Steinway D von 1881 in Nussbaum in der Werkstatt - wird ausgespänt und saniert

  • Ersteller des Themas Wiedereinaussteiger
  • Erstellungsdatum

Wiedereinaussteiger

Wiedereinaussteiger

Dabei seit
1. Feb. 2011
Beiträge
2.692
Reaktionen
1.689
Teil 1 -


Teil 2 -https://www.youtube.com/watch?v=KVFmkd3Qg7E


Teil 3 -https://www.youtube.com/watch?v=zRMq20DMNks


Teil 4 -https://www.youtube.com/watch?v=7aUGejzEZUU


Ein "Hydrant Post Legs" -Centennial D mit Rim-Gehäuse. Einer der ersten. 44000er Seriennummer.

Der Name "Centennial D" wird nirgendwo unterwegs bis dato erwähnt oder fallengelassen. Dass es die ersten Vollpanzer-Konzertflügel und die Urtypen des modernen Konzertklaviers sind, und dass damit die Weltausstellung 1876 in Philadelphia bestritten wurde. Wird auch nicht gesagt, ob sie das im Lohnauftrag machen, oder (vermute ich) das Instrument hinterher aus ihrem Eigentum verkaufen.
 
Früher - und das ist nicht mal so lange her - haben mir die verspielten Formen älterer Instrumente überhaupt nicht gefallen. Mittlerweile kann ich dem doch einiges abgewinnen.

Und wenn ich dieses hübsche Teil so sehe, denke ich, wie schade es ist, dass wir mittlerweile bei Flügeln eine schwarz-hochganz-Monokultur haben. So gesehen schön, dass Andreas Schiff mit einem privaten Instrument in Mahagoni auf Konzerttouren geht (oder irgendwann hoffentlich mal wieder gehen wird).
 
Nun, die Gründe warum Andras Schiff, Maurizio Pollini et al. mit eigener Kiste reisen, sind eher wohl nicht die optischen Eigenheiten, sondern die klanglichen und vor allem spieltechnischen Präferenzen, die sie sich eingebaut haben oder haben einbauen lassen.

Legende ist das Importieren des D-Flügels in die USA, das im Hafen von New York City dann zum Konfiszieren und beschädigen der Klaviatur führte, weil gemäß CITES-Bestimmungen die US-Zöllner das Elfenbein abknippten ...
Ein RIE-SEN-THE-A-TER. ...
Grund für den Pianisten, erst den US-Zoll vor Gericht zu zerren (ich meine, man hat sich dann gütlich geeinigt), und dann jah-re-lang Konzerte in den USA komplett zu verweigern. Mittlerweile hat er eine Spezial-Abmachung mit dem US-Zoll, dass er seine Spielmechanik hereinbringen darf, und dass die Zöllner ihre Finger davon wegbelassen... Diese Spielmechanik wird dann in den jeweiligen Steinway D eingeschoben, alles bissi angepasst, dann kann konzertiert werden.

So richtig Austauschbau im korrekten maschinenbaulichen Sinne ist das ja wohl anscheinend bis heute nicht, weil in der Endfertigung der, der "den D macht"...., immer noch wählt, schleift er a- den Klaviaturrahmen herunter..., oder schleift er b- den Boden im Flügelfach...

= = =

Bin doch mal gespannt, zu welchem Kurs der 1881er Konzerter dann uU. im Laden stehen wird, wenn er denn kein Neuaufbau für einen Kunden ist. Preise für gelegentlich angebotene Centennials variierten von 45.000 USD bis 1.2 Millionen USD ...
Kann ja ca. ein Jährchen dauern. Wird wohl eher nicht im Taschengeldbereich enden.

Welch ein GLück, dass ich meinen nicht verkaufen brauche. Ich habe - sollte mir keine geneigte Schwiegertochter geeignete Enkelkinderlein zum Anfixxen auf die Tasten schenken - habe eine junge Dame im Auge, deren Talent es wert sein könnte, eines Tages einen Konzerter zu besitzen. Mal gucken, wie sie sich macht. Sie wird mich als ihren zweiten Klavierlehrer in Erinnerung haben... Wir hatten eine Trainings-Session. Das war einfach nur herrlich. Bei allen Trainings an den Tasten, die ich bereits verbrecherte, war sie mit Abstand, mit weitem!! Abstand die hellste, schnellste, musikalischste. Ich habe nur gestaunt, wie schnell sie das drauf hatte. Wie sie auf Anhieb, 1A, erkannte, gleich beim ersten Nachspielen nahezu fehlerfrei, worauf es ankommt.
 
Nun, die Gründe warum Andras Schiff, Maurizio Pollini et al. mit eigener Kiste reisen, sind eher wohl nicht die optischen Eigenheiten, sondern die klanglichen und vor allem spieltechnischen Präferenzen, die sie sich eingebaut haben oder haben einbauen lassen.

Legende ist das Importieren des D-Flügels in die USA, das im Hafen von New York City dann zum Konfiszieren und beschädigen der Klaviatur führte, weil gemäß CITES-Bestimmungen die US-Zöllner das Elfenbein abknippten ...
Ein RIE-SEN-THE-A-TER. ...
Grund für den Pianisten, erst den US-Zoll vor Gericht zu zerren (ich meine, man hat sich dann gütlich geeinigt), und dann jah-re-lang Konzerte in den USA komplett zu verweigern. Mittlerweile hat er eine Spezial-Abmachung mit dem US-Zoll, dass er seine Spielmechanik hereinbringen darf, und dass die Zöllner ihre Finger davon wegbelassen... Diese Spielmechanik wird dann in den jeweiligen Steinway D eingeschoben, alles bissi angepasst, dann kann konzertiert werden.

Sicher hat Schiff seinen private Bösendorfer 280VC nicht dabei, weil er so hübsch aussieht. Das Instrument unterscheidet sich von normalen 280VC dadurch, dass es nicht über die Register gleichmäßig klingt. Schiff wollte, dass sein Instrument in Bass, Mitte und Diskant unterschiedlich klingt, weil das bei den Instrumenten von Christofori bis in die 1850er üblich war und von den Komponisten berücksichtigt wurde. Schiff sagt, dadurch würden die Stimmen transparenter.

und die vom US-Zoll zerstörte Mechanik gehörte Krystian Zimerman, allerdings las ich, dass es nicht wegen Elfenbein gewesen sei sondern weil der TSA-Mensch was komisches gerochen haben will und man sich dann auf die Suche nach Drogen machte.

Zimerman reiste jedenfalls in der Tat erst so jahrelang nicht mehr in die USA und seither - wie du erwähnst - nur noch mit einer Mechanik statt eines ganzen Flügels.

wundere mich allerdings, dass die TSA sich darauf einlässt, das Ding nicht zu kontrollieren, wie du andeutest. Meine Erfahrung mit den Leuten ist, dass sie geradezu nervig penibel sind und vor allem absolut nicht diskussionswillig. Ich hatte auch ständig Diskussionen mit denen, wegen dutzender Stempel im pass aus praktisch allen Ländern Arabiens. Wie die meinen Koffer gefleddert haben war echt unmöglich. Und man merkt es immer erst im Hotel, wenn man den vormals perfekt sortierten Koffer öffnet und nur noch Chaos findet nebst einem Zettel „your suitcase has been inspected by the travel security agency“


den Steinway hier finde ich aber - zurück zu. Thema - auch schick. Mal sehen, was am Ende dafür aufgerufen wird. Der würde bestimmt auch in mein Wohnzimmer pas.... wenn ich den Esstisch raus.... hm...
 
Zuletzt bearbeitet:

Zurück
Top Bottom