Interview mit Franz Danksagmüller bei katholisch.de

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...dabei haben sie allen Grund, ernst genommen zu werden. Auf dem christlich-jüdischen Menschenbild beruht unser Grundgesetz und unsere ethischen, kulturellen und sozialen Vorstellungen. Die notwendigen Reformen, die ausbleiben, sollten jedoch lösungsorientiert, und nicht utopisch sein, und nicht den Ball übermäßig der Kirchenmusik zuspielen. Davon abgesehen, dass es sehr viel ambitionierte und wirklich gute Kirchenmusiker gibt, gibt es auch hervorragende und glaubwürdige Seelsorger(innen) und andere kirchliche Mitarbeiter, die gute Arbeit leisten, die unverzichtbar sind für unsere Gesellschaft, und denen man mit Generalisierungen Unrecht tut. Auffallen tun immer die Schlechten, die Katastrophen, und die Unseriösen prägen dabei pauschal das Bild.

Da habe ich noch zwei Punkte: Erstens ist es eine "typisch christliche" Anmaßung, das "christlich-jüdischen Menschenbild" als Grundlage unserer Gesellschaft zu betrachten - als wenn es vor, während und nach christlicher Vorherrschaft nicht auch andere vernünftige Menschen gegeben hätte, lächerlich. Zweitens zweifelt niemand ernsthaft an sehr vielen guten und engagierten Kirchenvertretern die im Rahmen ihrer Möglichkeiten gutes tun. Nur, der Fisch stinkt vom Kopf her und die ganze Kirche ist so verkommen, dass es mich immer wieder wundert warum diese Menschen ihr gutes Werk ausgerechnet unter der Flagge der christlichen Kirche vollrichten die ja nun - historisch Bewiesen - vor allem Doppelmoral ausstrahlt.
 
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Da habe ich noch zwei Punkte: Erstens ist es eine "typisch christliche" Anmaßung, das "christlich-jüdischen Menschenbild" als Grundlage unserer Gesellschaft zu betrachten - als wenn es vor, während und nach christlicher Vorherrschaft nicht auch andere vernünftige Menschen gegeben hätte, lächerlich. Zweitens zweifelt niemand ernsthaft an sehr vielen guten und engagierten Kirchenvertretern die im Rahmen ihrer Möglichkeiten gutes tun. Nur, der Fisch stinkt vom Kopf her und die ganze Kirche ist so verkommen, dass es mich immer wieder wundert warum diese Menschen ihr gutes Werk ausgerechnet unter der Flagge der christlichen Kirche vollrichten die ja nun - historisch Bewiesen - vor allem Doppelmoral ausstrahlt.
Zumal vieles, was wir heute als grundlegend erachten, also z. B. die Vorstellung, dass eine Regierung durch freie und gleiche Wahlen (und nicht durch Gottesgnadentum) legitimiert sein müsse, dass es unbedingte Religionsfreiheit geben müsse, dass Frauen vollkommen gleichberechtigt sein müssen und einiges mehr, gegen den oft erbitterten Widerstand der Kirchen (und auch weitgehend der Theologie) durchgesetzt werden musste und das noch bis weit in die Nachkriegszeit. Es scheint doch eher, dass die Kirchen all dies im Nachhinein als Merkmale oder gar zwingende Konsequenz eines "christlich-jüdischen Menschenbildes" erklärt haben.
 
Schön und gut, aber das alles der Kirchenmusik anzukreiden oder von ihr Lösungen dsfür zu fordern wäre ja schon ungerecht. Die wollen ja eigentlich nur spielen, wie und mit wem auch immer...
 

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