"Lieder, die die Welt nicht braucht" oder die Mottenkiste der Jahrunderte

E.T.A. Hoffmann
Genialer Literat (Serapionsbrüder, Kater Murr, Elixiere des Teufels)
Brillant hellsichtiger Musikkritiker (sehr lesenswert, was er über Beethovens Sinfonien geschrieben hat!)
...hat auch komponiert...u.a. ein paar Klaviersonaten, Kammermusik usw.

Als Literat in seiner Zeit ultramodern, als Rezensent ebenso (erkannte die Romantik in Beethovens 5. Sinfonie) - als Komponist verblüffenderweise eher rückschrittlich, epigonal: von Romantik ist kaum was in seinen an die Bachsöhne und Haydn angelehnten Sonaten zu spüren. Merkwürdig...

Trotzdem mag ich seine f-Moll Sonate. Möglicherweise braucht die Welt keine Hoffmannsonaten, denn sie hat ja seine geniale Literatur.

(Die Droste hatte auch komponiert... das braucht wirklich niemand! Aber unsterblich sind ihre Gedichte und die Judenbuche)
 
Denke schon dass viele Bekannte Stücke auch so bekannt sind weil sie gut sind. Meistens.
So ist die Wahrscheinlichkeit deutlich geringer einen unbekannten versteckten Mega Kracher in der Klassik zu finden. Dafür gibt es sie schon zu lange.

Wo es mir öfter die Patschen auszieht ist bei Musik von Bartok.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wo es mir regelmäßig die Patschen auszieht ist das Bartok graffel.
Ein wenig off-topic, vielleicht bist Du "mikrokosmosgeschaedigt", aber vielleicht kannst Du ja doch Gefallen z.B. an seinem zweiten Klavierkonzert finden:

View: https://www.youtube.com/watch?v=IfOJCKN148M

Sehr virtuos und gleichzeitig sehr interessant. Der erste Satz erinnert an Strawinsky durch seine Instrumentation und kommt ohne Streicher aus, aber auch an Bach wegen seines "durchkomponierten Stils". Im zweiten Satz sind im schnellen Mittelteil die Cluster sehr interessnt, aber auch der ganze Charakter des Satzes. Der letzte erinnert vielleicht am meisten an die Volksmusikaffinitaet des Meisters. Ich finde das Konzert wirklich toll.
 
Sehr virtuos und gleichzeitig sehr interessant. Der erste Satz erinnert an Strawinsky durch seine Instrumentation und kommt ohne Streicher aus, aber auch an Bach wegen seines "durchkomponierten Stils". Im zweiten Satz sind im schnellen Mittelteil die Cluster sehr interessnt, aber auch der ganze Charakter des Satzes. Der letzte erinnert vielleicht am meisten an die Volksmusikaffinitaet des Meisters. Ich finde das Konzert wirklich toll.
Besten Dank @jannis nett von dir dass du mich/uns an deiner Musik, die du so magst, teilhaben lässt.:blume:
Laut Google gilt Bartok ja als einer der bedeutendsten Komponisten des 20.Jahrhunderts.
Was mir bei Bartok musikalisch nicht so gefällt ist diese Tonvielfalt die auf mich unharmonisch wirkt.
Aber aus Respekt habe ich meinen Post oben etwas entschärft ;-)

LG

P.S: Habe mir das ganze komplett angehört :-)
 
Danke liebe @chiarina
 
Bei Bartok stehe ich staunend vor dessen Werken. Wer sich je mit der Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug beschäftigt hat, wird vielleicht ähnliche Erlebnisse gehabt haben wie ich. Eine unglaubliche Komplexität, polyrhythmisch, polyharmonisch, scheinbar chaotisch und doch ungemein zwingend und in jedem Ton tiefste Musik. Ich habe keine Ahnung, woran das liegt, aber ich ziehe den Hut davor. Da geht es mir fast so wie beim guten alten Bach, nur, daß das unngaahrische Säntimääänt noch mitklingt.
 

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