Klavier-Holz dunkler bekommen (beizen/ölen)

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Lotzki

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Guten Tag zusammen,

ich habe kürzlich ein altes Schimmel (Modell 104) mit unlackiertem (Nussbaum?)holz erstanden. Leider ist das gute Stück durch sein Alter etwas ausgeblichen, der originale Farbton des Holzes ist deutlich kräftiger (zu erkennen auf der Innenseite). Nun kommt noch dazu, dass der Farbton leider nicht ganz zur restlichen Optik des Zimmers passt.

Daher kam mir der Gedanke, ob es Möglichkeiten gibt, den Farbton des Holzes dunkler zu bekommen, ohne dabei die Klangeigenschaften zu beeinflussen. Als erstes habe ich an übliche Möglichkeiten wie ölen oder beizen gedacht. Eine Lackierung ist nicht geplant, da ich den natürlichen Look schätze.

Jetzt hatte ich aber beim aktuellen Farbton die Sorge, dass der Farbton dann ins rötliche übergeht, was ich gerne vermeiden würde!

Gibt es hier vielleicht jemanden, der sich schon mal an ein solches Projekt gewagt hat bzw. so etwas beim Fachmann in Auftrag gegeben hat und seine Erfahrung teilen kann ?

Ich habe mal ein Foto vom Klavier mit dem aktuellen Farbton gemacht.
Klavier_aktuell.jpg
Ziel wäre ein schöner dunkler Braunton (wie bei dunklem Nussbaum oder Mahagoni). Als Vergleich mal ein Foto von meinem Schreibtisch und ein Beispiel aus dem Netz:
gewuenschter_farbton.jpg beispiel.jpg

Beste Grüße
Lotzki
 
Vielen Dank schon mal für die Rückmeldung und das Identifizieren der Farbtöne :)

Heißt das, dass ein abschleifen (ist anschleifen ausreichend?), beizen und versiegeln mit Lack dem Klang des Klaviers nicht schaden sollten?

Gibt es hier zu empfehlende Beize, um den gewünschten Farbton zu erhalten und das Material möglichst schonend zu behandeln?

Wie sieht es beim Lack aus? Das Klavier wirkt ja wie unbehandeltes Holz, aber irgendeine Form von Lack wird wohl drauf sein. Gibt es hier Tipps, welcher Lack diese Eigenschaften möglichst beibehält? Bin nämlich kein Fan von glänzendem Lack.

Vielen Dank im Voraus!
 
Langsam, langsam! Da würde ich wirklich einen Schreiner meines Vertrauens zu Rate ziehen. Denn Furnier zu schleifen kann sehr schnell damit enden, dass kein Furnier mehr da ist. Wenn das Klavier aus den 70ern ist, dürfte die Furnierstärke wohl sio um 0,8 bis max 1 mm sein - heute wären es nur noch 0,35. Du hast doch genügend (noch dunklere) Innenfflächen - dort kannst Du testen, wie sich ein Auftrag von Beize verhält - also, ob geschliffen werden muss. Was die Frabe angeht - da kommen selbst erfahrene Profis nicht um Tests herum - irgendwo werden sich ein paar Quadratzentimeter finden, wo man das dann am hellen Furnier ausprobieren kann.

Soweit ich weiß, ist ein gleichmäßiges Beizen nicht ohne! Vielleicht gäbe es auch Möglichkeiten mit farbigen/getönten Ölen/Wachsen?
 
Wenn es richtig gemacht werden soll:
Abschleifen, Nußbaumbeize und neu lackieren.
@Lotzki
Damit ist eigentlich schon alles gesagt. Wenn du damit nichts anfangen kannst, würde ich dir raten, es nicht selbst zu machen. Furnierte Flächen abzuschleifen erfordert eine feine Hand und einiges an Erfahrung braucht vor allem auch das erneute Lackieren. Wenn du dich nicht abhalten lassen willst, dann übe vorher an einem oder mehreren anderen Werkstücken. Viel Erfolg!
 
Vielen Dank. Ich habe bereits andere Möbelstücke erfolgreich geölt und gebeizt. Mir ging es hier eher um die Besonderheiten beim Klavier, da die Oberflächenbeschaffenheit sich ja auf den Klang eines Klaviers auswirken soll.

Konkret ging es mir darum, ob es Gründe beim Klavier gibt, die gegen ölen/beizen sprechen, ob etwas für/gegen Wasser-/Ölbasis spricht, welcher Finish sich beim Klavier am ehesten anbietet (Öl/Wachs/Lack)

Das einzige, was ich ansonsten als Herausforderung gesehen habe ist der leichte Rotstich. Ein einfaches Ölen würde den wohl nur eher zum Vorschein bringen. Also wer hier Erfahrung hat gerne teilen.

Ich verstehe, dass man bei zahlreichen Forenanfragen gerne mal mit einer Antwort wie "Wenn du das fragst, lieber nicht selbst machen" daher kommt, aber ich würde mich über ein paar klavierspezifische Tipps freuen. Denn aktuell versuche ich ja einzuschätzen, ob ich es selbst machen kann oder nicht :)
 
Ich würde mit Zeugs auf Ölbasis gar nicht rummachen, nur auf Wasserbasis. Vorsichtig! leicht anschleifen und beizen, die Beize mit irgend was (Lasur?) wieder versiegeln.
Soweit ich weiß, ist ein gleichmäßiges Beizen nicht ohne!
Mit Geduld geht es. Wenn man die Beize ausreichend dünn macht (kaum deckend) und dafür mehrere Schichten nimmt, geht es. Und wenn es dann doch ungleichmäßig ist, hat man Vintage-Style, passt ja auch gut zu nem Klavier. :-)

Mir ging es hier eher um die Besonderheiten beim Klavier, da die Oberflächenbeschaffenheit sich ja auf den Klang eines Klaviers auswirken soll.
Darüber brauchste Dir keinen Kopf zerbrechen. Da wirkt sich nichts aus.
 
Hallo Lotzki,
die Flächen müssen nur fein angeschliffen werden, vor dem Beizen ist das Wässern wichtig, dann stellen sich die Fasern hoch, die nach dem Trocknen wieder fein geschliffen werden.
Ansonsten würden sich die Fasern nach dem Beizauftrag hochstehen, das ist Käse. Beizen geht am besten im Waagerechten, Ober- Unterrahmen und Tastenklappe lassen sich abnehmen. Alles andere geht nur senkrecht.
Evtl wär auch eine farbige Lasur hilfreich, da ist dann die Schutzschicht gleich dabei. Beize allein ist kein Schutz. Aber bei allen Möglichkeiten gilt es vorher zu testen. Auch ein Lasurauftrag ist nicht ohne, wegen der Gleichmäßigkeit.
Wie Peter schon schrieb würde ich auch nicht Ölen, da ist dann nix anderes mehr möglich, wenn man doch irgendwann mal Lack auftragen möchte.
Viel Erfolg
 
vor dem Beizen ist das Wässern wichtig, dann stellen sich die Fasern hoch, die nach dem Trocknen wieder fein geschliffen werden.
Ansonsten würden sich die Fasern nach dem Beizauftrag hochstehen, das ist Käse.
Ahh, gut zu wissen. Habe die Fasern erst nach dem Beizen weggeschliffen, weil ich dachte, die stellen sich eh wieder auf.
 

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