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Anghi
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- 28. Sep. 2011
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Hallo zusammen, ich bin neu hier und komme auch schon gleich mit einem Problem zu euch:
Als ich in meiner Kindheit (mit ca. 8 Jahren) Interesse am Klavierspiel fand, kaufte mir mein Vater damals ein altes, aber funktionstüchtiges Klavier von anno 1908. Ok, den Klavierunterricht habe ich mangels Disziplin leider schnell wieder abgebrochen, aber auf dem Klavier habe ich trotzdem oft und gerne gespielt (autodidaktisch) und bin praktisch damit aufgewachsen. Als ich meinen Schulabschluss machte, ließ mein Vater das Klavier als Geschenk noch einmal richten und stimmen. Die Mechanik wurde eingestellt, Garnitur und Hammerköpfe erneuert, die teilweise durch Kunststoffplättchen ersetzten oder fehlenden Tastenbeläge wurden wieder vollständig durch Elfenbeinbeläge ersetzt. Leider stellte sich bei der damaligen Reparatur heraus, dass das Klavier bereits einen Riss im Resonanzkörper hat und nicht mehr vollständig gestimmt werden kann, bzw. etwas tiefer gestimmt werden muss, weil der Resonanzkörper dem Zug sonst nicht mehr stand halten würde. Mir als Laien war das eigentlich egal, ich habe den Unterschied eh nicht heraus gehört.
Als ich bei meinen Eltern auszog, nahm ich das Klavier mit. Es zog mit mir in jede neue Wohnung, aber je älter ich wurde und je mehr ich mich in meinem Beruf engagierte, desto seltener spielte ich darauf. Es war nie fachgerecht transportiert worden und wurde auch lange nicht mehr gestimmt. Im Laufe der Zeit hat es immer mehr gelitten, auch äußerlich ein paar Schäden abgekommen, so ist eine Zierleiste am Klavierdeckel abgebrochen, das Furnier auf der Oberseite hat sich abgelöst, das ganze Klavier an diversen Stellen etliche Schrammen und Macken, und auch einer der beiden Messing-Beschläge für die Kerzenhalter fehlt inzwischen (die Kerzenhalter selbst habe ich leider nie besessen).
Um es kurz zu machen: Das Klavier ist in einem erbärmlichen Zustand. Es ist schon lange nicht mehr bespielbar und steht seit Jahren nur noch nutzlos als Staubfänger in der Ecke.
Meine Hoffnung, dass ich es irgendwann von einem Restaurator wieder richten lassen kann, hat sich zerschlagen, weil Aufwand und Kosten in keiner Relation stehen würden. Bestenfalls als optisches Möbelstück wäre es vielleicht noch geeignet, wenn man beim beschädigten Furnier ein wenig Hand anlegen würde, aber auch dazu muss man schon ein sehr ambitionierter Liebhaber sein.
Da unsere Wohnung sehr eng ist, steht uns das Klavier eigentlich die ganze Zeit schon im Weg und müsste dringend weg. Ich habe schon mehrfach Annoncen aufgegeben und versucht, das Klavier zu verschenken. Aber nicht mal geschenkt will es noch jemand haben. Fast alle, die hier anrufen, suchen ein spielbares Klavier (logisch). Ein einziges mal hat sich ein antiquarisch interessiertes Paar bei mir gemeldet und sich das Klavier auch angesehen, aber es war (angeblich) zu groß für den vorgesehenen Platz (ist ein Standard-Klavier, sind die nicht alle so groß?).
Nun habe ich noch ein paar Klavierbauer und Restauratoren in der Umgebung angerufen, aber auch die haben keine Verwendung für mein altes Stück.
Nun wird mir also vermutlich nichts anderes übrig bleiben, als mein Klavier, dass mich nunmehr seit bald 30 Jahren in meinem Leben begleitet hat, auf den SperrMüll zu bringen ... Und das tut unsagbar weh.
Würdet ihr es fertig bringen, euch auf so eine Weise oder überhaupt von eurem Instrument zu trennen? Oder habt ihr vielleicht noch Ideen für mich, an die ich bisher noch nicht gedacht habe? Und wenn nicht: Hat hier jemand vielleicht wenigstens eine Portion Trost für mich?
Traurige und frustrierte Grüße,
Anghi
Als ich in meiner Kindheit (mit ca. 8 Jahren) Interesse am Klavierspiel fand, kaufte mir mein Vater damals ein altes, aber funktionstüchtiges Klavier von anno 1908. Ok, den Klavierunterricht habe ich mangels Disziplin leider schnell wieder abgebrochen, aber auf dem Klavier habe ich trotzdem oft und gerne gespielt (autodidaktisch) und bin praktisch damit aufgewachsen. Als ich meinen Schulabschluss machte, ließ mein Vater das Klavier als Geschenk noch einmal richten und stimmen. Die Mechanik wurde eingestellt, Garnitur und Hammerköpfe erneuert, die teilweise durch Kunststoffplättchen ersetzten oder fehlenden Tastenbeläge wurden wieder vollständig durch Elfenbeinbeläge ersetzt. Leider stellte sich bei der damaligen Reparatur heraus, dass das Klavier bereits einen Riss im Resonanzkörper hat und nicht mehr vollständig gestimmt werden kann, bzw. etwas tiefer gestimmt werden muss, weil der Resonanzkörper dem Zug sonst nicht mehr stand halten würde. Mir als Laien war das eigentlich egal, ich habe den Unterschied eh nicht heraus gehört.
Als ich bei meinen Eltern auszog, nahm ich das Klavier mit. Es zog mit mir in jede neue Wohnung, aber je älter ich wurde und je mehr ich mich in meinem Beruf engagierte, desto seltener spielte ich darauf. Es war nie fachgerecht transportiert worden und wurde auch lange nicht mehr gestimmt. Im Laufe der Zeit hat es immer mehr gelitten, auch äußerlich ein paar Schäden abgekommen, so ist eine Zierleiste am Klavierdeckel abgebrochen, das Furnier auf der Oberseite hat sich abgelöst, das ganze Klavier an diversen Stellen etliche Schrammen und Macken, und auch einer der beiden Messing-Beschläge für die Kerzenhalter fehlt inzwischen (die Kerzenhalter selbst habe ich leider nie besessen).
Um es kurz zu machen: Das Klavier ist in einem erbärmlichen Zustand. Es ist schon lange nicht mehr bespielbar und steht seit Jahren nur noch nutzlos als Staubfänger in der Ecke.

Meine Hoffnung, dass ich es irgendwann von einem Restaurator wieder richten lassen kann, hat sich zerschlagen, weil Aufwand und Kosten in keiner Relation stehen würden. Bestenfalls als optisches Möbelstück wäre es vielleicht noch geeignet, wenn man beim beschädigten Furnier ein wenig Hand anlegen würde, aber auch dazu muss man schon ein sehr ambitionierter Liebhaber sein.
Da unsere Wohnung sehr eng ist, steht uns das Klavier eigentlich die ganze Zeit schon im Weg und müsste dringend weg. Ich habe schon mehrfach Annoncen aufgegeben und versucht, das Klavier zu verschenken. Aber nicht mal geschenkt will es noch jemand haben. Fast alle, die hier anrufen, suchen ein spielbares Klavier (logisch). Ein einziges mal hat sich ein antiquarisch interessiertes Paar bei mir gemeldet und sich das Klavier auch angesehen, aber es war (angeblich) zu groß für den vorgesehenen Platz (ist ein Standard-Klavier, sind die nicht alle so groß?).
Nun habe ich noch ein paar Klavierbauer und Restauratoren in der Umgebung angerufen, aber auch die haben keine Verwendung für mein altes Stück.
Nun wird mir also vermutlich nichts anderes übrig bleiben, als mein Klavier, dass mich nunmehr seit bald 30 Jahren in meinem Leben begleitet hat, auf den SperrMüll zu bringen ... Und das tut unsagbar weh.

Würdet ihr es fertig bringen, euch auf so eine Weise oder überhaupt von eurem Instrument zu trennen? Oder habt ihr vielleicht noch Ideen für mich, an die ich bisher noch nicht gedacht habe? Und wenn nicht: Hat hier jemand vielleicht wenigstens eine Portion Trost für mich?
Traurige und frustrierte Grüße,
Anghi