Stellen und Orgeln

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MartinH

Guest
Schon länger fällt mir auf, dass bei Stellenausschreibungen kaum noch auf vorhandene Orgeln eingegangen wird, mögen sie auch groß und oder neu sein.
Aus dem Kopf Beispiele: Stuttgart-Zuffenhausen (Mühleisen), soll (ausgerechnet, überhaupt keine diesbez. Vorgeschichte!) Pop-Schwerpunkt werden, in einem Interview mit dem neuen Kantor gefiel er sich damit, die Orgel "auf die Plätze" zu verweisen (iirc), Großtaten auf dem Instrument würde ich von ihm eher nicht erwarten, ein Verständnis dafür dürfte so nochmals deutlich sinken. Und irgendwo nebenan soll für teuer Geld eine Orgel für eine orgelaffine Kantorin hergerichtet werden (wieder mit den sattsam bekannten OSV-Namen, man glaubt fast, in Württemberg gibt es nur noch 3 davon; gab es früher nicht örtliche Zuständigkeitsbereiche?). Ob man das nicht hätte kräftebündelnder und kostensparender lösen können?
das hier diskutierte Wiblingen (endlich): irgendwas zusammengeschustert-in einem Teil befristetes, obwohl Dekanatsaufgaben (scheinbar unmöglich, für eine solch große Kirche örtlich 100 Prozent einzurichten) und auch hier steht mehr über Pop (bummbumm klingt bestimmt super in der Basilika) als über die neue Orgel (aus der jeder leidlich Klimpendernde sicher "beeidruckende Klänge" rausholen kann, das reicht aber lange nicht).
Dann Lutherkirche Fellbach, mit goßem Brimborium ein sündhaft teures Ding eingebaut, trotz mieser Akustik, jetzt ist der Kantor weg und es gitb keine einzige musik. Gruppe mehr (!)- also versuchen wir es auch mal mit Pop. So sind m.E. die Ausgaben für die Orgel nicht annähernd zu rechtfertigen (auch nicht, wie ich sie mal Sonntag morgens hörte übrigens), auch wenn sich hier einmal mehr ein bekannter schwäbischer Orgelprofessor "produziert" hat. So gut kann der und seine Eleven gar nicht spielen, um diese andauernden Megaausgaben zu echtfertigen. Meine Meinung. Was lerne ich daraus: das Pferd wird regelmäßig falsch und teuer aufgezäumt, Korrekturen würden eher Geist denn Geld erfordern. Andersrum fällt es offensichtlich noch leichter.
 
Es hängt doch wie immer an den Leuten, die vor Ort sind. Wenn es einen orgelbegeisterten Kollegen gibt, der einem Eskimo einen Eisschrank verkaufen kann, dann passiert da auch etwas...manchmal zu viel, wenn es Instrument ständig umgebaut wird. Wenn das Interesse nicht da ist, eben nicht. Ähnlich mit Stellen. Wenn der Pfarrer und der Kirchenvorstand Musik haben wollen, dann geht da auch was. Leider bricht uns ein Bildungsbürgertum weg, das anständige Kirchenmusik zu schätzen weiß. Inzwischen sind ja schon die Akademiker, die mit Gitarrenliedchen groß geworden sind und nix weiter kennen, 10 Jahre älter als ich und eben in einem guten Alter für den KV. Dazu kommt die steigende Panik vor Kirchenflucht, die zu einem Anstieg an niederschwelligen Angeboten führt. Die Ergebnisse sind entsprechend...
 
sind da eigentlich die von Anfang fehlenden Register mittlerweile eingebaut?
Wie es aussieht, wohl nicht. Ich denke auch, das wäre bei so einem "modernen" (gähn) Stellenzuschnitt jetzt auch nicht mehr verantwortbar. Der Synthi soundet eh viel cooler. Und wenn es dann klingt wie bei Karstadt auf der Kundentoilette sind alle happy. Tja, da hat man eben eine Stelle völlig vorbei am vorhandenen Instrumentarium (popularmusikalisch war ja angeblich bislang dort gar nichts, wie haben die das nur ausgehalten?) eingerichtet, zugunsten angeblicher "Publikums"wünsche (wetten, dass die dann auch lieber den lustigen Synkopen lauschen, als aktiv dabei zu sein? Ein typisches Symptom "professioneller kirchlicher Popularmusik").

Nachtrag: Die erste Ausbaustufe hat ja noch stattgefunden, auch so ist das ein absolut stattliches und wertiges Instrument..
 
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