Nichts für ungut, wir können doch hier über alles sprechen, oder?
Es gibt irgendwo hier im Netz einen Menschen Klavierladen oder so, ich gebe hier keinen weitern Hinweis, der sich Seitenlang über Lindener(Rippen) Klaviere ausläßt und sogar behauptet der sog. Vollpanzerrahmen wäre aus Aluminium damit das Klavier nicht so schwer wird und man das in ein Flugzeug kriegt.
Seit dem der Klavierbau von einer Holzrahmenkonstruktion auf einen Eisenrahmen umgestiegen ist, so um 1850 gibt es nur diesen.
Ich verstehe dehalb nicht warum du diesen Eisnrahmen als Besonderheit herausstellst.
Auch der Ausdruck Vollpanzerrahmen ist mir nicht geläufig, erinnert mich so an ein Panzerschiff.
Klär mich doch bitte mal auf, man kann immer noch was dazulernen.
Gruß Chief
Ich weiß nur von einem gradbesaiteten Experimentdesignflügel bei dem Rippen den gesamten Korpus und Rahmen aus Aluguß gefertig hat und dessen Konstruktion und Entwicklung wie auch die der anderen Rippenklaviere aus dem Stammhaus zu dieser Zeit von dem renommierten Wiener Konzertpianisten und Hochschulprofessor Dr. Herbert Seiter als Berater begleitet wurden.
Der Aluflügel schaut für meine Begriffe zwar von der Seite fürchterlich bis potthäßlich aus aber allein schon als technisches Unikat hätt ich den trotzdem liebend gerne.......
Desweiteren hat meines Wissens nach auch Bechstein für den Zeppelin Hindenburg einen Spezialflügel oder Piano aus Aluminium zwecks Gewichtsverminderung gebaut wobei dessen längerfristige Qualität aufgrund der historischen Ereignisse klarerweise nie in Erfahrung gebracht werden konnte.
Habe mir Thilo´s Lindner - Shannon - Irelandgeschichten durchgelesen, er verteufelt nur diese aber nicht die Instrumente der Stammfirma Rippen selbst (und dies wahrscheinlich zu recht weil ich seine sonstigen Hinweise zum Pianokauf für fachlich fundiert und sehr zutreffend erachte und er auch alles andere als ein "abgehobener" Typ zu sein scheint dem auch Service und Beratung wichtig sind).....wahrscheinlich haben sie sich damals mit dem irischen Ableger leider ihren Sargnagel selbst herangezüchtet.
Zum Gußrahmen:
Zuerst wurden nur einzelne gußeiserne Verstärkungsstreben verwendet; durch die Erweiterung bildete sich dann ein richtiger Gußrahmen aus der bis zur Hinter - bzw. Unterkante (Flügel bzw. Pianino) des Stimmstocks reichte.
Vollpanzerrahmen bedeutet das die Gußplatte auch den Bereich der Stimmwirbel vollständig abdeckt (der Stimmstock selbst ist dann nicht mehr sichtbar) und mit diesem auch vollflächig verschraubt ist; diese Konstruktion setzte sich eigentlich erst richtig nach dem ersten Weltkrieg durch.
Es gibt auf jeden Fall Rahmenkonstruktionen die noch stabiler sein werden. Siehe Grotrian Klaviere. Da tut sich gar nix... Was auf dem Foto zu sehen ist, ist ein Ganz normaler Gußrahmen. Nix besonderes also...
Sorry eben nicht denn Rippen war die einzige Rahmenkonstruktion die mit Maschinenschrauben und nicht mit Holzschrauben verschraubt und bei allen anderen Instrumente die ich kenne geht der Gußrahmen zumindest im linken Bereich etwa unterhalb der Tastatur bis zum Boden nicht bis zur Seite raus sondern verläuft entlang der Bassaiten.
Und wenn z. B. das Klavier beim Transport mal mit einer Ecke aus größerer Höhe auf den Boden knallt oder sich beim schwungvolleren Schieben mit einer Rolle in einer Bodenunebenheit verhakt könnte das bei zierlicheren Konstruktionen durchaus nen Rahmenbruch nach sich ziehen.
Schlußendlich darf man auch nicht außer acht lassen (und dies ist der Hintergedanke meiner Empfehlung für "normale" Klavierkäufer bei denen keine speziellen Transporterfordernisse wie bei mir damals zu berücksichtigen sind) das eine mechanisch stabilere Einheit (der umlaufend sehr fest verschraubte Rahmen schränkt wenn er, wie bei Rippen stark genug ist auch in gewissem Maße das Arbeiten der Holzteile ein und verbessert dadurch die Stimmstabilität.
Und der generell wichtigste Rat dem man einem potentiellen Klavierkäufer geben kann ist der, jedes Instrument im Auswahlverfahren solange zu spielen wie irgend möglich. Paar tausend Euro sind kein Pappenstiel und da erwarte ich von jedem Anbieter das es eine Selbstverständlichkeit ist ein Instrument ausgiebigst zu testen. Erst bei längerem Spielen fallen einem unter Umständen Kleinigkeiten beim Anschlag oder der Klangart auf die einen später richtig stören könnten und einem dann das Instrument vermiesen. Manche Leute behaupten auch das sich ein Klavier seinen neuen Herrn sozusagen selbst aussucht - denke da liegt einiges an Wahrheit drin oder auch Liebe auf den ersten Ton.....