Geschichte Eures Instrumentes

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Klimperline

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28. Mai 2008
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Hallo Fips!

Ich bin begeistert! Der sieht ja genauso aus, wie er klingt! Toll! Sag`, magst du uns noch ein bißchen über die "Productiv Genossenschaft" erzählen? Bzw. kennst du die Geschichte (Vorbesitzer, Standorte etc.) deines Flügels? (Ich finde zum Thema Flügel-Geschichte könnte man auch mal einen eigenen Faden aufmachen, wäre bestimmt spannend; aber ob da so viel zusammenkommt?)
LG, Sesam

Voila, hier ist der eigene Faden, denn ich denke, es kommt bestimmt einiges zusammen. Wer möchte nicht über die eigene Herkunft und die der Familienmitglieder bescheid wissen? Also ran an die Ahnenforschung Eurer Instrumente;).

Ich fange mal mit meinem eigenen Flügel an:

Geboren anno 1956 in Leipzig bei der Familie Blüthner

Obwohl von den Eltern mit den besten Materialien gut genährt, blieb er im Wachstum stets ein wenig hinter den anderen zurück, wurde nur 153 cm lang. Da aber auch Ausbildung und Erziehung vom Feinsten waren, taten die fehlenden Zentimeter seiner Qualität keinen Abbruch.

Seine bisher vorletzte Stelle, die er in Österreich inne hatte, tat ihm allerdings zuletzt gar nicht gut. Er wurde geschunden, zerkratzt - sogar ein paar Zähne wurden ihm teilweise ausgeschlagen. In diesem Zustand fiel er dann in Depressionen und stand eine Weile untätig herum bis der Entschuß fiel: Wenn er uns schon nicht mehr mit Musik unterhält, dann soll er wenigstens für Geld sorgen.

Also wurde er zum Kauf angeboten und gelangte glücklicherweise an einen Arzt, der ihn liebevoll in sein Haus in der Nähe des Bodensees aufnahm, aufpäppelte, die Zähne abschliff und polierte, ja sogar die Stimmbänder erneuerte und gründlich mit glänzender schwarzer Farbe einrieb. Der kleine Blüthner fühlte sich endlich wieder wohl in seiner Haut und bedankte sich mit klaren Tönen und reibungsloser, leichtgängiger Mechanik.

Guten Gewissens konnte ihn der Arzt nun zu einer neuen Arbeitsstelle nach Deutschland vermitteln, wo der Kleine sich weiterhin prächtig entwickelt und hoffentlich noch lange bleiben darf.
 
Die Frau des Erstbesitzers meines Ibachs reiste ca. 1969 aus Deutschland nach Südafrika aus. Ihr Klavier, ein Bechstein, wenn ich mich recht entsinne, nahm auf dem Schiff solchen Schaden, so dass eine Reparatur sich nicht lohnte - so zumindest sagte es der Klavierbauer, der ihr dann das neue, viel kleinere (hiesig hergestellte) Ibach verkaufte. Ihr "kaputtes" Klavier nahm er in Anzahlung, und sie musste sogar noch deftig darauflegen. (Ich setze "kaputt" in Anführungsstriche, weil es derselbe Klavierbauer ist, der auch mir ein Instrument verkauft hat, und habe Grund zum Zweifel an einigen seiner Aussagen.)

Das Ibach wurde der Dame ins Wohnzimmer gestellt, 40 Jahre lang bespielten sie und ihr Mann das Instrument, es wurde dann und wann mal gestimmt, bis sie irgendwann wegen ihrem Rheuma nicht mehr spielen konnte und ihr Mann vor kurzem starb. Sie musste ihren Haushalt verkleinern und hat das Ibach schweren Herzens an mich verkauft. Seither steht es in meinem Wohnzimmer.

Mein Zimmermann habe ich von demselben Klavierbauer (als Tauschinstrument, nachdem das Seiler gravierende Defekte aufwies), weiß aber über die Historie nur, was er daran (an)gerichtet hat.
 
... ein paar Monate später stellte sich allerdings
heraus, daß das Klavier wesentlich zäher war als die Mauern, die es
einst umgeben hatten, denn man zog es, von ein Furnierschäden auf
dem Deckel abgesehen, unbeschädigt aus den Trümmern hervor...

Das ist ja lustig. Als ich eben begann, Deinen Beitrag zu lesen, überlegte ich, ob ich nicht von einem kuriosen Ereignis berichten soll, das meine Mutter während des Krieges erlebt hatte. Und dann folgte bei Dir....fast die identische Geschichte....:cool::

Als Berufsmusiker besaß mein Großvater sowohl einen Steinway-Konzertflügel als auch einen kleinen Bechstein, den meine Mutter immer als Stutzflügel bezeichnete und der für das niedere Volk, sprich für meine Mutter und meinen Onkel als Übeinstrument herhalten musste. Und was geschah mit diesen Flügeln während der letzten Kriegswehen? Ein Bombengeschwader flog über das Haus, ließ ein oder mehrere Luftminen über ihm fallen und zerstörte es komplett.
Der Konzertflügel hatte sofort das Zeitliche gesegnet aber was tat der kleine Bechstein? Unversehrt und stolz stand er fest auf seinen drei Beinen im Hof und wurde fortan besonders verhätschelt -von allen Familienmitgliedern, außer meiner Oma, die ihn leider nach dem Tod meines Großvaters nicht weitervererbte sondern unverzüglich an Unbekannt verkaufte. :rolleyes:

Rate mal, wo sich diese Geschichte begab. Genau: in Nürnberg :D
 
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Hallo!

Ich finde diesen fanden cool! ;)

und die geschichten eueren klaviere sind auch interessant.

meine 4 liebhaber haben leider keine großartige geschichte... nicht weil sie neu wären, sonder weil ich sie gekauft habe und nie was betreffend die geschichte nachgefragt habe... :(

alles was ich über sie weiß ist folgendes: mein ehrbar (taufname benjamin) pianino wurde in wien im jahre 1922 (+/- 2 jahre) geboren. ist ein schwarzes kind das in der kriegszeit "aus dem zug gefallen" ist und ein asil bei einem pianisten gefunden hat. als der pianist gestorben ist, hat es seine tochter 2004 mir verkauft...

das andere schwarze (original braune) kind ist ein zeitter&winkelmann (taufname Lucio); in braunschweig zwischen 1875-80 geboren. hat vor mir einer musiklehrerin gehört... mehr kann ich nicht sagen.

weiter habe ich einen baumbach (taufname Fiero) wienerflügel, der 1884 geboren ist. fiero war als ein schlachttier gedacht. aber meine liebe auf den ersten blich zu ihm, hat sein leben gerettet. zur zeit wird er restauriert (geht langsam weil ich nicht viel zeit habe).

als letzter kommt mein erster flügel denn ich gekauft habe. das ist eine rarität der slowänischen produktion; ein augustin marouth (als louis getauft) 1876 geboren. louis wurde 1896 schwarz gemacht und hat einer gewissen mia tavcar gehört... auch louis wird zur zeit restauriert.

wie gesagt.. nichts aufregendes.... aber 4 mal. :p

lg
emmanuel
 
Danke, Klimperline für diesen Faden! :p

Schöne Geschichten habt ihr da schon zusammengetragen, vor allem die mit dem kleinen Bechstein gefällt mir (hätte es aber dem großen Steinway schon auch gegönnt, dem Luftangriff zu trotzen, zumal er ja zur Hälfte Amerikaner ist :floet:)

Zu meinem Blüthner ("Julius") gibt es leider keine sehr aufregenden Geschichten: er ist, wie ich, ein ziemlicher Stubenhocker. Verreisen behagt ihm auch nicht so, deshalb hat er in seinem Leben nur drei Städte gesehen: den Geburtsort Leipzig, dort erblickte er im Jahre 1887 das Licht der Welt, noch als Säugling verschaffte man ihn zu guten Zieheltern nach Regensburg. Im besten Mannesalter, so um die 45, verliebte sich dann eine junge Klavierstudentin in ihn und die beiden zogen nach München. Aus der jungen Klavierstudentin wurde eine Pianistin, doch dem Julius hielt sie die Treue, ein Leben lang! Sie hegte und pflegte ihn, so dass, wie mir die Tochter der Pianistin erzählte, nur an besonderen Tagen und gekonnte Stücke auf dem Flügel gespielt werden durften. Allerlei Verwicklungen und private Dramen (die sich der geneigte Leser selbst ausdenken mag) führten die Pianistin mit ihrem Julius zurück nach Regensburg. Dort bekam der numehr schon betagte Herr ein schönes Plätzchen zugewiesen, nicht mehr so zentral wie einst, aber doch sehr geachtet. Seine Bestimmung war nun, die nächste und übernächste Generation in die Welt des Klavierspiels zu begleiten.... aber von denen wollte keiner so recht. Also entschied sich die Tochter der leider mittlerweile verstorbenen Pianistin schweren Herzens den Julius in liebe Hände zu geben, auf dass er wieder klingen und singen darf.
Ja nun, und hier komm` ich ins Spiel. Dass ich es gut meine mit dem Flügel hat die Dame gleich gemerkt, denn nicht der viel bietenden Händler hat den Zuschlag bekommen, sondern ich. Aufgeregt, überglücklich und, ja, mit feuchten Augen stand ich dann also am 25. August in einer Regensburger Altstadtwohnung.... und wieder verliebte sich eine (noch ein bißchen) junge Klavierspielerin in den Julius.... und zog mit ihm nach München. Das ist insofern auch sehr stimmig, da ich in Regensburg studiert habe und hier sozusagen auch meine erste große Liebe kennengelernt hatte :kuss: Dass ich also ausgerechnet hier den Flügel meines Herzens finde, ist vielleicht kein Zufall....:p

LG, Sesam
 
Auch junge Instrumente haben Geschichte.

Für alle, die noch nicht sooo lange im Forum sind, hier in komprimierter Form die Love Story zwischen der Gräfin (heute sind wir vertrauter und ich nenne sie Sissi:floet:) und mir.

Zum ersten Mal gesehen habe ich sie, als ich nach einem Besuch meiner Mutter, die auf Kur weilte, noch Zeit hatte und zufällig :D einer der größten Gebrauchthändler Deutschlands auf dem Weg lag. Ich hatte gerade ein halbes Jährchen Klavierunterricht und übte fleissig auf Jackson, einem rabenschwarzen U1 aus den 70ern, der meine Tochter nun schon fünf Jahre begleitete. Aber so wie Fischer niemals über eine Brücke gehen können, ohne gründlich nach dem Leben unterhalb Ausschau zu halten, so wenig können frisch Klavierverrückte an so einem Laden vorbei.

Erfreulicherweise war kein einziger Kunde da und der Besitzer ließ mich ungestört gewähren. Ca. 100-150 Klaviere galt es zu streicheln und anzuklimpern. Selbst wenn manche vorneweg links liegen gelassen wurden, so war das doch eine Aufgabe, die sich in Stunden maß. Die Ausstellung war natürlich "strategisch" aufgebaut und so blieben am Schluss die "großen Namen" mit ebensolchen Preisschildern. Alles junge Hüpfer, mehrere Bechstein, ein älteres Pfeiffer, ein S&S-K132, mehrere V-125 und ein Bösendorfer Concert. Alle ganz nett - das Bösendorffer grandios, aber mit irgendeiner Play-alone-Apparatur. Dazwischen stand sie: die Gräfin. Hochglänzend, strahlend, rot (!!!!) mit irisierenden Farbchanchierungen im roten Holz (Sapeli-Pommelé). Genauso faszinierend und irritierend wie eine schöne Frau mit knallrotem Haar. Klar, dass ich mir das bis zum Schluss aufhob (oder hab ich mich nicht recht rangetraut?:rolleyes:).

Langer Rede kurzer Schluss. Mir blieb die Luft weg. Sie war mit nichts zu vergleichen - lediglich das Bösi konnte mithalten, aber das war ja so ein riesiger schwarzer Kasten mit unseliger Elektronik.

Erfüllt, bewegt - vor allem irritiert - bin ich nach draussen gewankt und nach Hause gefahren. Ich habe mir nicht zugestehen wollen, als Novize überhaupt eine Klavierqualität beurteilen zu können und war auch vom sublim-erotischen Charakter der ganzen Angelegenheit wie vom Preisschildchen recht verstört. Die nächste Zeit ertappte ich mich immer wieder, wie ich auf der S&S-website die Crown-Juwel-Modelle zu verkaufsförderndem Muzak beäugte.

(Zwischenruf: Hey, das ist aber nicht kurz und bündig! Antwort: Sch..egal, mir steht gerade der Sinn nach Prosa - kannst ja das Lesen aufhören:!:)

Nach Tagen - oder waren es Wochen? - habe ich meine Tochter ins Auto gepackt und vor dem Laden mit der Order entlassen, Sie möge nicht auf Preisschildchen schauen, sondern einfach mal das beste Klavier dort herausfinden. Mit einem Buch habe ich mich für 2, 3 Stunden in die nächste Kneipe verzogen. Meine Tochter erwartete mich voller Stolz ob der Bewältigung dieser für eine Zwölfjährige doch sehr verantwortungsvollen Aufgabe. Natürlich präsentierte sie in frühpubertärer Schwärmerei zunächst einen kleinen Grotrian-Steinweg Stutzflügel, der den schönsten Anschlag hatte, den ich bis heute kennengelernt habe. Bei den Klavieren war es aber definitiv: die Gräfin.

Ich erspare nun dem Leser das ganze Hin und Her bezüglich des Flügels sowie des drohenden Abschieds vom geliebten Jackson, der flugs von U-1 zu M-1 (=meins!) umbenannt wurde. Nun war der Ankauf der Gräfin plötzlich von einer lächerlichen Verliebtheit zu einer nachdenkeswerten Angelegenheit geworden. Meine Herzallerliebste ist ein großzügiger Charakter, der durchaus klar ist, dass Männer in meinem Alter auf schlimmere Verrücktheiten kommen können, als ihre erotischen Phantasien an Klavieren auszuleben. Somit ergaben erste, vorsichtige Sondierungen zuhause nur Zustimmung. Bis auf die Tochter - die blökte im Trennungsschmerz "Mei-heins bleibt da!".

Die endgültige Entscheidung brachte die KL. "Familie auf Wasser und Brot setzen - kaufen!" war ihr lapidarer Kommentar. Und so wurde der Kauf getätigt.

Mit stolzgeschwellter Brust bin ich heimgerast, habe den Rechner angeworfen und mich flugs bei S&S als neuer Herr (habe ich damals gedacht) der Gräfin zu erkennen gegeben. Nun, es dauerte gerade mal 5 Minuten (das ist tatsächlich wohl die übliche Reaktionszeit bei S&S, wie spätere Tests ergaben!), da klingelt das Telefon und mir wurde die ganze schändliche Vergangenheit meiner, ach so geliebten, strahlenden Gräfin offenbart.

So müssen sich frischgebackene Ehemänner fühlen, denen - noch bevor die Braut im Haus ist - mitgeteilt wird, die Angebetete habe sich lange Zeit in Militärbordellen verdingen müssen. Ach, was war mir schlecht auf einmal.

Die Gräfin wurde 2001 in Hamburg zur Welt bebracht und sollte in all Ihrer Pracht unsere bayerische Landeshauptstadt zieren. Dort wohnte in einem ganz fürchterlich noblen Stadtteil in einer ebenso noblen Villa eine Dame, die wohl nicht ganz so nobel war, wie das Umfeld vermuten ließ. Sie hatte ein Töchterlein, das Klavier lernen sollte. Aber nicht auf irgendeinem Klavier, nein, die Gräfin sollte es sein. Leider war das Bankkonto nicht gänzlich mit der zur Schau getragenen Noblesse kompatibel und so vereinbarte man, die Gräfin zu mieten... (Dazu sag ich erst mal nix ...).

Das Töchterlein hat wohl ein wenig, aber nicht allzuviel, geklimpert. Und derweil wurde das Bankkonto immer inkompatibler mit der Noblesse. So wurde nach und nach der Hausrat in bare Münze umgewandelt und auch die Gräfin wurde davon nicht verschont. Der noblen Dame mag entfallen sein, dass sie gar nicht Besitzerin war - sie verkaufte sie (für nicht wenig Geld) an "meinen" Händler und als die Mietzahlungen ausblieben, fanden die wackeren Gesellen von S&S lediglich eine leere Villa vor. Nachforschungen ergaben eine kurze Sichtung der Dame in Österreich auf der Weiterreise nach Südamerika. Die Gräfin aber war und blieb verschollen.

Derweil stand sie - ungeliebt, ungespielt - fast vier Jahre in klimatisierten, kahlen Räumen und je länger sie litt, desto gräflicher und unnahbarer wurde sie. Nun, wenn es etwas gibt, das einen Mann wie mich reizt, dann ist es genau das...

So kamen nun Vergangenheit und Heute zusammen. Und ich sass da, traurig, verwirrt, enttäuscht und bangend, wie sich nun diese vertrackte Situation lösen ließe. In dieser Zeit haben mir hier ganz viele liebe Leute Beistand gegeben und meinen Klavierkrimi "in Echtzeit" mitfiebernd und mitbangend begleitet. Euch allen nochmals Dank dafür. War eine tolle, wilde Zeit!

Und jetzt mach ichs kurz: Kraft meiner Moderationsfähigkeiten habe ich es glücklicherweise geschafft, dass alle Beteiligten recht unbeschädigt, mit maximal einem hellblauen Auge, dem ganzen Dilemma entkamen. Der Händler lädt mich immer noch zu seinen Events ein (wenngleich seine Frau etwas giftig war - Weiber!), S&S hat sich (noblesse oblige) mit einem maßgefertigten Traumhocker bedankt, den der Geschäftsführer höchstpersönlich vorbeibrachte (fast 300 km!) und ... ja, die Gräfin, die zeigt tagtäglich, was es ausmacht, wenn ein Klavier geliebt wird.

Ich muss aber ehrlicherweise zugeben, dass ich (noch) kein geeigneter Partner (alte Männer und junge Frauen) für sie bin - im Gegensatz zu meiner Tochter, die sie inzwischen heiß und innig liebt. Nichtsdestotrotz: Sie wird weicher, versöhnlicher, je älter sie wird (daher empfehle ich hier auch so gerne ältere Klaviere). Aber so wie die Situation im Moment ist, würde ich sagen, dass aus der heißen Liebe eine etwas ruhigere Freundschaft geworden ist, während sich zwischen meiner Tochter und ihr so eine typische Frauen-unter-sich-Geschichte entwickelt hat.

Das stört mich aber gar nicht, denn mein Kumpel, der feuriche Franz, bietet mir all dass, was die werte Dame mir noch verwehrt.

So, und wenn Ihr nun brav Eure eigenen Geschichten erzählt, erzähle ich vielleicht auch irgendwann die Geschichte vom feurichen Franz. Gute Nacht!
 
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@ Sesam: Sehr schöne Geschichte. Der Kreis schliesst sich. Wunderbar. So muss es sein. Klaviere/Flügel sind Persönlichkeiten, die geliebt werden sollten.
 
@fisherman... genial geschrieben! Ich grinse hier über's ganze Gesicht :D
 
Also, bei uns war das ganz anders:

Mein Flügel stand neben ganz vielen anderen Artgenossen.

Auf einmal zupfte er mich am Ärmel und sagte:
"Du, ich passe zu deinem Budget und in dein Wohnzimmer, nimm mich mit, du wirst es nicht bereuen!"

LG
VP
 

ja, wenn es der richtige ist, der anmacht, warum nicht? Habs nicht bereut!^^:)
Flügelchen ist eben gerade heraus.

LG
VP
 
(...)
So müssen sich frischgebackene Ehemänner fühlen, denen - noch bevor die Braut im Haus ist - mitgeteilt wird, die Angebetete habe sich lange Zeit in Militärbordellen verdingen müssen. Ach, was war mir schlecht auf einmal.
(...)

lieber fisherman,

eine rührende und dazu wunderschön erzählte Geschichte - und das beste daran ist, dass sie ja wahr ist und dass sie genau so erzählt werden kann.

herzliche Grüße,
Rolf

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ein Bechsteinflügel
der Bechsteinflügel meines Großvaters
ein C-Flügel (Kammerkonzert), Anfang der 20er Jahren erstanden: ich habe schwarz-weiss Fotos vom Salon (Wohnzimmer) meines Großvaters.
Nach 1945 Flucht, der Flügel blieb "drüben", mein Großvater hatte sich danach kein Instrument mehr besorgt, hatte das Klavierspiel völlig aufgegeben...
Der Flügel landete in einem Kindergarten, d.h. das Haus meiner Großeltern wurde in einen Kindergarten umfunktioniert - es war nach der Wende, der Wiedervereinigung nicht möglich, zu recherchieren, was aus dem Instrument geworden ist. Verschütt gegangen.
Ich habe mir einen neuen C-Flügel von Bechstein gekauft, weil ich auf ihm einen ganzen Tag lang geübt und danach ein Konzert gespielt hatte (und es musste genau der sein, kein anderer) - er hatte mir sehr gefallen und vielleicht liegt das auch an meinem Großvater...

...meine anderen beiden Instrumente sind da uninteressant: eines habe ich schon lange (S&S), ein ganz großes (S&S) hatte ich gebraucht und konnte es ein wenig günstiger erwerben
 
Nach 1945 Flucht, der Flügel blieb "drüben", mein Großvater hatte sich danach kein Instrument mehr besorgt, hatte das Klavierspiel völlig aufgegeben...
Der Flügel landete in einem Kindergarten, d.h. das Haus meiner Großeltern wurde in einen Kindergarten umfunktioniert - es war nach der Wende, der Wiedervereinigung nicht möglich, zu recherchieren, was aus dem Instrument geworden ist. Verschütt gegangen.
Was für eine traurige Geschichte. :cry:
Aber immerhin konnte er auf dich stolz sein. Vielleicht war ihm das ein Trost.
LG,
Nachtmusikerin
 

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