Mikrofone unter den Deckel kleben ...

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mucmusic

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Liebe Leute, hallo Forum, wertes Fachpublikum,

ich bin ein wenig am verzweifeln und ich möchte zwei Grenzflächen Mikrofone an meinem Flügel befestigen / in meinen Flügel kleben. Es handelt sich um ein DPA SMK4061 Stereo Kit, das sind diese winzigen Lavalier-Mikrofone, die in eine runde Gummiplatte gesteckt ein Grenzflächenmikrofon ergeben. Das Eigengewicht ist minimal und beträgt auf der Küchenwaage gerade einmal 18g

Leider halten die Klebeversuche immer nur für eine gewisse Zeit (Tage oder manchmal Wochen) bevor sich die Klebeplättchen wieder lösen und die Mikros im Flügel auf den Saiten liegen :((. Ich bin mittlerweile beim 5ten oder 6ten Versuch. Bei dem Stereoset liegen (beidseitig klebende) Klebepunkte bei. Diese habe ich anfangs spärlich verwendet, bei weiteren Versuchen dann bis zu drei Klebepunkten pro Mikro, was nahezu der gesamten Fläche der Gummiplatte entspricht. Bei meinem letzten Versuch habe ich dann zu beidseitig klebenden Poster-Strips gegriffen ... leider sind nun die Mikrofone erneut heruntergefallen und ich weiß nicht mehr weiter. Ist's die glatte Fläche, sind es die Vibrationen?!

Hat hier jemand Erfahrungen mit geklebten Miniaturmikrofonen in einem Klavier (bzw auf Klavierlack) gemacht? Vielleicht sogar positive Erfahrungen?

Vielen Dank für Eure Unterstützung!
 

befestigen / kleben
Das ist ja erst mal die Grundsatzfrage: Muss es reversibel sein ohne die kleinste Schramme am innenseitigen Flügeldeckel oder darf z.B. ein klitzekleines Schraubloch vorhanden sein, was man später leicht mit einem Stopfen verschließen kann.

Ich persönlich würde mir eine passende Einklick-Halterung konstruieren, am 3D-Drucker ausdrucken und mit ner Holzschraube befestigen.
 
Vielen Dank für Deine Rückmeldung!

Reversibel finde ich natürlich deutlich besser als durch den Klavierlack in den Flügeldeckel zu bohren. Zumal man sich dann auch einmalig und am besten für alle Zeiten bei den Mikro-Positionen festlegen muss.

Irgendwelche positiven oder negativen Klebe-Erfahrungen?
 

Wie wäre es mit einer Magnetlösung? Ein 3d gedrucktes Teil, welche ein einen sehr hochqualitativen Aquarienmagneten passt. Die Tunze Aquarienmagneten Magnet halten bombenfest, da lässt sich nichts mehr bewegen ( bin selbst Meerwasseraquarianer) nach hinten hin sind diese abgeschirmt, es sollte also keine Probleme mit den Mikros geben, sonst kann man zur Sicherheit selbst noch eine basteln. Oder mal nach anderen Magneten schauen… Ich habe mehrere davon in den Aquarien und es hält fest… da kann man nichts verschieben, auch über der angegebenen Dicke. Habe auch schon welche Zweckentfremdet und als Halterung für Acrylglasscheiben an einem 20 mm Schrankbeett verwendet..
 
Mir fällt noch eine Idee mechanische Idee ein.
Es gibt bereits fertige Mikrosets, die so funktionieren:
In den Flügel so geklemmte Querstreben (variable Länge, gehen über die gesamte Flügelbreite) und daran die Mikros befestigen.
Diese Sets sind meines Wissens arschteuer, sollten aber leicht nachzubauen sein.

Btw., die Probleme mit nicht gut klebenden Mikros haben offensichtlich selbst Profis und für Magnete gibt es bereits eine fertige Lösung.

Hier noch eine, direkt für Lavaliermikros.
 
Zuletzt bearbeitet:
Versuch es mal mit Saugnäpfen / Saugnapfhalter.
 
Oder diese „magischen“ Haken, die gibt es auch mit M- Gewinden.
 
... ich möchte zwei Grenzflächen Mikrofone an meinem Flügel befestigen / in meinen Flügel kleben.

Leider halten die Klebeversuche immer nur für eine gewisse Zeit (Tage oder manchmal Wochen)

Ich weiß von Klebegummipasten, mit denen man Kleinstmikrofone am Instrument festkleben kann.
Auf die Schnelle z.B. gefunden:
Erfahrungen habe ich damit allerdings nicht. Entweder wird ein passender Instrumentenadapter
oder ein Mikrofon auf Stativ benutzt.

An alle, die mitlesen und auch Ratschläge erteilen:

Jemand, der Grenzflächenmikrofone einsetzt, tut das gewöhnlich aus entsprechenden Erwägungen.
Ein Grenzflächenmikrofonierung ist durch kein anderes Aufnahmeverfahren zu ersetzen.

Idealerweise sitzt ein Grenzflächenmikrofon auf einer unendlich großen schallharten Fläche.
An dieser Fläche entsteht ein Druckstau, der einen Gewinn von 6 dB für den Direktschall bringt.
Der Diffusschall (Hall) wird gegenüber dem Direktschall um 3 dB vermindert aufgenommen.

Vorteile:
- Geringerer Einfluß einer in der Aufnahme nicht gewollten oder störenden Raumakustik.
- Vermeidung von Kammfiltereffekten und Auslöschungen, die insbesondere in kleinen
Räumen mit niedrigen Raumhöhen durch Reflektionen entstehen.

LDBM1_5.jpg
(Entstehung von Kammfiltereffekten durch
Reflektionen an Böden, Wändenund Decken.)

Ein Flügeldeckel hat natürlich keine unendliche Fläche, aber je nach Größe des Flügels kann d
er Grenzflächeneffekt ab ca. 200 Hertz auftreten. Ggf. könnte man den geringeren Baßanteil in
der Aufnahme mit entsprechender Klangregelung ausgleichen.

Als Alternative zum Kleben in den Flügeldeckel könnte man auch probieren, die Grenzflächen-
mikrofone auf den Fußboden zu legen.

Anmerkung:

Die Membran eines Grenzflächenmikrofons ist idealerweise plan in die Grenzfläche eingelassen.
Das Grenzflächenmikrofon hat - nur die Mikrofonkapsel für sich betrachtet - eine kugelförmige
Richtcharakteristik. Die halbkugelförmige Richtcharakteristik ergibt sich erst, wenn das Mikrofon
auf der großen Fläche montiert ist.

Jetzt könnten vorwitzige Gestalten sagen, sie hätten ein Mikrofon mit Kugelcharakteristik und
könnten sich damit ein Grenzflächenmikrofon basteln, indem sie ihr Mikrofon auf den Boden
legen.
Recht haben sie - das funktioniert! Allerdings ist für die hohen Frequenzen die Bedingung der
bündigen Mntage nicht mehr erfüllt.

Das kann man sogar noch weiter denken:
Da bewegt sich ein Solisten auf der Bühne vor- & zurück. Legt man ein gerichtetes Mikrofon
(ideal wäre eine Super-/Hyperniere) auf den Bühnenboden, können sich Pegelschwankungen
ausgleichen. Kommt der Solist zu nahe ans Mikrofon, ist er nicht mehr auf der Aufnahmeachse,
entfernt er sich, ist er wieder auf der Achse des Mikrofon ...

Es soll dabei jedoch auf ein kleines Problem gingewiesen werden:
Je ausgeprägter eine Richtcharakteristik ist, desto empfindlicher ist ein Mikrofon für Griffge-
räusche, Wind, Erschütterungen und Trittschall ...

Bin ein wenig abgeschweift ... sorry ...

:008:
 
Zuletzt bearbeitet:
Muss es reversibel sein ohne die kleinste Schramme am innenseitigen Flügeldeckel oder darf z.B. ein klitzekleines Schraubloch vorhanden sein, was man später leicht mit einem Stopfen verschließen kann.

Die richtige Position für das Mikrofon bei einer Flügelabnahme
(hier ist es eine Abnahmeposition, keine Aufnahmeposition!) zu
finden ist eine mitunter langwierige Aufgabe.
Das gibt in der Summe viele Löcher im Deckel ... :012:
 
Die Tunze Aquarienmagneten Magnet halten bombenfest, da lässt sich nichts mehr bewegen ( bin selbst Meerwasseraquarianer) nach hinten hin sind diese abgeschirmt, es sollte also keine Probleme mit den Mikros geben, sonst kann man zur Sicherheit selbst noch eine basteln. Oder mal nach anderen Magneten schauen… Ich habe mehrere davon in den Aquarien und es hält fest…
Klingt gut!
Wenn man unter die Magneten oben auf dem Deckel und unter die Mikrofone unter dem Deckel
dünne Filze legt, vermeidet man Kratzer im Klavierlack.
Allerdings sind die Mikrofone dann nicht mehr plan zum Flügeldeckel (siehe meinen vorigen Beitrag).
 
Es gibt bereits fertige Mikrosets, die so funktionieren:
In den Flügel so geklemmte Querstreben (variable Länge, gehen
über die gesamte Flügelbreite) und daran die Mikros befestigen.

Ich kenne diese Lösung(en) auch ...

Aber alle Vorschläge, die Mikrofone nahe dem Resonanzboden
(am besten auf die Hämmer ausgerichtet! :007:) sind typische
Anordnungen, wie man sie im Beschallungsbereich anwendet.
Da werden Instrumente "abgenommen".
Solche Anordnungen können Sinn machen, wenn das Klavier
als perkussives Instrument genutzt wird und man den direkten
Klang in einer Aufnahme (für Jazz oder Pop) wünscht.
Für "Klassik" ist diese direkte Abnahme jedoch unbefriedigend.
Hier gehört der Raum, in dem das Instrument steht, zum
akustischen Eindruck dazu. Natürlich nicht einfach, das in einem
kleinen Raum / Wohnzimmer umzusetzen.
Selbst in akustisch guten Sälen ist es eine Kunst, einen Flügel
aufzunehmen.
 
Hier gehört der Raum, in dem das Instrument steht, zum
akustischen Eindruck dazu.
Das mag ja alles sein. Aber hier geht es nun mal ausschließlich um die Platzierung der Mikros in dem Instrument. Das läuft zwangsläufig mehr oder weniger auf eine Abnahme mit entsprechend nötiger Nachbearbeitung hinaus.
Für das Aufnehmen mit diversen Lösungen, Mikropositionierung usw. von lowbudget bis professionell gibt es einen sehr ausführlichen Thread (ach herrje, der wird schon seit 18 Jahren gefüttert), wo Du Deine Erfahrungen gerne beisteuern kannst.
 

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