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... und seitdem ist da irgendwas kaputt, so sagte mir mein Auftraggeber heute vor Ort.
Selber geholt, für Entertainment-Zwecke in einer Rehaklinik-Cafeteria, wurde ein sehr hübsches und äußerlich schön erhaltenes Klavier der wenig bekannten Marke Stapler aus Leipzig.
Dieses:
Der erste fachliche Augenschein offenbarte nichts Aufregendes, außer dass die Dämpfung es nicht richtig tat. Hallte als Unterdämpfer-Klavier so nach wie ein völlig deregulierter Oberdämpfer. Also: schnell stimmen (für noch heutigen Einsatz), kleine Korrekturen des Mechanik-Sitzes...
Aber denkste. Eine misstrauische Ahnung lenkte meinen Blick hinter die Mechanik.
Und da fand ich dies:
Au weia - ein zentraler Plattenbruch in der Diskantspreize. Todesurteil, sozusagen. Man denkt in solchen Fällen immer wieder lebhaft an herbeigesehnte Rettungsmöglichkeiten, die aber bekanntermaßen allesamt abenteuerlich und fragwürdig sind. Tatsache ist in diesem Fall leider: Der Riss ist tatsächlich brandneu, blitzend frisches Gusseisen grinste mich aus ihm heraus an.
Ich erzähle das hier, um alle etwaigen mutigen Selbst-Transporteure zu äußerster Bedachtsamkeit zu raten, oder besser (!!!) gleich den Transport einer Fachfirma anzutragen. Alle Fachfirmen, die diesen hier erwähnten Transport nicht gemacht haben, können sich beruhigt zurücklehnen mit dem guten Gefühl, dass keine Schadenersatzansprüche auf sie zukommen. Hätte ja schließlich sein können, dass auch beim Fachtransport die Spreize bricht - dann hätte es für die Firma mindestens Ärger und bei den alten/neuen Beitzern mit Wahrscheinlichkeit Geld gegeben. So wie hier aber, selber gemacht, gibts natürlich gar nichts. Außer einem leider sehr defekten Klavier.
Bei diesem Klavier habe ich nun, zwecks einstweiliger Gnadenrettung, ein kleines Puffer-Klötzchen an der Mechanik entfernt. Mit diesem stütze sich die Mechanik zwecks Einhaltung der richtigen Position gegen die Diskantspreize. Als diese brach, schob sie den Puffer von sich weg und damit den ganzen Mechanikbalken, und so standen auch nun die Dämpfer nicht mehr nah genug an den Saiten. Daher der Hall.
Hier ein Blick auf das Klötzchen (unten im Bild, mit grünem Filz drauf):
Die Stimmhöhe des Klavieres habe ich dann etwas abgesenkt und einigermaßen einnivelliert. Dann habe ich noch eine grobe Stimmung gelegt und das arme Klavier dann einstweilen verlassen. Schade um dieses.
Gruß
Martin
Selber geholt, für Entertainment-Zwecke in einer Rehaklinik-Cafeteria, wurde ein sehr hübsches und äußerlich schön erhaltenes Klavier der wenig bekannten Marke Stapler aus Leipzig.
Dieses:
Der erste fachliche Augenschein offenbarte nichts Aufregendes, außer dass die Dämpfung es nicht richtig tat. Hallte als Unterdämpfer-Klavier so nach wie ein völlig deregulierter Oberdämpfer. Also: schnell stimmen (für noch heutigen Einsatz), kleine Korrekturen des Mechanik-Sitzes...
Aber denkste. Eine misstrauische Ahnung lenkte meinen Blick hinter die Mechanik.
Und da fand ich dies:
Au weia - ein zentraler Plattenbruch in der Diskantspreize. Todesurteil, sozusagen. Man denkt in solchen Fällen immer wieder lebhaft an herbeigesehnte Rettungsmöglichkeiten, die aber bekanntermaßen allesamt abenteuerlich und fragwürdig sind. Tatsache ist in diesem Fall leider: Der Riss ist tatsächlich brandneu, blitzend frisches Gusseisen grinste mich aus ihm heraus an.
Ich erzähle das hier, um alle etwaigen mutigen Selbst-Transporteure zu äußerster Bedachtsamkeit zu raten, oder besser (!!!) gleich den Transport einer Fachfirma anzutragen. Alle Fachfirmen, die diesen hier erwähnten Transport nicht gemacht haben, können sich beruhigt zurücklehnen mit dem guten Gefühl, dass keine Schadenersatzansprüche auf sie zukommen. Hätte ja schließlich sein können, dass auch beim Fachtransport die Spreize bricht - dann hätte es für die Firma mindestens Ärger und bei den alten/neuen Beitzern mit Wahrscheinlichkeit Geld gegeben. So wie hier aber, selber gemacht, gibts natürlich gar nichts. Außer einem leider sehr defekten Klavier.
Bei diesem Klavier habe ich nun, zwecks einstweiliger Gnadenrettung, ein kleines Puffer-Klötzchen an der Mechanik entfernt. Mit diesem stütze sich die Mechanik zwecks Einhaltung der richtigen Position gegen die Diskantspreize. Als diese brach, schob sie den Puffer von sich weg und damit den ganzen Mechanikbalken, und so standen auch nun die Dämpfer nicht mehr nah genug an den Saiten. Daher der Hall.
Hier ein Blick auf das Klötzchen (unten im Bild, mit grünem Filz drauf):
Die Stimmhöhe des Klavieres habe ich dann etwas abgesenkt und einigermaßen einnivelliert. Dann habe ich noch eine grobe Stimmung gelegt und das arme Klavier dann einstweilen verlassen. Schade um dieses.
Gruß
Martin
