"Sound Gottes", wie cool

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MartinH

Guest
Zeit der Experten (die als Musikwissenschaftler meist nicht mal ein Instrument ordentlich spielen können...)



Was will er eigentlich? Wird mir nicht klar. Außer mehr Technik, juchhei.. und natürlich darf bei modernen Welterklärern und "Visionären" die Fake-Software "Hauptwerk" nicht fehlen (da ja die VSL erwähnt wird: selten so eine schlechte Orgel wie die einzige dort gehört), da kann man ja offensichtlich auch Doktoranden (wahrscheinlich auch eher fachfemd - da gehören gestandene Ingenieure hin) beschäftigen.
Studenten, hört die Signale - und studiert was Vernünftiges. Das mit der Kirche und ihrer Musik (und Theologie) wird nichts mehr (bzw. was völlig anderes, das man dann auch gut finden muss).
Beispiel (gibts das noch wo ausführlicher?).
Arme Kirchenmusiker, oder vielleicht haben die das ja abgenickt (den älteren, die bald in Rente gehen dürfte es wumpe sein- und man kann sich schön modern gerieren).

Klar werden das die zahlreichen Professoren anders erzählen (und wahrscheinlich so gut wie jede*n nehmen), die wollen ja noch was zu tun haben.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Zu ersterem Link: Das empfinde ich nun wirklich als unverschämt, wenn man schaut, wie viele Gemeinden nach besten Kräften Kontakt zu ihrer Gemeinde via Internet gehalten haben. Der Herr ist auf dem (leider trendigen) Holzweg, wenn er glaubt, Kirche sei eine Art Materialschlacht.
Wirklich kaum zu glauben, wie die (v.a. evangelische) Kirche mittlerweile alles aufgibt, wo sie ein Alleinstellungsmerkmal haben könnte (entsprechenden Geist vorausgesetzt) - und früher auch hatte.
 
Ich verstehe das Problem nicht.
 

Ich habe den ersten Link und des OPs Kritik so verstanden:
Wenn es nicht möglich ist, zusammen in Präsenz zu singen, dann gibt es zwei Möglichkeiten:
a) Man such nach einer technischen Lösung als Ersatz.
b) Man singt dann halt einfach nicht zusammen.
OP präferiert b).

Wo kämen wir denn dahin, wenn die Kirche mit der Zeit geht? Ganz schlimm, das. Erst die Blitzableiter (18. Jhd.), dann elektrische Gebläse für die Orgel und elektrisches Licht (19. und 20. Jhd.), dann gestreamte Gottesdienste (21. Jhd.) ... eine Innovation in 100 Jahren muss es halt tun!

Nee, Scherz beiseite.
Ich weiß es auch nicht.

Grüße
Häretiker
 
Meine Beobachtung ist, dass vergangenes und dieses Jahr sehr viel Geld der Kirchengemeinden in die Technik geflossen ist, die die ganzen Aufzeichnungen/Livestreams ermöglicht. Und das Geld war nicht knapp, weil z.B. die Budgets für kirchenmusikalische Veranstaltungen ja nicht abgerufen wurden. Jetzt kommt eher auch hier ein Personalproblem: es gibt zuwenig Leute, die das ganze Gerät bedienen können. Wenn man Glück hat, kennen sich ein paar Konfirmanden aus und machen das auch am Sonntag früh.
 
Den Eindruck habe ich auch. Und ich finde, die Gemeinden haben sich in dieser Ausnahmesituation gut geschlagen (ich selbst lernte, das angemessen und gnädig zu beurteilen, in unserer verwöhnten Fake-CD-Zeit)
Da braucht man keinen Professor, der von dritten Wegen und einer Medienschlacht fabuliert (der reicht mir schon in der zahnlosen kirchl. Arbeitswelt). Mein Eindruck ist, da will sich einer (aus einer m.E. überbesetzten, ziemlich verzichtbaren "Laber-Disziplin") in einer Notlage ins Gespräch bringen. Das Buch wird ja hoffentlich aussagekräftiger sind bei über 200 Seiten. Wäre überrascht, wenn sowas eine Hilfe für eine Zukunft, die auf unserer beachtenswerten Tradition ruhen sollte, wäre.
Zu Latzel (habe immer seinen Bremer Namensvetter in Kopf, der mir auch nicht gerade positiv aufgefallen war): Das kann man als fortschrittlich und mit der Zeit gehend ansehen, für mich ist es einfach nur die konsequente weitere Selbstverzwergung und -abschaffung und eine Schande gegenüber unserer Tradition. Im Endeffekt unterscheidet dann nichts mehr weltliche und kirchliche Musik (vielleicht teilweise noch der unterlegte Text, der aber auch nicht zu hart sein darf, bloß niemand verschrecken - und die Qualität, säkular hat man sicher mehr Kohle). Dann noch die unsägliche Eventisierung, für den das und den das und am besten treffen die sich nie. Das ist nicht das, was ich unter Gemeinde verstehe. Vielleicht haben die ja die Not zur Tugend gemacht damit. Leider hat er wohl seine "fortschrittlichen" Thesen gelöscht (oder findet die jemand?). Wirkt auch nicht gerade souverän. Immerhin glaubte er, seinen studierten Mitarbeitern vom Fach(!) und der ganzen Welt diese vorsetzen zu können. Sollte das vieleicht sogar so klingen, als würden die ihm zustimmen? Bis zum Beweis des Gegenteils ist er für mich auch ein fachlicher Laie - vielleicht ja mit dem Pfarrersyndrom, sich bei allem für kompetent zu halten.
 
Ich habe im DLF ein Interview mit diesem "Rebellen" teilweise gehört und nichts verstanden.
Ich beobachte jetzt seit einigen Jahrzehnten die mehr oder weniger gelungenen Versuche der katholischen Gemeinden "moderne Musik" - damit ist christliche Pop-Musik gemeint - einzubeziehen. Ich kann aber durchaus kein Überangebot an guter "klassischer " Kirchenmusik beobachten.
Und seine Abneigung Bachscher Kirchennusik ist effekthascherisch um es milde auszudrücken.
Was ist dagegen einzuwenden, wenn die Kirchen bei Aufführungen der Passionen oder des Weihnachtsoratoriums mit nicht immer gläubigen Musikliebhabern gefüllt sind?
 
Das war wohl das oben verlinkte Interview? Wie gesagt, ich verstehe da auch nichts. Die Moderatorin hätte wohl hartnäckiger nachfragen sollen.
Und tatsächlich machen die Kirchenmusiker heute regelmäßig genug Populares (unter "Neuer Musik" verstehe ich was völlig anderes), oft genug zulasten dessen, wofür sie brennen (und ausgebildet wurden) - trotzdem wird ihnen "Engstirnigkeit" vorgeworfen.
Und "damals" trafen NGL etc. sicher genau das Zeitgefühl, hier liest man zB Interessantes von Zeitzeugen ("Erinnerungsband")

Das war auch aus einer quasi inneren Notwendigkeit.
Nur: heute sind sie Zeiten doch völlig anders, es passt einfach nicht mehr, finde ich zumindest. Ebensowenig wie neueste Popmusik, aus anderen Beweg- und Zielgründen geschrieben.
 
Nebenbei: In der Kirchenmusikgruppe bei Facebook sucht ein Kreiskantor (ist das nicht jemand, der für die Musik im gesamten Kreis zuständig und fachkompetent ist?) "spielbare Stücke" für Orgel und Klavier für eine "Sommerkirche zum Thema „Tatort“",. Vielleicht täusche ich mich, aber es scheint mir, dass er das nicht sonderlich gerne macht. Mal angenommen, dem sei so: Kann er mittlerweile quasi gezwungen werden? Gibt es noch sowas wie eine Berufsvertretung, die nicht nur redet, sondern auch handelt? Oder wird das als völlig unproblematisch angesehen? Wie ist es mit der Fürsorgepflicht des Abeitgebers? Was denken Leute über diese Art von Kirche? Was hat dieses Thema überhaupt im Gottesdienst zu suchen?
 
Schuld und Sühne ist ja wohl Thema im Krimi wie auch in der Religion!
 
Und inwiefern braucht es einen Bezug zu diesem Kommerzzeug? Auch bei McD werden 5000 gespeist. Selbst wenn das nun hochintelligent und -theologisch beleuchtet würde (was ich wahrlich nicht glaube), ich bin verstimmt, schon wegen des Bezuges - und wegen der hier dann geforderten musik. "Untermalung". Selbst wenn das teilweise instrumentengerecht eingerichtet werden könnte, da läuft bei mir ein falsches Kopfkino.
Latzels Thesen sind übrigens noch auf seinem FB-Profil (nicht mehr auf dem Blog):

PS Mir persönlich tun die Hauptamtler mittlerweile richtig leid.
 

Was hat dieses Thema überhaupt im Gottesdienst zu suchen?

Gibt doch alles in der Bibel: Genozid, Prostitution, Mord, Blutrache, Folter, Ausbeutung, Vergewaltigung Minderjähriger bis zum Tode ... da wäre doch "Tatort Bibel" und ein Versuch, sich mit diesem Thema auseinander zu setzen nicht völlig abwegig.

Es sei denn, man pickt sich aus der Bibel nur die "schönen" Dinge heraus. Dann beruft man sich in seinem Glauben aber nur auf eine willkürlich selbst ausgewählte Teilmenge. Ist man dann "Teilchrist"?

Grüße
Häretiker
 
Mir scheint hier wird einfach nur auf alles Weltliche in der Kirche gewettert in dem Irrglauben, dass Religion getrennt davon und entsprechend statisch existieren könnte.
 
Hat inzwischen jemand das Buch zu Ende gelesen? Kommt da noch was mir Sinn und Verstand??
 
Gibt doch alles in der Bibel: Genozid, Prostitution, Mord, Blutrache, Folter, Ausbeutung, Vergewaltigung Minderjähriger bis zum Tode ... da wäre doch "Tatort Bibel" und ein Versuch, sich mit diesem Thema auseinander zu setzen
@Häretiker wären so im AT die Propheten und im NT die Jünger quasi die ermittelnden Kommissare? ...und wenn die dann beim Genozid von Sodom und Gomorra Feuer und Schwefel als Tatwaffen und niemand geringeren als Jehowah höchstselbst als Täter ermitteln, wie geht das dann tatortkonform aus?? Kommt der Täter in lebenslängliche Haft oder kriegt er Kirchenasyl??? :heilig: :teufel: ;-)
 
Christfried Brödel hat geantwortet.

Er hat recht - trotzdem bringt das Gespräch keine nennenswerten Erkenntnisse, liegt vielleicht auch an dem esoterisch-schwafelig-nebulösen Zugang des Herrn Bayreuther. Wahrscheinlich lohnt es sich gar nicht, das Buch mal (ausgeliehen) zu lesen.

PS Wenn Brödel von Neuer Musik spricht, dann meint er auch solche. Mal schauen, wieviel Kirchenmusiker seiner Art in ein paar Jahrzehnten noch übrig sind, falls das ganze dann nicht schon abgewickelt wurde.
 

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