Muss ich mein Klavier verschrotten??? *heul*

2011 ... so lange ist das schon her? Entschuldigt bitte, dass ich mich nicht mehr gemeldet habe. Ja, mein gutes Stück wurde damals tatsächlich auf dem Sperrmüll entsorgt. Ich habe meinen Mann darum gebeten - ich wollte an diesem Tag nicht zuhause sein. Ich hätte den Anblick nicht ertragen. Die Lücke an der Wand war schon schlimm genug.

Da die Tastatur noch aus echtem Elfenbein war (dafür also auch ein echter Elefant dran glauben musste), habe ich sie behalten. Die liegt bis heute noch auf dem Dachboden - das einzige Andenken, das mir geblieben ist. Eigentlich wollte ich sie mal einem Restaurator vermachen.

Es tut manchmal immer noch ein bisschen weh, aber aus rein sentimentalen Gründen. Um ehrlich zu sein wäre es auch heute nur im Weg (und wir sind inzwischen umgezogen und haben jetzt ein deutlich größeres Haus). Dafür ist vor kurzem ein Digitalpiano bei uns eingezogen - was auch der Grund ist, warum ich mich nach so langer Zeit wieder hierher verirrt habe.

Tut mir leid, dass ich noch nicht mal Fotos eingestellt habe. Mein Mann lag mir damals ein bisschen im Nacken, weil es ihm im Weg war. Und ja, im Grunde hatte ich mich innerlich längst verabschiedet ...

Wollte ich nur als Info hierlassen. Damit der Thread irgendwie "abgeschlossen" ist. Nach 9 Jahren ... :015:
 
Und nur weil das Gehäuse nicht mehr ganz frisch war hast du das Klavier verschrotten lassen?
 
Hallo Sven, bitte ließ dir mal meinen Einstiegsbeitrag in diesem Thread durch - an dem Klavier war weit mehr kaputt als nur ein bisschen Optik. Es hatte schon seit Jahren einen irreparablen Riss im Resonanzboden, war nicht mehr bespielbar, nicht stimmbar, hat nur noch gescheppert, da haben auch schon einige Mäuse drin gehaust, dazu diverse optische Schäden ... Keiner wollte es mir reparieren, und noch nicht mal geschenkt wollte es jemand mehr haben. Der Markt ist übersättigt mit gebrauchten Klavieren, materiell hatte das alte Stück leider keinerlei Wert mehr, nur noch einen emotionalen bzw. idealistischen Wert. Ich hatte damals weder das Geld für eine umfassende Restaurierung (soweit überhaupt noch möglich), noch hatte ich Platz in meiner Wohnung. Weil wir mit dem Klavier noch nicht mal durchs Treppenhaus kamen um es in eines der oberen Stockwerke zu stellen (schmales Reihenhaus) musste es jahrelang im viel zu kleinen Esszimmer stehen, so dass wir kaum noch vernünftig am Tisch vorbei kamen.

Was würdest du wohl mit einem Klavier machen, dass nicht mehr bespielbar ist, das dir ständig im Weg steht und das auch sonst keiner haben möchte? Eben.

Und es ist jetzt neun Jahre her ...
 
Ein Riß im Resonanzboden ist doch überhaupt kein Drama, das haben ältere Klaviere öfter mal.

Auf die Stimmhaltung muß sich so etwas überhaupt nicht auswirken, anders sieht es aus bei Rissen im Stimmstock oder gar in der Gußplatte.
 
Was würdest du wohl mit einem Klavier machen, dass nicht mehr bespielbar ist, das dir ständig im Weg steht und das auch sonst keiner haben möchte? Eben.

Bei dem Amerikanern reißt man dann das defekte Innenleben raus und baut ein Digitalpiano ein. Lohnt sich natürlich nur, wenn das historische Gehäuse hübsch ist und nicht zu übel zugerichtet wurde. Der Resonanzboden kann drinbleiben, egal ob gerissen oder nicht.

In meinem Umfeld ist deutlich jüngeres, angeblich nicht mehr stimmbares Klavier (nichts Besonderes, Plastikbeläge auf den Tasten) vom Klavierbauer vor Ort wieder gerichtet worden: zum doppelten Preis einer Stimmung.

Stegdruck ist da natürlich auch nicht mehr vorhanden, aber der Stimmstock ist wohl in Ordnung, auch wenn die Stimmung nicht ein komplettes Jahr hält wie bei einem neuen Klavier. Nachdem auch die Tastatur reguliert wurde, ist es wieder spielbar, auch wenn kein Klangwunder mehr draus wird. Und es ist natürlich klar, daß man in so einem Fall keine Saiten oder Hammerköpfe mehr wechselt oder andere Neuteile einbauen läßt.
 

Zurück
Top Bottom