Gebr. Zimmermann Piano ca. 1890 Taste ganz rechts nur Atrappe

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Freddy123

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Hallo Forum,

ich bin vor kurzem Eigentümer eines Gebr. Zimmermann Pianos geworden (habe es vor dem Verschrotten bewahrt). Die Seriennummer ist die 9668. Darüber habe ich ermittelt, dass diesses wahrscheinlich schon 1890 gebaut wurde. Es ist gestimmt und klingt meiner Meinung nach gut.

Nun ist mir beim Spielen aufgefallen, dass die Taste ganz rechts keinen Ton erzeugt. Daraufhin habe ich das Piano mal geöffnet und siehe da, die Taste ist nur eine Atrappe und hat gar keine Passende Saite dazu und auch keine Mechanik. In diesem Zuge ist mir dann auch aufgefallen, dass ganz links im Piano noch eine Saite und ein Hammer sind, zu dem es aber keine Taste gibt. Ist das normal, weil man einfach quasi Standart produziert hat und dann verschiedene Varianten daraus gemacht hat? oder ist hier irgendwann mal falsch überarbeitet worden?

Bei Bedarf werde ich heute Abend dazu mal Fotos machen.

Kann und sollte man denn diesen "Fehler" beheben?

Vielen Dank im voraus.
 
Das klingt so, als wäre die ganze Tastatur um eine Note verrutscht.
Würde man die Tastatur nach links schieben, würde es wieder passen, wenn ich das richtig verstanden habe.

Wenn dem so wäre, dann wäre das fatal. Dann wäre jeder Ton eigentlich ein Ton daneben. Ein vermeintliches C klänge dann wie ein D.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Habe ich auch erst vermutet, ist aber nicht möglich. Zum einen stimmt der Kammerton a (und auch alle anderen) und zum anderen, würde das ja von der Klaviatur nicht passen, da es ja glaube ich an zwie stellen ich nenne es mal "Richtungsänderungen" gibt. Die Klaviatur ist auch durchnummeriert und fängt mit 1 an :016:

Was ich meine, wird man auf den Bildern sehen, die ich nachher noch hochlade.
 
Hier nun ein paar Bildere zum besseren Verständnis.

dm7nv7lw.jpg



 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit den Bildern hat wohl nicht geklappt.
 
So wie ich es einschätze, hat jemand mal eine andere (gebrauchte?) Mechanik eingebaut, bzw. irgendwie grad so passend gemacht. Zimmermann-Klaviere aus dieser Zeit kenne ich als Oberdämpfer, was dieses definitiv nicht ist.
 
Puh jetzt hab ich es endlich geschafft.
 
Nein, da hast du recht. Das ist ein Unterdämpfer. Aber wenn die Mechanik wirklich mal getauscht wurde, wäre doch die Klaviatur um einen Halbton verschoben. Das ist sie aber nicht.
Das Klavier bleibt mir einrätsel :001:
 
Findet man denn an der Mechanik irgendwo eine Seriennummer, die auf das Herstellungsjahr schließen lässt?
 
Das Klavier scheint ja 85 statt 88 Tasten zu haben, vielleicht ist eine 88er Klaviatur oder Mechanik falsch gekürzt worden? Falls so was überhaupt geht :chr03:
 
Ich habe das mit der gewechselten Mechanik mal weiter gedacht. Vielleicht hat man dann auch noch die Klaviatur gewechselt, und da man das klavier nicht mehr auf kammerton stimmen könnte, sondern nur einen Halbton tiefer, hat man einfach die Tasten n Halbton hochgesetzt
 

Am einfachsten wäre es ein annähernd gleichaltes, baugleiches Zimmermann-Klavier zum Vergleich zu haben. Vielleicht gibt es ja in den einschlägigen Anzeigeportalen aussagekräftige Bilder.
 
Das ist leider nicht so einfach. Es gibt da zwar ein paar ähnliche exemplare aber meißt dann keine detailierten Fotos, da die Klaviere meißt nicht mehr in einem guten Zustand sind.
 
Die von @agraffentoni geäußerte Vermutung trifft die Sache mit hoher Wahrscheinlichkeit. Unterdämpfer mit Baujahr 1890 gibt es, aber das ist eher selten. Aufschluss könnten weitere Detailfotos von den Seiten neben der Mechanik geben, zudem wäre auch der Pedalmechanismus interessant. Evtl. kann man noch Einbauspuren von der alten Mechanik / Pedalführung bzw. Änderungen in diesen Bereichen erkennen. Oberdämpfermechaniken waren meist auf Holzrahmen aufgebaut, die von Seitenwand zu Seitenwand gingen.

Ob das Klavier tiefer gestimmt ist, kann man ganz einfach durch Abzählen der Saiten feststellen. Die höchste Saite ist das a'''', die tiefste Saite ist das Subkontra A, mit jedem dieser beiden Ausgangspunkte lässt sich das a' ermitteln welches entweder in der Nähe von 440Hz oder eben 415 Hz gestimmt ist, falls das Klavier einen Halbton tiefer gestimmt ist und der Versatz über die Tastatur korrigiert wurde.
 
Ok, das mit den Saiten werde ich mal Prüfen. Aber das kann doch für ein Klavier mit 85 Tasten an sich nicht stimmen oder?
Die gewünschten Fotos werde ich auch noch machen aber ich meine, da nix gesehen zu haben, was auf einen Umbau hindeutet. Das wäre ja auch ein riesiger Aufwand, die gesamte Mechanik und die Klaviatur zu wechseln. Und das alles bei einem Klavier, was sich nach dieser Theorie nicht mehr auf 440 Hz stimmen lässt. Kann ich noch nicht so recht glauben aber ich gehe der Sache auf den Grund.
 
Also ich hab jetzt mal geschaut. Es ist nix zu erkennen, dass dort jemals eine andere Mechanik verbaut war. Also keine ungenutzten Schraublöcher oder sowas.

WIN_20200123_17_20_39_Pro.jpg WIN_20200123_17_23_37_Pro.jpg
 
Für mich sieht das eindeutig aus. Jemand hat die Klaviatur nach rechts verschoben. Man kann deutlich sehen dass beim linken Tastaturklotz ein Stück angesetzt wurde, die abgeschrägte Kante hinten zeigt, dass dieses vom rechten Klotz stammt der abgesägt wurde. Der Hintergrund ist wahrscheinlich, dass das Klavier infolge einen Halbton tiefer gestimmt werden kann, wahrscheinlich um die Stimmhaltung zu gewährleisten. Dadurch wird das Klavier natürlich definitiv verhunzt, weil die Saiten dann auf einer zu geringen Spannung stehen.
 
Für mich sieht das eindeutig aus. Jemand hat die Klaviatur nach rechts verschoben. Man kann deutlich sehen dass beim linken Tastaturklotz ein Stück angesetzt wurde, die abgeschrägte Kante hinten zeigt, dass dieses vom rechten Klotz stammt der abgesägt wurde. Der Hintergrund ist wahrscheinlich, dass das Klavier infolge einen Halbton tiefer gestimmt werden kann, wahrscheinlich um die Stimmhaltung zu gewährleisten. Dadurch wird das Klavier natürlich definitiv verhunzt, weil die Saiten dann auf einer zu geringen Spannung stehen.

… wie soll das gehen mit der Klaviaturteilung?
 
Wenn da jemand gebastelt hat, hat er es aber gar nicht soooo schlecht gemacht :D
Was die Theorie noch bestätigen würde ist, dass die Bass-Saiten bei einem stärkeren Anschlag schnarren, als würden sie irgendwo auf metall treffen. Dies könnte dann ja auf die fehlende Spannung zurückzuführen sein. Des Weiteren ist mir auch aufgefallen, dass der Stimmstock diverse kleine Risse aufweist.
Nun gut. Es scheint sich also nicht zu lohnen, da noch Geld zu investieren und einen Klavierbauer zumindest fürs stimmen kommen zu lassen. So lange wie es noch stimmt ist gut und bei bedarf kann ich es auch selbst etwas korrigieren und ansonsten ist es ein Bastel- bzw. Dekoklavier. Oder sieht das jemand anders? Die Klaviaturteilung spricht ja doch eher dagegen. Und vor allem der Aufwand...
 

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