Klavierunterricht Stücke

violetta

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28. Apr. 2015
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Guten Morgen in die Runde :-)

ich entschuldige mich schon im vorhinein für einen eventuellen Doppelthread, aber ich brauchte diesen Austausch im Moment ;-)
wie ist das bei euch so, die wöchentlichen Unterricht haben? Lernt Ihr jede Woche ein neues Stück?
Habt ihr Stücke an denen ihr mehrer Wochen dran seid? (ich vermute, hoffe ja, denn irgendwann geht es doch nicht mehr ein Stück in einer Woche zu schaffen oder?) Wie wird das aufgeteilt. Wie viel verschiedene Stückte übt ihr ca. in einer Woche?
Und ja ich weiß die Frage kam schon öfter, aber wie lange übt ihr ca. täglich? Ich bin aktuell bei min. 1 Stunde bis max. 2 Stunden und schaffe es trotzdem im Moment nicht wirklich meine Stücke "wöchentlich" fertig zu bringen.
Ja ich weiß, muss nicht sein, wird auch gar nicht gehen. Aber ich bin es gewöhnt meine Stücke nach einer Woche fertig zu haben, zumindest war das im letzten Jahr so. (die werden dann auch noch leichter gewesen sein...) Und jetzt komme ich das nächste mal in die Klavierstunde und kann nichts wirklich fertiges, vortragen.... Das kommt mir dann irgendwie komisch vor, so als ob ich nicht geübt hätte.... Unmöglich wäre es für mich da nur 20 min am Tag zu üben :-| da hätte ich ja noch weniger zum zeigen.

lg Violetta
 
Hallo violetta,

mir geht es so wie dir und das geht wohl auch den meisten anderen so. Auf beinahe jedem pianistischen Level gibt es Stücke, die man in einer Woche üben und "vollenden" kann und welche, bei denen es völlig ausgeschlossen ist. Wenn man sich steigern möchte, bleibt es gar nicht aus, dass man sich mit Stücken beschäftigt, die einen (deutlich) länger als eine Woche fordern.

Bei mir ist es so, dass ich ein paar Stücke einfach nur versuche am Leben zu halten - es "Repertoire" zu nennen, wäre noch nicht angemessen - und aktuelle Stücke habe, die ich gerade erst zu spielen übe oder noch verbessere. Flüssig laufen tun die neuen nach einer Woche noch nicht, aber das ist auch gut so, weil man sonst ja erst recht einen Schock bekommt, wenn man sich irgendwann an Sonaten o.ä. macht, für die man mehrere Monate einplanen muss.

Ich übe wie du auch zwischen mindestens einer und (meistens) maximal zwei Stunden am Tag. Darin enthalten sind täglich 10 Minuten "Vom-Blatt-Spiel-Üben".

Versuch dich vom Gedanken zu lösen, du müsstest im Klavierunterricht jede Woche was zeigen. Wenn das neue Stück nicht läuft, gibt es ja noch genug anderes, mit dem man sich im Unterricht beschäftigen kann.

LG,
Wiedereinsteiger123
 
Hallo violetta

Also bei mir geht es oft viel länger als eine Woche, bis ich ein Stück spielen kann. Ich übe je nachdem wie schwierig und lange das Stück ist, auch mal mehr als einen Monat daran und selbst dann gibt es immer noch viel zu verbessern. Ich übe normalerweise auch etwa eine bis zwei Stunden am Tag. Dabei versuche ich momentan mit dem Metronom zu beginnen, was mir aber leider sehr schwer fällt. Des Weiteren spiele ich jeden Tag beim Üben ein Stück, dass ich schon kann, damit ich diese nicht wieder verlerne.

Wo ich auch immer aufpassen muss, ist, dass ich ein Stück nicht immer nur auswendig spiele, da sich dann mit der Zeit leider kleine Fehlerchen einschleichen können. Deshalb habe ich nun angefangen, ein Stück nicht immer von vorne bis nach hinten in einem Stück durchzuspielen, sondern starte rein zufällig bei irgendeinem Takt mitten im Lied. Dies ist auch sehr wichtig, wenn man sich mal verspielt, dass man dann gleich ohne Probleme weiterspielen kann.
Mit Notenlesen habe ich immer noch Probleme, da ich bis jetzt immer den einfachen und faulen Weg gewählt habe und mir die Noten (c,d,e, usw.) direkt aufs Blatt unter die Noten geschrieben habe. Aber meine Klavierlehrerin zwingt mich Gott sei Dank nun zu meinem Glück :-D und ich muss jetzt ein einfaches Stück spielen, bei dem ich mir keine Noten mehr dazuschreiben darf.

Ich muss auch immer schauen, dass ich motiviert bleibe, auch wenn mal nicht viel voran geht. Beim Klavierspielen gibt es meiner Meinung nach keine lineare Lernkurve. Ich vergleiche es oft lieber mit einem Berg, mit steilen Felswänden dazwischen. :-) Man läuft ein Stückchen und dann kommt man an so eine Felswand und es geht oft wochenlang nicht mehr viel voran, bis es plötzlich klick macht und man einen Weg gefunden hat die Felswand zu meistern. In den Zeiten in denen man nicht voran kommt muss ich mich immer irgendwie motivieren.

Du brauchst dir also überhaupt keinen Kopf darüber zu machen, wenn du ein Stück nicht in einer Woche fertig geübt hast. Vor allem wenn die Stücke schwieriger werden, wirst du das sowieso nicht mehr schaffen, auch wenn du sechs Stunden pro Tag übst.

LG
ibex
 
Stückchen kann man nur am Anfang komplett in einer Woche lernen, weil sie nämlich so leicht sind, dass dies überhaupt möglich ist.

Klavierstunde sollte man auch nicht begreifen als abhorchen von Geübtem und Vorbereitung für das nächste zu Übende, sondern als Möglichkeit, sich bei Geübtem korrigieren zu lassen, und bei Neuem stichhaltige Tipps, Erklärungen und handfeste Übungen gezeigt zu bekommen. Dabei sollte der Sinn der Klavierstunde in einem didaktischen Konzept stecken, das sich auf die gesamte anstehende Lernphase bezieht. Deshalb wird man nicht ständig das gleiche nur in veränderten Tonabfolgen lernen, sondern immer Neues, dass aufbauend auf das Vorherige anschließt.

Grundsätzlich sollte ein erwachsener Lerner erkennen, dass bereits Gekonntes nicht noch mal in der knappen und teuren Klavierstunde bemüßigt werden muss, sondern die Klavierstunde für Probleme und Erweiterung des Könnens da ist.

Genauso gehören in eine Klavierstunde keine langen Vorspiele des Lehrers, keine theoretischen Vorträge, die mehr als ein paar Minuten umfassen.

Die Klavierstunde ist dafür da, technische Schwierigkeiten zur Bewältigung von musikalischen Ansprüchen zu erkennen und zu lösen, und diese so aufbereitet zu bekommen, dass ähnliche Fälle selbst erkannt und bewältigt werden können.

Diese Auslassung bezieht sich auf den Klavierunterricht für einen das Klavierspiel ansich Lernenden, nicht auf einen Könner, der im Disput mit einem "Lehrer", höhere Sphären des Erkennens und andere Lösungsansätze zur Bewältigung von technischen Ansprüchen sich erarbeiten will.

Der Neulerner muss sich dabei völlig dem Lehrer anvertrauen können, der Könner dagegen lernt gerade durch kritische Auseinandersetzung mit dem Lehrer. Und bei beiden geht es nicht um Abhaken von Stücken. Selbst ein nicht vollständig perfekt erlerntes Stück kann didaktisch gesehen genau die zu lernenden Aspekte abgedeckt haben. Im Gegenteil zu perfektionistische Ansprüche hemmen den Fortschritt. Selbst Wunderkinder spielen Stücke schon Jahre,
bevor sie damit dann schließlich glorreich an die Öffentlichkeit gehen.
 
Wie wahr ......
wie wahr...:cry2:

Mir geht es genauso.!
Ich ( Klavier-Anfänger )habe meine Klavierlehrerin (86 Jahre jung) gefragt wie es ihr ergeht wenn sie neue Stücke lernt.

Sie meinte ..... lernen muss man immer und sie hat die gleichen Probleme , eben nur sind ihre Übungs-Stücke etwas umfangreicher und komplizierter.
War für mich tröstlich und ich denke wenn man nach 80 Jahren Klavierspielen noch Fehler macht bei einem "Neuen Stück" dann darf ich als Anfänger auch nicht gleich ,wenns nicht so klappt wie es soll ,die Flinte ins Korn werfen.
 
Sicherlich kann man ein Stück in einer Woche manuell "beherrschen" - in dem Sinne, daß man die richtigen Töne mit den richtigen Fingern hintereinander wegspielt. Aber hat man es dann auch wirklich begriffen? Aus meiner Sicht als KL: Wenn dieses Stadium erreicht ist (ob nach ein oder x Wochen) und auch schon währenddessen, fängt die eigentliche Arbeit erst an: das Arbeiten an ergonomischen Bewegungsabläufen und an der musikalischen Gestaltung. Wenn man all diese Parameter dann umsetzen kann, gilt es, diese zu "sichern" und im musikalischen wie motorischen Gedächtnis zu verankern. Und das soll alles in einer Woche geschehen können?

Der Klavierunterricht sollte nicht dazu dienen, fertige Stücke vorzutragen. Vielmehr sollten Schüler und Lehrer gemeinsam auf "Entdeckungsreise" gehen; der Schüler sollte Anregungen und Handwerkszeug erhalten, um selbständig weiter zu forschen und zu arbeiten. Dann die Ergebnisse ("Zwischenstände") in der nächsten Stunde präsentieren - nicht mit der Frage: "Ist es jetzt fertig?" sondern: "Welche Perspektiven und Möglichkeiten tun sich nun auf?" - Fertig ist ein Stück, wenn man es vollständig ausgelotet hat - wenn es keine Herausforderungen und Geheimnisse mehr in sich birgt. Es ist eigentlich der traurigste Moment beim Klavierspielen: weil der nächste Schritt die Langeweile und der Überdruß ist.

Es kann nicht darum gehen, möglichst viele Stücke in möglichst kurzer Zeit "abzuarbeiten". Sondern man sollte - auf welchem Niveau auch immer - eine sich "musikalische Keksdose" zulegen (wie eine befreundete Pianistin es nannte), aus der man nach Belieben naschen darf.
 
wie ist das bei euch so, die wöchentlichen Unterricht haben? Lernt Ihr jede Woche ein neues Stück?
Habt ihr Stücke an denen ihr mehrer Wochen dran seid? (ich vermute, hoffe ja, denn irgendwann geht es doch nicht mehr ein Stück in einer Woche zu schaffen oder?)
lg Violetta

Ich habe ein Stück an dem übe ich seit Anfang August 15 und spiele es jedes mal im Unterricht vor und es gibt immer was zu verbessern und neu zu entdecken und es wird noch Monate/Jahre dauern dies meistern zu können, wenn überhaupt.

Andere Stücke sind auch oft monatelang in Übung.
Ich finde das normal, wenn man nicht gerade ein pianistisches Wunderkind ist.
 
@elli :
Im Prinzip würde ich Dir ja gerne Recht geben, wenn da nicht ein paar haarige Details wären:
[...] keine theoretischen Vorträge, die mehr als ein paar Minuten umfassen.
Musiktheoretische oder -historische Zusammenhänge auf Häppchen von "ein paar Minuten" herunterzubrechen, halte ich nicht für sinnvoll. Was hat der Schüler davon, den Quintenzirkel auswendig zu können, wenn er nicht weiß, wieso es zu dem Phänomen der Quintfolgen kommt? Im Gegenteil: Man sollte der Theorie einen größeren Raum geben (was allerdings bei einem 60-Minuten-Unterricht nicht immer einfach ist).
Die Klavierstunde ist dafür da, technische Schwierigkeiten zur Bewältigung von musikalischen Ansprüchen zu erkennen und zu lösen, und diese so aufbereitet zu bekommen, dass ähnliche Fälle selbst erkannt und bewältigt werden können.
Am Anfang (auch und vor allem des Anfängerunterrichts) sollten erst einmal die "musikalischen Ansprüche" stehen: Was macht eigentlich eine musikalische Phrase aus? Wie gestalte ich Spannungsbögen? Welche Artikualition, welches Tempo, welches piano ist dem Charakter des Stücks angemessen? Aus solchen Fragen der musikalischen Darstellung heraus kann man technische Überlegungen viel zielgerichteter angehen.
Der Neulerner muss sich dabei völlig dem Lehrer anvertrauen können, der Könner dagegen lernt gerade durch kritische Auseinandersetzung mit dem Lehrer.
Schließt das eine das andere aus? In der Tat: Über philologische Lesarten und über Fingersätze diskutiere ich nur auf Augenhöhe! Aber sonst gelten die besseren Argumente. Und im Zweifelsfalle sage ich meinen Schülern: "Beherrsche die Stücke so, daß Du sie auf mindestens zwei Arten souverän ausführen kannst. Dann bist Du frei zu entscheiden."
 
Liebe violetta

Ich habe als Kind und Jugendliche fast 10 Jahre Klavier gespielt. Jetzt habe ich wieder angefangen. Mein Repertoire ist aeusserst bescheiden. Da sind 3-4 wirklich EINFACHE Stuecke, die ich schon damals gespielt hab und jetzt mangels Inspiration wahrscheinlich ueber 500 mal wiederholt hab.

Fehlerfrei oder gekonnt war das NIE. Die wenigen Male, die ich tatsaechlich die richtigen Tasten getroffen habe, hatte ich rhythmische Stockungen, Betonungsfehler oder Tasten die keinen Ton von sich gaben und mich verwirrten.

Ich mache seit ~ 15 Jahren Karate. Meine erste Kata habe ich in drei Monaten "gelernt". Stolz war ich, weil ich glaubte, dass damit, dass ich den Ablauf (welcher Fuss geht wohin, welche Technik kommt wann) kannte, ich die Kata "koennen" wuerde.

Ich glaube nicht, dass ich heute, nach 15 intensiven Jahren Training, auch nur eine Kata wirklich "kann".

Spiele, Uebe und freue Dich ueber jeden Fortschritt. Und hab Vertrauen in Deinen Klavierlehrer, dass er aus dem, was Du wie auch immer praesentierst, etwas fuer Dich herausholen kann.
 
Ich spiele seit 5 Jahrzehnten autodidaktisch, zuvor hatte ich ein paar Jahre Unterricht.
Seit etwa 10 Jahren erweitere ich massiv mein Repertoire.
Ich konzentriere mich auf leichte bis höchstens mittelschwere Stücke (maximal Henle 7) .
Ich arbeite immer an etwa 10 Stücken gleichzeitig, völlig unterschiedliche Genres und Epochen (von Bach bis Ligeti, von Gottschalk bis Chick Corea).
Keines, auch kein leichtes, hake ich innerhalb einer Woche ab. Technisch - ja schon, wenns leicht ist, aber Ausdruck - noch lange nicht.
Meine Übezeit ist im Schnitt 2 Stunden täglich.
Etwa ein Drittel der Zeit arbeite ich derzeit technisch an Stellen.
Ich spiele oder übe ausschließlich Stücke.

Grüße
Manfred
 

In einer Woche ein Stück beherrschen ist (außer bei ganz leichten kurzen Stückchen mit nur einigen Takten) für mich so ziemlich ausgeschlossen.
Ich brauch z.B für ein Stück mit 60 Takten erstmal ca 10-20 Tage (Je 1 Std ca) bis ich es vom Notentext her auswendig spielen kann. Oft aber dann noch nicht in der richtigen Geschwindigkeit. es dauert dann noch Monate, bis es richtig gut wird, in der Zeit lerne ich aber parallel an anderen Stücken weiter.

Frustrierend ist, ich hatte ein Stück aus einem Film mal zur Abwechslung, welches ich meiner Klavierlehrerin vorgespielt habe, um zu schauen, was es noch zu verbessern gibt. Und sie kann es direkt vom Blatt fast perfekt spielen, obwohl sie es zuvor definitiv nicht kannte. Ich habe dafür etliche Stunden gebraucht.
 
Am Anfang (auch und vor allem des Anfängerunterrichts) sollten erst einmal die "musikalischen Ansprüche" stehen: Was macht eigentlich eine musikalische Phrase aus? Wie gestalte ich Spannungsbögen? Welche Artikualition, welches Tempo, welches piano ist dem Charakter des Stücks angemessen?
Ahhh..., interessant. Der Lehrer doziert über die Finessen musikalischer Gestaltung während der Schüler die Töne sucht. Da ist Frust vorprogrammiert. Ich hatte mal ne total beknackte Geigenlehrerin, die das so gemacht hat. Ich wusste nicht, wie ich verdammt noch mal die Töne bei Lagenwechsel treffen soll und sie hat über den "Atem des Stücks" daherschwadroniert...
 
Frustrierend ist, ich hatte ein Stück aus einem Film mal zur Abwechslung, welches ich meiner Klavierlehrerin vorgespielt habe, um zu schauen, was es noch zu verbessern gibt. Und sie kann es direkt vom Blatt fast perfekt spielen, obwohl sie es zuvor definitiv nicht kannte.

War es für meine Nachhilfeschüler frustrierend, dass ich den Stoff, mit dem sie sich so mühsam plagten, parat hatte, ohne extra dafür lernen zu müssen? Jede/r Klavierlehrer/in hat eine diesbezügliche Ausbildung, in ihrer/seiner Jugend jahrelang täglich stundenlang geübt.
 
Und die Stücke aus den Filmen, die derzeit so gerne gespielt werden, sind meistens so einfach gestrickt, daß sie für jemanden, der schon etwas länger Klavier spielt, nicht allzu schwer vom Material her zu erfassen sind. Da kann man sich aufs Spielen konzentrieren ;-)
 
Ich habe meistens zwei Stücke, an denen ich übe: Ein kürzeres, einfacheres, an dem ich so ca. 4 Wochen arbeite und ein schwereres längeres, das ein paar Monate in Anspruch nimmt.
 
Ich mühe mich ggw. im wesentlichen an zwei Stücken - davon eines seit August 2015, das andere seit November. Ich muss dazu sagen, dass mein KL sie mir ausdrücklich nicht empfohlen hat - da eigentlich zu schwer. Aber mir macht das stückweise Erarbeiten und inhaltliche Erschließen unheimlich viel Spaß. Mancher fragt, ob das nicht langweilig wird. Das geht mir gar nicht so - dieses schrittweise herantasten, sich über gelungene Takte freuen, die man noch vor kurzer Zeit als unspielbar bewertet hatte - das macht mir großes Spaß.
Mit dem KL gibt es dann trotzdem immer genug zu tun: Fingersätze korrigieren, legato an (fast) unmöglichen Stellen trainieren, angepasste Geschwindigkeit und Betonung einbringen, ...
Ein Stück in einer Woche? Das ist mir unvorstellbar (zumindest auf meinem Level).
 
Wenn man Stücke auf dem passenden Niveau spielt, ist es ganz normal, dass man viele Wochen braucht, bis man ein Stück wirklich kann. Mein Klavierlehrer hat früher immer gesagt, ein Stück kann man erst wirklich spielen, wenn man es ein halbes Jahr hat reifen lassen. Damals habe ich immer wieder Stücke, die ich ca. ein Jahr zuvor mehrere Monate lang geübt hatte, wieder aufgewärmt. Die Ergebnisse, die man so erreicht, sind nochmal auf einer ganz anderen Stufe als vorher.

Brauchst dich also absolut nicht schämen, wenn ein Stück mehrere Wochen dauert, bis es auch nur ansatzweise klappt, das ist nur ein Zeichen dafür, dass die Stücke nicht zu leicht sind.
 
Ich arbeite über mehrere Wochen an drei bis vier leichteren Miniaturen und ein bis zwei schwereren Stücken. Diese sind gleichmäßig verteilt über alle Fortschrittsstände (gerade angefangen - mittendrin - letzter Schliff). So habe ich viel Abwechslung beim Üben und es gibt keinen Frust, wenn es mal irgendwo nicht oder nur langsamer vorangeht.

Ich übe täglich mal mehr mal weniger, es können auch schon mal zwei bis drei Stunden (mit Unterbrechungen) werden.

Ein einziges Stückchen in einer Woche "fertigüben" mußte ich als Kind machen. Das fand ich schon damals zu langweilig.
 

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