Klavier zwischen 5 und 7 Tsd.?

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welches Klavier

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15. Okt. 2007
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Liebe Mitstreiter,

nachdem ich nun durch diverse Geschäfte getingelt bin, habe ich entschieden kein gebrauchtes Klavier zu kaufen. Die gebrauchten waren bis auf eine Ausnahme alle Mies.

Nun, denken wir, dass es Sinn macht zuerst eines zu mieten und dann eines zu kaufen. Auch meinen wir, dass man mindestens 5 Tsd. anlegen muss, denn
wir würden eines zumindest aus europäischer Produktion bevorzugen.
Nun meine Frage, was könnt Ihr in dieser Preisklasse empfehlen 5 bis 8 Tsd. Yamaha hat uns vom Klang nicht gefallen.
Was gibt es denn so? Bisher haben wir Seiler 116, Sauter 112 und Zimmermann gehört. Was gibt es noch?

Vielen Dank für Eure Tips.
 
Ich habe ein gebrauchtes (restauriertes) Grotrian Steinweg Klavier. Es würde 16.000 Euro neu kosten, wir haben es für 6.500 Euro gekauft. Kann sein, dass du so ein Angebot findest.
 
Würde Dir noch so ad hoc Ibach, Kawai, Schimmel, Steingraeber und aus USA Mason & Hamlin und Baldwin (ev. wegen des günstigen Dollarkurses auch ne Möglichkeit falls sie jemand importiert und zum Ausprobieren stehen hätte) zur Auswahl nahelegen. Grotrian - Steinweg und Pfeiffer wären ne Gebrauchtalternative weil zwar sehr gut aber neu leider wahrscheinlich bissl zu teuer....

Falls Dir zufällig ein gutes gebrauchtes (die Firma gibts leider nicht mehr) großes Rippen Belcanto oder gar Concerto über den Weg laufen sollte dann bezieh die in Deine Auswahl unbedingt ein, das Concerto hab ich vor 25 Jahren in einem Gewaltauswahlverfahren auserkoren und gekauft weil es summasumarum das beste Instrument war und auch Seiler bei der Stimmhaltung ausstach der im Klang ne Spur besser gewesen wäre. Das Concerto mußte auch nie vor Auftritten nach dem Transport nachgestimmt werden weil es diese ohne "mit ner Saite zu zucken" auch bei großen Temperaturunterschieden (Winter) einfach wegsteckte !!!

Gewebeverstärkter Delignitvielschichtholzstimmstock, Torbandverschraubter Vollpanzerumlaufgußrahmen, Rennermechanik, tropenfeste Verleimung, rostgeschützte vernickelte Wirbel u.s.w. als technische Qualitätsmerkmale.

Platz 2 ging damals an Seiler 118er, Platz 3 an Grotrian - Steinweg, 4 an Schimmel. Kawai kam wegen des, ihm eigenen Klanges der mir persönlich einfach nicht zusagt nicht in die nähere Auswahl. Steinway und Bösendorfer disqualifizierten sich wegen nicht vohandener Stimmwirbelführungen in der Gußrahmenplatte; Yamaha, Hofmann, Feurich und Euterpe flogen wegen ihrer, damals mich nicht zufriedenstellenden Rahmenkonstruktionen auch schon bei der Vorauswahl raus.
 
Ich würde mir auf jeden Fall mal das Petrof 118 PI und das Schimmel 116 T ansehen. Sind beides sehr schöne Instrumente! Das Petrof liegt bei ca. 5.000 € und das Schimmel ca. 7.000 €.

Etwas teurer noch, aber sicher auch edler im Klang und auch sehr zu empfehlen ist das Friedrich Grotrian; gebaut von Grotrian-Steinweg in Braunschweig. Liegt irgendwo über 7.000 €.
 
Was ist denn ein Torbandverschraubter Vollpanzerumlaufgußrahmen?
 
Renner-Mechanik? Hoffmann?

Schimmel und Grotrian habe ich bisher noch nicht gesehen. Es ist zum aus der Haut fahren, leider habe ich in Berlin noch keinen guten gebrauchten Klavierhandel gefunden. Vielleicht hat jemand einen Tip?

Wie wichtig ist denn die Renner-Mechanik?

Was haltet ihr von Hoffmann versus Seiler 116?

Gruss

welches Klavier
 
...Rippen Belcanto oder gar Concerto...vor 25 Jahren ...summasumarum das beste Instrument war und auch Seiler bei der Stimmhaltung ausstach der im Klang ne Spur besser gewesen wäre.

Platz 2 ging damals an Seiler 118er, Platz 3 an Grotrian - Steinweg, 4 an Schimmel. ...Steinway und Bösendorfer disqualifizierten sich wegen nicht vohandener Stimmwirbelführungen in der Gußrahmenplatte; Yamaha, Hofmann, Feurich und Euterpe flogen wegen ihrer, damals mich nicht zufriedenstellenden Rahmenkonstruktionen auch schon bei der Vorauswahl raus.

Fachfragen:
Wie kann man denn schon bei der Auswahl der Klaviere im Laden die Stimmhaltung beurteilen?:confused:

Warum sind ausgedübelte Wirbellöcher ein Qualitätskriterium?

Was war vor 25 Jahren an der Rahmen (=Rasten-?)-Konstruktion von Euterpe, Hoffmann und Feurich nicht zufriedenstellend?
Diese Instrumente gehörten in der Zeit von ca. 1980 bis zur Bechstein-Übernahme mit zum Besten was gebaut wurde.
Ein heutiges 116cm Schimmel hat gar keine Raste.
:confused::confused::confused:
 
Ich möchte mal was zu den "Rippen" Klavieren sagen.
Mein erstes Klavier war vor langer Zeit ein Rippen Kleinklavier, Erbstück von meiner Tante.
Ich hatte damals überhaupt keine Ahnung von Klavieren und ließ aber auch immer schön brav einen Klavierstimmer kommen.
Dieser stellte nun fest, das sämtliche Hämmer nach links wanderten und so nur eine Saite trafen wie die Verschiebung beim Flügel.
Er meinte das sei eine typische Rippenkrankheit und bei dieser Firma ganz normal.

Desweiteren bitte ich zu bedenken, das die Firma Rippen in Irland eine Zweigfirma gegründet hat, mit dem schönen Namen "Lindner".
Wer jemals mit solchen Klavieren zu tun gehabt hat, der weiss was ihn erwartet. Plastik Mechanik und Tastatur.
Da hilft nur eins: Ab zum nächsten Sperrmüll.

Gruß Chief
 
Ich würde mir auf jeden Fall mal das Petrof 118 PI und das Schimmel 116 T ansehen. Sind beides sehr schöne Instrumente! Das Petrof liegt bei ca. 5.000 € und das Schimmel ca. 7.000 €..

Ich habe mich vor 2 Wochen in ein Schimmel 116 T verliebt. Der Klang hat mir sehr gut gefallen, sehr schön warm und weich. Im Verhältnis zu den anderen Marken, die ich mir angehört habe (Blüthner, Grotrian-Steinweg und Yamaha) war das mein eindeutiger Favorit. Abgesehen vom Yamaha preislich auch am günstigsten.
Das ist aber meine Laien-Meinung - technisch kann ich nicht beurteilen, welches Klavier grundsätzlich am besten ist.
Das Schimmel wurde mir neu für ca. 7.000 EUR angeboten, als TwinTone (Silent, die verwenden die Yamaha-Technik, die ja auch sehr gut sein soll) mit ca. 9.000 EUR.

Ich werde zwar noch etwas sparen müssen, und mir auch noch andere Marken anschauen bzw. -hören, aber im Moment würde es bei mir eindeutig (m)ein Schimmel werden.
 
Was ist denn ein torbandverschraubter Vollpanzerumlaufgußrahmen?


Sowas hier:

RippenVollpanzerumlaufrahmen.jpg


Die grünen Linien markieren die Teile des Rahmens die das ganze Instrument innen vollständig umranden, an den Spitzen der roten Linien sind die Muttern der Torbandschrauben (Maschinengewindeschrauben mit leicht bombierten Kopf wobei sich die Köpfe auf der Instrumentenrückseite am Rastenrahmen befinden) zu sehen. Die Schrauben können wesentlich stärker als ne reine Holzverschraubung angezogen werden und daher bildet das ganze ne wesentlich festere Einheit; wenn der Rahmen noch dazu so wie hier bei einem kleineren Rippen regelrecht mit Schrauben "vernäht" ist rührt sich da gar nix mehr....


Fachfragen:
Wie kann man denn schon bei der Auswahl der Klaviere im Laden die Stimmhaltung beurteilen?:confused:
Warum sind ausgedübelte Wirbellöcher ein Qualitätskriterium?
Was war vor 25 Jahren an der Rahmen (=Rasten-?)-Konstruktion von Euterpe, Hoffmann und Feurich nicht zufriedenstellend?
Diese Instrumente gehörten in der Zeit von ca. 1980 bis zur Bechstein-Übernahme mit zum Besten was gebaut wurde.
Ein heutiges 116cm Schimmel hat gar keine Raste.

Stimmhaltung geprüft indem ich zuerst ausgewählte Saiten bei jedem Instrument nach meinen Angaben stimmen ließ und dann mit Gummihammer und Gelenk (damit die - damit ziemlich heftige - Anschlagstärke immer dieselbe war) die Zahl der Anschläge auf diese Saiten registrierte bis eine hörbare Verstimmung begann.
Wenn man Barzahler ist lassen die Klavierhändler so einiges mit ihren Instrumenten machen, wenn auch mit nem leidenden Gesichtsausdruck sodaß man sich manchmal schon das Lachen verbeißen muß......:D

Ausgedübelte Wirbellöcher nehmen bei korrekter Paßgenauigkeit die Kantenpressung vom Stimmstock weg weil sich die Wirbel mittels der Dübel an der Gußplatte abstützen können; dadurch ist der Wirbelsitz wesentlich stabiler und meist auch langlebiger.

Bei Euterpe und Konsorten war der Schrägzug der Bassaiten meiner Ansicht nach nicht ausreichend durch die Rahmenkonstruktion kompensiert denn entweder muß die Tenorzwischenstrebe so ausgelegt sein das sie auch eine seitlich einwirkende Resultativkraft (entstehend durch die obere Bassaitenhälfte) aufnehmen kann oder der Rahmenrand im Tenorbereich zu diesem Zweck ausreichend breit gestaltet sein - weder das eine noch das andere war der Fall und nachdem von Anfang auch vorgesehen war das Pianino häufig zu transportieren mußte ich auf dieses Detail erhöhte Aufmerksamkeit legen weil damit zu rechnen war das es auch mal nen heftigen Stoß abkriegen würde.

Wenn der Rahmen stabil genug ist sind aber Rasten bei kleineren Klavieren nicht unbedingt erforderlich wenn man das Instrument nicht so wie ich häufig transportieren muß.

Ich möchte mal was zu den "Rippen" Klavieren sagen.
Mein erstes Klavier war vor langer Zeit ein Rippen Kleinklavier, Erbstück von meiner Tante.
Ich hatte damals überhaupt keine Ahnung von Klavieren und ließ aber auch immer schön brav einen Klavierstimmer kommen.
Dieser stellte nun fest, das sämtliche Hämmer nach links wanderten und so nur eine Saite trafen wie die Verschiebung beim Flügel.
Er meinte das sei eine typische Rippenkrankheit und bei dieser Firma ganz normal.
Desweiteren bitte ich zu bedenken, das die Firma Rippen in Irland eine Zweigfirma gegründet hat, mit dem schönen Namen "Lindner".
Wer jemals mit solchen Klavieren zu tun gehabt hat, der weiss was ihn erwartet. Plastik Mechanik und Tastatur.
Da hilft nur eins: Ab zum nächsten Sperrmüll.
Gruß Chief

Ich sprach auch nur von den Modellen Concerto und Belcanto die ich gut kenne, diese wurden beide im holländischen Stammwerk in Ede gefertigt und mit Holztasten sowie Renner - bzw. Langermechanik ausgestattet und nachdem die Hammerstiele außerdem Bestandteil der Mechanik sind denke ich nicht das es da irgendwelche Probleme gegeben hätte.
Habe bis heute noch sporadischen Kontakt mit der Käuferin meines Concerto (hab es nach dem Kauf meines ersten Dp´s verkauft weil sich damit die Schlepperei zu den Auftritten erübrigte) und sie hat bis heute weder Probleme mit dem Instrument noch war eine Überholung vonnöten.

Was dann Rippen später am Kleinklaviersektor und mit seiner irischen Tochterfirma "verbrochen" hat ist mir nicht bekannt - andererseits wird´s wahrscheinlich nen diesbezüglichen Grund gegeben haben warum sie ersatzlos vom Markt verschwunden sind. Wahrscheinlich waren die Originalmodelle in der Produktion zu teuer weil zu gut und die, vermutlich diesbezüglich angedachte Kompensation durch die irische Tochter funktionierte wegen Qualitätsproblemen nicht.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Schön buntes Bild, das ist aber auch schon alles.
Die bunten Linien münden in einem Wappen, Königlicher Hoflieferant oder so.
Das ist doch wohl kein modernes Klavier, oder leben wir im letzten Jahrhundert?

Gruß Chief
 

Schön buntes Bild, das ist aber auch schon alles.
Die bunten Linien münden in einem Wappen, Königlicher Hoflieferant oder so.
Das ist doch wohl kein modernes Klavier, oder leben wir im letzten Jahrhundert?

Gruß Chief

Ersuche bitte um Sachlichkeit; daß die Linien bunt sind und an der Fabriksschildfläche beginnen liegt an mir da ich diese in das Foto zur Veranschaulichung eingezeichnet habe.....
Wappen gibts da keines nur ein Fabriksschild (Rippen Ede Netherlands und nix mit Hoflieferant & Co.); wenn Du die Rahmenkonstruktion genauer ansiehst sollte klar sein das diese ausschließlich nach guß - und belastungstechnischen Kriterien gebaut wurde was für mich bei einem Pianino wo man sowieso nichts vom Rahmen sieht weitaus wichtiger ist als schöne Formen oder zehnmal gekittete und überschliffene Oberfläche statt dem simplen Hammerschlaglack bei Rippen. Das Bild ist von einem kleineren Rippen auch aus etwa 1980 wo ich mein Concerto erstand (glaube Modell Largo) hat aber dasselbe Konstruktionsprinzip wie die beiden größeren Modelle und ist für mich bis dato die technisch robusteste Konstruktion.
Die Rippen waren übrigens im Verhältnis zu anderen dadurch auch relativ schwer.

Tut mir leid wenn Du mit Deinem Exemplar schlechte Erfahrungen machen mußtest und wirft sicher kein gutes Bild auf die Marke aber es gab eben auch ausgezeichnete Modelle von ihnen. Nachdem ich von meiner Empfehlung der beiden angesprochenen Modelle ja auch keinen Profit erzielen kann darfst Du mir glauben das ich diese aus echter Überzeugung abgebe und nicht aus irgendwelchen anderen Beweggründen!
Nebenbei haben auch andere, viel renommiertere Marken schon Bockmist gebaut.....:D
 
Nichts für ungut, wir können doch hier über alles sprechen, oder?
Es gibt irgendwo hier im Netz einen Menschen Klavierladen oder so, ich gebe hier keinen weitern Hinweis, der sich Seitenlang über Lindener(Rippen) Klaviere ausläßt und sogar behauptet der sog. Vollpanzerrahmen wäre aus Aluminium damit das Klavier nicht so schwer wird und man das in ein Flugzeug kriegt.
Seit dem der Klavierbau von einer Holzrahmenkonstruktion auf einen Eisenrahmen umgestiegen ist, so um 1850 gibt es nur diesen.
Ich verstehe dehalb nicht warum du diesen Eisnrahmen als Besonderheit herausstellst.
Auch der Ausdruck Vollpanzerrahmen ist mir nicht geläufig, erinnert mich so an ein Panzerschiff.
Klär mich doch bitte mal auf, man kann immer noch was dazulernen.

Gruß Chief
 
Es gibt auf jeden Fall Rahmenkonstruktionen die noch stabiler sein werden. Siehe Grotrian Klaviere. Da tut sich gar nix... Was auf dem Foto zu sehen ist, ist ein Ganz normaler Gußrahmen. Nix besonderes also...

Aber das alles ist hier auch nicht das Thema.


Hast dich denn noch was umgeschaut, @ welches Klavier?
 
Momentan mehr virtuell,
also Rönisch und auch Ibach sind noch dran.
Wahrscheinlich sollte man sich auch gar nicht auf diese großen Marken so festlegen...

Für weitere Tipps bzw. Hinweise bin ich immer noch dankbar.

Gruss

welches Klavier
 
In dieser Preisklasse auch Nemetschke und Petrof

Servus Welches-Klavier!

Bin voriges Jahr vor der selben Entscheidung gestanden wie Du. Ich habe mich auch nach einem Klavier in der Preisklasse um 6.000 € umgeschaut. Siehe auch:
https://www.clavio.de/forum/klavier...25-versus-nemetschke-mozart.html#post693etwas
Nach langem Suchen und Überlegen habe ich mich für ein neues Nemetschke-Klavier mit 124 cm Größe entschieden und bin damit sehr zufrieden. Falls es in Berlin nicht erhältlich sein sollte, wäre vielleicht auch das Petrof interessant.

Die Entscheidung, welches Klavier das beste Verhältnis zwischen Deinen Anforderungen an Klang, Spielart und Verarbeitungsqualität einerseits sowie dem Preis andrerseits hat, kann Dir keiner abnehmen. Triff daher keine überstürzte Entscheidung und probiere in Ruhe alle Klaviere, die in Frage kommen, aus.

Grüße aus Wien
Roman
 
Nichts für ungut, wir können doch hier über alles sprechen, oder?
Es gibt irgendwo hier im Netz einen Menschen Klavierladen oder so, ich gebe hier keinen weitern Hinweis, der sich Seitenlang über Lindener(Rippen) Klaviere ausläßt und sogar behauptet der sog. Vollpanzerrahmen wäre aus Aluminium damit das Klavier nicht so schwer wird und man das in ein Flugzeug kriegt.
Seit dem der Klavierbau von einer Holzrahmenkonstruktion auf einen Eisenrahmen umgestiegen ist, so um 1850 gibt es nur diesen.
Ich verstehe dehalb nicht warum du diesen Eisnrahmen als Besonderheit herausstellst.
Auch der Ausdruck Vollpanzerrahmen ist mir nicht geläufig, erinnert mich so an ein Panzerschiff.
Klär mich doch bitte mal auf, man kann immer noch was dazulernen.

Gruß Chief

Ich weiß nur von einem gradbesaiteten Experimentdesignflügel bei dem Rippen den gesamten Korpus und Rahmen aus Aluguß gefertig hat und dessen Konstruktion und Entwicklung wie auch die der anderen Rippenklaviere aus dem Stammhaus zu dieser Zeit von dem renommierten Wiener Konzertpianisten und Hochschulprofessor Dr. Herbert Seiter als Berater begleitet wurden.

Der Aluflügel schaut für meine Begriffe zwar von der Seite fürchterlich bis potthäßlich aus aber allein schon als technisches Unikat hätt ich den trotzdem liebend gerne.......

RippenAluflügel_1961_01.jpg


RippenAluflügel_1961_02.jpg



Desweiteren hat meines Wissens nach auch Bechstein für den Zeppelin Hindenburg einen Spezialflügel oder Piano aus Aluminium zwecks Gewichtsverminderung gebaut wobei dessen längerfristige Qualität aufgrund der historischen Ereignisse klarerweise nie in Erfahrung gebracht werden konnte.

Habe mir Thilo´s Lindner - Shannon - Irelandgeschichten durchgelesen, er verteufelt nur diese aber nicht die Instrumente der Stammfirma Rippen selbst (und dies wahrscheinlich zu recht weil ich seine sonstigen Hinweise zum Pianokauf für fachlich fundiert und sehr zutreffend erachte und er auch alles andere als ein "abgehobener" Typ zu sein scheint dem auch Service und Beratung wichtig sind).....wahrscheinlich haben sie sich damals mit dem irischen Ableger leider ihren Sargnagel selbst herangezüchtet.

Zum Gußrahmen:
Zuerst wurden nur einzelne gußeiserne Verstärkungsstreben verwendet; durch die Erweiterung bildete sich dann ein richtiger Gußrahmen aus der bis zur Hinter - bzw. Unterkante (Flügel bzw. Pianino) des Stimmstocks reichte.
Vollpanzerrahmen bedeutet das die Gußplatte auch den Bereich der Stimmwirbel vollständig abdeckt (der Stimmstock selbst ist dann nicht mehr sichtbar) und mit diesem auch vollflächig verschraubt ist; diese Konstruktion setzte sich eigentlich erst richtig nach dem ersten Weltkrieg durch.



Es gibt auf jeden Fall Rahmenkonstruktionen die noch stabiler sein werden. Siehe Grotrian Klaviere. Da tut sich gar nix... Was auf dem Foto zu sehen ist, ist ein Ganz normaler Gußrahmen. Nix besonderes also...

Sorry eben nicht denn Rippen war die einzige Rahmenkonstruktion die mit Maschinenschrauben und nicht mit Holzschrauben verschraubt und bei allen anderen Instrumente die ich kenne geht der Gußrahmen zumindest im linken Bereich etwa unterhalb der Tastatur bis zum Boden nicht bis zur Seite raus sondern verläuft entlang der Bassaiten.
Und wenn z. B. das Klavier beim Transport mal mit einer Ecke aus größerer Höhe auf den Boden knallt oder sich beim schwungvolleren Schieben mit einer Rolle in einer Bodenunebenheit verhakt könnte das bei zierlicheren Konstruktionen durchaus nen Rahmenbruch nach sich ziehen.
Schlußendlich darf man auch nicht außer acht lassen (und dies ist der Hintergedanke meiner Empfehlung für "normale" Klavierkäufer bei denen keine speziellen Transporterfordernisse wie bei mir damals zu berücksichtigen sind) das eine mechanisch stabilere Einheit (der umlaufend sehr fest verschraubte Rahmen schränkt wenn er, wie bei Rippen stark genug ist auch in gewissem Maße das Arbeiten der Holzteile ein und verbessert dadurch die Stimmstabilität.


Und der generell wichtigste Rat dem man einem potentiellen Klavierkäufer geben kann ist der, jedes Instrument im Auswahlverfahren solange zu spielen wie irgend möglich. Paar tausend Euro sind kein Pappenstiel und da erwarte ich von jedem Anbieter das es eine Selbstverständlichkeit ist ein Instrument ausgiebigst zu testen. Erst bei längerem Spielen fallen einem unter Umständen Kleinigkeiten beim Anschlag oder der Klangart auf die einen später richtig stören könnten und einem dann das Instrument vermiesen. Manche Leute behaupten auch das sich ein Klavier seinen neuen Herrn sozusagen selbst aussucht - denke da liegt einiges an Wahrheit drin oder auch Liebe auf den ersten Ton.....:lol:
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo,
kann ich also zusammenfassen,
wenn ich ein Klavier kaufe, sollte ich folgendes beachten:

1. der Klang gehen
2. es sollte einen Gussrahmen haben
3. in dieser Preisklasse aus Deutschland oder Europa sein
4. Ihr könnt - abgesehen von den speziellen Klangvorstellungen - folgende empfehlen:
Rönisch, Sauter, Hoffmann, Zimmermann, Ibach, Seiler, Petrof, Schimmel

Unter Empfehlung habe ich jetzt die technische Qualität verstanden (spielt es sich auch noch nach 10 Jahren gut, Verarbeitung,...)
Ob es sich schön anhört (ich lernte, nach den Bässen zu hören - ist ja eine sehr individuelle Sache).

Es ist ja immer so eine Sache: Zum einen ist es verdammt viel Geld, zum anderen kann man ja auch ein neues kaufen - ich bin aber kein Profi.

Wisst Ihr - mit Ausnahme von Theo (vielen Dank) - noch Firmen, die in Berlin gute gebrauchte führen?

Bin da etwas desillusioniert...

Gruss

welches klavier
 
Ach so: Zwei Fragen noch:
Wie wichtig ist die Renner-Mechanik?
Und die Höhe eines Klavieres? Eher Hoffmann 128 oder Seiler 116?

fragt sich welches klavier
 
Zu Petz Beitrag:

1. Wie du schon geschrieben hattest, setzten sich diese Konstruktionen nach dem ersten Weltkrieg durch. Wir sind auf dem Weg ins Jahr 2008 und ein stabiler Gussrahmen ist standart in jedem klavier. Damit lässt sich als Firma auch keine Werbung mehr mit machen, dass der Gussrahmen so gut ist...

2. Wie lange willst du n Klavier über Fliesenkanten schieben, um den Gussrahmen kaputt zu kriegen???

3. Die Strebe des Rahmens entlang der Basssaite ist mit einer der wichtigsten. Ohne die würd sich der gesammte Rahmen im Bereich der Basssaiten einmal schön zusammenklappen. Die Streben links, sowie rechts bis zum Sockel zu erweitern ist natürlich im gesamten ein Versteifung. Ist aber nicht unbedingt notwendig. Es gibt nur noch mehr Stabilität in die ganze Kiste.
 

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