Mechanisches Witner Metronom defekt?

xara99

xara99

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Hallo,

Ich besitze ein mechanisches Wittner Metronom, unzwar dieses hier.
Leider bemerke ich seit einigen Wochen, dass alles, was langsamer ist als 100 bpm, merklich unregelmäßig klingt. Das Pedel verbringt links deutlich mehr Zeit als rechts. (Ich hatte mich schon beim Spielen gewundert, was mit meinem Taktgefühl plötzlich falsch war!)

Woran liegt das, kann man das reparieren, was habe ich falsch gemacht?

Nicht, dass ich spieltechnik davon abhängig wäre, ich finde es einfach ästhetisch schon und fände es sehr schade, wenn es nur noch Ausstellungsstück wäre. Zumal der Preis ja nicht ohne ist für Plastik. So alt ist es schließlich nicht, vielleicht um die 5-6 Jahre. Ich hatte das Pendel wie empfohlen immer oben "eingeklemmt" und den Deckel zu und oft verwendet wurde es auch nicht - es stand eigentlich immer aufrecht auf meinem Klavier. Wie vermeide ich, dass mir sowas nochmal passiert? Muss ich das ganze "ausklingen" lassen und erst wieder aufziehen, wenn ich es benötige?
 
Versuche es mal bei einem Uhrmacher. Es könnte eventuell sein, daß Öl verharzt ist, und dadurch Lager ungleichmäßig Widerstand haben.
 
Muss ich das ganze "ausklingen" lassen und erst wieder aufziehen, wenn ich es benötige?
Nach den paar Jährchen sollte ein Metronom noch gut laufen. Tatsächlich ist es für Aufzugsfedern besser, wenn sie entspannt sind, wenn man solche Geräte (oder Uhren oder Grammofone oder...) nicht gerade in Betrieb hat.

@agraffentoni s Vermutung könnte zutreffen. Wenn Du es dir zutraust: Werk ausbauen, in Benzin waschen, mit Uhrenöl (!) abschmieren, wieder einbauen, wäre so mein Tipp.
 
Tatsächlich ist es für Aufzugsfedern besser, wenn sie entspannt sind, wenn man solche Geräte (oder Uhren oder Grammofone oder...) nicht gerade in Betrieb hat.

Den Fehler habe ich auch gemacht. Aufgezogen, nur mal eben das Tempo abgenommen, zum Schweigen gebracht (eingehakt). Dann bleibt die Feder gespannt und verliert ihre Elastizität. :020:

Eigentlich logisch, aber man kann das Ding doch nicht so lange ticken lassen, bis die Feder in ihre Ausgangsposition zurückgefedert ist. :009:
 
Es ist zwar nicht mein Fachbereich, aber ich habe gerade mal im Decker - Maschinelemente geblättert, zu Federn allgemein und gewundenen Schenkelfedern als Drehfedern im speziellen finde ich keinen Hinweis darauf, dass Federn gespannt über längere Zeit an Kraft verlieren. Klar kann man sie beschädigen, in dem man sie zu weit oder zu stark spannt, aber das ist ja etwas anderes. In vielen Maschinen sind Federn eh ständig unter Spannung und müssen trotzdem nicht regelmäßig getauscht werden.

Ich glaub mittlerweile eher, dass diese Warnung eher so von Leuten in die Welt gesetzt wurde, die einfach als Laie denken, dass eine Feder gespannt eben an Kraft verlieren müsste. Naja, ist zwar nicht so abwegig, aber obs auch stinnt ist eben eine andere Frage...

Vielleicht gibts hier einen Maschinenbauer, der es genau weiß?

Egal, ich lasse mein Metronom eh schon immer voll aufgezogen stehen, mittlerweile ist es um die drei Jahre alt und es funktioniert immer noch tadellos, obwohl es nur ein Thomann-Hausmarke-Billigteil ist.
 
An der Masse der möglichen Ersatzteile, die man bei Wittner erstehen kann (siehe link) , sieht man , dass da einiges mit der Zeit ersetzbar ist. Es könnte durchaus auch eine Unwucht im Pendel selbst sein (vielleicht hat das verschiebbare "Gewicht" ja Spiel, oder verkantete sich schräg...)

Ich hab auch ein altes wittner metronom, schon beim Kauf sagte man mir, dass z. B. Der Pendelschieber (verschiebbares Gewicht auf dem Pendel) von Zeit zu Zeit ersetzt werden könne. Den Service bezahlt man halt mit, wie bei guten Dampfdrucktöpfen z. B. Fissler.:-D
 
Ich glaub mittlerweile eher, dass diese Warnung eher so von Leuten in die Welt gesetzt wurde, die einfach als Laie denken, dass eine Feder gespannt eben an Kraft verlieren müsste.
Tja, ich hab das nie hinterfragt weil:
a) Mir das schon mein Großvater (gelernter Werkzeugmacher und zeitlebens Uhrenbastler) so beigebracht hat und
b) es mir einfach logisch erschien.

Also mal gegoogelt. Ein Hersteller schreibt dazu:

Zwei weitere Werkstoffeigenschaften sind von großer Wichtigkeit für Federn: Kriechen/Entspannung und Ermüdung. Ein physikalisches Phänomen bei den Metallen ist, dass eine sehr langsame plastische Verformung bei Spannung unterhalb der Streckgrenze des Werkstoffs stattfindet. In der Federnindustrie wird dies Phänomen "Kriechen" genannt, wenn eine Feder unter konstanter Last an Länge verliert, und es handelt sich um "Entspannung", wenn eine Feder bei konstantem Zusammendrücken Last verliert.

Wie weit Kriechen/Entspannung führen, hängt von der Temperatur, der Spannung im Metall, der Streckgrenze des Metalls und der Zeit ab. Erhöhte Temperatur, Spannung und Zeit steigern das Kriechen/die Entspannung ebenfalls. Insbesondere Temperatur und Spannung haben einen hohen Einfluss.

Quelle: https://www.lesjoforsab.com/technische-federn/haltbarkeit.asp

Immer wieder hört man von Uhrmachern, dass Federn ermüden und ausgetauscht werden müssen, nun kann das natürlich auch im Betrieb geschehen, doch wichtig ist eben, dass die Ermüdung logischerweise nur unter Spannung erfolgen kann.
 

Gauf,

die Eigenschaften und damit auch die Lebensdauer einer Feder hängen im Wesentlichen, oder so, vom verwendeten Material ab. Wenn man aus einer Büroklammer eine Feder fertigt, hat man nur optisch Freude dran, oder so. Es ist unter Insidern sogar von Triebfedern (pornografisch?) und Einfluss des Magnetismus die Rede.
Ein Uhrmacher würde, wenn er Klavierbauer wäre alle Federn jährlich tauschen, oder so.
Ein "altermann" rät dazu, das alte Gelump zu entsorgen und neues Gerät mit teurer Feder zu kaufen.
20 bis 25 % Ni, 10 bis 25 % Fe, 20 bis 45 % Co, 1 bis 5 % Ti, 1 bis 5 % Nb; Ausscheidungshärte durch Nb;2.2.2 Nickel-Eisen-Chrom (Handelsnamen: Durober, Contracit-Beryllium): 61 % Ni, 15% Fe, 15% Cr, 7% Mo, 2% Mn, 0,6 bis 1 % Be; Ausscheidungshärte durch Be, … oder so :geheim:

Gauf! :017:
 

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