Mutter und Tochter gemeinsam Klavierunterricht?

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wuseltina

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25. Nov. 2010
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Hallo zusammen!
Bin seit langem mal wieder hier und muß gestehen, daß meine Tochter und ich bisher (seit Dezember) immer noch "autodidaktisch" unterwegs sind, weil wir es mit dem Unterricht noch nicht auf die Reihe bekommen haben. Natürlich kann man sich das "irgendwie" alles selber bis zu einer bestimmten Grenze beibringen - aber das ist dann auch nichts Halbes und nichts Ganzes. Klar bin ich stolz, wenn ich durch ein einfaches Stück komme und mir die Griffe zusammenpuzzle (ich versuche mich gerade an "Struttin' along") - aber mit Klavierspielen hat das meiner Ansicht nach nicht viel zu tun, denn ich beachte zwar die Notenwerte - aber alles was mit Lautstärke und Pedalen zu tun hat, lasse ich unter den Tisch fallen, weil ich das nicht lesen kann. Theoretisch schon - aber umsetzen kann ich es nicht. Ist ja auch irgendwie logisch. Lange Rede - kurzer Sinn - jetzt soll es in die Musikschule gehen und wir überlegten uns, die blutige Anfängerzeit gemeinsam anzugehen - also in 2er-Gruppenunterricht - bis einer von uns deutlich besser wird und Einzelunterricht angebracht wäre. Nun meine Frage: hat das überhaupt Sinn, wenn eine 12- und eine 46-jährige zusammen anfangen? Oder ist das zum Scheitern verurteilt, weil Kinder und Erwachsene ganz anders an das Instrument herangeführt werden? Meiner Tochter macht das eindeutig nichts aus - also es geht nicht darum, daß es ihr irgendwie peinlich wäre, mit "Mami" etwas zu lernen - sie fänd es witzig. Ich denke aber, auch wenn ich jetzt während des Selbststudiums ein wenig besser/ehrgeiziger bin, wird sie mich aufgrund ihres Alters schon bald überholt haben. Und wie mag das überhaupt mit dem Konkurrenzgedanken so werden... Vielleicht doch besser von Anfang an Einzelunterricht? Gibt es hier eventuell Mitglieder, die mit einem Familienmitglied gleichzeitig begonnen haben?
LG
Tina
 
Ja,
dass ist immer so eine Sache.
Mutter und Tochter, damit meine ich z.b. wenn man damals in der Schule von seinem Vater oder seiner Mutter unterichtet werden würde
dann sind die Gemüter ja auch nicht so entspannt.
Um Klartext zu reden,
dass muss jeder selbst wissen wie er damit umgeht!
 
Gemeinsam mit einem Elternteil im Klavierunterricht? Für mich eine Horrorvorstellung ...
Und ich halte von Gruppenunterricht überhaupt nichts. Sinnvoller, qualitativ hochwertiger Unterricht ist *immer* Einzelunterricht! Und keine läppischen 30 Minuten, sondern mindestens 45, besser 60 Minuten jede Woche beim besten Klavierlehrer, den man sich leisten kann.
 
Hallo Tina,

ich habe selber eineTochter, die ist allerdings schon 15.
Ich habe zwar nich Klavierunterricht mit ihr gemeinsam angefangen, aber vor gut 5 Jahren Reitunterricht. Ich hatte schlichtweg keine Lust, immer zuzusehen, da ich sie ja eh hinbegleiten mußte. Nach zwei Jahren (also mit etwa 12) haben wir dann aber nur noch gelegentlich gemeinsam einen Termin dort gemacht; Da wurde es für meine Tochter ganz wichtig, dass sie "ihr eigenes Ding" macht, ohne die "Alte" im Hintergrund.
Ich denke, das wird bei Deiner Tochter ziemlich bald auch kommen, dass ihr das ziemlich auf den Senkel geht mit ihrer Mutter gemeinsam Unterricht...?
Nein, laßt das lieber bleiben; wenn es irgend geht, jeder für sich Einzelunterricht oder eben wenn zu teuer, meinethalben getrennte Kleingruppen. Aber bloß nicht gemeinsam.
Gruß
Barbara
 
Hi Wuseltina, Du musst zwei Aspekte berücksichtigen:

a) den biologisch-psycholischen
Will Deine Tochter sich noch anlehnen?
Oder beginnt sie mit der Abnabelung (kommst sicher bald!)
Die Phase danach können wir bei einer 12-Jährigen außer acht lassen

b) das Lerntempo und Musikverständnis
Ist Deine Tochter genauso schnell beim Klavierlernen, beim Finden des "richtigen" Ausdrucks?
Wenn nicht, entsteht eine Frustsituation, mit der ein Erwachsener umgehen kann, eine 12-Jährige aber nicht.

Mein Vorschlag aus der Ferne: Trennen! Stunden UND Repertoire!!!! So könnt Ihr Euch befruchten und müsst nicht konkurrieren.

Just my five Cents
 
Liebe Tina,

grundsätzlich finde ich es eine interessante Idee, gemeinsam in den Klavierunterricht zu gehen.
Also wenn ich an mich zurückdenke, ich hätte mir das nie und nimmer vorstellen können, gemeinsam mit meiner Mutter in den Klavierunterricht zu gehen. Aber da scheint deine Tochter anders zu sein.
In nächster Zeit wird deine Tochter mit der Abnabelung (wie fisherman schön sagt) beginnen. Ich kann mir vorstellen, dass es ab diesem Zeitpunkt problematisch werden kann.
Vielleicht könnt ihr euch so organisieren, dass ihr z.B. einen Teil (15Min.) des Klavierunterrichtes gemeinsam macht, und dass jede von euch noch Einzelunterricht (je 15 Min) kriegt. Dann bleibt auch literaturtechnisch genügend Raum für indiviuelle Wünsche.
Oder vielleicht könnt ihr mit dem Klavierlehrer abmachen, dass ihr einmal gemeinsam beginnt, und nach einer gewissen Zeit (so nach 10 Lektionen) erneut entscheidet, wie weiter. Setzt aber voraus, dass alle Beteiligten die Wünsche des Einzelnen respektieren.

Freundliche Grüsse
Lou

Ich, m, *1984 bin selber Klavierlehrer in der Schweiz und werde im nächsten Schuljahr einmal probieren, 2 Schülerinnen (aus derselben Klasse, beide 10 Jahre) gemeinsam zu unterrichten.
 
Nachtrag: 2 gleichaltrige Schüler/innen - das funzt - vor allem in jungen Jahren. Die motivieren sichgegenseitig und stehen in gesundem Wettbewerb. Und im Falle eines Falles: teilen Sie auch gemeinsames Leid. Habe mit Doppelunterricht (Tochter, von 7-13) sehr gute Erfahrungen gemacht.
 
Also ich hatte ein paar erste Klavierstunden mit meiner Frau "gemeinsam" und fand es nicht stressig, im Gegenteil, man "hat mehr erfahren für's gleiche Geld" (alter Schwabe).

Allerdings war immer klar, wer gerade unterrichtet wurde (am Flügel saß) und der andere war still im Hintergrund. Das Repertoire war nur z.T. gemeinsam - dann aus gegenseitiger Neugierde, aber nicht zwangsweise. Und Konkurrenz war kein negatives Thema.

Die Trennung in Einzelunterricht geschah dann aus Termingründen. (Danach hat sie mich erst überholt und es dann ganz aufgegeben. Angeblich wegen Rücken. Aber ich glaube wegen ihrer Flatterhaftigkeit, die ich Sturkopp so an ihr liebe.)
 
Ich hatte schon einmal Mutter (Mitte 40) und Tochter (11) zusammen im Unterricht. Die beiden wollten das unbedingt so, weil die Tochter schon 2 verschiedene Lehrer hatte, mit denen sie überhaupt nicht zurecht gekommen ist und auch fast nichts gelernt hat und jetzt keine Motivation mehr hatte allein Unterricht zu nehmen, aber immer noch gern Klavier lernen wollte. Wir haben das dann mal probiert und das hat ganz gut funktioniert. Irgendwann kam die Mutter aber nicht mehr mit, da sie wegen ihres Jobs nicht so viel Zeit für's Üben aufbringen konnte wie die Tochter und hat dann aufgehört. Das Mädel hat jetzt zusammen mit einer Freundin Unterricht.
Ich war anfangs skeptisch, dann aber positiv überrascht, dass das geklappt hat. Ich würde auch sagen einfach mal ausprobieren und wenn's auf Dauer - aus welchen Gründen auch immer - nicht geht, Stunde teilen oder für jeden eine Stunde buchen.

Nachtrag: 2 gleichaltrige Schüler/innen - das funzt - vor allem in jungen Jahren. Die motivieren sichgegenseitig und stehen in gesundem Wettbewerb. Und im Falle eines Falles: teilen Sie auch gemeinsames Leid. Habe mit Doppelunterricht (Tochter, von 7-13) sehr gute Erfahrungen gemacht.

An einer Musikschule, an der ich mittlerweile 3 Jahre Unterrichte, gibt es auch Gruppenunterricht, den ich anfangs auch ziemlich negativ gesehen habe (zu wenig Zeit für den einzelnen Schüler etc.). Einzelunterricht und Gruppenunterricht haben beide ihre Vorteile und ich habe nach anfänglichen Schwierigkeiten mit letzterem gute Erfahrungen gemacht, weil man da oft ganz andere Möglichkeiten hat, mit mehreren Schülern bestimmte Dinge umzusetzen. Und ab und zu ist einer krank, dann bekommt der Partner eine Einzelstunde, da kann man dann mal gezielt auf individuelle Schwächen oder Wünsche eingehen.
An der anderen Schule an der ich unterrichte ist das sogar so festgelegt: Von 4 Terminen finden 2 als Gruppenunterricht statt und jeder bekommt 1x Einzelunterricht.
 
Die Idee, zu zweit Klavierspielen lernen, gefällt mir gut. Das kenne ich vom Tanzen, Tanzschulen organisieren ja mitunter Tanzkurse, wo sie Interessierte mit dem gleichen Anfängerniveau zusammenführen. Mit der Tochter halte ich es nicht unbedingt für so toll, denn eigentlich verschenken beide damit eine Gelegenheit. Gerade über solche (neue) Hobbies kann man sich weiterentwickeln und auch nette, "gleichalte" Menschen kennenlernen. Ich finde, dies Prinzip sollte auch für Kinder gelten. Das Beste wären also zwei Zweierkurse: Einen für die Mutter (welche Musikschule/PLZ? :-) ) und einen für die Tochter...

Ich finde die Idee des paarweisen Klavierunterrichts sehr interessant, zumindest wird es bestimmt lustiger als getrennt surfen.
 
Ich sags nochmal: Paarweise macht das richtig Spass - es naht aber eine Zeit, da die Tochter sich differenzieren will (das kann in wenigen Monaten schon sein) - dann wirds schwierig. Viel größer könnte noch das Thema des unterschiedlichen Lernfortschritts werden ... Aber: Probieren geht über studieren. Bin gespannt.
 

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