Gezielt Timing und Dynamik verbessern

  • Ersteller des Themas Frankie
  • Erstellungsdatum

F

Frankie

Dabei seit
3. Apr. 2010
Beiträge
47
Reaktionen
3
Hallo,

nachdem ich mein Klavierspiel selbst aufgenommen habe war mir nach dem Anhören des ersten Taktes schon klar:
Ich muss (bzw. ich will!) mein Timing verbessern und eine stabilere Dynamik hinbekommen. D.h. das Spiel klingt im allgemeinen etwas arg holprig. Sowohl vom Timing als auch von der Lautstärke her.

Ich übe z.Zt. einfache Boogie-Stücke mit Metronom (4/4, 85-105 bpm, 120 bpm geht leider noch nicht) - gibt es dabei irgendetwas zu beachten? Oder kann mir wer gezielte Übungen für Timing und Dynamik empfehlen? Merci schonmal im Voraus.

Viele Grüße
Frankie
 
Hallo Frankie,

meinst du mit Timing evtl. rhythmische Schwierigkeiten? Könnte es vielleicht sein, dass du zu schnell spielst. Kannst du deine Stücke auch langsam mit richtigem Rhythmus spielen?

Viele Grüße

chiarina
 
So, du hast dich aufgenommen und schon bei den ersten Takten gehört, was falsch ist. Das passiert dir beim Spielen leider nicht, und genau das ist das Problem. Natürlich gibt es viele Übungen, um dynamisch und rhythmisch kontrollierter spielen zu lernen, aber die nützen auch nur dann etwas, wenn man sich dabei kontrollieren kann.

Den ersten Schritt zur Verbesserung hast du schon genommen, dir ist aufgefallen, daß etwas verbessert werden muß. Achte also beim Üben jetzt darauf und wenn etwas aus dem Ruder läuft, schau dir genau an, was du gerade falsch machst, mach es mal bewußt falsch oder einfach völlig anders, übertreibe Betonungen, spiele langsam, schwer, leicht, laß Nebentöne aus, um dir die grobe Entwicklung zu verdeutlichen und so weiter. Und IMMER GUT ZUHÖREN!

Die beste Hilfestellung bekommst du übrigens von einem guten Lehrer.
 
Vielen Dank für die Antworten Euch beiden!

Ja, also gemeint sind schon rhythmische Probleme. Generell im 4/4 Raster komme ich schon zurecht, aber ich spiele eben nicht wirklich (bzw. nicht oft) "auf den Punkt genau". Das Problem tritt seltener/nicht so stark auf wenn ich das Metronom wesentlich langsamer stelle. Das sollte ich wohl auch besser so machen zum Üben. ;)

Und meine Aufmerksamkeit werde ich beim Üben auch versuchen zu erhöhen - aber evtl. wäre ein KL wirklich besser....mal schauen...

Viele Grüße
der Frankie
 
Hi Basti!

Es ist ja beim Boogie nicht so (oder selten) das du andauernd nur straight im 4/4 Takt spielst, meistens wird es ja Triolisch, bzw. im Swing Feeling gespielt.

Oh ja. %-) Damit habe ich im Moment auch noch schwer zu kämpfen - Triolen-Ketten in der RH über geshuffelte Achtel in der LH.
Ich verwende so ziemlich dein Übungsschema. Interessant finde ich die Beobachtung, dass jede Hand für sich genommen schon ein recht ansehliches Tempo hinbekommmt - nur beim Zusammenspiel muss ich das Tempo schon fast halbieren damit es halbwegs funktioniert.

Im übrigen gehe ich aber mal davon aus, dass sich die Geschwindigkeit beim Spielen sowieso mit der Zeit ergibt - wichtiger dürfte erstmal das Timing sein - oder hast du da andere Erfahrungen gemacht?

Viele Grüße
vom Frankie
 
Interessant finde ich die Beobachtung, dass jede Hand für sich genommen schon ein recht ansehliches Tempo hinbekommmt - nur beim Zusammenspiel muss ich das Tempo schon fast halbieren damit es halbwegs funktioniert.

Das ist doch logisch, denn erst dann kannst du dich wirklich mit dem Rhythmus beschäftigen. Der Rhythmus entsteht durch das Zusammenspiel beider Hände, es gibt nur einen einzigen Rhythmus in jedem Stück. Und dadurch, daß mehrere Figuren gleichzeitig gespielt werden, erhalten die zuvor einhändig einstudierten Figuren neue Bedeutung und klingen falsch, wenn man sie hartnäckig so spielt, wie zuvor. Obendrein harmonieren die Bewegungen separat einstudierter Hände nicht, das macht es zusätzlich schwer.

Das beißt sich natürlich mit dem Problem, beidhändig scheinbar überhaupt nicht voranzukommen und es ist auch sinnvoll, die Hände separat einzuüben, aber nicht so lange, bis man glaubt, man könne das Stück jetzt beidhändig spielen. Erstens kannn man es oft trotzdem nicht und zweitens, das ist der wichtigere Grund, lernen die Hände dann zu egoistisch, ohne Rücksicht darauf, was die andere Hand machen wird.

Also nur so lange einhändig üben, bis zweihändig so schwer ist, wie ganz zu anfang einhändig. Natürlich kann man dann immer noch einzelne Stellen wieder einhändig bearbeiten, wenn es nötig ist. Oft ist eine Stelle aber nur in einer Hand schwer, und die andere kann weiterhin "begleiten". Das ist keine allgemeingültige Regel zum Üben, aber man darf immer zwischen ein- und beidhändigem Üben umschalten, es hängt immer davon ab, welche Schwierigkeiten man gerade bewältigen muß.
 

Zurück
Top Bottom