Prod.-Jahr an.
Informationen sind aus der Seriennummer-Abfrage bei "klaviergalerie.at" (kein Plan, wie gut diese Seite ist ... die anderen Seiten kannten nichtmal den Hersteller F. Schaaf & Co).

Ich bin mit einem Zeitrahmen von knapp 20 Jahren zwar gut bedient (mit mehr als 120 Jahren hätte ich auch nicht gerechnet), wüsste es aber gerne etwas genauer (interessiert mich einfach).

Falls also jemand so ein schlaues Buch hat, in dem er nachschauen kann, oder irgendwie genaueres zu diesem Klavier sagen könnte, würde ich mich sehr freuen.
 
Bitte mal Photos reinstellen, so eine Nummer muß nicht immer identisch sein.

Hier wäre vom Äußeren auch das Innenleben vielleicht aufschlußreich.
 
Die Fotos sind leider nicht gut geworden und da wo die Nummer steht, fällt für ein Foto einfach nicht genug Licht hin.

IMG_20230906_110414.jpgIMG_20230906_110622.jpgIMG_20230906_110856.jpg
Sorry, ich hab gerade irgendwie keine ruhige Hand.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das passt zur aufgemalten Seriennummer. Ist da sonst nirgends eine zu finden?

Ich verwende auch immer die Seriennummerabfrage von Feurich / Klaviergalerie. Es ist die mit der umfassendsten Datenbank, die ich bisher gefunden habe, und sie scheint zuverlässig zu sein.
 
Das passt zur aufgemalten Seriennummer. Ist da sonst nirgends eine zu finden?
Es wurde zum Transport weitestgehend zerlegt und zumindest auf der Vorderseite des Rahmens, der Gußplatte oder des Stimmstocks (das war komplett einsehbar, weil nur noch die Saiten dran waren) war das die einzige Nummer. Ich kannte die auch schon länger, war mir aber unsicher, ob das wirklich die Seriennummer sein kann ... das sieht halt so hingekrickelt aus.
Der Stimmer sprach noch von einer "Restaurierungsplakette" vom Pianohaus "Micke" in Minden (Westfalen). Auf der steht "1936" (im zweiten Bild rechts oben am Rahmen)*.

Ob auf der Rückseite noch was ist, weiß ich nicht ... den Resonanzraum (hinterm Rahmen) habe ich bisher nicht geöffnet.

Das Ding ist auf jeden Fall ziemlich laut ... halt ein kleiner Krawallkasten ... kann man da eigentlich was dran drehen (mit den Einstellungsmöglichkeiten eines Laien)?
Ich hätte es gerne etwas leiser (90db im ff finde ich zu heftig).


* völliger Quatsch ... auf den Bildern ist das Ding nicht zu sehen ... sorry.
 
Wie abenteuerlustig und selbstsicher ist denn dieser Laie? ;)

Es gibt mehrere Möglichkeiten. Die einfachste ist, Schaumstoff zwischen Klavier und Wand zu stecken. Evtl. auch drunter. Das ändert aber nicht nur die Lautstärke, sondern auch den Klang. Je nachdem, welcher Schaumstoff, wieviel davon, und wo genau er eingesetzt wird. Du kannst ja einmal experimentieren.

Vielleicht kannst du dir einen Moderator (Filzstreifen) selber bauen.

An der Regulierung könnte man auch etwas machen, aber das hat nichts mehr mit "Laie" zu tun.
 

Wie abenteuerlustig und selbstsicher ist denn dieser Laie?
Ich bin schon für ziemlich viel Mist zu haben ... aber gerade bei diesem Klavier bin ich nicht selbstsicher genug, um selbst dran rumzubasteln.
Das würde ich dann dem Stimmer überlassen (der ist Klavierbaumeister mit eigener Werkstatt).
Die einfachste ist, Schaumstoff zwischen Klavier und Wand zu stecken. Evtl. auch drunter.
Ich könnte ja erstmal probieren, was passiert, wenn ich eine dicke Wolldecke zwischen Klavier und Wand hänge.
Drunter wird nichts bringen, denn es steht (leider noch immer) auf Rollen. Ich muss ein Brett unterlegen, damit ich die Pedale normal bedienen kann.
Wenn der Klang mir dann nicht mehr gefällt, dann muss eben eine andere Lösung her ... an einen Moderator zum manuell einhängen hatte ich auch schon gedacht. dafür müsste ich mir so ein Ding mal im Panohaus genauer ansehen.
Dann könnte ich gleich auch noch einen mit Pergament basteln ... selbst auf fünf Pedale umbauen ... mit Moderator, Fagott- und Janitscharenzug :lol:

Nein ... ich liebe dieses Klavier, und ich werde es auf keinen Fall selbst verbasteln. Wenn, dann wird es etwas, das ich ohne Veränderung am Klavier selbst hinbekomme.
Ein filzstreifen an einer Stange zum Reinhängen zum Beispiel.
 
Wenn das Klavier wirklich so alt ist (sind ja immerhin knapp 130 Jahre), dann ist es in einem ziemlich guten Zustand ... der Lack ist halt nicht mehr sooo frisch ... aber das tut dem Klang ja nichts.

Hat eventuell noch jemand ein schwarzes, leicht abgerocktes Klavierbänkchen, welches er günstig abgeben möchte?
 
Wenn das Klavier wirklich so alt ist (sind ja immerhin knapp 130 Jahre), dann ist es in einem ziemlich guten Zustand

Nun, es ist ja wohl 1936 überholt worden.

Möglich daß eine ursprüngliche Oberdämpfungsmechanik gegen eine Unterdämpfungsmechanik ausgetauscht wurde.

Instrumente diesen Alters wurden in der Regel mit Oberdämpfungsmechaniken gefertigt.
 
Auch wenn es @DerOlf nicht bemerkt hat, warum sollte der Stimmer so etwas aus dem "blauen Dunst" heraus behaupten?
Die Plakette und die Jahreszahl hatte ich bemerkt ... ich wusste nur nicht, dass es Restaurations- bzw. Überholungsplaketten gibt.
Möglich daß eine ursprüngliche Oberdämpfungsmechanik gegen eine Unterdämpfungsmechanik ausgetauscht wurde.

Instrumente diesen Alters wurden in der Regel mit Oberdämpfungsmechaniken gefertigt.
Etwas in der Art sagte der Stimmer auch. Es kann sein, dass die 1936 ausgetauscht wurde. kann man das irgendworan sehen, ob es mal ein Oberdämpfer war?
Der Stimmer war froh über die Unterdämpfermechanik (Oberdämpfer stimmen ist wohl Mist).
Beim Äusseren hatte er die Befürchtung, es könnte ein Oberdämpfer sein.

Der Ferdinand Schaaf hatte aber wohl 1872 auch irgendein Patent auf eine Klaviermechanik angemeldet.
Keine Ahnung, was das für eine ist und ob ich so eine habe.
 
Die Plakette und die Jahreszahl hatte ich bemerkt ... ich wusste nur nicht, dass es Restaurations- bzw. Überholungsplaketten gibt.

Etwas in der Art sagte der Stimmer auch. Es kann sein, dass die 1936 ausgetauscht wurde. kann man das irgendworan sehen, ob es mal ein Oberdämpfer war?
Der Stimmer war froh über die Unterdämpfermechanik (Oberdämpfer stimmen ist wohl Mist).
Beim Äusseren hatte er die Befürchtung, es könnte ein Oberdämpfer sein.

Der Ferdinand Schaaf hatte aber wohl 1872 auch irgendein Patent auf eine Klaviermechanik angemeldet.
Keine Ahnung, was das für eine ist und ob ich so eine habe.

Solche Plaketten bzw. Aufkleber sind auch heute durchaus noch üblich.

Ob es ursprünglicher Oberdämpfer war, kann der Stimmer unter Umständen vor Ort an bestimmten Merkmalen erkennen, so diese nicht bei der Überholung geschickt kaschiert/entfernt wurden.

Vom rein äußerlichen hätte ich bei diesem Instrument auch eher auf einen Oberdämpfer getippt.

In der Tat, erweist sich das stimmen eines Oberdämpfers als wesentlich "fummeliger", da hier durchgehend lange und steife Keile aus Nylon oder belederte aus Holz, durch die Stecherdrähte eingeführt werden müssen.

Das kost mehr Zeit als bei Unterdämpfern, wo man bis zum Ende des mittleren Diskant einen Gummi benützen kann.
 
Zu dem Patent des Herrn Schaaf von 1872 habe ich gerade eine Zeichnung gefunden ... das war eine Unterdämpfermechanik.
Vielleicht wurde es ja doch direkt als Unterdämpfer gebaut.

Die Sache mit der Wolldecke hat übrigens nix gebracht ... der Klang war zwar etwas anders, aber eben nicht merkbar leiser.
 
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Die Sache mit der Wolldecke hat übrigens nix gebracht ... der Klang war zwar etwas anders, aber eben nicht merkbar leiser.
Die Wolldecke wird vorrangig Obertöne gedämpft haben. Je tiefer die Frequenz ist, die absorbiert werden soll, desto dicker muss das Material sein. Die tieferen Frequenzen haben größere Wellenlängen und wenn das Material im Vergleich zu dünn ist, geht die Schwingung durch.
 

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