Kleines Zweitklavier für Wohnung - Tipps?

  • Ersteller des Themas SternimMeer
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@SternimMeer , erstaunlich, ich kenne nur Pfeiffer, die sich absolut flüssig spielen. "Nicht zu schwer und nicht zu leicht!", wie Loriot sagen würde.
Hatte ich auch gehofft. Wenn es so gewesen wäre, stünde dieser hier schon bei mir:
Aber was hilft es, sich das einzureden. Ich selbst jedenfalls kam mit dem wohl klingenden Instrument nicht zurecht.
Klugscheißermodus: Entweder "Bezüglich Klang" oder besser "bezüglich des Klangs", noch schöner "hinsichtlich des Klanges".
;-)
Danke. Angebote zur Optimierung des Sprachgebrauches sollte man nie ungenutzt lassen!
 
Hm. Lass mich bitte fragen: (1) Warum nicht "bezüglich Klangs"? Verliert die Präposition bei Wegfalls des definiten Artikels ihre Genitivrektion? Und wenn ja, warum? (2) Wo ist der ästhetische Mehrwert gegenüber "hinsichtlich"? Es hat doch dasselbe Manko wie "bezüglich", nämlich den hohen morphologischen Aufwand für einen Ausdruck, der lediglich eine grammatische Bedeutung (nämlich die Einführung eines weiteren Themas) hat?
Die Fragen sind, bittschön, keineswegs als Bosheit gemeint. Ich bin daran interessiert, wie solche sprachlichen Intuitionen bzw. Urteile über Sprache zustandekommen.
Lieber @Ambros_Langleb , ohne dass ich über sprachwissenschaftliche Expertise verfügen würde:
Formulierung 1) scheint mir eher im (Boulevard-)Journalistischen gebräuchlich. Der Genitiv ist weg.
"Hinsichtlich" und "bezüglich" erscheinen mir äquivalent. Der Genitiv "des Klanges" mit E-Vokal ist vielleicht ein wenig ältlich, gefällt mir aber und wird von mir bei hochsprachlichen Klugscheißertexten gegenüber dem "moderneren" "des Klangs" bevorzugt. Geschmackssache.
 
@Peter
> "Bezüglich Klangs" klingt komisch, ungwohnt -> falsch. Also: Ja. Warum?

Der Genitiv ist aber doch der Kasus, den die Präposition regiert; falsch kann das also nicht sein. "Komisch" - finde ich auch, und die "Komik" liegt vielleicht im Fehlen des Artikels. Und dann könnte es tatsächlich sein, dass die Entwicklung in die von @schmickus angedeutete Richtung geht: Der Genitiv wird durch einen anderen Kasus obliquus ersetzt, wie bei anderen Präpositionen auch: In meiner Gegend sagt man "wegen dem Regen" (wer "wegen des Regens" sagt, ist entweder hochnäsig oder ein Norddeutscher, was eigentlich auf das Gleiche hinausläuft ;)). Wegen des fehlenden Artikels merkt man den Kasuswechsel aber kaum, und deswegen geht er umso leichter. Verwendet man dagegen den Artikel, hat man immer noch ein Gespür dafür, dass der Dativ einen Geschmack von Substandard hat und vermeidet ihn ("Kohlenhof-Sprech" nennen das die pensionierten Lehrerinnen in Nürnberg und spreizen dabei vorschriftsmäßig den kleinen Finger von der Teetasse ab). Ich sage, "es könnte so sein", denn da bräuchte man erstmal eine statistisch relevante Belegmenge, die ich nicht habe.

Was meine Frage nach dem ästhetischen Vorrang von "hinsichtlich" gegenüber "bezüglich" betrifft: Ich persönlich kann kein Kriterium dafür finden, da müssen wohl sehr individuellle wie Lesegewohntheit und sonstige sprachliche Sozialisation entscheidend sein. Das DWDS belegt solche jungen Präpositionen mit dem netten Ettikett "Papierdeutsch", soll heißen, sie sind letztlich in der Bürokratensprache daheim. Ihr großer ästhetischer Nachteil ist in meinen Augen, dass sie viel morphologischen Aufwand für eine rein grammatische Aufgabe betreiben, nämlich einen neuen Topik (ein neues "Thema") einzuführen. In Kunstprosa werden sie daher wohl selten, in Dichtung kaum vorkommen. *) Sie ließen sich ja auch leicht vermeiden: "Der Klang, da stimme ich Dir zu, ist ebefalls wunderbar". Die Segmentierung alleine reicht hin, um "Klang" als neuen Topik zu charakterisieren.

Danke Euch für euere Antworten.


*) BTW, Ich habe grade mal eine schnelle Suche in einem Corpus deutscher Literatur von 1750 bis 1950 gemacht: So einfach ist es nicht - sie kommen schon vor, aber relativ selten. Und es zeigen sich auch Unterschiede: Für "hinsichtlich" und "bezüglich" ist anscheinend Goethe verantwortlich (letzteres ist lt. Grimm seine Lehnübersetzung von französ. "relativement"), und diese Autorität sorgt für eine höhere Frequenz (321 bzw 170 Belege) als bei "betreffs" (76) , die noch bei Grimm als eine Mode für "in Betreff" charaakterisiert wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klugscheißermodus: Entweder "Bezüglich Klang" oder besser "bezüglich des Klangs", noch schöner "hinsichtlich des Klanges".
Hm. Lass mich bitte fragen: (1) Warum nicht "bezüglich Klangs"? Verliert die Präposition bei Wegfalls des definiten Artikels ihre Genitivrektion? Und wenn ja, warum? (2) Wo ist der ästhetische Mehrwert gegenüber "hinsichtlich"? Es hat doch dasselbe Manko wie "bezüglich", nämlich den hohen morphologischen Aufwand für einen Ausdruck, der lediglich eine grammatische Bedeutung (nämlich die Einführung eines weiteren Themas) hat?
Die Fragen sind, bittschön, keineswegs als Bosheit gemeint. Ich bin daran interessiert, wie solche sprachlichen Intuitionen bzw. Urteile über Sprache zustandekommen

Antwort zu (1) aus meiner einfältigen Sicht:
"Bezüglich Klangs" klingt komisch, ungwohnt -> falsch. Also: Ja. Warum? Umgangssprache/Sprachentwicklung.
Ich finde ja "bezüglich des Klanges" am richtigsten. :-)

Über (2) könnte ich stundenlang nachdenken.
"Mit Sicht auf*" oder "In Bezug auf" scheint mir mit gleicher Bedeutung immer austauschbar zu sein, obwohl der Ursprung ganz andere Bedeutungen hat?
Alles akademischer Schnickschnack. Da schreibt man einfach "klangmäßig" und alles ist gut... :-D
 
Hallo zusammen, inzwischen ist der schöne Seiler bei mir eingetroffen und hat den Platz des Digitalpianos eingenommen. Ich bin sehr begeistert - und nun auch dankbar, dass es kein schwarzes oder größeres Instrument geworden ist - das könnte den Raum optisch wie akustisch wahrscheinlich erschlagen.
Das Klavier harmoniert sehr gut mit meiner Spielweise und entfaltet einen schönen Klang bei mir, also genau das, was ich wollte.
Anbei ein Probeaufnahme aus dem Tascam-Recorder, damit Ihr einen akustischen Eindruck habt.
Vielen Dank für Eure Ratschläge!

P.S.: Bitte nicht über die Lösung des Fernseherproblems wundern, der hängt schon seit 15 Jahren da und es konnte keine bessere Lösung für uns geben.
 

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Danke für die Fotos und die Hörprobe! Gefällt mir und ich finde, es klingt sehr schön👍😊
(Ich würde mir noch einen passenden Hocker hinstellen, aber das nur nebenbei.)
Wirklich schön!
 
und nun auch dankbar, dass es kein schwarzes oder größeres Instrument geworden ist - das könnte den Raum optisch wie akustisch wahrscheinlich erschlagen.
Wieder mal ein schönes Beispiel, das schwarze (oder gar weisse....) Klaviere optisch nicht immer das non plus ultra sein müssen. Nice!

P.S.: Bitte nicht über die Lösung des Fernseherproblems wundern, der hängt schon seit 15 Jahren da und es konnte keine bessere Lösung für uns geben.

Platz ist in der kleinsten Hütte... finde ich nicht unästhetisch die Lösung. Was mir persönlich aber ein erhebliches "feng shui" Problem bereiten würde, ist die schwarze Klavierbank! Da würde ich wohl nicht ruhen, bis eine gleichfarbige dafür hätte ;-)
 
Die Klavierbank ist eine geleimte / gezapfte Reiner-Bank, Made in Stuttgart mit einem individuell von mir ausgewählten Stoff und damals auf Bestellung für mich angefertigt - ich hänge dran, die Qualität ist überragend und den Hersteller gibt es wohl nicht mehr. Ich schaue zwar bereits nach Alternativen, möchte aber keinen Rückschritt in der Qualität machen. Hat jemand Ideen? Reiner-Bänke gibt es sehr selten gebraucht. Hat Burghardt so einen rötlichen Kirschholzton im Programm? Da ich gerne tief sitze, ist der Mechanismus zur Verstellung zweitrangig. Aber eine knarzende Chinabank mit geschraubten Beinen kommt mir nicht mehr ins Haus.
 
Man könnte auch eine Stoffhülle drüberlegen. Da kann man auch die Farbe leicht wechseln.
 

Feng Shui durch Spontankauf beim lokalen Händler wieder hergestellt. Schöne Klavierbank aus Schreinerbetrieb, geleimt mit Lederauflage. Das Braun passt zum Braun des Filzes auf dem Notenpult und zu anderen Möbeln im Raum, die schwarze Bank wird in der Familie weitergegeben.
 

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