Klavierunterricht stagniert, was kann man tun?

Hallo
Ich würde auch einen Lehrerwechsel in Erwägung ziehen.Es wäre doch wirklich schade wenn deine Tochter von alleine die Lust verliert weil es für sie spürbar nicht weitergeht.Meine Tochter lernt zur Zeit vier Stücke paralell.Die kleine Nachtmusik;),da arbeitet sie recht intensiv daran.Drei kleinere Stücke die ihre Lehrerin vorschlug damit sie einfach was anderes zwischendurch spielt wenn es bei der Nachtmusik Hänger gibt.Und es funktioniert.Einfach mal das schwere Stück aussen vor lassen hilft ungemein.Häufig reichen schon ein oder zwei Tage und es geht super weiter.
 
Hallo,

haben heute nochmal in Ruhe über alles geredet, und meine Tochter möchte weiterhin bei der KL bleiben, sie wird öfters üben, hat mir ihr letztes Übungsstück mit beiden Händen vorgespielt, was vor 5 Tagen noch "unmöglich" war, also es geht doch wenn man es will. Aber ich denke, es war sicher noch nicht unsere letzte Krise, das schwierige Alter kommt ja erst noch!

LG
 
Hallo Emma,
Kinder entwickeln sich sehr schnell. Oft bekommt man es garnicht so richtig mit.
Mein Sohn ist 21 Jahre alt, und an dem kann man immer noch was neues entdecken.
Liegt wahrscheinlich daran, dass wir uns als Menschen, egal wie alt wir sind immer mit
jedem Jahr und Alter weiterentwickeln. Das ist Evolution.
Als ich Klavierunterricht bekam war ich 11 Jahre alt. Die Stücke, die ich aufbekam bis
zur nächsten Übungsstunde, übte ich erst ein Tag vorher, weil ich für die keine Lust
zum Üben hatte. Mich interessierten ander Musikstücke und die habe ich meistens geübt.
Meine Klavierlehrerin war aber trotzdem mit mir zufrieden. Mein Vater schmuzelte damals
über meine Ansichten vom Üben. Ist jetzt 43 Jahre her und ich spiele immernoch Klavier.
Grüße Jörg
 
Hallo.

leider, leider hat sich alles doch sehr negativ entwickelt, so dass ich erwäge, meine Tochter von der Musikschule abzumelden. Ich bin etwas geschockt und enttäuscht von unserer KL, ich weiß gar nicht was mit ihr los ist. Also der Reihe nach: meine Tochter sollte aus dem 3.Band von Leonhard ein Stück üben mit dem Titel "Erinnererungen", sie hat es die letzten Tage geübt, ich fand dass es sich schon ganz gut angehört hat, noch nicht 100%-ig flüssig, aber auf gugem Wege dahin. Ich hatte mich gefreut, dass sie die letzten 3 Tage immer wieder das Stück geübt hat. Guten Mutes also heute zur Musikstunde, sie kam nach einer Stunde zurück und war am weinen: Die Kl hätte sie die ganze Stunde nur beschimpft, ihr gesagt dass sie eine Schande für die Musikschule und ihre Eltern sei, das Stück schon viel besser spielen müsste - also ich bin einfach total verwirrt: Bei mir ist sie sowas von toll als Lehrerin, ich hab schon fast ein freundschaftliches Verhältnis zu ihr, ich mag sie, daher bin ich auch so fassungslos.
Ich überlege, sie anzurufen, weiß aber nicht wie ich ein Gespräch anfangen soll, bin echt etwas durcheinander. Nur: so darf niemand mit meinem Kind umgehen, das ist klar, das führt ja nicht zum Erfolg sondern zur Frustration, und wir bezahlen ja nun auch den Unterricht, das macht mich schon auch wütend. Leider habe ich von mehreren Seiten (mein Chor z.B., Bekannte) nicht das Beste von der Lehrerin gehört. Also ich sitzte total zwischen 2 Stühlen, habe eigentlich gedacht, gute Menschenkenntnis zu besitzen (oder doch nicht?). Tja, was sollen wir tun, wir überlegen ernsthaft, von der Musikschule ganz wegzugehen und einen Privatlehrer bzw. einen Lehrer einer privaten Musikschule zu nehmen, also ich weiß einfach nicht was ich von alldem halten soll.
LG
 
Hallo Emma,
das ist ja ganz schön hart, was deine Kleine erlebt hat. Die Klavierlehrerin hätte doch mal fragen können, wie lange sie an dem Stückchen geübt hat und sie dann ermuntern müssen. Sie hätte z. B. sagen können: "Man merkt ganz deutlich, dass du mehr geübt hast als in der letzten Zeit. Mach weiter so, dann wirst du..." Vielleicht hatte ja die Lehrerin die Stagnation der letzten Zeit im Kopf und hat gar nicht gemerkt, dass sie geübt hat. Traurig. Ich würde sie anrufen, wenn ihr etwas befreundet seid, fällt es dir sicher leichter. Und Lehrerwechsel - ja, auf jeden Fall! Eh deiner Tochter das Klavier und der Unterricht total verleidet wird. Du musst aber sicher die Kündigungszeiten der Musikschule beachten, ich glaube, man muss 6 Wochen oder 3 Monate zum Schuljahresende/-Beginn? kündigen. Ich hatte damals die Kündigungszeit um 14 Tage verpasst und die Musikschule war leider nicht so kulant, mir wegen des Kündigungstermins entgegenzukommen. Ihr könnt ja mit einem neuen Lehrer erst mal eine Probestunde machen, die Chemie soll ja auch stimmen. Und frag auch, inwieweit der Lehrer Wünsche der Schüler in den Unterricht einbaut.

Viel Glück!
8f2d
 
Hallo Emma,

ein klärendes Gespräch mit der Klavierlehrerin halte ich für notwendig, um beide Perspektiven zu kennen ("audiatur et altera pars"). Aber Du solltest es auch schon deswegen führen, damit deine Tochter erlebt, wie man Konflikte löst - nicht einfach davonlaufen. (Laß Deine Tochter bei dem Gespräch ruhig anwesend sein.) Wie Du selbst mit der Lehrerin klarkommst, ist ja eine ganz andere Sache. Manche können halt nicht mit Kindern umgehen. Vielleicht stimmt aber auch einfach die Chemie nicht.

lg
Wolfgang
 
Ein klärendes Gespräch halte ich auch für angebracht, denn Eure KL sollte eine Rückmeldung bekommen. Ob sie weiter zu dieser Lehrerin geht, würde ich dann (wenn ich denn eine hätte) danach meine Tochter entscheiden lassen.

Die Kündigungsfrist wäre für mich dabei nebensächlich, auch wenn ich die Stunden bezahlen müßte, würde ich meine Tochter nicht dahin zwingen. In Deinem Fall kannst Du ja mit der Lehrerin verhandeln, daß Du die Stunden bekommst. Wenn Ihr Euch wirklich gut versteht, sollte das doch möglich sein.

Nach einem privaten Lehrer solltest Du Dich ruhig mal umsehen, ich habe damit gute Erfahrungen: sehr flexibel in der Terminplanung und offen für individuelle Schwerpunkte.
 
Als ich mich bei der hiesigen Musikschule anmeldete, hat mir die Leiterin direkt gesagt, daß ich jederzeit den Wunsch äußern könnte den Lehrer zu wechseln. Man würde dann sicher eine Lösung finden. Nun war ich Erwachsener und weiß nicht, ob sie das auch bei Kindern so einfach gesagt hätte. Aber ich meine, eine Wechselmöglichkeit sollte man in einem offenen Gespräch ohne Schuldzuweisungen erfragen.
Ich bin dann allerdings nicht in der Musikschule geblieben, sondern bei dem Lehrer privat, als er wegen Gesundheitsgründen dort einen kompletten Schulunterricht nicht mehr leisten konnte.

Gruss
Moderato
 
Hallo Emma,

deine Tochter tut mir schon ziemlich leid. Gerade wenn man geübt hat und ein Lob erwartet und dann Kritik einfährt ist das SUPERFRUSTRIEREND !
Klar ist, dass die Musik und das Klavier für deine Tochter irgendwie was besonderes sind. Das finde ich sehr schön und darf unter keinen Umständen Schaden nehmen !
Wenns mit der Lehrerin gekracht hat, ist es doch auch nicht so schlimm. Es kann ja nicht immer passen. Und an deiner Tochter allein muss es schon gar nicht liegen, ebensowenig wie an der Lehrerin. Vielleicht sind die Vorstellungen und Erwartungen einfach zu weit auseinander. Bist du Dir sicher, dass deine Tochter im Mittelpunkt des Unterrichts steht und sie mit Ihrer Musikalität ernst genommen wird ? Wird deine Tochter auch in Zukunft den Mut haben der Kalvierlehrerin zu sagen was Ihr gefällt, nicht gefällt, was Sie gerne spielen will und was nicht ? Andererseits, weiss deine Tochter eigentlich was Sie gerne spielen möchte ?
Würd mal offen mit Beiden reden ( was sie jeweils vom Unterricht erwarten, wie das Konzept aussehen soll, wie sehr das Vertrauensverhältnis schon zerüttet ist etc...). Würd auch offen - natürlich unabhängig voneinander - ansprechen, ob eine Auflösung der Verbindung gewünscht wird.
Entscheiden muss dann sowieso deine Tochter, im Bewusstsein, dass jede Entscheidung vom Elternhaus mitgetragen wird. Sie "muss" ja hin. Eines weiss ich aus eigener Erfahrung: Leistungsdruck, Schema-x oder sogar vielleicht Angst, kann einem die Freude an so einer schönen Sache echt vermiesen !

Hat deine Tochter Spass und Freude an der Musik - ganz so sieht es aus, wenn Sie in der Krise besondere Anstrengungen unternimmt - wird Sie immer einen Weg für sich finden eben diese auf natürliche Art und Weise auszuleben.
Vielleicht ist es daher auch gar nicht schlimm mal ein halbes Jahr gar keinen Unterricht zu haben. Um mal musikalisch in sich zu gehen.

Ich bin da ganz zuversichtlich !

Alles Gute in der Sache
 
Hallo Pianodude,

danke für deine aufbauenden Worte. Heute war wieder Klavierstunde, diesmal hatte die KL nichts auszusetzen, hat sogar Lob gefunden. Also ich hatte ja danach auch meine Stunde bei ihr, und wir sprachen uns mal ein bischen aus. Sie hat uns auch angeboten, statt 30 Min. nur 22 Min. zu nehmen, und die auf zweimal im Monat umzuverteilen. Aber wir überlegen uns das noch, auf der einen Seite fände ich es nicht schlecht, aber immer denke ich auch an die einmalige Chance, mal einen anderen Lehrer auszuprobieren. Unsere KL hält meine Tochter, na wie soll ich es ausdrücken, für nicht so "begabt", also sie drückte sich vorsichtiger aus aber ich habe es so verstanden: Rythmisch und musisch begabt ist sie wohl schon, aber sie hat Schwierigkeiten, das Notenbild als Ganzes zu erfassen, ist schwer zu beschreiben. Aber ich verstehe schon, wie sie es meint, diese Dinge sind mir auch schon aufgefallen. Sie drückte es so aus:" Natürlich ist es im Grunde egal, ob meine Schüler mit 18 Jahren dann Mozart, Liszt, oder eben nur Stücke von Terzibaschitsch spielen". Also solange meine Tochter noch so gerne spielen möchte, dann habe ich nichts dagegen, aber ich denke eigentlich schon, dass es sich früher oder später von selbst erledigen wird. Denn irgendwann wird sie ihre Grenzen von selbst erkennen. Oder irren wir uns alle und durch einen anderen Lehrer würde sich die Lage ändern?
Sie ist so begeistert wenn ihr ein Stück gut gelingt, da will ich ihr die Illusion nicht nehmen.

Aber danke für alle eure Ratschläge,
Grüße
 

Ich denke ein neuer Lehrer kann Wunder bewirken. Wenn die Chemie stimmt, dann wirst du ein ganz neues Kind am Klavier haben. Ich habe festgestellt, dass ein Lehrerwechsel auch immer mit einem Motivationsschub verbunden ist. Ich kann richtig mitfühlen, wie sich deine Tochter gefühlt hat, als sie weinend aus dem Unterricht kam.

Als ich als Kind Gitarre gelernt habe, war mein erster Lehrer ein Albtraum. Er hat mich nur fertig gemacht und demotiviert. Ich hatte schon Angst dort hin zu gehen und habe dann erst recht Fehler gemacht. Er konnte absolut nicht mir Kindern im Grundschulalter umgehen.

Jedes Kind/Mensch hat seine Lerngeschwindigkeit. Der eine versteht es schneller, der andere braucht etwas länger. Es ist ja kein Wettbewerb und ich finde ein Lehrer sollte eben seinen Unterricht auf jeden Schüler diesbezüglich einstellen. Man hört ja schon, wenn jemand geübt hat oder gar nichts gemacht hat.

Jeder hat seine eigenen Methoden einem etwas zu vermittlen. Denk doch einfach mal an die Schule zurück. Du hattest Lehrer, die konnten dir super etwas erklären und du hattes eben auch Gurken. Ich persönlich würde es auf einen Versuch ankommen lassen und mich mal erkundigen, welcher Lehrer gut mir Kindern kann. Das du mir ihr klar kommst, steht auf einem ganz anderen Blatt.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Also solange meine Tochter noch so gerne spielen möchte, dann habe ich nichts dagegen, ...
Wie oft lesen wir im Forum, ich habe dann und dann als Kind angefangen und dann und dann wieder aufgehört, weil meine Eltern ... und jetzt nach 10, 20, 30 + wieder angefangen.
Davon profitieren viele, was sie in der Kindheit lernten, erinnern sich der Freude, Motivation ... oder auch nicht. Aber die Lust ist doch wiedergekommen. Und aufeinmal bekommt das Leben einen neuen Anstrich. Begabung hin, Begabung her - aber was du ihr schon ermöglicht hast, ist eine kleine Plattform, auf die sie sich im Leben immer wieder stellen kann. Und ihr Ohr wird Musik immer anders wahr nehmen, als die Kinder, die nie von Musik etwas erfahren haben.

Wenn sie aufhören möchte, dann ist es ihre Entscheidung. Schön, daß du sie ihr nicht abnimmst.
 
Hallo Emma,

Maaaan ! Also da kann ich nur sagen, mit die besten Jazzpianisten und Musiker konnten KEINE EINZIGE NOTE lesen und haben der Welt unglaubliche Musik geschenkt ! Um Himmelswillen, Notenbild erfassen hat absolut NICHTS mit musischer Begabung zu tun. Im Gegenteil, ich selbst hätte lieber mal erst mein Gehör entwickelt, als gleich was weiss ich für "Notenbilder" zu erfassen. Absurd. Bloß nicht deshalb entmutigen lassen.

Beste Grüsse
 
Mensch,

ihr seid echt alle so lieb! Das baut uns doch wieder auf, ja, klar habt ihr ja Recht, nur auf die Noten kommt es natürlich nicht an. Meine Tohter hat übrigens schon etwas "komponiert", mit dem E-Piano aufgenommen, wenn ich wüsste wie man es aufnimmt und hier einstellen kann könnte ich das mal vorspielen, um ihre musikalische Fantasie mal zu demonstrieren (da war ich schon überrascht, klingt ziemlich modern).

Liebe Grüße
 
Aufnehmen geht z.B. mit jeder Digitalknipse mit Videofunktion, die nimmt ja auch Ton auf. Hochladen vermutlich auf Youtube, aber wie das geht, muß jemand anders erklären.

Gruss
Moderato
 
Wenn du ein Digitales Aufnahmegerät hast, könntest du es hinten an den Line Out am E-Piano anschließen.

Alternativ einfach die Diktierfunktion vom Handy nehmen, Digi Cam: bei manchen kann man auch nur ein Soundfile aufnehmen ohne Videofunktion, kommt auf die Kamera an; falls du eine Webcam hast, könntest du damit auch aufnehmen. Es gibt zig Möglichkeiten :D
 
Danke für die Tipps, wir haben die Aufnahme ja komplett im E-Piano drin, so dass ich die Aufnahme wahrscheinlich ohne Bild senden würde, also wir probieren das mal, komme aber dieses WE nicht dazu, aber ich bleibe am Ball!

Bis dann,
eure Emma
 

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