Schüler die ihren Unterrichtstermin kurzfristig wechseln wollen

  • Ersteller des Themas sweetchocolate
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Wenn man Kinder- und Jugendpsychiatern zuhört, zeigt sich schon, dass Kinder heutzutage wesentlich mehr leisten sollen als vor ein paar Jahrzehnten und manchmal auch daran zerbrechen. Andererseits: Perversitäten wie gedrillte Fünfjährige z.B. beim Steinway-Wettbewerb gab es auch damals schon. Ich erinnere mich an den Fall einer jungen Teilnehmerin, die in den Neunzigern tagelang weggelaufen war, weil sie dem Druck nicht standhalten konnte. So etwas war aber möglicherweise punktuell.
 
Hallo Community,
danke für die rege Beteiligung!
Ich gehöre auch zur Generation, wo man noch als Kind unangeschnallt im Auto saß und die Eltern vorne im Auto rauchten😅
Deshalb bin ich auch oft genervt, weil man jetzt das Gegenteil erlebt. Es ist natürlich sehr angenehm dass z.B. keiner mehr in geschlossenen Räumen rauchen darf. Und sicher ist es auch gut dass alle angeschnallt sind und es Spezialsitze gibt.
Was mir auffällt sind Berichte, dass die Lehrer an Schulen angegriffen werden, weil die Eltern es nicht einsehen, dass ihr Kind eine schlechte Note bekommen hat. Teilweise werden Anwälte eingeschaltet.
Ähnlich meine Freundin: da das Kind Angst hat vor Luftballons (er hat Angst vor dem Geräusch wenn einer platzt) hat sie ein Luftballon-Verbot in der ganzen Schule durchgesetzt.
Die Lehrer hatten sich nicht dran gehalten-der Schulleiter hat dadurch seinen Job verloren (!) weil das Schulamt der Mutter Recht gab. Weil der Junge eine Diagnose bekommen hat (irgendwas mit Autismus).
Er hat dann sowieso die Schule gewechselt.
In meiner Wahrnehmung ist er allerdings „normal“. Guter Schüler, integriert, jetzt auf dem Gymnasium. Mutter kriecht auf dem Zahnfleisch, hat Burnout, ständig völlig überlastet.
Frage: wäre dieser Hype um ein Kind früher möglich gewesen? Hätten sich Eltern so für ihre Kinder aufgegeben?
Natürlich ist es sicher gut dass den Kindern geholfen wird. Aber die Dimension und Relation ist eben die Frage.
Und so entstehen wohl auch diese Probleme, die ich so von früher nicht kenne (ich unterrichte inzwischen 20 Jahre). Das hat echt zugenommen, dass die Wünsche/Bedürfnisse der Kinder über Alles gestellt werden- so auch, dass eben die neue AG unbedingt besucht werden muss, auch wenn da eigentlich der Klavierunterricht gerade geplant wurde.
Da gibt es zum Glück noch Eltern, die reden mit den Kindern da ganz vernünftig, die sagen: guck mal, da hast du jetzt schon Klavier, das geht jetzt nicht. Und andere Eltern betteln mich quasi an, das MUSS jetzt verschoben werden, weil… (er so gerne dies macht, sich so gerne da noch verabredet, da sein bester Freund mitmacht …).
Und genau dagegen möchte ich mich schützen. Es betrifft diese überfürsorglichen Eltern, die glauben, man sei gewillt, sich nun genauso um die Kinder zu drehen, wie die Eltern es tun.
Ich möchte mich vertraglich absichern, um dann individuell entscheiden zu können, ob ich eine Ausnahme machen kann/will oder nicht, wenn im Oktober plötzlich alles wieder geändert werden soll.
Ich dachte dass man vielleicht ein Sonderkündigungsrecht bekommt- irgendwas, das die Eltern dann bewusst aussuchen lässt: Klavier ODER AG / neuer Sportkurs/ Nachhilfe etc.
Interessant, dass scheinbar niemand so eine Klausel hat. Oder wenn doch, würde mich der genaue Wortlaut interessieren.
Die Eltern sollen einen Monat Zeit bekommen sich an den neuen Stundenplan nach den Sommerferien zu gewöhnen und Änderungen vorzunehmen, und dann ist quasi Schluss und der Termin fest bis zum nächsten Halbjahr.
Mein Stundenplan ist zum ersten Mal bis nach den Herbstferien völlig chaotisch. Das bedeutet, im Januar beginnt ja wieder ein neues Halbjahr und der Stress geht weiter. Das geht irgendwie nicht.
 
@sweetchocolate , welch traurige Geschichte hast Du da erzählt.
Was sie aufzeigt, ist dass Kinder, wenn sie irgendein Problem haben, immer sofort eine Diagnose bekommen. Und darum muss alle Welt sich nach ihnen richten. Ich höre immer - und das meine ich ernst! - , dass Eltern, wenn sie über das Adhs ihres Kindes sprechen, nie vergessen zu erwähnen, dass das Kind sehr, wenn nicht sogar hochbegabt ist.
Das stimmt bestimmt manchmal. Und Kinder sind wirklich verschieden, manche sind sensibel, manche sind berechnend, manche sehr intelligent, manche dumm. Das darf man aber in unserer Gesellschaft nicht sein. Darum fördern die Eltern die Kinder auf Teufel komm raus, denn irgendwo muss die Hochbegabung ja stecken.
Es ist interessant, dass Kinder nicht bei Wind und Wetter draußen sein dürfen. Ich erinnere mich gut, dass ich immer in den Garten musste nachmittags, egal ob Sommer oder Winter - meine Mutter wollte wohl Ruhe - und ich weiß, dass mehr als einmal meine Füsse in den kleinen weißen Gummistiefeln bei Minusgraden mehr als kalt waren...
Und ja, die Straßen sind viel gefährlicher als früher! Da beißt die Maus keinen Faden ab. Früher gab es Bürgersteige und Straßen. Ab und zu stand ein Auto am Rand. Jetzt stehen Autos überall am Rand. Der Unterschied ist wirklich immens. Und die Straßen sind auch in den Nebenstraßen viel befahrener als früher.
Aber auch trauen die Eltern ihren Kindern nix mehr zu, weil sie - seit Einführung der Pille - allemale Wunschkinder sind und kleine Könige.
Früher gehörten Kinder einfach zum Sozialsystem und waren nicht besser oder schlechter als Erwachsene, sie waren einfach auch da. Das hat sich sehr geändert. Versteht mich nicht falsch, ich finde es super, Kinder zu fördern und sie ihre Hobbies nach Möglichkeit ausüben zu lassen.
Aber wenn wir Erwachsenen nicht drei km zu Fuß irgendwo hingehen wollen, dann können wir uns nicht vorstellen, dass Kinder das vielleicht können...
Meine Kinder sind auch zu Fuss alleine in den Kindergarten gegangen, als sie dafür groß genug waren. Zur Schule sowieso. Ich habe meine Kinder nie mit dem Auto gefahren, es sei denn, es gab Gründe dafür. Sie waren sehr früh sehr fit im Bussystem unserer Stadt. Da hatte ich weit weniger Ahnung...
 
Es hilft übrigens auch, wenn man den kompletten Stundenplan an alle Schüler schickt. Dann sehen sie, dass ein Wechsel schwierig ist und du nicht nur 2 Schüler pro Tag hast.

Wenn alle Schüler (-eltern) der Weitergabe der Kontaktdaten zugestimmt haben, kann man sie auf der Basis des Gesamt-Stundenplans auch untereinander tauschen lassen. So werden auch manchmal Elterngespräche an Schulen organisiert.

Achtung, jetzt spricht eine mit einem 8-Stunden-Buerojob. Mir kommt folgendes Vorgehen "soft" in den Sinn:

Allen Schuelern mit einem freundlichen Anschreiben Deinen Wochenstundenplan mit folgender Markierung aushaendigen:
  • Die Stunde des betreffenden Schuelers gruen.
  • Alle anderen belegten Stunden grau.
  • Die freien Stunden weiss, pro Woche sollte ein oder mehrere weisse Kaestchen vorgesehen sein.
Wer dann unbedingt verschieben will oder muss, weiss, was moeglich ist (wenn nicht von einem anderen Verschieber schon belegt).
Oder eben Kontaktdaten-Weitergabe.
 
Ui, das finde ich nicht. Es muss keine weißen Kästchen geben, denn wir werden ja für die Stunden bezahlt und nicht für die Bereitschaftszeiten! Das ist wirklich in einem 8 Stundenjob anders. Da ist man den ganzen Tag in Bereitschaft.

Wenn ich trotzdem es gelegentlich möglich mache, dass ein Schüler aus der Reihe tanzen darf, dann ist das meine persönlich Entscheidung und Kulanz. Niemals solche Zeiten vorsehen, Leute! Sie werden sonst genutzt! und zwar: aus-
 
Es gibt aber auch genauso viele negative Berichte aus der Sicht der Schüler und der Eltern.

... weil die Eltern es nicht einsehen, dass ihr Kind eine schlechte Note bekommen hat. Teilweise werden Anwälte eingeschaltet.
Ich frage mich, wer diese Eltern damals erzogen bzw. sozialisiert hatte? Hmmm. Warum sind die heute so? Woran könnte das wohl liegen? Würde mich wirklich sehr interessieren. :015:
 
Es gibt aber auch genauso viele negative Berichte aus der Sicht der Schüler und der Eltern.
Richtig. Die gibt es seit dem es Schulen gibt. Das wird sich auch nie ändern, egal, wie sehr sich Lehrer und Schulen verbiegen.
Meine persönliche Meinung:
Schule (Musikschule, Sportverein...) verliert als Institution in der Gesellschaft mehr und mehr den nötigen Respekt und wird zunehmend als individuelles demokratisches Etwas angesehen. Vieles davon ist hausgemacht.
 
Meine persönliche Meinung:
Schule (Musikschule, Sportverein...) verliert als Institution in der Gesellschaft mehr und mehr den nötigen Respekt und wird zunehmend als individuelles demokratisches Etwas angesehen. Vieles davon ist hausgemacht.
Sind dann nicht aber die Musikschulen und Sportvereine in der Pflicht, den nötigen Respekt wieder zu erarbeiten bzw. herzustellen? Vielleicht ist man zu lange auf seinen Lorbeeren gesessen?
 
Schule (Musikschule, Sportverein...) verliert als Institution in der Gesellschaft mehr und mehr den nötigen Respekt (...).
Ja, sehe ich auch so, wobei ich finde, dass man vor den Lehrpersonen nicht unbedingt Respekt vor haben muss (meine Haltung in Kindheit), oder gar Angst (so wie z.B. meine Eltern mir das noch berichtet hatten).
Mir würde es reichen, wenn ein wertschätzender Umgang miteinander gepflegt wird, was für mich auch Rollenklarheit bedeutet (z.B. dass LehrerInnen von Eltern- und SchülerInnenseite nicht in Ihrer Kompetenz in Frage gestellt, ständig kritisiert, überwacht werden, in angemessenem Ton kommuniziert wird etc.). Sage ich als Lehrerin.
Wobei ich - toitoitoi - seither solche Probleme immer gut gelöst bekam. Aber schon die Auseinandersetzung darüber mit manchen Eltern ist anstrengend und nervig.
 
Zitat Steinsgate:
Sind dann nicht aber die Musikschulen und Sportvereine in der Pflicht, den nötigen Respekt wieder zu erarbeiten bzw. herzustellen? Vielleicht ist man zu lange auf seinen Lorbeeren gesessen?


Wie soll das gehen, wenn heute nicht einmal den Ordnungskraeften gegenueber Respekt gezeugt wird? Zu meinen Kindeszeiten, so vor 60 Jahren, habe ich die Erwachsenen oft hoeren koennen "Du, pass auf, benimm dich anstaendig, da vorne ist ein Polizist!".
 
Zuletzt bearbeitet:
Am Beginn des Schuljahres lege ich mit den SchülerInnen die Unterrichtszeiten fest. Die müssen natürlich notfalls bei Änderungen im Schulstundenplan geändert werden.
In meinem Vertrag steht: wenn Ersatzstunden erwünscht oder erforderlich sind, "sind diese 48 Stunden vorher abzusagen. In diesem Fall werden 2 Ausweichtermine angeboten. "
Das funktioniert. Im Einzelfall kann ich natürlich den Schülern noch mehr entgegenkommen, zumal wenn sie bereit sind sich (und mir) nötigenfalls auch das Wochenende qua Klavierstunde zu "ruinieren". Aber so ist es eine klare Sache. Ich würde an deiner Stelle neue Verträge entsprechend anders formulieren oder auch die alten entsprechend ergänzen.

Man macht sich zu leicht zum Jojo der SchülerInnen ( und Eltern).
Das hier schon angesprochene Problem ist grundsätzlich dass die "Kleinen" teilweise Terminpläne wie Manager haben. Das ist ein Unding, und ich habe wenig Verständnis dafür wenn Eltern so etwas noch fördern. " Mein Kind soll alles dürfen und alles können". Keine Tiefe mehr, sondern nur noch Fläche. Zu meiner Zeit, als alles besser war, machte man gezwungenermaßen die Schule, eine Sportart, und ansonsten: Musik.
Es ist auch nicht zuviel verlangt vom Lehrer, wenn er eine gewisse Prioritätensetzung erwartet: das Pferd, der Fußball, das Ballett gehen vor? Dann soll es so sein. Wir müssen ja nicht...(klavierspielen).
 
Zuletzt bearbeitet:

Wie soll das gehen, wenn heute nicht einmal den Ordnungskraeften gegenueber Respekt gezeugt wird? Zu meinen Kindeszeiten, so vor 60 Jahren, habe ich die Erwachsenen oft hoeren koennen "Du, pass auf, benimm dich anstaendig, da vorne ist ein Polizist!".
So meinte ich es aber gar nicht. Peter sprach vom nötigen Respekt den Institutionen gegenüber. Dabei ging es wohl nicht um den Umgang der Menschen untereinander.
 
wobei ich finde, dass man vor den Lehrpersonen nicht unbedingt Respekt vor haben muss (meine Haltung in Kindheit), oder gar Angst (so wie z.B. meine Eltern mir das noch berichtet hatten).
Oh wohl! Natürlich soll man Respekt haben! Das ist ja gerade der Unterschied zu Angst. Respekt bedeutet, den anderen wertzuschätzen. Und das sollte jeder Schüler seiner Lehrperson gegenüber tun! Ohne Respekt funktioniert nichts!
Natürlich soll auch die Lehrperson die Schüler respektieren. Nur dann kann ein guter Unterricht stattfinden. Andernfalls wäre der Lehrer nur autoritär und keine Autorität.
Um es mit Hasenbeins Sprache auszudrücken: Peng! Aus!
 
Ich denke, es gibt viele Möglichkeiten, solche Dinge individuell zu regeln. Die Bedürfnisse aller sind doch oft sehr unterschiedlich. Wichtig ist dabei die Wertschätzung beider Seiten und das Bemühen, aufeinander Rücksicht zu nehmen.

Bei letzterem scheint es mir bei @sweetchocolate zu hapern. Weiß die Mutter, die auch deine Freundin ist, was du dir für Beine ausgerissen hast, um ihrem Sohn einen Termin zu ermöglichen? Und was die jetzige Verschiebung für dich bedeutet? Kommunikation darüber ist das A & O aus meiner Sicht. Meine Schüler und deren Eltern wissen, welche Arbeit die Erstellung eines neuen Stundenplans nach den Sommerferien für mich ist und bemühen sich nach Kräften, gleich einen festen Termin zu finden. Sie können aber oft nichts dafür, dass es nicht gleich klappt. Denn AG's, Termine bei Sportvereinen u.a. werden oft erst zwei, drei Wochen nach den Ferien festgesetzt. Und es ist doch sehr verständlich, dass ein Schüler, der Klavierunterricht nimmt, aber auch im Sportverein ist, beide ihm wichtige Hobbies weiter ausüben will.

Also mache ich in den ersten Wochen eine Art Notfallplan und erst nach drei Wochen den endgültigen. Und trotzdem kann sich noch etwas ändern, denn Studenten, die ich auch habe, bekommen ihren Semesterplan erst im Oktober. Ich sehe das relativ entspannt, denn der gute Wille ist bei allen da und darum geht es doch.

Vor einigen Jahren gab es mal ein sehr schwieriges Jahr. Die Ganztagsschule war gerade eingeführt und plötzlich konnten alle Schüler nur noch ab 16.30 Uhr. :018: Die Vereine hatten das gleiche Problem und hatten ihre Zeiten ebenfalls auf den späten Nachmittag gelegt. Das war ein ziemliches Gewürge, aber dann ging es doch irgendwie. Mittlerweile hat sich die Situation entspannt. So ein Jahr ist dann einfach Pech - wenn alle mit anpacken, findet man unter allseitigem Ächzen und Würgen eine Lösung.

Liebe @sweetchocolate, mir kommt es vor, dass du zu viel schluckst, evtl. ohne dass die Eltern deiner Schüler und deine Schüler das wissen. Meine wissen das genau. Sie wissen aber auch, dass es mir ein Anliegen ist, dass Schüler nicht gestresst zum Klavierunterricht kommen, der Termin für sie also ohne Zeitdruck u.ä. realisierbar ist. Für mich eine wichtige Voraussetzung, dass Klavierunterricht gelingt. Also habe ich kein Problem damit, wenn auch im Jahr aus terminlichen Gründen eine Änderung erforderlich ist. Es muss nur jemanden geben, der tauscht. Bisher gab es aber immer jemanden. Ich habe bestimmte Zeitkontingente für Unterricht, die ich nur im absoluten Notfall ändere. Da sind aber sehr individuelle Lösungen möglich. Ich unterrichte z.B. niemals am Wochenende, anderen macht das gar nichts aus. Ich finde es also wichtig, zu seinen Bedürfnissen und Grenzen zu stehen und das auch zu kommunizieren. Dann aber bemühe ich mich nach Kräften, auch die Bedürfnisse meiner Schüler zu realisieren.

Liebe Grüße

chiarina
 
Ich frage mich, wer diese Eltern damals erzogen bzw. sozialisiert hatte?
Diese Frage lässt sich im Einzelfall schwer beantworten (bzw. liegt auf der Hand, dass es wohl das individuelle Umfeld gewesen ist).
Es geht bei diesem Verhalten um Erfolg ... man verhält sich "arschig", weil das verdächtig häufig zu Erfolg führt (in den genannten Beispielen hat es ja auch geklappt).

Die erfolgreichsten Menschen der Geschichte waren eines ganz gewiss nicht ... rücksichtsvoll.

Darüber, dass sowas irgendwann schule macht, muss man sich nicht wundern, denn ganz allgemein lässt deine Frage "wer hat die bitte erzogen/sozialisiert" nur eine Antwort zu ... "die Gesellschaft als Ganzes".

Die Rastlosigkeit wird den Kindern nebenbei von der Erwachsenenwelt vorgelebt.
Bis zu einem gewissen Alter haben Erwachsene (leider, möchte ich sagen) eine gewisse Vorbildfunktion ... und die gilt eben nicht nur für das, was Erwachsene für "erstrebenswert" halten.
 
@chiarina, du meintest es würde ev. an mir liegen und ich würde meine Probleme zu wenig kommunizieren und zuviel schlucken.
Das glaube ich nicht.
Meine Schüler wissen, dass abgesagte Stunden nicht „nachgeholt“ werden. Die fragen dann meist auch gar nicht danach. Ab und zu ergibt es sich, dass es möglich ist die Stunde zu verschieben. Dann mach ich das auch.
Da in meinem Vertrag dieser Punkt genau geregelt ist, gibt es da zum Glück keine Diskussion.
Es geht ausschließlich um das ändern eines festen wöchentlichen Termins.
Auch hier hat es eigentlich immer geklappt.
Aber nachdem es dieses Halbjahr so anhaltend unruhig war, dachte ich mir, dass es mir erheblich Nerven und Zeit sparen könnte, wenn ich zum Thema Terminänerung ebenfalls eine klare Regelung finden könnte, die ich in meinen Vertrag mit aufnehmen kann. Dann kann ich, wenn es mir zu bunt wird, darauf verweisen und eine unnötige Diskussion umgehen.
Ich bin kulant, wenn mir die Leute sympathisch sind, und wo ein Wille, da ein Weg.
Mit der Freundin verbindet mich, dass wir uns noch aus der Kindheit kennen und in die gleiche Klasse gingen. Mit ihrer Kindererziehung bin ich nicht konform, aber da mische ich mich nicht ein.
Es ehrt mich auch dass ihre Tochter bei mir Unterricht nimmt. Und es macht die Angelegenheit auch komplizierter.
Das hat uns schon mal fast die Freundschaft gekostet.
Ich werde für die Zukunft keine Kinder mehr von Freunden nehmen. Es sei denn, ich schätze die Familie als unkompliziert ein.

zum Thema Hochbegabung: die Kinder meiner besagten Freundin sind natürlich auch beide „hochbegabt“🙈
Dass die Tochter trotzdem große Mühe hat mit dem Klavierspielen liegt angeblich daran, dass sie nicht die richtige Übetechnik hat.☝️
Ich habe dann schon auch gesagt, dass ich meinen IQ Wert nicht jedem erzähle, und dass Intelligenz eine weiter gefasste Sache ist als eine Messung von einem Wert, der durch spezielle Fragen / einem Test erstellt wird.
Ich finde das so albern. Die armen Kinder. Die sollen das Aushängeschild der Eltern sein. Ich denke, etwas weniger Selbstüberschätzung würde auch vielen Kindern gut tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und das sollte jeder Schüler seiner Lehrperson gegenüber tun!
In der Praxis -und das ist schon lange so- muss sich der Lehrer aber auch den Respekt erarbeiten. Das haben bei uns nicht alle Lehrer geschafft...waren halt auch pädagogische Nieten, auf deren Nasen die Schüler rumgetanzt sind.

Mit Respekt vor Institutionen, vor Kompetenz... meinte ich eigentlich die gesamte Gesellschaft. Das betrifft nicht nur Schulen sondern alle Lebensbereiche. Ich schiebe das spontan auf Langzeitfolgen von Demokratie. :-)
 
Demokratie bedeutet sinngemäß Teilhabe. Dies ist unverhandelbar!.
 

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