Lockere Stegstifte am Flügel, was tun?

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Andreas412

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Hallo,

Wenn man ein zerbröseltes Stegdoppel hat, ist der Fall wohl klar, da hilft dann nur noch die Anfertigung eines neuen Doppels. Aber was tun, wenn einfach nur so ziemlich alle Stifte mit einer Zange problemlos rausgezogen werden können, also lediglich die Löcher ausgeweitet sind. Man möchte ja erhalten was es zu erhalten lohnt, aber wie verhällt es sich mit den Reperaturmöglichkeiten.
Da wäre zum einen die Epoxidharzkleber Methode; Stifte raus, Epoxkleber rein, Stift rein und gut?
Oder jeweils die nächst stärkere Dicke an Stegstiften einsezten, wobei wir doch da wieder das Problem Mikro- VS Makrorisse wie beim Stimmstock haben?

Und die Methode, Löcher weiter ausbohren, Buchendübel rein, Loch neu bohren, Stegstift einsetzen... und diese Prozedur dann bei allen? :confused: Wobei mir da dann wieder die Neuanfertigung eines Doppels sinniger erscheinen würde.

Wie sieht es mit den Erfahrungswerten aus, ist die Epoxidmethode wieder nur ein Aufschieben, oder doch als ernstzunehmende Reparaturmethode zu verstehen? Ich vermute ein später verklebtes Doppel doch noch entfernen zu müssen, macht dann am Ende weniger Laune.

Hoffe ihr könnt mir aus Erfahrungen berichten, was haltbar und vertretbar wäre.

MFG
Andi
 
Gibt es Haarrisse um die Stegstifte, sind es fortlaufende Risse, oder sind die Stege frei von Rissen? Welche konkreten Probleme verursachen die lockeren Stegstifte? Welches Fabrikat ist der Flügel? Im Zweifel mach mal Fotos und stell sie hier ein.
 
Hier ein paar Bilder zu den Stegen...da wo sich das Doppel löst, geht es zum Diskant, welches sehr rissig ist. Meine Frage bezieht sich hauptsächlich auf den Bassteg und den Langsteg. Es handelt sich um einen Estonia 1,90 m (Made in USSR Baujahr 1982). Resonanzboden wurde bereits getrocknet und ausgespähnt. Gerissener Stimmstock wurde gegen Delignit getauscht.

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Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Lass dir einen neuen Steg anfertigen. Der ganze Aufwand (Resonanzboden ausspähnen, neu besaiten etc) und dann den Steg ausdübeln? Klar würde das funktionieren, aber ich würde mir dennoch einen neuen anfertigen lassen.


Gruß

PS: Haarrisse im Graphit sind nicht weiter schlimm. Solange die Stifte FEST sitzen und die Stimmhaltung gewährleistet ist.
 
das doppel kannst vunderbar mit fischleim niederleimen... die lockeren stifte ziehen, epoxi rein schmieren und stifte wieder reinhauen. das übrige harz wegputzen und fertig is es...

lg
emmanuel
 
Dankeschön für die hilfreichen Tips.
Den Fischleim habe ich auch für das Einsetzen der Späne im Resonanzboden gut nutzen können.

Hier noch ein paar Bilder vom Diskant. In die größeren Risse habe ich Buchenspäne eingeleimt. In den nächsten Tagen erfolgt dann die Behandlung mit Epoxidharz damit die Stifte wieder genügend Halt finden.
Ich verwende neue verchromte Stifte, da die alten Eisenstifte zum Teil oxidiert waren.
 

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Hallo Maestro412,
da die Verarbeitung des Steges recht grobschlächtig in Materialauswahl und Endergebnis rüberkommt, rate ich zu einem neuen Stegdoppel, dann kannst Du auch den Stegdruck einrichten.
Mag sein, daß die Reparatur hält.
- Wenn Du damit zufrieden bist, kannst Du es so machen, wie Du es beschrieben hast.

Grüße

Toni
 

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