In Memoriam Vedat Kosal - zum zehnten Todesjahr

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myway

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12. Feb. 2009
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Liebe Klaviermusikfreunde, anlässlich des zehnten Todesjahres des Pianisten Vedat Kosal möchte ich hier ein paar Zeilen zur freundlichen Erinnerung verfassen:

Viel zu früh verstorben im Alter von nur 43 Jahren hat uns dieser Künstler vor zehn Jahren verlassen, in seiner Heimat der Türkei weitaus bekannter als in seiner Wahlheimat Deutschland, in welcher er als Pianist seine Ausbildung vervollkommnete bei Steurer und Hoffmann in München neben seinen frühen Studien bei Cemal Resid Rey, dem Altmeister der Vermittlung europäisch-klassischer Musik mit jener traditionellen der Türkei.

Manche Leser und Mitglieder hier, so auch ich, werden sich an jene lauen Sommerabende erinnern, als beispielsweise im Rahmen der "Theatron-Konzerte" im Olympiapark zu München der Künstler u.a. eine schmissige Interpretation der 2. Ungarischen Rhapsodie von Liszt präsentierte sowie Chopins Grande Polonaise brillante
Es-Dur. Oder im Saal eine intime Darbietung von Beethovens Sonate op.109 neben Schuberts Wandererfantasie.

Im letzten Konzert das ich miterleben durfte, es regnete leider furchtbar und das Publikum saß auf der Bühne um den Flügel herum, spielte Vedat nach Liszts Mephisto-Walzer einige wunderbare Petitessen der klassischen osmanischen Kunstmusik, eingedenk des kurz zuvor die Türkei ereilten verheerenden Erdbebens.

Die zuletzt angesprochenen Stücke stellen auch die Überleitung zum Musikwissenschaftler Vedat Kosal dar, der die klassische türkische Musik und deren Verbindungen zu den europäischen Höfen intensiv ausleuchtete, gipfelnd in CD-Aufnahmen mit dem Henschel-Quartett und der Ersteinspielung von Franz Liszts "Grande Paraphrase da la Marche de Guiseppe Donizetti composée pour Sa Majesté le Sultan Abdul Médjid Khan".

Ich verneige mich vor einem großen Künstler und guten Freund im Klavierhimmel !
 

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