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Kla95
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- 5. März 2023
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Hallo Clavio-Teilnehmer,
es geht um das Thema Klavierlehrer/Pianist als Quereinsteiger. Zu meinem Werdegang:
Heute bin ich tätig als Klavierlehrer, Dirigent für 2 Akkordeonorchester und als Konzertkritiker für die Presse. So weit, so gut
Das Problem, daß ich pianistisch aber habe, ist: zu wenig gespielte Literatur in der Ausbildungs- und Studienzeit. Das Klavierstudium dauerte nur 5 Semester (weil mir die Hochschule nicht mehr gab, weil die Theoriefächer aus dem 1. Studium alle angerechnet wurden). Das war also quasi ein Klavierstudium im Schnelldurchlauf. Geübt habe ich deshalb immer sehr viel, doch wenn ich heute mal Schüler habe, die avanciertere Literatur spielen, die z. T. in Richtung Aufnahmeprüfungsniveau geht, habe ich das Gefühl, ich sei dem nicht gewachsen, weil ich meine Vomblattspielfähigkeiten als nur mäßig bezeichnen würde, weil ich eben früher zu wenig Noten "gefressen" habe und v. a. von der einschlägigen Klavierliteratur fast alles zwar gut kenne und x-mal gehört habe, aber vieles nie selbst gespielt habe.
Ich würde mein in all den Jahren erworbenes musikalisches Urteilsvermögen als gut einschätzen und kann auch einem fortgeschrittenen Schüler genügend Hinweise und Verbesserungstips, technische und anschlagsmäßige Hilfestellungen geben, nur alles das auch sofort, spontan und fehlerarm selbst auf dem Klavier zeigen, ist teilweise schwierig (wäre mir aber wichtig - nur ein Lehrer, der es auch selbst spielen kann, ist m. E. der glaubwürdigste - so bewundere ich bspw. Prof. Bernd Glemser, der unterrichtet immer so, und verdeutlicht jede Erklärung, in dem er die Stelle vorspielt, das ist genial). Seit einiger Zeit versuche ich daher, regelmäßig Vomblattspiel zu üben und spiele querbeet alles mögliche immer wieder durch, um das praktische schnelle Erfassen von Notentext zu trainieren.
Gibt es in diesem Forum auch ähnliches Quereinsteigertum? Wie geht ihr damit um? Wie unterrichtet ihr Schüler, die etwas spielen, was ihr selbst nicht selbst sofort vorspielen/demonstrieren könnt? Wie geht es euch damit, wenn ihr einem Schüler etwas Schwierigeres vorspielt und macht Fehler dabei? Würdet ihr weit fortgeschrittene Schüler annehmen als Herausforderung oder denen sagen "Entschuldigung, ich bin für Dich als Lehrer zu schlecht, mußte woanders hingehen"?
Grüße
Kla95
es geht um das Thema Klavierlehrer/Pianist als Quereinsteiger. Zu meinem Werdegang:
- als Kind/Jugendlicher elektronische Orgel und dann Akkordeon gelernt
- Klavier 20-jährig autodidaktisch gelernt, anschließend Musikstudium (HF Akkordeon, Nebenfach Klavier, Abschluß Diplom-ML)
- 26-jährig Studium mit HF Klavier (2. Musikstudium zur Qualifikationsverbesserung, Abschluß Bachelor/pädagogisch)
- 2 Jahre private Weiterbildung bei einem Konzertpianisten
Heute bin ich tätig als Klavierlehrer, Dirigent für 2 Akkordeonorchester und als Konzertkritiker für die Presse. So weit, so gut
Das Problem, daß ich pianistisch aber habe, ist: zu wenig gespielte Literatur in der Ausbildungs- und Studienzeit. Das Klavierstudium dauerte nur 5 Semester (weil mir die Hochschule nicht mehr gab, weil die Theoriefächer aus dem 1. Studium alle angerechnet wurden). Das war also quasi ein Klavierstudium im Schnelldurchlauf. Geübt habe ich deshalb immer sehr viel, doch wenn ich heute mal Schüler habe, die avanciertere Literatur spielen, die z. T. in Richtung Aufnahmeprüfungsniveau geht, habe ich das Gefühl, ich sei dem nicht gewachsen, weil ich meine Vomblattspielfähigkeiten als nur mäßig bezeichnen würde, weil ich eben früher zu wenig Noten "gefressen" habe und v. a. von der einschlägigen Klavierliteratur fast alles zwar gut kenne und x-mal gehört habe, aber vieles nie selbst gespielt habe.
Ich würde mein in all den Jahren erworbenes musikalisches Urteilsvermögen als gut einschätzen und kann auch einem fortgeschrittenen Schüler genügend Hinweise und Verbesserungstips, technische und anschlagsmäßige Hilfestellungen geben, nur alles das auch sofort, spontan und fehlerarm selbst auf dem Klavier zeigen, ist teilweise schwierig (wäre mir aber wichtig - nur ein Lehrer, der es auch selbst spielen kann, ist m. E. der glaubwürdigste - so bewundere ich bspw. Prof. Bernd Glemser, der unterrichtet immer so, und verdeutlicht jede Erklärung, in dem er die Stelle vorspielt, das ist genial). Seit einiger Zeit versuche ich daher, regelmäßig Vomblattspiel zu üben und spiele querbeet alles mögliche immer wieder durch, um das praktische schnelle Erfassen von Notentext zu trainieren.
Gibt es in diesem Forum auch ähnliches Quereinsteigertum? Wie geht ihr damit um? Wie unterrichtet ihr Schüler, die etwas spielen, was ihr selbst nicht selbst sofort vorspielen/demonstrieren könnt? Wie geht es euch damit, wenn ihr einem Schüler etwas Schwierigeres vorspielt und macht Fehler dabei? Würdet ihr weit fortgeschrittene Schüler annehmen als Herausforderung oder denen sagen "Entschuldigung, ich bin für Dich als Lehrer zu schlecht, mußte woanders hingehen"?
Grüße
Kla95