Kann man "Klavierlehrer/in" studieren oder allgemein nur "Musik"?

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Guest
Bei der Suche nach einer Klavierlehrerin bzw. einem Klavierlehrer habe ich mich gefragt, ob es Absolventen von Studiengängen gibt, die ihren Schwerpunkt im Bereich Didaktk und Methodik des Klavierunterrichts hatten? Gibt es so eine Spezialisierung überhaupt?

Wenn ja: Lernt man heute zum Beispiel auch den Umgang mit erwachsenen Schülern und gibt es besondere Methoden für Erwachsene?

Welchen Ruf genießt beispielsweise im Kontrast hierzu die "Russische Schule"? Bislang kenne ich nur die Prädikate streng und gut ;) Falls das überhaupt stimmt und nicht nur ein Klischee ist.
 
Oje, jetzt brauche ich das lange Wochenende erst mal, um das alles zu verarbeiten und über eine Entscheidung nachzudenken ;-(

Es handelt sich aber um eine "echte" Musikschule. Viellicht war man vor Jahrzehnten noch nicht so streng bei der Auswahl und Vorqualifikation.
 
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Das ist eine Scheiß-Klavierlehrerin, sorry.

Wechseln!

Ein guter KL hat entweder richtig Plan in Klassik (da dort die Klavier-Gigs rar gesät sind und wesentlich mehr Leute mehr oder weniger ausschließlich unterrichten, ist die ausübende Musikertätigkeit in dem Bereich nicht so wichtig) oder ist erfahrener ausübender Musiker im Pop-/Rock-/Jazz-Bereich.

Das, was die da mit Dir macht, ist Hausfrauen-Klimbim.

LG,
Hasenbein
 
Für den Unterricht mit den Allerkleinsten und Kleinen gibts eine viel bessere Klavierschule: "Tastenzauberei" von Aniko Drabon. Die ist meines Erachtens derzeit ziemlich das Beste auf dem Markt für kleine Anfänger.

Genau! Die verwende ich auch! Beste Kinder-Klavierschule derzeit auf dem Markt würde ich auch sagen.

Ich mache aber parallel immer noch andere Stücke (z.B. Kabalewski, Bartok, Daniel Hellbach, Christopher Norton, Manfred Schmitz etc.).


Dazu wie erwähnt würde ich mir zum Beispiel mal die "15 Kinderstücke op. 27" von Dmitri Kabalewski reinziehen (Edition Sikorski 2104). Ganz tolle Musik!
Ich würde ohnehin jemand anderen suchen:

Kabalewski, schön! Prokofiev, oder um Stilwechsel zu haben: Martha Mier ist gut (Jazz Rags and Blues) Tim Richards (explorin Latin Piano mag ich) und ich gebe zu, meine Schüler fahren z.T. voll auf Popsongs ab, und da mache ich dann auch hin und wieder was aus dem Buch von Mathias Leber-wenn schon, dann ist das wirklich vertretbar, da nur original Klaviertranskriptionen und sehr gute CD dabei -und gar nicht mal zu teuer.

Liebe Grüße

Sweetchocolate

Ja, im besten Fall Lehrer wechseln, aber ich würde erst noch mal mit ihr sprechen. (Ich bin neugierig was sie sagt ;-))
 
Die Abneigung gegenüber Klassik ist wohl persönlicher Natur. Lohnt sich das Lernen dort für mich prinzipiell trotzdem? Also grundlegende Klavierkenntnisse, um dann später zur Klassik zu wechseln?
 
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Klassik ist DIE Grundlage.
Such dir jemanden, der das souverän vermitteln kann! Auch ein Jazzpianist sollte klassische Grundlagen haben und unterrichten.
Hat sie Jazz-Klavier studiert, und wenn ja, wo?
Da gibt es sehr große Niveau-Unterschiede.

"Persönliche Abneigung gegen Klassik"-das wäre so, wie wenn der Deutschlehrer eine persönliche Abneigung gegen die klassische Literatur hätte.

Ich sage mal: Finger weg!!!
 
Also, ihren Schwerpunkt sieht sie im Jazz. War mir vorher nicht bewusst. Die Abneigung gegenüber Klassik ist daher wohl persönlicher Natur. Lohnt sich das Lernen dort für mich prinzipiell trotzdem? Also grundlegende Klavierkenntnisse, um dann später zur Klassik zu wechseln?

Nein. Lohnt sich nicht.
Und zwar aus drei Gründen:

1. Sie kann Klassik nicht. Wer zudem Klassik auch noch nicht mag, kann kein guter Klavierlehrer sein. Ich weiss wovon ich rede, ich leite seit über 15 Jahren eine grössere Musikschule und war auch im Vorstand des Musikschulverbandes tätig. Ich habe sehr viele Lehrer und "Lehrer" gesehen.
Du willst Klassik. Sie kann das nicht und will das nicht. Also geh sofort. Du brauchst nicht später zur Klassik zu wechseln. Warum später? Worauf warten? Und was ist "später"? Nach dem letzten Band Terzibaschitsch? Vergiss es. Du wirst dort nichts lernen, was dich weiter bringt. Und schon gar keine grundlegenden Klavierkenntnisse.

2. Sie hat keine Ausbildung (wie du schriebst). Also kann sie auch Jazz nicht wirklich gut unterrichten. Zudem sind Jazzer in vielen Fällen schlicht didaktisch zu wenig gut ausgebildet bzw. motiviert bzw. haben zu wenig Basisrüstzeug, um wirklich gut zu unterrichten. *
Hasenbein hats in Post 22 schön beschrieben und trifft den Nagel auf den Kopf.

3. Sie "sieht" ihren Schwerpunkt im Jazz. Okay. Sag mal, kann sie es wirklich? Hast du sie schon wirklich gut spielen gehört? Kannst du das beurteilen? Oder spielt sie einfach nett "River Flows In You"?
Hast du denn schon Scales bei ihr gelernt? Chords? Lefthand Voicings? Reharmonisationen? Einfache Kadenzen? Modulationen? Ich bin mir sicher, sie kanns nicht. Weder klassisch noch Jazz. Wie erwähnt kenne ich die Hefte von Terzibaschitsch sehr gut. Als Jazzpiano Schule wären die mir jetzt noch nicht aufgefallen... Habt ihr eine Art Konzept, hat sie Ziele gesetzt, oder gehts einfach im Heft immer weiter?
Im Übrigen haben sich alle wirklich guten mir bekannten Jazzer, die tolle Klavierlehrer sind, intensiv mit Klassik beschäftigt und verstehen auch davon einiges.

Also, um ehrlich zu sein: Die Dame mag ja nett sein und sich vielleicht einige Mühe geben. Aber lass das bleiben. Du hast Ambitionen, welche diese Dame niemals auch nur ansatzweise befriedigen kann. Da brauchst du gar nicht zu warten, da kommt auch nix, wenn du noch etliche Lektionen bleibst.



* Liebe Kollegen von der Jazzfront: Ich habe grosse Zuneigung zur Jazzerfraktion, und ich habe selber in Jazz-/Funk-/Popbands gespielt und bin auch an Jazz- und Bluesfestivals aufgetreten. Ich bin also auch ein wenig einer von euch. :-) Aber ich habe seit vielen Jahren die Erfahrung gemacht, dass die meisten Kollegen, welche eine moderne Ausbildung gemacht hatten, schlicht zu wenig Erfahrung, Können und Musse hatten, um sich im gleichen Masse zu einem Pädagogen zu entwickeln wie diverse klassische Kollegen, die ich kenne. Dies eben, weil die guten Jazzer viel mehr Gigs spielen, während die Klassiker halt mehr Zeit haben, sich mit der Methodik von Anfänger- und Fortgeschrittenenunterricht zu beschäftigen (siehe Post von Hasenbein). Ich kenne viele Jazzer, die sind super Lehrer für fortgeschrittene Erwachsene. Aber die Grundlagenarbeit mit Kindern und Anfängern ist oft weniger verwurzelt. Das ist meine Beobachtung.
 
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