Hightech in der beschaulichen Oberpfalz

  • Ersteller des Themas MartinH
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Ist doch in sich geschlossen und logisch. Sauer stößt mir nur der bekannte Denkmalschutzgesetz-Passus auf, mit dem es einmal mehr eine Lex Kirche gibt, die mit jeder fragwürdigen Liturgiebegründung wirklich alles machen und ganze denkmalgeschützte Innenräume zerstören darf. Gutes Beispiel die Causa Hedwigskathedrale Berlin - eine inakzeptable Komplettzerstörung eines wohl europaweit einmaligen Innenraums.
 
Sauer stößt mir nur der bekannte Denkmalschutzgesetz-Passus auf, mit dem es einmal mehr eine Lex Kirche gibt, die mit jeder fragwürdigen Liturgiebegründung wirklich alles machen und ganze denkmalgeschützte Innenräume zerstören darf.

Bei der Innenraumgestaltung einer Kirche haben die gottesdienstlichen Belange Vorrang - was für eine unglaubliche Sauerei hast Du da wieder entdeckt! Ich lach mich jedesmal kringelig, worüber alles Du Dich künstlich echauffieren kannst.
 
Ich kann problemlos Orgelmusik zuhause auf der Anlage anhören, von CD oder Schallplatte und das auch genießen. Ich kann auch über Kopfhörer gestreamte Orgelkonzerte anhören bzw. entsprechende Aufnahmen oder Videos und das auch genießen. Dass es anders klingt als wenn man mit im Raum ist, ist klar und stört mich auch nicht besonders. Natürlich ist das Klangerlebnis in einer Kirche (oder auch in einem großen Konzertsaal) etwas Besonderes und das möchte ich auch irgendwann wieder haben. Aber trotzdem finde ich es schön, z.B. bei einem Livestream aus San Diego dabei sein zu können.
Wenn ich selbst Orgel spiele, möchte ich trotzdem gerne das Lebendige haben, das eine Pfeifenorgel für mich hat, selbst wenn es einen Schalter gibt und der Balg sich mit Luft füllt, ohne dass da ein oder zwei Leute irgendwie arbeiten müssen. Gerade bei älteren Orgeln mit mechanischer Traktur tut sich so viel, was man gar nicht 1:1 samplen kann. Bei meiner kleinen Kellerin vom Avatarbild bekommen z.B. ein paar der tiefen Pfeifen in einem der 8-Fuß-Register weniger Luft als ihre Nachbarn; dafür bekommt eine Pfeife im 16-Fuß-Register viel zu viel Luft und knallt richtig raus (wir arbeiten da mit dem Orgelbauer an einer Lösung - das Provisorium von der letzten Wartung hat irgendwie nicht gehalten). Das sind nur einige der Eigenheiten, die das Instrument hat; es gibt noch viel mehr. Das finde ich beim Spielen total spannend und es hat für mich einfach etwas Lebendiges.
Bei "meiner" anderen Orgel, voll pneumatisch, schaltet z.B. das Ventil für eines der Pedalregister wesentlich gemächlicher als die anderen. Man kann richtig zuhören, wie einen Moment nach dem Betätigen der Registerwippe ein leichtes Pffff aus dem Inneren der Orgel zu hören ist und dann weiß man, jetzt ist es da.

Natürlich kann ich auf elektronischen Instrumenten auch Musik machen. Aber es fühlt sich einfach anders an. Wobei ich mich mit alten Synthesizern oder Hammond-Orgeln durchaus anfreunden kann. Aber eher weniger für "klassische" Orgelmusik, sondern dann für andere Musikstile ;-)

Interessant ist, dass einige der Leute, die der Meinung sind, dass ein Digitalpiano in vielerlei Hinsicht (klanglich und vom Anschlag her) überhaupt nicht mit einem akustischen Klavier oder einem Flügel vergleichbar ist (ist es ja auch nicht), gleichzeitig meinen, Organisten sollten sich mal nicht so anstellen, denn man könne ja selbst Windstößigkeit mit dem Rechner simulieren und ein Hauptwerk-Sample klänge doch ganz prima. Damit meine ich niemanden hier im Forum; das sind nur Argumente, die ich ab und zu höre.

Das Thema bleibt spannend.
 
Eigentlich wollte ich mich nicht zu diesem Thema äußern, da ich mich aber persönlich angesprochen fühle, tu ich es trotzdem. Ein Kommentator (MartinH) diffamiert mich indirekt als Hehler, weil ich für teuer Geld angeblich "gestohlene" Orgelpfeifentöne erworben habe. Ich empfehle , sich einmal zu informieren, wie Verträge für die akustische Reproduktion einer Orgel zustande kommen.

Thema Hauptwerk: Diese Abspielsoftware ist unbestritten das Beste, was man derzeit als Orgelsimulation bekommen kann. Das verlinkte Hörbeispiel ist vermutlich aus Unkenntnis der grundlegenden Voraussetzungen entstanden und technisch dermaßen missraten, sodaß auf jeden Fall nur eine abschreckende Wirkung erzielt wird.

Ein anderer Kommentator im gleichen Thema lehnt jegliche technische Orgelersatzlösung rigoros ab, ohne die speziellen Bedürfnisse und Möglichkeiten der betreffenden Gemeinden zu kennen.
Den bewundernswerten Erfindergeist und die mechanischen Fertigkeiten- eingeordnet in die jeweilige Zeit- beschreibt er verächtlich und herabwürdigend so: "Walzenapparate sind eh nur simple Mechanik und haben sich nicht durchgesetzt".

Alles in Allem-diese Herrschaften sollten sich fragen, inwieweit sie zu der allgemeinen Misere in der deutschen Orgellandschaft beigetragen haben.
Grüßle vom Ekke
 
Eigentlich wollte ich mich nicht zu diesem Thema äußern, da ich mich aber persönlich angesprochen fühle, tu ich es trotzdem. Ein Kommentator (MartinH) diffamiert mich indirekt als Hehler, weil ich für teuer Geld angeblich "gestohlene" Orgelpfeifentöne erworben habe.

Ach was, der meint das nicht persönlich, der muß sich nur von Zeit zu Zeit künstlich aufregen. Sobald irgendwo eine Pfeifenorgel gebaut wird, regt er sich maßlos auf, und wenn mal keine Pfeifenorgel gebaut wird, sondern die Töne aus Lautsprechern kommen, regt er sich erst recht auf.

Ich finde das sehr ergötzlich.
 
Tja, betr. Hauptwerk kann man nur hoffen, dass Zustände wie in Cappel mit dem Chef persönlich die Ausnahme bleiben. Ganz nett, aber auch gefährlich, weil man verwöhnt wird. Abgesehen davon ist nicht weniges schludrig und uninformiert gemacht. Zum Üben sicher hilfreich (aber nicht für die Öffentlichkeit). Das Inscheniör-Teil (hundertfach im Einsatz in Deutschland angeblich!) als Threadauslöser hier ist und bleibt für mich ein Armutszeugnis, das strikt verboten gehörte. Kann man aber nicht erwarten in einer Anything-goes-Laber-Kirche. Im übrigen wūsste ich nicht, welchen Vorwurf ich mir machen sollte, "zu der Misere beigetragen zu haben". Im Gegenteil: ich habe über Jahrzehnte "Geschenke gemacht". Da sehe ich ganz andere und Personifizierungen des Peter-
Prinzips sowie ein gerüttelt Maß an Feigheit und Unehrlichkeit des Personals.
 
Aufklärung gibt's in der Bravo. Bei dieser Thematik hier hilft, mit offenen Augen die Situation zu betrachten. Abgesehen davon habe auch ich schon konkrete Vorfälle benannt, die eben auf ein systemisches Problem hinweisen. Ich muss leider auch sagen, dass ich den Eindruck gewonnen habe, dass in diesem Metier überproportional viele Wendehälse, Duckmäuser und Feiglinge unterwegs sind. Das, in Verbindung mit quasi nicht vorhandener "Konkurrenz" (irgendwie geht's immer weiter) und der Ausweichmöglichkeiten für Mitarbeiter, befördert dieses Klima nur. Erst kürzlich las ich übrigens ein Interview, wo der LKMD seine Rolle und Verantwortung herunterspielte (Verantwortung zu übernehmen ist wohl nicht mehr so in): Er sei ja nur Berater der Landeskirche. Tja, da braucht es niemanden zu wundern. Andere systemische Fehler sind zwar prominenter (was muss man Tag für Tag für Peinlichkeiten der Leitungsfiguren der kath. Kirche anhören...), aber hier deswegen nicht weniger schlimm.
Aber immer schön weiter teure Spielzeuge aufstellen und schöne Phrasen dreschen....
Wahrscheinlich wird es Zeit für eine neue Reformation.
 
Laaangweilig!
 

Aufklärung gibt's in der Bravo. Bei dieser Thematik hier hilft, mit offenen Augen die Situation zu betrachten. Abgesehen davon habe auch ich schon konkrete Vorfälle benannt, die eben auf ein systemisches Problem hinweisen. Ich muss leider auch sagen, dass ich den Eindruck gewonnen habe, dass in diesem Metier überproportional viele Wendehälse, Duckmäuser und Feiglinge unterwegs sind. Das, in Verbindung mit quasi nicht vorhandener "Konkurrenz" (irgendwie geht's immer weiter) und der Ausweichmöglichkeiten für Mitarbeiter, befördert dieses Klima nur. Erst kürzlich las ich übrigens ein Interview, wo der LKMD seine Rolle und Verantwortung herunterspielte (Verantwortung zu übernehmen ist wohl nicht mehr so in): Er sei ja nur Berater der Landeskirche. Tja, da braucht es niemanden zu wundern. Andere systemische Fehler sind zwar prominenter (was muss man Tag für Tag für Peinlichkeiten der Leitungsfiguren der kath. Kirche anhören...), aber hier deswegen nicht weniger schlimm.
Aber immer schön weiter teure Spielzeuge aufstellen und schöne Phrasen dreschen....
Wahrscheinlich wird es Zeit für eine neue Reformation.
Heute hast du um 18:03 nachgeschaut, ob es Reaktionen zu diesem Beitrag gibt. Ich habe ihn gelesen und unter geistigen Dünnschiss eingeordnet. Mehr kann ich leider dazu nicht beitragen. :017:
 
Zitat von Martin H : Wahrscheinlich wird es Zeit für eine neue Reformation.

Wie wärs damit: Auflösen diesen Verein!
Grüßle vom Ekke
 

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