Stimmbildung

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DoctorGradus

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Hallo,

Frank Sikora weist in seiner Jazz-Harmonielehre auf die Wichtigkeit des Singens hin, für Gehör und Musikalität.

Ich bin der Meinung (und Leute die mich haben singen hören meistens auch) dass ich nicht gut singen kann. Letztlich auch nie wirklich gesungen. Wobei ichs gerne können würde und es bis zu einem gewissen Grade ja auch trainierbar sein sollen. Darum wollte ich mal wissen ob ihr eure Stimme irgendwie trainiert/bildet, und ob ihr Tipps geben könnt das zu tun, d.h. Lieder singen, parallel auf dem Klavier die Melodie als Referenz spielen? Tonleitern singen?

Habe mir überlegt einen Chor zu suchen, aber zumindest Momentan will ich mir keine regelmäßigen festen Termine mehr in meine eh schon knappe freizeit legen. Zumal ich da auch eher die Dissonanz wäre :-)

Ich glaube ich lerne ganz passabel aus Büchern :-) Also nur zu mit tollen Literaturangaben!
 
Eine ganz gute Linksammlung zu Gesangsübungsliteratur findest du hier:

Gesangsliteratur und Tipps

Da ist überigens auch ein sehr gutes Vocalforum mit super Leuten.

Das Problem beim Üben mit Büchern ist, dass man oft nicht hört, wenn es falsch ist. Die Stimme ist ein recht kompliziertes Instrument und es bedarf jeder Menge Technik um es gut zu beherrschen.

Ein Chor wäre bestimmt nicht schlecht. Da lernt man auch recht viel. Am besten wäre natürlich Vocalunterricht. Macht jede Menge Spaß und man lernt eine Menge.

Ich muss z.B. beim Klavierspielen immer die eine oder andere "Hand" singen. Also mal die Melodie singen und die Begleithand spielen mal umgekehrt. Das ist gar nicht so einfach, besonders wenn man die Begleithand singen soll. Man bekommt die Stücke so aber sehr gut in den Kopf und die Finger.
 
Hallo, Doctor gradus,

ich kann dir das Singen auch nur wärmstens empfehlen!:p

Ich habe eigentlich schon immer - auch bevor ich im Ü-40-Alter mit dem Erlernen des Klavierspiels begonnen habe- gesungen.

In der Schulzeit waren es der Gospel-Chor und die wöchentliche Jazz-Messe, im jugendlichen Alter das Singen mit eigener Gitarrenbegleitung, dann kamen später (ich habe vier Kinder!) ganz lange Zeit Rolf Zukowski und Co. im Kinderzimmer und bei Kindergarten- und Grundschulveranstaltungen.

Seit einigen Jahren nun ist es ein Musical-Chor, der mich immer noch begeistert. Beim Erlernen des Klavierspiels profitiere ich sehr von meinem Singen im Chor. Dort hören wir zunächst auch immer erst mal kurz die einzelnen Stimmen und danach dann den schönen Zusammenklang. Das kannst du auch auf das Klavierspielen übertragen. Wenn du eine Hand noch nicht gut kannst, spielst du einfach die andere leichtere und singst die andere dazu.

"Nicht singen können" gibt es m.E. nicht. Die Stimme ist ein Instrument, deren Anwendung man genauso lernen kann wie das Spielen eines Klaviers, Blasinstruments etc. Wichtig ist glaube ich vor allem nur, dass du in einer für dich geeigneten Stimme (z.B. Bass oder Tenor) singst. Wenn du einmal damit unter systematischer Anleitung angefangen hast, wird sich das Spektrum der Töne die du singen kannst wahrscheinlich auch erweitern.

Also ich finde, einen Chor suchen ist eine gute Idee. Auch wenn du Angst vor zusätzlichen Terminen hast: es gibt auch Chöre die vierzehntägig proben und meiner Erfahrung nach sind Männer in gemischten Chören häufig unterrepresentiert - insbesondere trauen sich in der Regel eher wenige "Herrschaften" die Tenorstimme zu.:D
Daher meine ich: Probiers doch mal! Dein Klavierspiel wird sicher davon profitiern.

Liebe Grüße

Debbie digitalis
 
Habe mir überlegt einen Chor zu suchen, aber zumindest Momentan will ich mir keine regelmäßigen festen Termine mehr in meine eh schon knappe freizeit legen. Zumal ich da auch eher die Dissonanz wäre :-)

Ich glaube ich lerne ganz passabel aus Büchern :-) Also nur zu mit tollen Literaturangaben!

Wie wäre es mir Gesangsunterricht? Oder Stimmbildung in der Gruppe?

Singen bringt meiner Meinung nach immer was. Wenn ich nicht weiß wie eine Phrase richtig zu spielen ist, dann überlege ich wie ich sie singen würde und singe sie. Es funktioniert eigentlich immer.
 
Wenn ich nicht weiß wie eine Phrase richtig zu spielen ist, dann überlege ich wie ich sie singen würde und singe sie. Es funktioniert eigentlich immer.

Ja, das mache ich auch so. Ich suche mir meine Spannungsbögen beim Klavier mit Hilfe von Singen. Wo atme ich, wie würde ich diese oder jene Stelle singen usw. Das hilft viel beim Klavier, mir zumindest.
 
Hallo, Doctor Gradus,

hier noch ein Nachtrag zu meinem vorherigen post:

Da du nach Literaturangaben gefragt hast:

Es gibt noch das Taschenbuch (dtv/bärenreiter) "Gehörbildung im Selbststudium" für 8 Euro. Es ist zwar sehr informativ und enthält zahlreiche Beispiele - man kann die Übungen selbst unter Zuhilfenahme eines Klaviers ausführen - aber ich persönlich bin der Meinung, dass ich eher vom Singen im Chor profitiere als vom Durcharbeiten eines solchen Buchs. Ich habe es mir selbst einmal gekauft und auch schon mal das ein oder andere ausprobiert und ich denke, es würde auch funktionieren, wenn man es konsequent durcharbeitet. Hier mal ein paar Zitate aus dem Buch:

S. 12/13: "Ein Pianist, der eine Akkordfolge bestimmen soll, vollzieht diese Folge instinktiv auf einem imaginären Klavier mit.Nicht nur der Kopf, auch die Finger "hören".":rolleyes:

S. 17: "Die alte Streitfrage, in welchem Maße sich Hörübungen nur auf das Klavier fixieren dürfen, sollte nicht allzu voreilig zuungunsten des Klaviers entschieden werden.....Das Klavier darf und muss ohne Skrupel benutzt werden.":D

Vielleicht macht das etwas neugierig auf diese Lektüre.;)

Beste Grüße

Debbie digitalis
 
Mit "ich kann nicht singen" meine ich so was wie "ich kann nicht Querflöte spielen". Klar, nen Ton bekomme ich raus, nur für den guten Musikalischen Einsatz reicht es nicht.

Ich hatte mir das so vorgestellt dass ich einige Minuten am Tag am Klavier sitze und singe, evtl. mit unterstützung des Headsets um mich selbst etwas kontrollieren zu können. Am Wochenende werde ich mir mal eure Empfehlungen genauer anschauen. Tenorlage singe ich übrigens schonmal nicht. Habe mal meinen Stimmumfang bestimmt, und der liegt eher so im Barriton. war aber erschreckend klein :-)
 
mal kurz was zum Tonumfang:

das ist meist eine Sache der Technik. In den tieferen Lagen singt man mit Bruststimme, wenn es höher geht, kommt dann die Kopfstimme, von Falsett will ich erstmal gar nicht reden :D. Viele Menschen haben gar keine Ahnung, dass es verschiedene "Techniken" gibt einen Ton zu singen.

Das zweite ist natürlich - wie sollte es auch anders sein - Übung.

Ich singe ungefähr seit ich denken kann - naja, vielleicht nicht ganz - aber sagen wir mal seit etwa 12 Jahren. Seit etwa 2 1/2 Jahren nehme ich klassischen Gesangsunterricht.

Ich hatte schon immer einen recht großen Tonumfang. Bin Alt bis Mezzosopran. Ich kam früher runter bis kleinen f und rauf bis zum d''. Mittlerweile - wenns gut läuft - gehts vom kleinen d bis zum f'' (bei Einsing-Übungen auch bis a'').
Meine Gesangslehrerin sagt immer, ich habe die Höhe für einen Sopran, nur fehlt mir noch die Technik um diese Töne in der Literatur auch zu singen. Aber das ist Übung. Ich hab mir in den letzten 2 1/2 Jahren die Terz vom d'' bis zum f'' erarbeitet. Also ist es nicht auszuschließen, dass ich das a'' irgendwann auch noch packe.

Vielleicht als Übung für zwischendurch: singt doch einfach im Radio mit. Zur Kontrolle ein Ohr mit dem Finger zuhalten. Dann merkt man meist recht schnell ob und wenn ja wie daneben man liegt und kann kontrollieren.

Lieben Sänger-Gruß
Marina
 

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