Piano Adventures - was haltet ihr von dieser Methode/Klavierschule

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Von all den "Neuen" Methoden halte ich wenig - irgendwie haben ja anscheinend auch Mozart, Bach und Beethoven das Clavierspiel erlernt ... ganz ohne Internet und 17-Bändige Technikstudien.
Bach, Mozart und Beethoven konnten keine Chopinetüden spielen! Und alle vier zusammen (Bach, Mozart, Beethoven, Chopin) konnten den Mephistowalzer nicht spielen. Das hast du @hyp408 mit diesen 4 Musikgiganten gemeinsam! Aber eines unterscheidet dich von ihnen: Während sie seit langem in Musik-Walhall weilen, krebst du noch quicklebendig im irdischen Jammertal umher - beste Voraussetzungen, dass du dich der von dir vorgestellten Elektrostimulationsmethode unterziehst, bis du den Mephistowalzer drauf hast (gerne auch in der amerikanisch-literarischen Version mit Schußwaffengebrauch)

:-D :-D :-D :-D :drink:
 
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@hyp408
Früher wurde sicherlich methodisch viel beschränkter unterrichtet als heute. Dementsprechend war die Zahl derer, die mit diesen Methoden klarkamen, vergleichsweise gering. Die großartigen Musiker früherer Zeiten sind diejenigen, zu denen die damals noch nicht so vielfältigen Unterrichtsmethoden "zufällig" gepasst haben.

Heute jedoch kennt man so viele lernpsychologische Hintergründe, die früher noch nicht bekannt waren, u.a., dass es verschiedene Lerntypen und viele unterschiedliche "Lernkanäle" gibt. Dieses Wissen und diese Kenntnisse zu nutzen ist wichtig und sinnvoll, um eben nicht nur die "happy few" zu erreichen, sondern möglichst viele Menschen an diesen Fertigkeiten teil-haben (!) zu lassen.
 
@hyp408
Heute jedoch kennt man so viele lernpsychologische Hintergründe, die früher noch nicht bekannt waren, u.a., dass es verschiedene Lerntypen und viele unterschiedliche "Lernkanäle" gibt. Dieses Wissen und diese Kenntnisse zu nutzen ist wichtig und sinnvoll, um eben nicht nur die "happy few" zu erreichen, sondern möglichst viele Menschen an diesen Fertigkeiten teil-haben (!) zu lassen.

Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass das ein guter Musikpädagoge vor 200 oder 300 Jahren nicht gewusst haben soll. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein begabter Schüler an verstopften Lernkanälen scheitert. Außerdem denke ich, dass Klavierschulen eher für fleißige als für Wunderkinder gedacht sind.
 
@J. S. Schwach
Es gibt alte Methoden, die heutigen lerntheoretischen Erkenntnissen frappierend ähneln, z.B. haben die Griechen der Antike die Schüler im Gehen lernen lassen, weil ein Zusammenhang zwischen motorischer Betätigung und kognitivem Lernen erkannt worden war. So weit, so richtig.
Aber ob in Europa zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert z.B. das rhythmische Lernen mit Sprechen verbunden wurde? Ob grobmotorische Bodypercussion benutzt wurde, um feinrhythmische Präzision zu erreichen? Mit solchen und vielen anderen "neuen" Methoden erreicht man eben nicht nur die "Wunderkinder", die alles von selbst können oder spielend leicht lernen, sondern auch diejenigen, denen Standardmethoden keinen Zugang zur Musik ermöglichen.
 
Zum zertifizierten KKL in nur acht Tagen.
Ich weiß überhaupt nicht, warum hier so unfundiert über dieses Zertifikat rumgelästert wird. Ich erwerbe in meinem Berufsleben regelmäßig Weiterbildungszertifikate. Machen das KL nicht??? Das lässt ja auch tief blicken...

Und wer einen KL bucht, der sich mit nichts als einem Zertifikat ausweisen kann, ist halt genauso drauf wie die Personalleiterin, die eine Sekretärin einstellt, die ausser einem Wordkurs nichts vorzuweisen hat. Muss man dann halt selbst mit leben.

Das sagt ja aber nichts über die Qualität des Zertifikats aus. Viele KL haben z.B überhaupt keinen didaktischen Studienschwerpunkt im Musikstudium gehabt. Da finde ich es eher fragwürdig, wenn dann keine solchen Fortbildungen gemacht werden.

Ausserdem finde ich es ein Zeichen von einer gewissen deutschen Provinzialität, wenn sich hier niemand ernsthaft ohne unfundierte Lästerei mal mit einer Methode befassen will, die scheinbar weltweit gut verbreitet ist. Und die auch von Clavioten, die sich tatsächlich damit befasst haben, siehe oben, als akzeptabel befunden wurde.
 
Gerade weil ich auch einer beruflichen Weiterbildungspflicht unterliege, erscheint mir das Angebot einer nicht spezifischen sondern allgemeinen AUSBILDUNG zum Unterricht von Anfängern bis zu Virtuosen in acht Seminartagen als seltsam.
 
allgemeinen AUSBILDUNG zum Unterricht von Anfängern bis zu Virtuosen in acht Seminartagen
Na ja, dafür dass es im Grunde eine Klavierschule mit angeschlossener "Bedienungsanleitung" ist, sind 8 Tage ja gar nicht so wenig ;-)stell dir mal vor, alle KL müssten 8 Tage lang die "Heumann-Methode" lernen. Da würde der Lehrstoff für 8 Tage vermutlich nicht reichen... :konfus:
 
Klar, so herum interpretiert (Klavierschule mit angeschlossener "Bedienungsanleitung") passt es ja dann. Auch als Anregung für Klavierlehrer.
Meine Phantasie ist ja eher: ich mach den acht Tage Kurs und unterrichte dann zur Abwechslung mal Klavier.
 
Sich mit verschiedenen Klavierschulen auseinandersetzen zu können gehört mit zum Methodik/Didaktik-Fach. Was soll diese „Zertifizierung“ denn sein? Auch ohne eine solche wird ein KL diese Schule einsetzen können, so denn er/sie es möchte (denkendes Köpfchen vorausgesetzt). :016:
 

@Musikanna
Das sehe ich ähnlich wie du. Allerdings scheint der Klavierschülermarkt (real oder imaginiert?) so stark umkämpft zu sein, dass die Werbung mit solchen Zertifikaten manchen offenbar notwendig erscheint.
 
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Wäre interessant, mal von jemand zu erfahren, was in den 8 Tagen genau vermittelt wird. :denken:Wenn die 8 Tage mit Lehrinhalten füllen können, scheinen die sich ja schon ein bisschen was dabei gedacht zu haben.

Als Auswahlkriterium für einen KL kommt es ins Spiel, wenn man sich durch zahlreiche nichtssagende Webseites arbeitet. Da hat man dann wenigstens irgendeinen Anhaltspunkt, bei dem man sich überlegen kann, ob einem die Methode gefällt. Ein KL, der auf seiner Webseite seine didaktische Weiterbildungen auflistet (mit oder ohne Zertifikat), würde sich in dem Einheitsbrei schon deutlich abheben.

Und wie schon oben gesagt: mehr als 2 oder 3 Versuche mit Probestunden kann man jüngeren Kindern nicht zumuten, finde ich. Wonach soll ich also auswählen? :konfus:
 
Und wie schon oben gesagt: mehr als 2 oder 3 Versuche mit Probestunden kann man jüngeren Kindern nicht zumuten, finde ich. Wonach soll ich also auswählen? :konfus:
Hast du mehrere Kinder? dann könntest du die Kinder aufteilen und insgesamt 4 - 6 Probestunden wahrnehmen ...
Zu den Zertifikaten: ich finde per se nichts Negatives dran; es ist eben der Nachweis, dass eine Weiterbildung gemacht wurde, mehr nicht. Ob die KL sich dann stur an die Hefte klammert, ist damit mE nicht gesagt, das müsste man versuchen herauszufinden.
Eine Sache würde mich interessieren: du schreibst, der jetzige Unterricht ist eine Steinbruch-Wundertüte. Was meinst du damit, was genau stört dich?
 
@Musikanna
Allerdings scheint der Klavierschülermarkt (real oder imaginiert?) so stark umkämpft zu sein, dass die Werbung mit solchen Zertifikate manchen offenbar notwendig erscheint.
Das ist mE keine Erscheinung, die nur bei KL auftritt. Viele Musiker mit eigener homepage fangen mit der musikalischen Ausbildung im Alter von 4 Jahren bei xyz an, dann folgen die Wettbewerbserfolge bei JuMu als Teenager, die Studienjahre mit allen einzelnen Stationen und jeder Meisterkurs, der jemals gemacht wurde. Klar, dass da ein Zertifikat, das für den Unterricht einschlägig ist, erwähnt wird. Warum auch nicht, Weiterbildung ist gut und notwendig, warum soll man das verstecken?
 
du schreibst, der jetzige Unterricht ist eine Steinbruch-Wundertüte. Was meinst du damit, was genau stört dich?
Also erstmal der positive Aspekt an Steinbruch: die KL gibt sich sehr viel Mühe mit der Stückauswahl und macht das sehr individuell auf die Kinder angepasst. Also wenn es darum geht, viele schöne Stücke zu lernen, würde ich ihr 100 Punkte geben! (War auch mal ein schönes Heumann-Stück dabei, duckundweg... ) Und auch für den Aspekt "liebe KL" und ihr eigenes wunderbares Spiel kriegt sie 100 Punkte.

Aber die Frage ist halt, WIE die Kinder die Stücke lernen. Da gibt es praktisch kaum Anregungen, wie sie die auch musikalischer spielen. Keine speziellen Übungen, keine Thematisierung mit den Kindern. Überhaupt wenig Übehinweise.

Mein Sohn hämmerte zB ein Stück namens "Nächtlicher Ritt" fleißig ins Klavier. Irgendwann hielt ich das unmusikalische Gehämmere nicht mehr aus und fragte ihn: sag mal, um was geht's bei dem Stück? Gibts da nicht ein Pferd? Wie läuft denn das? Galoppiert es? Trabt es? Läuft es im Schritt? Wir haben dann ein paar Varianten gemeinsam ausprobiert. War lustig und dann wurde es gleich wesentlich besser. Jetzt bin ich weder KL noch habe ich in dieser Rolle eine besonders hohe Akzeptanz bei meinen Kindern. Das finde ich, sollte ein KL im Unterricht mit den Kindern besprechen und dann heißt die Hausaufgabe z.b
einmal im Trab, einmal im Galopp...
Aber die Hausaufgabe heißt (das habe ich jetzt im Onlineunterricht rausgefunden): üb das Stück mit Zählen. Linke Hand leiser.
Zählen üben sie im Unterricht, Übungen WIE die Linke Hand leiser wird, gibts auch keine. Deshalb wissen meine Kinder oft nach 5 Minuten nicht mehr was sie üben sollen.. ich finde auch, gerade bei Kinder überwiegend verkopft orientierte Übehinweise "betone auf die 1" , "leiser" manchmal wenig hilfreich. Ich hab dann mal mit meinem Sohn die linke Hand "schleichen" lassen. Hat gleich funktioniert... Aber bin ich jetzt die KL???

Da war ich jetzt von diesen PianoAdventure Heftchen ganz angetan, weil es da genau solche Übungen u d Hinweise ganz genau drin gibt. Hab ich noch in keiner Klavierschule so explizit gesehen. Dh. man sieht als Eltern auch, ob und was da im Unterricht in dieser Richtung gemacht wird. Und dass das auch ein bisschen systematisch behandelt wird. Und muss nicht die nächste online-Unterrichtsperiode abwarten, um zu sehen, was alles nicht besprochen wird...
Wie gesagt, bei gutem KL vermutlich selbstverständlich. Aber da ist man als Eltern nach den Probestunden ja echt im Blindflug...
 
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Zu den Zertifikaten: ich finde per se nichts Negatives dran; es ist eben der Nachweis, dass eine Weiterbildung gemacht wurde, mehr nicht.
...meinst du nicht, dass es durchaus eine Rolle spielt, wo und was für eine Weiterbildung gemacht wurde? (es ist ganz einfach, nachzuschauen, wo das "Zertifikat" "Piano Adventures Lehrer" gemacht wird und zu eruieren, ob und welche Relevanz es hat)
 
Liebe Viva la musica,

ich biete neben einer Probestunde zum ermäßigten Preis auch ein kostenloses Gespräch an. In solchen Gesprächen könntest du einen Eindruck von der/dem KL bekommen und deine Fragen stellen. Was ist dem KL wichtig, was sind Unterrichtsinhalte, wie geht er vor etc.? Du kannst auch deine Unsicherheit, Erfahrungen und vor allem deine Wünsche (Übestrategien, Arbeit am Klang, am Musikverständnis, Schulung des Gehörs...) formulieren und wirst sehen, wie die/der KL reagiert.

Du könntest auch selbst Probestunden nehmen, bevor du deine Kinder involvierst.

Liebe Grüße

chiarina
 
Nach meine Erfahrungen ist Unterricht für Kinder ganz anders aufgebaut als für Erwachsene.
Wenn jemand es Erwachsenen gut vermitteln kann bedeutet es noch lange nicht, dass es für Kinder mit genügend Einfühlungsvermögen praktiziert wird.

Oder eine erfolgreiche Konzertpianistin kann zwar selber gut spielen ist aber keine Garantie dafür, daß sie guten Unterricht geben kann.
Richtige Lehrkräfte zu finden ist wie die Suche im Heuhaufen..
Daher finde ich die Idee mit dieser KS ganz passabel als Übergangslösung oder Ergänzung. Da kann man höchstens etwas Geld in den Sand setzten aber es entsteht kein nennenswerter Schaden ansonsten.
 
und wirst sehen, wie die/der KL reagiert.

Du könntest auch selbst Probestunden nehmen, bevor du deine Kinder involvierst.
Ja, ich spreche natürlich auch die jetzige KL immer wieder drauf an. In der Theorie sind wir uns ganz einig. Dann werde ich beruhigt, dass sich das alles entwickeln muss bei den Kindern und komme mir dann wie so eine asiatische Tigermum vor :015: . Ich glaube nach dieser Erfahrung, was man sagt und was und wie man es umsetzt, kann schon ganz schön auseinandergehen...

Ich habe ja sogar selbst bei ihr Unterricht! Allerdings kann man das kaum vergleichen, habe ich gemerkt. Weil ich im Unterricht kontinuierlich Fragen stelle, und mich selbst sehr viel informiere (hier, Lektüre, Onlinekurs von Franz Titscher...) steuere ich da die Inhalte ganz wesentlich mit. Ich habe auch schon jahrelang Instrumentalunterricht gehabt, da zehre ich auch noch davon. Wollte für mich auch schon was anderes probieren, weil mir so einiges fehlte, aber ich hätte nicht gedacht, dass es bei den Kindern, die sie ja auch mögen, so vieles nicht gibt...

Aber klar, ich werde natürlich erstmal die meisten Probestunden absolvieren. Aber ich bin inzwischen auch zu der Überzeugung gekommen, dass für mich und die Kinder nicht unbedingt dergleiche KL optimal sein muss.
 

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