Hohner Pianet L - wie richtig restaurieren?!

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ralph31559

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24. Nov. 2009
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Ich habe auf dem Sperrmüll ein Hohner Pianet L gefunden. In der Summe ist das Instrument in einem sehr guten Zustand. Keinerlei vandalische(mechanische!) Schäden, kein Wasserschaden und keine Korrosion an klangerzeugenden Bauteilen, keine Fehlteile (bis auf die Füße). Es ist die Bauvariante mit Lautsprecher/eingebautem Verstärker. Die Abtastung an den Klangzungen ist noch kapazitiv.

Sichtbare Fehler:
Alle Anheber müssen ersetzt werden, zwei Kondis sind sehbar gegangen.


Soweit, so gut. Die für mich rein sehbaren Fehler sind auch behebbar.

Da ich mit dem Instrument aber keinerlei Erfahrung habe, kann mir jemand sagen, worauf ich eventuell und speziell achten muß? Gibt es vielleicht versteckte Macken/Ecken/Fehler, die nur ein Profi kennt? Auf die ich bei der Wiederherstellung zusätzlich achten sollte?

Herausgefunden habe ich, daß mein Instrument von 1962/63 stammt. Da war ich gerade einmal 4 Jahre alt, weshalb es mir mit Sicherheit an Umgang damit mangelt.

Ich bin jedem für jeden Ratschlag dankbar!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Alles Liebe

Ralph
 
Hallo Ralph, da ich wenig Infos gefunden habe, melde ich mich auf dein Posting von 2009. Auch ich habe ein Pianet gefunden, allerdings ohne elektronik und die Anheber sind defekt( der Filz? hat sich geteilt). Kannst du mir da Tipps geben? Danke erstmal!!
Rolf


Ich habe auf dem Sperrmüll ein Hohner Pianet L gefunden. In der Summe ist das Instrument in einem sehr guten Zustand. Keinerlei vandalische(mechanische!) Schäden, kein Wasserschaden und keine Korrosion an klangerzeugenden Bauteilen, keine Fehlteile (bis auf die Füße). Es ist die Bauvariante mit Lautsprecher/eingebautem Verstärker. Die Abtastung an den Klangzungen ist noch kapazitiv.

Sichtbare Fehler:
Alle Anheber müssen ersetzt werden, zwei Kondis sind sehbar gegangen.


Soweit, so gut. Die für mich rein sehbaren Fehler sind auch behebbar.

Da ich mit dem Instrument aber keinerlei Erfahrung habe, kann mir jemand sagen, worauf ich eventuell und speziell achten muß? Gibt es vielleicht versteckte Macken/Ecken/Fehler, die nur ein Profi kennt? Auf die ich bei der Wiederherstellung zusätzlich achten sollte?

Herausgefunden habe ich, daß mein Instrument von 1962/63 stammt. Da war ich gerade einmal 4 Jahre alt, weshalb es mir mit Sicherheit an Umgang damit mangelt.

Ich bin jedem für jeden Ratschlag dankbar!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Alles Liebe

Ralph
 
Hallo Rolf,

für die Reparatur der Anheber gibt es eine teure, einfache und eine preiswerte Methode, die mit recht viel Arbeit verbunden ist.

Die teure, einfache zuerst. Die aufgeschobenen Anheberköpfe kann man als kompletten Nachbausatz in Amerika kaufen. Die Teile heißen dort Sticky Pads und müssen dann nur auf die Hebel aufgeschoben werden, wobei wichtig ist, die Stellung des Originals geutlich zu markieren, damit der Ersatz genau wieder an diese Stelle kommt. Der genaue Sitz der Pads ist auch gleichzeitig wesentlich für die Stimmung.

Die aufwendigere Methode geht wie folgt. Die Sitze der Pad-Hämmerchen von dem alten Material ordentlich säubern. Dann in der richtigen Größe, die sich an den Altteilen ermitteln läßt, Tesa-Moll-Band zurechtschneiden und wieder auf die Stellen mit der Klebeschicht des Bandes aufkleben. Dann schneidest Du aus einem Vileda-Tuch Stücke heraus, die die gleiche Größe haben wie die nun aufgebrachten Tesa-Moll-Würfel und klebst diese Vileda-Stücke auf das Tesa-Moll-Band.

Wenn die Klebeverbindung getrocknet ist, nimmst Du möglichst niedrigviskoses Silikonöl, z.B. solches, was zur Dämpfung in Tonarmlagern Verwendung findet, und tränkst das Vileda-Blattchen damit. Das sorgt wieder für den Klebeefekt, der die Zugen hochzieht. Du mußt allerdings die Verarbeitungsreihenfolge einhalten, weil, tränkst Du das Vileda vorher, was erst einmal einfacher auf einer größeren Fläche wäre, dann lassen sich die getränkten Läppchen nicht mehr aufkleben.

Diese Variante habe ich von einem Herrn bekommen, der wenigstens damals noch für diese älteren Geräte für Hohner den Service machte. Ob der Mann inzwischen noch im Geschäft ist, weiß ich im Moment nicht.

Probleme macht, wegen Korrosion, daß Masseband, was unterhalb der Aufheber längs durch das Gerät läuft. Die Variante, dieses durch eine Kupferfolie zu ersetzen, finde ich, wegen der Originalität, nicht so schön. Hier kann man auch Entlötlitze nehmen, die man vorher etwas in die Breite klopft. Das kommt dann der original eingebauten Masseschnur eindeutig näher.

Hier noch ein link zu Youtube zur einer Reparatur:

Hohner Pianet L Repair - YouTube

Die Seite vintagevib.com ist auch sehr interessant.

Was meinst Du mit der Bemerkung "ohne Elektronik"? Ist da gar nichts mehr drin, oder gibt es nur keinen Verstärker plus Lautsprecher? Das gab es nämlich auch ohne das. Schaltbild und Beschreibung der Mechanik könnte ich Dir bei Bedarf per e-mail als scan schicken.

Hier kannst Du meines sehen im Fundzustand:

http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=8&t=3467

Gruß Ralph
 
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