Neues Orgelstück von Bach entdeckt!

  • Ersteller des Themas thepianist73
  • Erstellungsdatum

Will's mal jemand einspielen? :)
 
Eher die große Frage: Wann bringt es wer raus?!
 
Das Stück wird im Carus-Verlag erscheinen am 10. Juni, siehe:
http://www.ortus-musikverlag.de/om077info.html

Die Ersteinspielung auf CD kann man schon vorbestellen:
http://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/hnum/7276639

Ich habe die fixe Idee, diese Choralfantasie zu meinem C-Kurs-Abschluss zu spielen (Mitte September). Damit hätte ich Zeit von Mitte Juni - Mitte September, vorausgesetzt ich bekomme die Noten wirklich Mitte Juni. Es wäre schon DER Knüller, denn das Stück kann keiner kennen, die Prüfer fänden es bestimmt auch schön, nicht immer die gleichen abgedroschenen Sücke zu hören. Sondern einen neuen Bach, der wohl sehr, sehr schön klingen soll.

Ich gestehe, dass ich ziemlich heiß drauf bin, da es sich um ein wunderschönes Werk handeln soll, noch dazu wahrscheinlich in meiner Heimatstadt Weimar komponiert. Es sind allerdings 85 Takte, die es technisch in sich haben sollen (Buxtehude-Einfluss...) und ist auch rel. umfangreich (Dauer ca. 5 - 7 min). Eine Herausforderung, mal sehen...

Parallel bin ich an BWV543 (a-moll P&F) (als eines der ursprünglich geplanten Prüfungsstücke), das ich aber hoffentlich bis Mitte Juni unter Dach und Fach haben werde, so dass ich die Sache entspannt angehen kann.
 
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Hier Bilder der ersten 16 und letzten 9 Takte der gefundenen Noten, sowie die ersten 7 Takte als Notentext.
 
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Seht euch das an! Welch toller Autograph! Und in was für einer gestochen-scharfen Schrift! Ich bin hin und weg...
 
Choralfantasie nun erwerbbar

Wollte nur mitteilen, dass gestern die Noten dieser Choralfantasie aus dem Ortus-Verlag bei mir eingetrudelt sind (sie sind seit 3 Tagen offiziell verfügbar).

Die 85 Takte erstrecken sich auf 9 Seiten Notentext, und das Pedal hat auch einige schöne lange 16-tel Passagen zu meistern (aber pedalfreundlich so gestaltet, dass man immer abwechselnd mit beiden Füßen spielen kann). Nur nach dem Notentext zu urteilen, ist es ziemlich abwechslungsreich, für eine Orgel mit mindestens 2 Manualen gedacht und für Bach erstaunlich vielen Anweisungen bzgl. Manualwechsel.

Es ist auch eine interessante Einleitung vorhanden, wie man zu dem Manuskript gekommen ist.

Nach C-Kurs-Abschluss ab Ende September werde ich mir diese Choralfantasie vornehmen, und hoffentlich dann auch hier mal vorstellen, wenn ich sie einigermassen in den Griff bekommen habe.
 
Auch ich habe mich gefreut, als am Samstag Post vom Ortus-Verlag da war. Ich habe den Brief schnell und vorsichtig geöffnet, als ob es ein Heiligtum sei.

Eine interessant Choralfantasie im Norddeutschen Stil, entstanden vermutlich in Mühlhausen (dort hatte Bach eine Orgel mit einem d''' im Manual).

Nach dem Auspacken und der ersten Begutachtung, sowie des Verpackens des zweiten Exemplars in Geschenkpapier, bin ich in die Kirche und habe ein wenig daraus gespielt. Es wird nach meiner Aufnahmeprüfung hoffentlich auf meinen Unterrichtsplan kommen, werde versuchen meinen Orgellehrer zu überzeugen. Denn so schwer ist die Fantasie nicht. Es gibt aber ein paar kniffelige Stellen. Vor allem die ewigen Manualwechsel...

Das zweite Exemplar habe ich meinem Freund zum Geschenk gemacht, der es jetzt üben wird und hoffentlich zum kommenden Sonntag intus hat. Als B-Musiker geht das Üben bei ihm weitaus schneller.

Gruß,
Sascha
 

Tja, wenn man vom Entstehungszeitraum 1705-1710 ausgeht, kommen Arnstadt, Mühlhausen und Weimar in Betracht.

@ musiküsse: Ein toller Hecht- dein B-Musiker- Freund: In einer Woche 9 Seiten Bach-Orgelmusik mit durchaus virtuosen Passagen auf Zieltempo bringen und auf Performance-Level bringen können (falls es z.B. für den Gottesdienst als Vor- oder Nachspiel gedacht ist)! Glaube nicht, dass dies irgendeiner der mir bekannten A-Musiker aus meiner Gegend schafft (kommt natürlich drauf an, wieviel Stunden man effektiv investiert).

Bzgl. der Quellenlage wundert es mich, dass 2 Quellen aufgetaucht sind - es ist zum Schluss der Einleitung von einer Quelle "B" (Naumann) die Rede, aus einem Archiv in Leipzig. Wenn es die Quelle schon vorher gab, warum war das Stück noch nicht eher veröffentlicht? Sehr merkwürdig.

Weiterhin finde ich ein paar Stellen ungereimt. An ein paar Stellen wurden Hilfsvorzeichen unterlassen, oder gar Vorzeichen zugefügt (wenn auch mit Fragezeichen versehen). Wenn in Takt 7 die Altstimme beim "es" ein Vorzeichen bekam, obwohl es eh in g-moll steht, liegt es nahe, dass im Takt vorher ein Auflösungszeichen stand. In Quelle B ist das Auflösungszeichen enthalten. Hier hat man nicht mal das Hilfs-B beim "es" gelassen, geschweige denn von einem Hinweis, dass möglicherweise beim Takt vorher ein Auflösungszeichen vergessen wurde.

Es wurde nicht genannt, ob Quelle B ausschliesslich auf Quelle A zurückweist oder von einem gemeinsamen Original. Quelle B scheint ja auch sehr exakt zu sein, weil Unstimmigkeiten mit Quelle A vermerkt wurden.
 
Ich hab jetzt auch die Noten :-D

vllt werd ich euch demnächst mit einer Einspielung beglücken:mrgreen:, aber ich beiß zur Zeit grad ziehmlich an einer Triosonate die ich fertig bringen muss d.h. ich weiß noch nicht wann genau
 
Hallo,

so jetzt habe ich das Stück auch mal angeschaut. Wie findet Ihr es denn wirklich? Ich war nur mäßig begeistert, wie von der anderen Choralfantasie Bachs übrigens auch. Das war irgendwie nicht sein Genre und hat einfach Längen.
In Summa nicht das, was ich als nächstes von Bach üben würde und mein "Bach-Bild" hat sich nicht wirklich verändert. Das gibt doch wirklich spannenderes von ihm.

Grüße
Axel
 
Ich habs mir jetzt auch mal genau angeschaut und es hat mich auch nicht gerade vom Hocker gerissen, obwohl eig. sehr verschachtelt und dissonant. Aber ich bin jetzt einfach mal ein bisschen demütig und gehe davon aus, dass es mir irgendwann mal gefallen wird - wie schon so oft.
 

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