Resonanzboden-Energie-Egalisator

  • Ersteller des Themas agraffentoni
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Also bei mir "donnert" nix. Was ist denn wohl mit längeren Flügeln gemeint, ab welcher Länge soll denn das auftreten?
 
Baut Dir jeder Schlosser. Vermutlich billiger als 199,-
 
Die Idee ist nicht neu, der Preis unverschämt. Der amerikanische Klavierbauer Del Fandrich verwendet ab und zu ähnliche Konstruktionen zur klanglichen Verbesserung. Langsteg und Basssteg erhalten Bohrungen (von unten durch den Resonanzboden), in die Gewichte eingeschraubt werden. Funktioniert.
 
Funktioniert? Ja, wenn die Impedanz des Resos an der Stelle denn wirklich durch zusätzliches Gewicht korrigiert werden kann. Del hat schon öfter dazugeschrieben, dass ein Zusatzgewicht nicht immer die passende Lösung ist. Manchmal ist eine Versteifung (z.B. Zusatzrippe) effektiver, oderoderoder...

Aber Zustimmung: der Preis der FeuLich-Donnermuschel ist jenseits von gut und böse.
 
Ich benutze zu diesem zweck ein kleines Voodoo-Püppchen eines Klavierbauers meiner Wahl.
Gewicht an den Kopf und verkehrtrum aufhängen - geht tadellos! :D

Es grüßt
Die Drahtkommode
 

Physikalisch ist es einfach,

a- zur Erhöhung der Resonanzfrequenz eine partiale Versteifung des Resobodens zu machen (zusätzliche Rippen), oder

b- die Resonanz-Frequenz abzusenken,

b1- ihn partial zu schwächen (dünner schleifen, z.B. Pat. Billhuber, Steinway, Diaphragm. Soundboard), oder

b2- indem man die Masse lokal anhebe.

Hier: dieses letztere. Das Schwingungsverhalten zu beeinflussen.

"Fragen Sie ihren Klavierbauer!"

...tja jaa...

Denn GENAU DA liegt das Knowhow, und nicht darin, einen Lokalmasse-behafteten Schwingungstilger zu fertigen. Das ENTSCHEIDENDE ist die Kenntnis, die Expertise, WO und mit WELCHEN Mitteln am Resoboden WIE einzugreifen wäre.

Leute des Kenntnisreichtums Del Fandrich dürfte es jedoch keine zwanzig auf diesem einen schönen blauen Planeten mit den sieben Milliarden Menschen geben.

= = = = =


Fertigungsaufwand vs. Preis:

Dunnerschlachch...

Sagt da der westfälische Metallbearbeiter. Habe das jetzt arbeitsvorbereitungstechnisch nicht ganz genau durchkalkuliert, aber der Sägeschnitt dürfte in 2-2.5 min erledigt sein, oder besser noch von der Stange zu arbeiten. Das reine Drehteil ist in unter 45 sec von der CNC. Anstechen, anfasen beiderseits, abstechen.

Dann bissl Schlitz fräsen, Gewinde schneiden...

Also eine pfiffig ausgefeilte Index GSC 65 macht das tutto completti mit vier Achsen Drehwerkzeugen und zweiachsen-angetriebenen Bohr- und Fräswerkzeugen in unter 8 Minuten, so denn der Außendurchmesser 65-70mm nicht überschritte, dann geht das von der Sechs-Meter-Stange zu machen, diese hinten ins Futter des Stangenapparates reinschieben, Gnöbbscher dricke und laufen lassen.

NB Teil OT Ich habe mal vor langen Jahren eine schwäbische Index GSC65 gekauft und inbetriebgenommen. Dürfte heute eventuell noch bei ehemals Sitzmann und Heinlein, heute ein US-Werkzeughersteller, im fränkischen Lichtenau stehen... Oder längst schon gegen ein neues Modell, Mazak, Yamazaki? , ersetzt sein.

An den Teilen hinterher noch uU einen Sägeschnitt, wenn den die Index nicht auch gleich hartmetall-schlitzfräst, und einen Studiker (oder den Staplerfahrer oder den, der sonst das Lager fegt) die Schrauben lose reinstecken machen.

Also entstehen in der Stunde min 9 Stück, Stundensatz 140,- Euro, Herstellkosten ohne Material also 16,- Euroni max max. Wahrscheinlich nur die Hälfte, müsste es mal in EXAPT übungshalber durchproggen...

Der Rest: Marketing-und Vertriebskosten, Werbung, Ertrag, Kappedahl-Renn-Dittsche.
 
Diese Dinger kommen nicht von FeuLich, sondern von Jahn. Wenn man ein Instrument damit mal probespielen möchte, dann sollte man sich diesen generalüberholten 2,11 m Ibach-Flügel von 1922 mit neuer Rennermechanik und neuer Kluge Kaviatur für 22.600.- Euro mal anschauen:

Ibach Flügel 211 *Meisterstück* | eBay

Möglicherweise nimmt der Kollege diesen Egalisator dafür auch mal kurz raus um den vorher-nachher Effekt zu hören. Dürfte ja schnell gemacht sein. Auf jeden Fall kann der bestimmt mehr dazu sagen.
 
Ist das das Geheimnis dieser getunten Feurich-REE Flügel?

Ich glaub ich verkauf jetzt dann getunte REE-Yamahas für 5000 Eur Aufpreis. Schliesslich kenne nur ich die Stelle, an der der Klang dadurch nicht verschlechtert wird.:D
 
Nee, xentis, erstmal musst du bei Jahn die Entwicklung eines Yamaha-spezifischen Resonanzboden-Klirr-Schepper-Egalisators (kurz: KliScheE ;) ) in Auftrag geben, sonst wird das mit deinen Yamahas nix. :D
 
Mit dem "Stegdruckentferner" sollte eigentlich meinerseits ein Aprilscherz sein - daß dies nun jemand gewinnbringent vermarktet.......nächstens kommt noch Dämpferfilzlack auf den Markt :D :D :D

Aber mal wirklich, gerade der "donnernende voluminiöse" Ton bei bestimmten Fabrikaten zeichnet doch erst diese Instrumente aus :confused:


Viele Grüße

Styx
 

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