Neuling und die geheimnisvolle Welt des Spielens

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Rima

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28. Okt. 2016
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Hallo,

heute habe ich mich registriert, weil ich gerne einige Fragen habe. Ich habe schon einige Jahre mit den Gedanken gespielt, Klavier zu üben, aber den nötigen Schubser hat mir damals gefehlt - und auch das Geld.

Inzwischen könnte ich mir theoretisch einen Klavier leisten. Eigentlich um genau zu sein ein "Digital Piano" und habe sogar einen im Visier. Ich habe mich ein wenig informiert hierzu und weiss, dass es auch viele schöne Unterstützungssoftware gibt wie etwa "Synthesia". Sicherlich habt ihr davon schonmal gehört. Das ist wenn ich mich recht erinnere eine Möglichkeit, mein "Digital Piano" mit dem PC zu verbinden und entsprechend auf die Töne im richtigen Moment zu schlagen. Erinnert auch leicht an bestimme Videospiele im Musikgenre.

Natürlich habe ich mir aber auch überlegt, mich nach einen MusiklehrerIn umzusehen. Darauf wird es auch letztenendes hinauslaufen. So wie auch ein Buch über Notenlesen. Ich selbst, männlich, bin 24. Vielleicht schon etwas alt um wirklich anspruchsvolle Stücke zu spielen. Doch möchte ich täglich da ran gehen und üben. Erfahrung mit irgendein Musikinstrument habe ich überhaupt nicht, was das ganze nochmal erschwert - und das obwohl ich klassische Stücke und generell Musikstücke auf Klavier liebe und gerne anhöre.

Dabei habe ich an so etwas wie diesen (Amazon-Link) schöne Musikinstrument gedacht. Jedoch habe ich natürlich keinerlei Erfahrung und besonders, ob es überhaupt mit "Synthesia" kompatibel ist. Ob das für Anfänger überhaupt eignet, und ob es nicht bessere Alternativen und besonders Varianten gibt? Mein Budget von 300 Euro und mehr steht mir zur Verfügung, jedoch kann ich gerne bis zu 500 Euro ausgeben und auch etwas mehr. Das Produkt, was mich am meisten interessiert (besonders wegen den Bewertungen) und ich am ehesten tendiere zu kaufen, würde ich preislich bei 500 Euro liegen - was für mich ebenso kein Problem ist. Behaupten würde ich, dass meine Grenze bei bis 600 liegt. Bzgl. der Ausstattung ist mir besonders wichtig, dass ich es auch mit dem Kopfhörer spielen kann, da ich ungerne meine Nachbar damit auf mich aufmerksam machen möchte (was eher mehr mit dem Allgemeinen Ruf meines Stadtviertels zu tun hat) - und generell ich es auch schöner finde!

Verzeiht mir, wenn mein Deutsch nicht so gut ist. Habe mir Mühe gegeben aber Fehler können sich einschleichen bei mir. *g*

Mit freundlichen Grüßen
 
Hallo Rima, du erinnerst mich an einen Menschen der Schreiben lernen möchte und bevor er auch nur einen Buchstaben schreibt, sich Gedanken darüber macht mit welchem Schreibzeug er schreiben(-lernen) soll.

Ist ein ganz menschlicher Vorgang, aber für diejenigen die schon schreiben können, ist es im ersten Schritt ganz egal, welches Schreibzeug sie haben, sie können immer (schön) schreiben.

Nun ist ein Digitalpiano nicht ganz so Preiswert wie ein Bleistift, Kugelschreiber oder Füller. Darum verstehe ich auch deine Unsicherheiten. Wenn du aber wirklich am Klavierspielen interesse hast, was sich die nächsten Jahre zeigen wird. Ist es Rückblickend ganz egal welches Piano du dir jetzt in dieser Preisklasse kaufst, denn wenn du in einigen Jahren immer noch leidenschaftlich Klavier spielst / übst wirst du dir sowieso eines aus einer höheren Preisklasse >1000 Euro kaufen.

Die Entscheidung kann dir keiner abnehmen. Ein Klavierkauf ist wie ein Autokauf ... jeder muss selbst entscheiden, was es einem Wert ist und was einem gefällt. Jedes Auto fährt von A nach B und jedes Klavier hat 88 Tasten die Töne erzeugen.

Eine S-Klasse von Mercedes ist zu vergleichen mit einem Flügel von Bösendorfer/Steinway etc.
Ein Smart / Fiat Panda ist mit einem Digi der untersten Preisklasse (<500 Euro) zuvergleichen. Mit beiden Autos kommst du von A nach B und mit beiden kannst du Autofahren lernen. Du wirst aber niemals 250 Km/h mit dem Smart fahren können oder den Raumklang des Audiosystem der S-Klasse in einem Panda haben.

Und was ich dir noch auf den Weg geben möchte (deinem Geldbeutel zu liebe): Brauchte Beethoven / Mozart und Co. Synthesia. Wie beim Schreiben, ein teurer Füllfederhalter mit irgendwelchem Schnickschnack das blinkt, macht noch lange keinen Schriftsteller aus dir.

Habe ich dir mit dieser Nachricht geholfen. Vermute nicht. Aber da sind wir wieder bei der Entscheidung, die dir keiner Abnehmen kann. Teufelskreis ...

Und ja, das P-45 kann mit Synthesia etwas anfangen.
 
Und was ich dir noch auf den Weg geben möchte (deinem Geldbeutel zu liebe): Brauchte Beethoven / Mozart und Co. Synthesia. Wie beim Schreiben, ein teurer Füllfederhalter mit irgendwelchem Schnickschnack das blinkt, macht noch lange keinen Schriftsteller aus dir.

Habe ich dir mit dieser Nachricht geholfen. Vermute nicht. Aber da sind wir wieder bei der Entscheidung, die dir keiner Abnehmen kann. Teufelskreis ...

Vielen dank für deine Antwort. Auch wenn es so nicht erscheint, verstehe ich voll und ganz, was du mir damit sagen möchtest. Zwar nehmt es tatsächlich nicht die Entscheidung ab, wofür ich mich entscheiden soll, aber sehe die Sache nun doch etwas anders an als zuvor. Ich kann zu deinem Beitrag nicht viel mehr sagen, aber eine Gedankenstütze ist sie aufjeden Fall!
 
@Solmisator:

Ich habe den Eindruck, Du bist momentan noch in der Einschwingphase.

CW
 
Dabei habe ich an so etwas wie diesen (Amazon-Link) schöne Musikinstrument gedacht. Jedoch habe ich natürlich keinerlei Erfahrung und besonders, ob es überhaupt mit "Synthesia" kompatibel ist. Ob das für Anfänger überhaupt eignet, und ob es nicht bessere Alternativen und besonders Varianten gibt? Mein Budget von 300 Euro und mehr steht mir zur Verfügung, jedoch kann ich gerne bis zu 500 Euro ausgeben und auch etwas mehr. Das Produkt, was mich am meisten interessiert (besonders wegen den Bewertungen) und ich am ehesten tendiere zu kaufen, würde ich preislich bei 500 Euro liegen - was für mich ebenso kein Problem ist. Behaupten würde ich, dass meine Grenze bei bis 600 liegt.
Hallo Rima,

die Entscheidung, mit einem Musikinstrument anzufangen ist in jedem Alter richtig, besonders wenn man es aus freien Stücken, regelmäßig und mit Begeisterung macht. Auf jeden Fall kannst Du noch lernen auch anspruchsvolle Stücke zu spielen. Dir ist natürlich auch klar, dass das LANGE dauern wird, viel Übezeit benötigt, anstrengend und streckenweise frustrierend wird.

So ein Unterfangen wird nicht nur Zeit beanspruchen, die Du bisher anders verbracht hast, das wird vermutlich auch teurer als es im Moment aussieht. Die Anschaffung eines Klaviers ist einmal nur die Einstiegs Hürde. Wenn Du ernsthaft weiter kommen willst, brauchst Du einen Lehrer und dafür auch Budget. Das was Du Dir aktuell als Obergrenze für die Anschaffung gesteckt hast ist das, was Du vermutlich pro Jahr an Unterrichts Kosten rechnen musst. Häufig mehr als weniger.

Das hängt auch entscheidend davon ab, was und wie Du eigentlich spielen können möchtest. Das Instrument soweit zu beherrschen, dass Du die "Fanatasie Improptu" auf einem Konzert Flügel überzeugend vortragen kannst ist eine ganz andere Herausforderung als beispielsweise ein paar Rock Songs für die Party auf dem Klavier mit elektronischer Begleitung.

Für klassisches Klavierspiel auf einem mechanischen Instrument müssen Deine Finger irgendwann lernen mit diesen mechanischen Hebeln fein differenziert klar zu kommen. Je früher, desto besser. Ein digitales Klavier kann den Einstieg erleichtern. Der Grund warum es aber auch dort richtig teure Instrumente gibt ist immer der gleiche: Möglichst nahe an ein gutes akustisches Instrument zu kommen.

Wenn Du Klavier Unterricht nimmst und dort an einem guten Instrument spielst, wird Dir zu Hause schnell auffallen, wie anders sich das kleine Digital Piano anfühlt und reagiert. Deshalb solltest Du bereits jetzt einen Plan entwickeln, wie Du trotz Digital Piano möglichst bald möglichst viel von Deiner Übezeit an einem akustischen Klavier sitzen kannst. Das P-45 wird nicht Dein Piano für's Leben. Du wirst da (hoffentlich) bald heraus wachsen und dann ein Instrument benötigen, das noch "echter" und leider auch entsprechend teurer ist. Für diesen Fall solltest Du bereit vorbereitet sein, wenn es so weit ist.

Abgesehen von den zeitlichen, physischen, psychischen und finanziellen Anstrengungen, das Gefühl, selbst schöne Musik machen zu können und nicht nur zuhören zu müssen ist unbezahlbar.

Das P-45 ist vermutlich das Beste was Du für 500€ an digitalem "Klavier" bekommen kannst. Es ist aber immer noch sehr weit von einem guten mechanischen Klavier oder Flügel entfernt - ganz egal was der Hersteller verspricht. Es ist in etwa die untere Grenze für ein geeignetes Instrument. Zwischen 500 und 1000€ gibt es einige Kandidaten die wahrscheinlich geeigneter wären, besonders am oberen Ende des Bereichs. Das P-45 ist zum Beginnen immer besser als ein "Musikhaus Hausmarke Irgendwas". Aber wenn das Budet nicht mehr her gibt ist selbst ein gebrauchtes 50€ Keyboard und ein "Klavierspielen mein neues Hobby" Buch um Längen besser als überhaupt nicht anzufangen. Jeder nach seinen Möglichkeiten.

Und bitte vergiss die Idee mit "Synthesa". Damit lernt man nicht Klavierspielen, sondern im besten Fall welcher Finger in welcher Reihenfolge auf welche Taste muss. Du würdest spielen wie ein Roboter, ohne zu wissen, was Du eigentlich machst. Du würdest maximal so weit kommen, dass Du die vorgegebene Konserve erkennbar wiederholen kannst. Malen nach Zahlen ist auch nur ein Malbuch und macht Dich nicht zum Künstler. Es lehrt Dich nicht zu malen.

Lerne die Basics und baue darauf auf.
 
Ich habe vor ein paar Jahren auch mit einem günstigen Diggi angefangen. Finde ich erstmal ok, um zu sehen, ob Klavierspielen überhaupt das richtige ist. Da will man eben nicht gleich 1000+ Euro ausgeben.

Ich würde aber empfehlen, mit einem Lehrer anzufangen, wenn es das Budget irgendwie zulässt. Gerade am Anfang hat man so viele Fragen, da ist ein Experte an der Seite eine echte Hilfe.
 

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