Pedal - Beethoven op.2/1, 4. Satz Prestissimo

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Rebeccah

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Hallo zusammen,
Ich habe eine Frage zum Pedal- Gebrauch in der Durchführung des vierten Satzes der Sonate.
Ich pedalisiere generell eher zurückhaltend. Mein Schüler, den ich auf Jugend musiziert ivorbereite, hat aber Schwierigkeiten mit dem differenzierten Pedal. Er hat viele Stärken, das Pedal gehört bisher noch nicht dazu. 😅 Er sagt, er kann es zu Hause nicht hören und die Zeit läuft uns davon…
Vielleicht mache ich’s aber auch zu kompliziert und etwas mehr und gleichmäßiges Pedal wäre auch in Ordnung. Gar kein Pedal ist keine Option, weil dann bei ihm die Terzen in der linken Hand und die Oktav rechts (die kann er nicht Legato spielen) nicht klingen. Hm…
Wie würdet ihr die Takte 59-108 -pedalisieren? Und wie notiert ihr halbes Pedal, und viele Wechsel, wo auch mal der Fuß ganz oben ist etc. für eure Schüler:innen?

Liebsten Dank im Voraus!
 
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Wie heißt es bei Franz Liszt so treffend: „Verständiger Pedalgebrauch wird vorausgesetzt.“ Pedalnotierungen können allenfalls Anhaltspunkte sein: je nach Raum und Instrument fällt die Pedalbehandlung durchaus unterschiedlich aus. Letztlich muß das Ohr entscheiden. D.h. Du mußt Deinen Schüler dazu bringen, sich selbst zuzuhören. Flinke Finger trainieren macht sicherlich mehr Spaß als die grobmotorischen unteren Extremitäten zu schulen. Die Crux beim „herkömmlichen“ Unterricht: dem Pedal wird viel zu wenig und vor allem viel zu spät Beachtung geschenkt. Mit dem Resultat, daß Schülerlein zwar flinke Finger. Aber einen mentalen rechten Klumpfuß hat. Vielleicht drei Literatutips:
  • Joseph Banowetz: Pedaltechnik für Pianisten. Ein Handbuch. Schott ED 8735. ISBN 978-3-7957-8735-6.
  • Helmut Braus: Der singende Klaviertonoder Das „Wie“ des Pedals. (= Musikpädagogische Bibliothek Bd 47). Verlag Florian Noetzel 2003. ISBN 3-7959-0815-9.
  • Karl Betz: Was zusammenklingen soll und was nicht. Richtiges Pedalisieren und künstlerisches Klavierspiel. (Ich kenne nur die „Manuskriptversion“, die Betz eine Zeitlang ins Internet gestellt hatte. Wie ich erfahren habe, mittlerweile auch/nur als Buch erhältlich).
Man sollte sich von diesen Werken aber nicht zuviel versprechen. Letzlich hilft nur: hinhören, hinhören, hinhören …
 
Den Schüler losgelöst von Herrn Beethoven die verschiedenen Arten des Pedalspiels improvisativ üben lassen. Er muss erst ein Verständnis dafür entwickeln, dann wird er Beethoven mit Geschmack spielen.
Das Pedal wird mit dem Ohr gegeben...
Beethoven selbst war wohl eine ziemliche Pedalsau.
 
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Beethoven selbst war wohl eine ziemliche Pedalsau.
Wie ist das gemeint?
Ich spiele ziemlich viel Beethoven, und daher interessiert mich das Thema (ganz allgemein). Hast du eventuell einen Link oder eine Buchempfehlung zu Beethovens Pedaleinsatz?

Zum Pedaleinsatz:
Letztlich muss es das Gehör des Lernenden entscheiden.
Wie das geht, wie weit das Pedal wo gesenkt wird oder das Timing der Auflösungen (die allgemeine Arbeit mit dem Pedal) finde ich bei sehr langsamer Geschwindigkeit besonders schön zu erfahren. Nicht nur das Ohr, sondern der ganze Körper muss erstmal wissen, wie das werden soll, wie sich das anfühlt, wenn es "richtig" ist. Gerne auch an Stücken, die schon OK sind (auch vom Pedal her), einfach nur, um in langsamem Tempo realisieren zu können, was der Fuß da macht, wenn es "gut" klingt.
Mit diesem Wissen kann man sich dann daran begeben, Schnelleres auszuarbeiten.
Das Pedal wird direkt von Anfang an mitgeübt und dadurch gedanklich erst garnicht von den Händen getrennt.

So erarbeite zumindest ich mir den Pedaleinsatz. Ich übe das auch bewusst.
Ich bin und habe allerdings auch keine Lehrkraft.
 

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